Deutsche Angeltouristen entwickeln sich zu Sorgenkindern

...Und lernen kannst Du nur durch fahren mit dem Boot ist genauso wie
mit dem Auto fahren. Nur aus Erfahrung wird man besser...

Das kann ich nur unterstreichen !!
Eine bestandene Prüfung ersetzt noch keinen gesunden Menschenverstand.
 
Viele der angebotenen Boote in Norwegen sind einfach nur Schrott!

Das geht mit defekten Propellern, Impellern, vollkommen ausgeleierten Heckspiegeln, defekten Kraftstoffpumpen los und hört mit null Wartung an Boot und Motor auf.
Wer so ein Teil übergeben bekommt, hat schon vor dem Rausfahren verloren. Besonders schlimm für Leute die das erste Mal ein Boot fahren.

Wer es mir nicht glaubt muß nur hier in den Reiseberichten suchen. Da wird man sehr schnell fündig.
Es gibt gute Gründe warum sich leute ein eigenes Boot kaufen und damit nach Norwegen fahren.

Kann ich nur unterschreiben!:baby: Fast immer wird nur von der bodenlosen Dummheit und dem Leichtsinn der (deutschen) Angler berichtet - die Versäumnisse und der bodenlose Leichtsinn der Bootsvermieter bleibt bei der Betrachtung aussen vor.

Im anderen Board habe ich zu dieser Thematik wie folgt geschrieben:

In Erwartung der Bootsführerschein-Pflicht in Norge, habe ich mir zwischenzeitlich die Lehrbücher für Binnen und See besorgt und mich mal zur Vorbereitung reingelesen.

Kurz gesagt, ich war geschockt. Nicht nur über meine bisherige Ahnungslosigkeit - und ich war schon einige Male in Norge - sondern ebenfalls über die Sorglosigkeit und Schlampigkeit meiner Vermieter.

Ich zitiere mal zum Verständnis, aus dem Binnen-Buch über die Sicherheitsausrüstung für ein kleines Sportboot. Vorhanden sein sollte: Verbandskasten, Anker mit Ankergeschirr, Bootshaken, 2 Paddel, Schlepptrosse, Festmacheleinen, Rote Flagge, wasserdichte und schwimmfähige Taschenlampe, Schöpfgefäß oder Lenzpumpe, 2-kg-Feuerlöscher, Signalhorn, Reservekanister, Reservepropeller, Scherstifte für den Propeller, Ersatzzündkerzen, Kerzenschlüssel, Werkzeugkasten mit Ersatzteilen, Rettungswesten oder sichere Rettungskragen entsprechend der Anzahl der Bootsinsassen. Wohlgemerkt, nur für den Binnen-Bereich . für die See dürfte noch einiges hinzu kommen.

Ich saß schon in vielen Booten, aber keines hatte auch nur einen Bruchteil der Sicherheitsausrüstung an Bord, die in D für den Binnen-Einsatz dringend empfohlen werden. Jetzt mag mal jeder, einfach mal so aus dem Kopf, nachdenken was alles von den og. Teilen auf seinem letzten Boot in Norwegen nicht vorhanden war.

Es mag sehr viele Vermieter geben, wo es radikal anders läuft - aber es gibt mindestens genau so viele, bei denen es schlicht katastrophal ist. Da schippern jeden Tag tausende Boote in Norwegen auf dem Wasser herum - klar, dass da immer mal wieder was passiert. Aus Dummheit, Unwissenheit oder maßloser Selbstüberschätzung der Angler - und aus bodenlosem Leichtsinn oder verantwortungsloser Schlamperei der Vermieter. Und manchmal kommt dann auch noch beides zusammen.

Ich finde man braucht nicht darüber zu diskutieren, ob der Bootsführerschein zur Pflicht gemacht werden soll oder nicht. Es geht auch nicht darum ob einer den Schein hat oder nicht - es geht ausschließlich darum ob er "Ahnung" hat. Ich wurde jedenfalls, alleine schon vom Lesen der Bücher, für viele Aspekte sensibilisiert, von denen ich zuvor Null Ahnung hatte. Deshalb werde ich die Scheine machen, gleichgültig ob diese zur Pflicht werden oder nicht. Und ich kann jedem nur empfehlen, genau so zu verfahren.

Ich bin aber auch gleichermaßen dafür, dass die Vermieter der Boote an die Kandarre genommen werden. Die verdienen Jahr für Jahr mit ihren Booten ein gutes Geld - da darf man durchaus und ohne zu übertreiben, erwarten, dass die Boote in einem technisch einwandfreien Zustand, d.h. verkehrstauglich sind und, dass sie über eine komplette Sicherheitsausrüstung verfügen. Wenn ich mir z.B. ein Auto miete, dann erwarte ich ja auch mit Recht, dass dieses in technisch einwandfreiem Zustand, verkehrstüchtig und mit allen vorgeschriebenen Bordmitteln (Warndreieck, Verbandskasten, usw.) ausgestattet ist. Warum sollte das nicht gleichermaßen für die Vermieter von Booten gelten?

Wenn man als so sieht, mit welchen "Seelenverkäufern" manche unterwegs sind - und dann noch in ihren Karpfen-Ansitz-Tarn-Anzügen ohne jegliche Rettungsjacke im schwankenden Boot stehen - dann fällt einem in der Tat garnichts mehr ein.

Ich gebe mich aber keinen Illusionen hin, selbst wenn alles perfekt sein sollte - der Skipper und das Boot - bleibt immer noch ein Restrisiko. Das Meer ist voll von Wracks und Leichen, die alleine der Unbill der Natur oder unglücklichen Umständen zum Opfer gefallen sind.


Und dann noch etwas: Ich liebe Norwegen und die Norweger heiß und innig - aber ich muss gestehen, dass die dortige, weit verbreitete "Deutschland-Psychose" , die auch von der "seriösen Presse" eifrig bedient wird - mir langsam lästig wird. Der von Trolljänta zitierte Zeitungsartikel passt nahtlos in dieses Bild. Schade.

Orti
 
nur mal kurz... es freut mich sehr zu sehen, dass hier jetzt doch noch genau die sachliche und interessante diskussion zum Thema aufgekommen ist, die ich mir von anfang an gewünscht habe. Weitermachen!!

Zum Thema:

es gibt halt grosse Unterschiede bei den Booten und diese sollten auch dementsprechend benutzt werden. Ein kleines Boot bei einer Privathytte ist in der Regel fast immer schlechter ausgerüstet und schlechter gewartet, wie ein speziell für Angler ausgelegtes Boot in einer Anlage. Das muss man auch Wissen und bedenken, wenn man seine Reise bucht.
Und da muss man sich eben auch darüber im klaren sein, dass man mit so einem Boot nur kleine Touren bei schønem Wetter in Küstennähe unternehmen kann.

Der Bootsführerschein ist ganz sicher kein Allheilmittel, aber eben doch eine møglichkeit die Sicherheit auf See zu verbessern. Durch den Führerschein allein wird keiner vernünftiger, aber viele schlauer. Ein besserer Bootsführer wird man nicht allein durch den Führerschein sondern wie beim Auto durch Fahrpraxis. Aber eben all das Theoretische Wissen, welches man beim Führerschein vermittelt wird, kann in vielen Situationen weiter helfen. Einfach weil man für viele Gefahren auf See sensibiliisert wird und weiss wie man sich verhalten soll, was die bunten Bojen bedeuten und wie man navigiert.

Von daher dürften mit Füherschein solche Meldungen wir in den Ausgangsartikeln schon deutlich weniger werden

Trolljenta
 
Durch den Führerschein allein wird keiner vernünftiger, aber viele schlauer. Ein besserer Bootsführer wird man nicht allein durch den Führerschein sondern wie beim Auto durch Fahrpraxis. Aber eben all das Theoretische Wissen, welches man beim Führerschein vermittelt wird, kann in vielen Situationen weiter helfen.

Wenn's so wäre, würden keine Unfälle passieren, die Starenkästen könnten abgebaut werden, die Gerichte werden Arbeitslos und die Flensburger Sünderkartei wäre Geschichte.

Mit Bootsführerschein würde die Presse Unfälle mit deutscher Beteiligung noch weiter auschlachten.

Idioten gibt es mit und ohne Schein, ob im Straßenverkehr, in der Luft oder zu Wasser.

Diese zu sensibilisieren wäre eine Lebensaufgabe :D

"Meine Meinung"
 
sicher, Idioten gibt es ÜBERALL:}

Trotzdem bin ich mir sicher, das ein Bootsführerschein einiges an Gefahrenpotential auf dem Wasser reduzieren kann. Keinesfalls ist er ein Allheilmittel, aber eben eine møglichkeit die Sicherheit auf See zu verbessern.

Jedoch ist das eben nur eine Sache. Nicht weniger wichtig sind eben Aufklärung, gute Einweisungen und Sicherheitsausrüstung!

Hier im Thread beschleicht mich oft das gefühl, das die Dinge sehr schwarz-weiss gesehen werden. Aber so sind sie nicht. Der Führerschein allein ist kein Allheilmittel, aber er kann helfen, genau wie eben die gute Einweisung und die gute Sicherheitsausrüstung. Es geht hier nicht (nur) um den Bootsführerschein!

Trolljenta
 
...Ebenso lernt man dort, wie man am sichersten eine Person bergen kann, die über Bord gegangen ist...

Argument dafür, aber ebenso dagegen. Die elementare Physik sagt jedem
Menschen mit einem Funken Verstand, dass nicht alle Leute auf der einen
-dem zu Rettenden zugewandten- Seite stehen sollten.


...Wer aber den Schein gemacht hat, wird sich sicherlich niemals an einer gelben Boye
festmachen um zu angeln, weil er weiß, was eine gelbe Boye aussagt...

Zugegeben, ist ein Argument dafür. Auch wenn für diesen Fall sicher ein
kleines Merkblatt ausreichend wäre.

Generell bin ich nicht unbedingt gegen einen Schein. Es gibt halt auch
so Süsswassermatrosen (wie mich), die nur ein, wenn´s gut geht zwei Mal
im Jahr auf´s Wasser kommen. Da ist der Aufwand, den Schein zu machen,
einerseits recht gross, andererseits habe ich einen sicher nicht wesentlichen
Teil im Falle eines Falles wieder vergessen. Womit wir wieder bei der Übung
und der Eigenverantwortlichkeit wären...

Was die Mentalität der nordmänner angeht, gebe ich Dir recht, jedoch frage
ich mich, wie jemand, der auch nur ein klein wenig Grütze im Kopf hat,
sein Leben (und das seiner Mitfahrer) für ein bischen Fisch riskieren kann ?!
Für diese -an jeden selbst gerichtete- Frage muss ich kein Bootsprofi
und auch kein Norweger sein.

Die Regelungswut unserer Legislative macht uns in der Tat das eigenständige
Denken nicht einfacher. Die Denke, "der Staat wird´s schon geregelt haben",
ist bei uns Deutschen sicher ausgeprägter als in den meisten anderen freien
Ländern.

Ich habe bei meiner ersten Fahrt auf einem Kutter (DK/Nordsee, es ging ein
bischen wild zu), von einem sehr netten Mitfahrer einen Spruch mitbekommen,
der sich bei mir als Leitsatz eingebrannt hat, sobald ich auf dem Wasser bin:
Eine Hand für´n Mann, eine Hand für´s Boot.
Ich weiss, dass ist eigentlich ein abgedroschener Spruch, der jedoch für
mich nichts an Bedeutung verloren hat.
 
jedoch frage
ich mich, wie jemand, der auch nur ein klein wenig Grütze im Kopf hat,
sein Leben (und das seiner Mitfahrer) für ein bischen Fisch riskieren kann ?!
Für diese -an jeden selbst gerichtete- Frage muss ich kein Bootsprofi
und auch kein Norweger sein.

siehste, genau DAS frag ich mich auch!! Aber Fakt ist halt, dass es solche Leute immer wieder gibt und eben auch nicht selten gibt.

Und klar, diese Leute werden durch den Bootsfüherschein auch nicht schlauer, aber vieleicht hilft es ja schon, wenn einige der Mitreisenden das dadurch werden.

Trolljenta
 
Für viele kleine Hüttenvermieter ist das Boot, welches zur Hütte gehört, zum herumfahren auf dem Fjord gedacht. Für den Vermieter ist es selbstverständlich, dass mit den Booten keine Touren außerhalb der Dreimeilenzone unternommen werden, denn der Norweger, der an der Küste wohnt, würde selbst nie auf den Gedanken kommen, damit soweit raus zu fahren. Er kann sich auch nicht vorstellen, das es Leute gibt, die für Fisch ihr Leben aufs Spiel setzen.

Nun, ich denke, die meisten Angler können sich ihrerseits wohl auch nicht vorstellen, dass sie selbst dann ihr Leben riskieren - wenn sie sich innerhalb der Drei-Meilen-Zone bewegen und dabei relativ vorsichtig sind.

Situation: Zwei Mann in einem, der immer noch sehr verbreiteten, alten Holzboote nur 1 sm vom Ufer entfernt - einer davon geht, bekleidet mit seinem typischen Karpfen-Ansitz-Tarn-Anzug über Bord ins richtig kalte Wasser. Folge: der Mann ist so gut wie tot.

Die Bordwände sind nämlich so hoch, dass er aus eigener Kraft niemals selbst wieder ins Boot kommen kann - und der an Bord gebliebene wird es niemals schaffen den in Wasser liegenden an Bord zu ziehen. Selbst wenn er Kraft wie Herkules hätte, es würde nichts helfen. Diese Boote sind derartig leicht, dass sie eine so massive einseitige Gewichtsverlagung niemals mitmachen. Selbst hinten geht es nicht - das Boot gerät in eine derartige Steillage, dass es von hinten Wasser fasst. Wer's nicht glauben mag, kann ja mal einen Test machen.

"Badeleitern", die ja eigentlich Rettungsleitern sind, hab ich an solchen Booten jedenfalls noch nie gesehen. Der Begriff "Seelenverkäufer" trifft bei diesen Nussschalen absolut zu - auch wenn sie in Norwegen eine alte Tradition haben. Sie haben schon unzähligen Menschen das Leben gekostet - und nicht nur "dämlichen" deutschen Anglern.

Nur, wo kann man denn qualifizierte Boote leihen, wenn man versucht die großen Angelzentren mit ihrem Massen-Betrieb zu umgehen und statt dessen versucht im Land und in der Bevölkerung "unterzutauchen"? Das würde mich mal wirklich interessieren.

Magnus/ Elch-Ferien vermieten im Süden - aber in der Mitte, in der Hitra-Region??? Vielleicht hat jemand einen Tipp? Ich jedenfalls, wäre äußerst dankbar.

Orti
 
Gaff

Bei uns wird auch jeder vor der ersten Ausfahrt daraufhingewiesen, dass er im Notfall gegafft wird. Neulinge gucken dann erstmal ganz erschrocken, verstehen aber nach der Erklärung dann warum.
 
Bootsführerschein-Diskussion hin oder her...jedenfalls öffnet die Beschäftigung mit diesem Thema die Augen sehr weit bzw. läßt den Blick in andere Richtungen schweifen. Man wird sensibler für Sicherheit, Ausrüstung, Notfallvorsorge, Wetterunbilden, Seekarten, Navigation usw., zumindest sollte man darüber mal etwas konkretes erfahren haben. Ich jedenfalls möchte diese Erfahrungen, die ich während des Kurses machte, nicht mehr missen. Und interessant ist es allemal! Sollte eigentlich auch jeden Meeresangler von sich aus interessierren, meine ich.

gruß
archi
 
Mal ganz ehrlich, wenn da so eine kleine Kunststoffschüssel von 14 Fuß mit einem Motor von 4 PS zum Haus gehört, dann kommt doch kein vernünftig denkender Mensch auf die Idee, wie zum Beispiel letztes Jahr am Spindfjord vorgefallen, 4 Seemeilen mit dem Boot zurück zu legen um 1 Seemeile vor Lindesnes auf den Kletten zu angeln.

Hoddel

richtig Hoddel, aber schau doch nur mal... Fast JEDER hier kann nicht nur eine sondern gleich mehrere von solchen Erlebnissen aufzählen.
Was schliessen wir daraus? Das die Zeitung mit ihren Aussagen recht hat?

Wie kommt es, das solche Sachen eben kein einzelfall sind sondern immer und immer wieder passieren. Und viel wichtiger, gibt es einen Weg das zu ändern?

An sonsten stimme ich übrigens deinem letzten posting in allen Punkten zu!

Trolljenta
 
@ hoddel

Ich wollte mit meinen Anmerkungen zu den alten Holzbooten zunächst einmal unsere Kollegen sensibilisieren und vorsichtig darauf hinweisen, dass man garnicht besonders wagemutig sein muss, um sich selbst in Lebensgefahr zu bringen. Manchmal sind es halt einfach die äußeren Umstände die einem in die Preduille bringen können.

Sicher, in Norwegen gelten nicht die deutschen Standards - aber die gleiche lebensgefährliche Schlamperei und der gleiche bodenlose Leichtsinn, den man bei vielen Anglern vorfindet - der ist auch sehr häufig bei unseren (meist privaten) Gastgebern und Bootsvermietern anzutreffen.

Wenn man als Vermieter zu knauserig, zu bequem oder einfach zu faul ist eine Rettungsleiter für ein paar Euro/ Kronen zu kaufen und mit 8 Schrauben am Boot zu fixieren - damit die Gäste im Notfall überhaupt eine Überlebenschance haben - der handelt schlicht fahrlässig und im höchsten Maße verantwortungslos. Und das sollte man auch sagen dürfen - denn man darf ja auch Woche für Woche einen ordentlichen Mietpreis, selbst für diese Seelenverkäufer bezahlen. Und das hat auch beileibe nichts mit unseren "überkandidelten" Sicherheitsbestimmungen zu tun - das ist das absolute Minimum.

Wenn im zeitigen Frühjahr, bei diesem schweinisch kalten Wasser einer über Bord geht - und wird notgedrungener Maßen mittels Gaff, die (sagen wir mal) 1 sm bis zum rettenden Ufer geschleppt, mit diesen chronisch untermotorisierten Booten - in welchem Zustand befindet der sich wohl???

Ich will hier, bei Gott, weder vom Thema ablenken, noch will ich den Teufel an die Wand malen. Ich will lediglich die Mieter und die Vermieter gleichermaßen sensibilisieren.

Und den Kritikern oder Gegnern des Bootsführerscheins will ich sagen: Macht den Bootsschein oder auch nicht - auf das Blatt Papier alleine kommt es nicht an - es kommt nur darauf an, dass ihr Bescheid wisst. Und dafür braucht ihr euch zunächst mal nur das entsprechende Buch zu kaufen (ca. € 35,--), rein zu lesen und ihr seid schon deutlich schlauer. Und der Rest ... der kommt dann schon alleine.

Orti
 
das seh ich nicht so. Mit deiner Aussage diskrimminierst du doch gerade eigentlich alle deutschen Angler, in dem du sagst das für diese alles geregelt und vorgeschrieben sein muss und du sprichst damit diesen Leuten jeglichen gesunden Menschenverstand ab. Das kann's nicht sein und da Wissen wir auch beide, dass es eben nicht so ist. Und auf der anderen Seite passieren halt auch immer wieder Bootsunglücke die von Norwegern verursacht werden, zumeist (aber nicht ausschliesslich) von jungen Leuten die mit geballter Motorkraft in Papas Boot übers Wasser donnern.

Meiner Meinung nach sollte halt die Zielsetzung sein den Verkehr auf dem Wasser sicherer zu machen, und zwar für alle. Und das erreicht man eben nicht nur durch regeln, auf keiner Seite.
Sichere Boote und richtige Ausrüstung sind dabei ganz wichtige Faktoren, aber genau das ist leider anscheinend bei vielen Leuten noch nicht angekommen. Das gilt sowohl für norwegische Vermieter die schlecht gewartete Boote ausleihen als auch eben Touristen die ohne Rettungsweste, Telefon und mit der Karte aus den gelben Seiten rausfahren

Trolljenta

Trolljenta
 
...Wie kommt es, das solche Sachen eben kein einzelfall sind sondern immer und
immer wieder passieren.

Dummheit, falsch verstandene "Coolness", den Urlaub bis auf die letzte Sekunde
"ausquetschen" wollen, die Liste könnte schier endlos werden

...Und viel wichtiger, gibt es einen Weg das zu ändern?

Nein, denn wie eine alte Volksweisheit schon besagt:
dumm bleibt dumm, da helfen keine Pillen

Es wird immer solche Typen geben, die in schwerem Wasser, Nebel oder
ähnlichem in Probleme geraten sind und sich damit brüsten. Und es wird
immer genügend Typen geben, die diesen Typen nacheifern wollen, nach
dem Motto "was der kann, kann ich auch" oder "dem is ja auch nix passiert!"
*Kopfschüttelsmilie*
Was vielleicht -wenn auch eher unwahrscheinlich- helfen könnte, ist die
Zivilcourage anderer Angler/Bootsleute, die diesen Typen -und vor allem deren
Mitfahrer- vor die Augen führen, was sie da abgezogen haben. Vielleicht hilft
auch noch der Verweis auf´s liebe Geld. Also der Hinweis, eine Rettungsaktion
mit SAR-Hubschrauber und Rettungskreuzer kostet Euch mal eben schlappe
NOK 20000,--.

Es wird auch kein Bootsführerschein Abhilfe bringen, die Pflicht desselben wird
allenfalls die jenigen fernhalten, die ihn nicht machen können oder wollen.
 
Zitatauszug Trolljenta
Wie kommt es, das solche Sachen eben kein einzelfall sind sondern immer und immer wieder passieren. Und viel wichtiger, gibt es einen Weg das zu ändern?

Ich denke, dass so etwas schon immer praktiziert wurde und auch weiterhin wird.

Es wird doch erst durch die Medien publik gemacht, wenn dann mal ein technischer Defekt vorliegt oder eine Notlage wegen schlechtem Wetter eintritt und dann auch noch der Presse was gesteckt wird.

Ich möchte gar nicht wissen, wie hoch die Dunkelziffer für Seenotfälle oder fast Notfälle ist, wovon die Presse gar keinen Wind bekommen hat.

Vor 10 Jahren hörten wir im Radio auch kaum was von Geisterfahrern auf der Autobahn, heute fast jeden Tag, weil das Netz und die Informationsdienste der Medien lückenloser und besser geworden sind.

Ändern kann man nur was, wenn beide Seiten ihre Hausaufgaben machen.

Der Vermieter durch gute und sichere Boote, die unter ständiger technischer Wartung sind. Einer guten Einweisung vom Boot und der Gewässer.

Der Mieter, in dem er sich über die Materie Wasser, Wetter, Bootstechnik, Navigation usw. informiert und sich ausreichend schlau macht. Ratschläge von Personen vor Ort nicht unbeachtet lässt und zu letzt, Respekt gegenüber dem Meer und auch seinen Mitfahrern erweist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hoddel, das ist hier eine sachliche und interessante Diskussion, deswegen empfinde ich dein letztes posting hier echt als deplaziert. Wenn, dann schreib doch bitte was zum Thema oder lass es bleiben, aber nicht so was. Danke!

Trolljenta
 
Ändern kann man nur was, wenn beide Seiten ihre Hausaufgaben machen.

Der Vermieter durch gute und sichere Boote, die unter ständiger technischer Wartung sind. Einer guten Einweisung vom Boot und der Gewässer.

Der Mieter, in dem er sich über die Materie Wasser, Wetter, Bootstechnik, Navigation usw. informiert und sich ausreichend schlau macht. Ratschläge von Personen vor Ort nicht unbeachtet lässt und zu letzt, Respekt gegenüber dem Meer und auch seinen Mitfahrer erweist.

perfekt auf den Punkt gebracht!:baby: :baby:

Nun eben die Preisfrage (die man sich eben auf norwegischer Seite stellt): kann man durch den bootsführerschein erreichen, dass sich die gäste eben mit Wasser, Wetter, Bootstechnik und und Navigation besser auskennen?

Trolljenta
 
Zitatauszug Trolljenta
Nun eben die Preisfrage (die man sich eben auf norwegischer Seite stellt): kann man durch den bootsführerschein erreichen, dass sich die gäste eben mit Wasser, Wetter, Bootstechnik und und Navigation besser auskennen?

Zumindest können sie sich dann bei einem Unfall nicht aus der Affäre ziehen nach dem Motto "das wusste ich nicht" und auch zur Rechenschaft gezogen werden ...... Vorrausgesetzt, es liegt kein Verschulden Seitens des Vermieters vor.

Bei so einem Bootsführerschein lernst du schon eine ganze Menge. Neben dir gerade angesprochenen auch was Wetterkunde, Verhalten bei einem Notfall usw. betrifft.

Natürlich Vernunft lernst du dort nicht .... Aber wie heist es so schön " was Hans nicht lernt, lernt Hänschen nimmer mehr".
 
...Es ist eigentlich eine Aufgabe, beide Seiten über die unterschiedlichen
Ansichten aufzuklären und nicht eine Gruppe zu diffamieren...

Sorry Horst, sehe ich anders. Das wäre ja so, als würde man jeden Teilnehmer
am öffentlichen Strassenverkehr erst mal darüber aufklären wollen, dass das
Fahren eines Fahrzeugs jeder Art potentiell gefährlich ist. Ein Boot kaufe ich mir
-auch in Deutschland- wie ein Fahrrad. Das hat dann keinen (oder nur einen
kleinen) Motor, aber ich kann damit auf (fast) jeden beliebigen See oder Fluss
fahren. Und auf diesem in schlechtes Wetter oder Nebel kommen, eine Fähre
könnte mich rammen, ich könnte auf Buhnen auflaufen, etc. etc.

Es gehört eine Eigenverantwortung zum Fahren eines -wie auch immer
gearteten- Fahrzeugs. Egal wie, egal wo. Wer charakterlich nicht zum Führen
eines Fahrzeugs geeignet ist, sollte es bleiben lassen und zu Fuss gehen (in
diesem Fall vom Ufer aus Angeln) !

Und das hat rein gar nichts mit unserschiedlichen Mentalitäten der Teutonen
und der Nordmänner zu tun. Wir reden hier über Leute, die respektlos mit
sich, ihren Mitmenschen und der Natur umgehen. Und die Natur ist nun mal
erbarmungslos.
 
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