AW: Chinamist ?
Wer noch mal zusammenhängend nachlesen will, hier die Zusammenstellung der vorherigen Analysebeiträge:
Einleitung:
http://www.norwegen-angelforum.net/showthread.php/46864-Chinamist?p=670679&viewfull=1#post670679
Omoto Innenleben:
http://www.norwegen-angelforum.net/showthread.php/46864-Chinamist?p=670823&viewfull=1#post670823
Tigon Innenleben
http://www.norwegen-angelforum.net/showthread.php/46864-Chinamist?p=671106&viewfull=1#post671106
Omoto Bremsentest
============
Die größte Bremskraft, die sich für Full-Stellung des Bremshebels über den Presetregler einstellen lässt, beträgt 5,8Kg (=13lbs). Bei dieser Voreinstellung beträgt dann die Bremskraft bei Strike 4Kg und die minimal einstellbare Bremskraft kurz nach Free 2,5Kg. Zwischen dieser Minimalbremskraft und der Fullstellung überstreicht der Bremshebel etwa einen Winkel von 90°.
In Summe ist dieses Ergebnis nicht schlecht, aber auch nicht bemerkenswert.
Zunächst, die maximale Bremskraft der Avet SX liegt deutlich höher. Sie ist zwar mit maximal 14lbs für Full angegeben, real lassen sich jedoch 18lbs ohne Veränderung der Rolle erreichen. Für norwegische Verhältnisse mögen die 5,8Kg ausreichend sein, wer die Rolle aber auch in warmen Gefilden einsetzen will, für den ist das etwas knapp. Bei dieser Einstellung ist der Presetregler ganz zugedreht, ein Mehr an Bremskraft lässt sich darüberhinaus nur durch Basteln erzielen (andere Tellerfedern, zusätzliche Unterlegscheiben).
Wie beim Avet-Original ist auch bei der Omoto die Bremse nicht sehr feinfühlig einzustellen. Dazu ist einmal der kleinstmögliche Wert mit 2,5Kg zu hoch. Wer also die Maximalbremskraft durch die entsprechende Preseteinstellung bei Full verfügbar halten will, bezahlt das mit diesem deutlich unkomfortablen Minimalwert.
Das geht konstruktiv auch deutlich besser, z.B. bei Maxel/JM. Stelle ich dort die Bremskraft bei Full auf 10Kg ein, so beträgt dennoch die minimale Bremskraft weniger als 0,5Kg. Außerdem überstreicht der Bremshebel dabei einen Winkel von rund 150°, während es bei der Omoto/Avet nur die erwähnten 90° sind.
Wer also gewohnt ist, beim Drill stark mit der Bremse zu variieren, der wird hier schnell an Grenzen stossen.
Die Bremse arbeitet sehr smooth und hat einen geringen Anlaufwert. Das sollte allerdings auch bei allen Cals gefetteten Carbonbremsen mit Selbstverständlichkeit erwartet werden können.
Das Binding ist auch bei den 5,8Kg sehr gering. Das ist die Auswirkung des einen recht großen axial belasteten Lagers.
Ein Wort noch zum Binding. Manche stehen auf dem Standpunkt, dass dieser Effekt unwichtig ist, solange er nicht sehr dominierend ist. Daran ist richtig, dass man das Binding auch nicht mehr spürt, wenn man auch nur einen 100g Pilker mit der Rolle kurbelt. Aber ein stärkeres Binding zeigt an, dass die Axialkräfte eben auf spürbare Werte angestiegen sind. Und das ist z.B. kein Vorteil für eine lange Lebensdauer. Es ist also durchaus nicht nur Spinnerei, wenn man beim Binding auf möglichst geringe Werte achtet.
Gruß Dieter