•   
  •   
 
 
 

Warum und weshalb

Eine Weiterentwicklung kann man ja schon daran erkennen, wir die Fänge beim Heilbutt hoch gegangen sind. Wer hätte denn in den 70 ern einen Mittleren Butt mit 50 kg ins Boot bekommen? Geschweige denn die Kollegen mit 2 Meter +.
Auch beim Lengangeln auf 200 Meter und tiefer hab ich so meine Zweifel ob das damals möglich war. Zumindest gezielt meine ich Nein.
Allein wenn ich sehe wie ich 2009 in Island mit einer 1,2 Kg Rolle angerückt bin und was für Rollengewichte ich heute Angle - kein Vergleich mehr.
 
Auch beim Lengangeln auf 200 Meter und tiefer hab ich so meine Zweifel ob das damals möglich war. Zumindest gezielt meine ich Nein.
Allein wenn ich sehe wie ich 2009 in Island mit einer 1,2 Kg Rolle angerückt bin und was für Rollengewichte ich heute Angle - kein Vergleich mehr.

Da muss ich Dir wiedersprechen,

das angeln auf große Lengs in Tiefen bis 300 Meter war ab 1995 nachdem sich die ersten gefochtenen Schnüre ettabliert hatten, unser damals tägliches Brot.
Meist wurden Penn Rollen / 10kg, 15kg, oder 12 und 16 VS international Rollen dafür hergenommen, die ganz harten fischten die Senator Rollen. Ja sie war mühsam und schmerzvoll diese Angelart, aber es gab keinen Tag an dem wenn das Wetter es zulief, wir es nicht versucht hätten. Mein Persönlicher Lengrekord liegt bei 27,5 Kg, aber Leute wie Kossiosi und sein Bruder Andy kamen mit westelich dickeren Klamotten wieder heim. Also gezielt auf Leng und Lumb ein klares ja.

Geändert hat sich das Angeln aber doch sehr stark, heute ist Light Tackle in aller Munde, und ich muss gestehen das es Jahre her ist, das ich áuf Lumb oder Leng gefischt habe.
Heutzutage geht es mit leichten Customroads und Hightechrollen aus Heilbutt, Köhler, Dorsch, und Pollack, bevorzugte Köder sind Gummi und leichte Pilker sowie Speedjigs, wobei mit letzteren das Köhlerangeln richtig viel Spass macht. Rainer Korn und wir haben damals das LightTackle auf unseren Norwegensemiaren bekannt und Saalonfähig gemacht, kaum zu glauben aber in diesem Jahr starten wir das 19. Seminar. Ich habe die Tage einmal in meine Bilddatenbank geschaut, über 60 000 Fotos liegen dort, und wenn ich nicht so ein fauler Hund wäre hätte ich länst schon einmal eine ordentliche Galerie zusammen gestellt, aber die Rente naht, sie steht sozusagen vor der Tür, ob ich dann Zeit dafür finde? wer weiß, ich glaube eher das ich etwas öffter angeln werde im Nordmeer....
 
Damals hat man das Boot geankert und dementsprechend musste das Boot auch sein (Ankerequipment).
 
Ab 1995 geb ich dir auch Recht. Ich hab ja von den wilden 70 ern gesprochen ;-)

Sorry hatte das mit den 70 er überlesen, mein Freund Arvid erzählte uns aber oft von diesen frühen Jahren, damals war es üblich die Heilbutte die sich im flachen Wasser sonnten mit der Fischlupe zu suchen und dann zu Harpunieren. Entsprechendes Angelgerät hat er uns immer gezeigt, auch Langleinen hat er für uns immer gelegt. Nach einigen Jahren haben wir es aber hinbekommen das es es dann sein lies.
 
Ok, da wäre ich mit nicht sicher, schon allein weil man in den 70ern mit Mono geangelt hat und deshalb immense Schnurdurchmesser wählte, mit eben den entsprechenden Begleiterscheinungen.

Mitte der 70er war ich noch nicht geboren, aber ich bin mir trotzdem nicht so sicher ob Du richtig liegst.
Warum sollte er nicht ähnlich gut gefangen haben? Dickere Schnur, ist doch egal! Heute fliegen zig tausende zum Angeln nach Norwegen. Damals war da sicher weniger los. Da waren die Fischbestände also auch anders, nicht so scheu. Auch das waren in dem Bereich andere Zeiten.

Und zum Thema Ruten weiter entwickelt und leichter, naja ich kenne es aus dem Matchangeln, da fischen viele Profis die Nr. 2 Rute und nicht die Nr. 1. Die brauchen Gerät das etwas aushält, und die Nr. 1 Ruten sind leichter, steifer, damit besser, aber eben auch etwas empfindlicher. Leichter ist eben auch dünner und steifer, bedeutet auch etwas spröder, oder verträgt nicht so viel Seitenwind, oder reagiert leichter wenn sie mal abrutscht und hinten auftitscht.

Oder die Preise von Carbon. Vor ein paar Jahren gingen sie hoch, da musste, zumindest im Brot und Butter Bereich, der Carbon Anteil reduziert werden, um den Preis zu halten. Da gab es natürlich auch wieder viele neue Namen für diese Mischungen. Und es muss ja auch nicht bedeuten das die Ruten deswegen automatisch schlechter wurden, aber man musste einen kleinen Schritt zurück machen.
 
Warum sollte er nicht ähnlich gut gefangen haben?
Naja, ich hab es so verstanden dass der technische Fortschritt nicht unbedingt mehr Fische bringt. Dazu gab ich einfach nur ein paar Beispiele, bei denen ich davon überzeugt bin, dass sie helfen mehr Fische zu fangen. Das ist aus meiner Sicht relativ zum vorhandenen Fisch.
Und es muss ja auch nicht bedeuten das die Ruten deswegen automatisch schlechter wurden, aber man musste einen kleinen Schritt zurück machen.
Wieso ein Schritt zurück? Carbon ist ja nicht das alleinige Wundermittel. Und Stagnation hilt auch nicht weiter. Sagen wir es doch mal so, durch die Verteuerung kommt Leben in die Bude :wink:
 
Was ich beobachten kann ist das viele zwar ordentlich in Tackle investieren, aber das vernünftige Investieren in die Sicherheit vernachlässigen. Man kann es ja letztlich an der Gewichtung der Themen im Forum sehen. Wann wurde das letzte mal über ordentliche Schwimmwesten diskutiert im Vergleich zum x-ten mal die gleiche Rolle zu befragen. Stella am Stock aber Feststoffschwimmweste...

Gruß
Björn
 
Der Vergleich hinkt etwas.
Wo ist denn der Reiz sich jedes Jahr eine neue Automatikweste zu kaufen? Sehe ich nicht so ganz.
Eine Automatikweste ist auch nicht so interessant wie andere Dinge, daher werden sie auch seltener erwähnt, vermutlich auch weil sie eher als Selbstverständlichkeit angesehen werden.
 
Was ich beobachten kann ist das viele zwar ordentlich in Tackle investieren, aber das vernünftige Investieren in die Sicherheit vernachlässigen. Man kann es ja letztlich an der Gewichtung der Themen im Forum sehen. Wann wurde das letzte mal über ordentliche Schwimmwesten diskutiert im Vergleich zum x-ten mal die gleiche Rolle zu befragen. Stella am Stock aber Feststoffschwimmweste...

Gruß
Björn
Ist ja im Forum nicht notwendig, wenn alle diesen kaufen, dann ist doch alles i.O.:zwinker:.
Rollen und Ruten sind nun mal interessanter und werden auf jeden Fall gebraucht, wenn nicht der ganze Urlaub vom Winde verweht wird. Rettungswesten werden, Gott sei Dank, nicht so oft gebraucht. Mir ist immer ein gutes Boot wichtig. Daran sollte niemand sparen.
Man lebt ja nur einmal, ist immer mein Spruch zu diesem Thema. Aber zu diesem thema kannst du ja mal wieder einen Extratröt aufmachen.
 
Diese Diskussion ist so alt wie das NAF und sie schwappt jedes Jahr wieder nach oben. Merkwürdigerweise immer von Leuten die regelrecht Komplexe haben was Highend angeht. Standardsatz: "Fängst du damit mehr" oder ähnliches.
Ich persönlich Fische in Norwegen als absolute Lieblingskombo ne 130€ BC an einer 650€ Rute. Also Mid-Budget an Highend. Warum? Weil es es für mich die perfekte Kombi ist. Es geht bei Highend um die letzten 10%. Die sind nunmal teuer. In Norwegen braucht das nicht. Aber wenn ich ein spezielles Produkt suche was zu 100% meinen Anforderungen entsprechen soll kann es schnell teuer werden. Etwas anderes ist es im Warmwasser. Da führt Meiner Meinung nach auf Dauer nichts an einer Stella/Saltiga sowie der passenden Rute vorbei. Ich denke jeder der sich ernsthaft mit Popper oder Jiggen beschäftigt hat wird mir beipflichten. Klar gibt es auch hier günstigere Lösungen, wenn es aber darum geht am maximum zu fischen muss auch das Gerät entsprechend ausgelegt sein.
 
vermutlich auch weil sie eher als Selbstverständlichkeit angesehen werden

Das vermute ich nicht. Ich glaube es ist eher diese "mir passiert schon nichts" Mentalität. :wink:

Der Vergleich hinkt etwas.

Wenn du das auf dein erwähntes Jahr und das Thema Sicherheit auf die als Beispiel erwähnte Schwimmweste reduzierst magst du Recht haben. Aber selbst da gibt es jährlich neues Topgerät auf dem Markt.

:a015:

Gruß
Björn
 
Mir ist immer ein gutes Boot wichtig. Daran sollte niemand sparen.

Das ganze Thema Sicherheit sollte wichtig sein, ein vernünftiges Boot gehört natürlich ebenfalls dazu. Und nur weil ich noch nie eine Schwimmweste gebraucht habe würde ich nie auf die Idee kommen mir da eine günstige Notlösung zuzulegen oder meine teure durch eine günstigere zu ersetzen. Tragen tue ich das Ding letztlich auch mehr als Rute, Rolle oder sonstiges Tackle!

Gruß
Björn
 
Finde bei der Diskussion um Highend das Thema Schwimmwesten nicht wirklich passend. Schwimmwesten sind genormt und müssen egal in welcher Preisklasse bestimmte Anforderungen erfüllen. Eine vernünftige Automatikweste (300N) liegt bei ca. 100€. Viel günstiger geht's nicht, zumindest wenn sie der Norm entspricht.
 
Na ja, ein KFZ ist auch genormt. Gurtanzahl = Personenzulassung... That‘s it. Da schleicht sich wieder der Vergleich zwischen Fiat 500 und 5er BMW ein. Beide Fahrzeuge gesetzlich zulässig. Einen Unfallmoment, möchte jeder sicher eher im BMW überstehen wollen... Rettungswesten sind lediglich nach Auftrieb genormt. Da gibt es dann schon Diversifikation hinsichtlich, Schrittgurt, Notlicht, Sprayhood, Drehzeit, Auslösemechanismus etc. Das Thema Sicherheit sollte jeder für sich ausmachen. Ok, so weit möchte ich an dieser Stelle gar nicht ausholen. Aus vorherigen Diskussionen ist mir aufgefallen, dass beim Thema Sicherheit leider viel zu viel Emotionalität im Spiel ist, um das sachlich zu diskutieren.

Gruß

Christian
 
Zitat von Heinzi:
Die Dorsche und Seelachse sehen noch genauso aus wie in den 70er, als ich das erste Mal in Norwegen war. Und mehr fange ich heute auch nicht.

Ok, da wäre ich mit nicht sicher, schon allein weil man in den 70ern mit Mono geangelt hat und deshalb immense Schnurdurchmesser wählte, mit eben den entsprechenden Begleiterscheinungen. Das soll nur ein Beispiel sein, dass sich schon gewisse technische Fortschritte eingeschlichen haben, die einen Unterschied machen und heute als normal empfunden werden. Ein anderes tolles Beispiel sind Stationärrollen bei denen die Spule noch im Gehäuse sass - mit Schnurverwicklungen um die Achse wenn man nicht aufpasste. Das Gehäusematerial, tja, einmal verbogen, immer verbogen, wenig flexibel. Ich glaube durch sowas hat man nun schon den einen oder anderen Fisch mehr gelandet. Flache Spulen zum weiter Werfen, was beim Brandungsangeln wichtig sein kann... naja sowas halt. Wenn man eine heutige Standardangel (was auch immer das ist) in die 70er mitnähme, wäre das mega High End Tackle :a055:

Der größte Sprung in meiner Angellaufbahn bzw. zu den 70er lag für mich in der Entwicklung der geflochtenen Schnüre. Nicht nur der geringere Durchmesser, sondern die Übertragung dessen, was am Ende der Schnur passiert ist phänomenal. Ok, der Rest des Tackles wie z.B. Rute und Rolle ist alles etwas leichter geworden. Aber das ist für mich nicht so erheblich. Und wenn ich geschrieben habe: Und mehr fange ich heute auch nicht, dann bedeutet das lediglich das es bei mir fangtechnisch keine großartige Weiterentwicklung gegeben hat, so wie es beim Tackle geschehen ist. Ich fange immer nur sehr moderat und fische auch immer nur die kleinsten Exemplare aus dem Schwarm. Aber um das auszumerzen, werde ich dieses Jahr mal nach Sommaroy zum angeln fahren. Wenn es dann nicht klappt, dann bin ich mit meinem Latein am Ende. Aber ehrlich gesagt, mir ist das Ganze drumherum wie Planung, Anreise( die Fährfahrt habe ich immer sehr genossen ), angeln in schöner Umgebung und das Zusammensein viel wichtiger als der Fisch. Von daher ist das für mich alles in bester Ordnung.
Nach Sommaroy werde ich allerdings fliegen.
 
... Aus vorherigen Diskussionen ist mir aufgefallen, dass beim Thema Sicherheit leider viel zu viel Emotionalität im Spiel ist, um das sachlich zu diskutieren.
....

Das ist doch bei diesem Theams hier nicht viel anders.
Warum muss/ soll man sich den Erklären warum und weshalb man dieses oder jenes Angelgerät benutzt oder angeschafft hat? Das ist doch jedem selber überlassen.
Und da ja alle, zumindest die die hier etwas geschrieben haben, soooo tolerant sind spielt es doch keine Rolle.
Solche und ähnlich gelagerte Threads treten aber regelmäßigen abständen jedes Jahr wieder aufs neue auf und kommen auch regelmäßig zu keinem Ende.
 
….Es muss sich doch keiner erklären. :a0155:
In einem Forum geht`s halt manchmal um den Austausch verschiedener Meinungen. Macht die Sache ja erst interessant.
Die Frage ob`s wirklich HighEnd sein muss und was an dem teuren Equipment nun wirklich besser ist, ist doch absolut gerechtfertigt,
und die Antworten die hier dazu kamen (zumindest die, in denen es um Angelgeräte ging), waren doch alle recht interessant.

Was ich noch nicht so richtig rausbekommen habe ist, wie man HighEnd Tackle eigentlich definiert, also in welcher Preislage geht`s z.B. bei ner Rute los? Alles über 1000 Euro? :p075:
Liegt sicher auch etwas im Auge des Betrachters und der Angelgeräteindustrie.

Gruss
Smolt
 
Oben