Also das Thema scheint wohl doch noch Mythen zu enthalten. Wie schon gesagt wurde, Fischfinder oder Echolote arbeiten alle nach dem Sonar-Prinzip.
Grundsätzlich gilt, die Reichweite hängt zum einen von der Frequenz und der Leistung ab! Eine kleine Frequenz (z.B. 83 kHz) hat immer eine höhere Reichweite wie eine hohe Frequenz (z.B. 200 kHz) bei gleicher Leistung. Dagegen steigt bei einer hohen Frequenz die Auflösung! Der Abstrahlwinkel hat dagegen einzig und allein etwas mit der Bauform des Gebers zu tun und nichts mit der Frequenz! Nun ist es im Salzwasser etwas komplizierter mit der Schallgeschwindigkeit im Wasser, denn diese wird von mehreren Faktoren beeinflusst, das sind vor allem die Temperatur und der Salzgehalt in den unterschiedlichen Tiefen. Sicher haben einige hier schon von der Thermokline oder auch Sprungschicht gehört. Diese kann sogar im Süßwasser entstehen, ist dort aber eher im Sommer und Winter anzutreffen und ein windiger Tag kann dazu führen, dass das Wasser in einem See besser durchmischt wird. Im Salzwasser dagegen gibt es fast immer eine Sprungschicht, egal welche Jahreszeit. Diese kann man auch auf Sonargeräten fürs Angeln erkennen, das ist meist eine nach oben scharf abgegrenzte schmale Linie. Die Variante der Ausprägung der Sprungschicht kann sogar dazu führen, dass eine höhere Frequenz tiefer sehen kann als eine niedrigere. Aber genauso kann sie dazu führen, dass (bedingt durch die seitliche Wasserfall-Darstellung) ein Schwarm oder Berg gar nicht gerade genau unter dem Boot ist!
Bei der Marine haben wir bei der Minenjagd alle 2 Stunden eine Sonde herab gelassen, die jeden Meter die Schallgeschwindigkeit gemessen hat. Damit konnte unser Minenjagdsonar sehr viel genauer arbeiten. Bei der Minenjagd wurde aber immer voraus gesucht, da sind die Ablenkungen der Schallstrahlen noch extremer.
Sonar: alt, nur 2 Frequenzen.
Neu: Chirp: die Frequenzen werden übereinandergelegt.
Richtig?
Gruß
Heiko
Na ja, Chirp bedeutet eigentlich nur, dass die Frequenz beim Senden eines Impulses ansteigt oder auch absteigt. Bei Standardgebern bleibt die Frequenz immer gleich. Das bedeutet, dass dieses Chirp eine noch genauere Entfernungsbestimmung ermöglicht. Aber Sicheln sind damit generell nicht mehr zu sehen.
Und da kommen wir zum nächsten Mythos: Sicheln im Sonar entstehen nur, wenn das Objekt langsam durch den gesamten Sendekegel wandert, je steiler die Sichel, umso genauer stand das Objekt senkrecht unterm Boot!
Ich könnte noch viel genauer erklären, aber das Thema kann mehrere A4-Seiten füllen, gerade im Salzwasser!
Gruß Bahni77