...ich doch noch mal kurz,
Nach nochmaligem Durchlesen des ganzen Threads kann ich die Geschichte hier doch nicht so stehen lassen.
Speziell einige Kommentare, verursachen mir als jemanden dem das Angeln, speziell in Norwegen doch einigermaßen am Herzen liegt, leichte Kopfschmerzen. Ich hoffe nur das allen Außenstehenden Nichtanglern klar ist, das man bitte zwischen Anglern wie
since1981 und den vielen anderen differenzieren sollte.
Seine gemachten Aussagen und sein beschriebenes Angelverhalten widerspricht grossteils klar dem was man sich hier in Norwegen von verantwortungsvollen Anglern erhofft.
Möglicherweise haben einige den Schuss noch nicht gehört, aber wir Angler stehen immer mehr in der Öffentlichkeit und bringen uns mehr als oft selbst in die Schusslinie derer die was gegen unser Hobby haben.
Demzufolge ist es in meinen Augen schon mehr wie unglücklich formuliert hier im öffentlichen-Raum eine Einstellung zu vertreten und ein Angelverhalten zu beschreiben, das gegen das norwegische Gesetz verstösst. - Dann anscheinend nicht mal zu raffen, dass Angelveranstalter wie
NordicSeaAngling, zumindest versuchen die Ausübung des Hobbys-Angeln inklusive des C&R von Heilbutts, für sie bestmöglich mit dem norwegischen Tierschutzgesetz zu vereinbaren, in dem sie an Forschungsprojekten des Norwegischen Havforskningsinstitutes durch Markieren der Fische teilnehmen, und diesen Versuch Hobby und Gesetz zu vereinbaren hier öffentlich als Blödsinn abzutun, ist schon mehr als bescheuert.
Ich gehe mal davon aus, das sich die meisten hier etwas in Angelforen auskennen, insofern dürfte auch den meisten bekannt sein, das Angler bereits aufgrund der öffentlichen Beschreibung (dokumentiert durch Bilder) ihrer gesetzeswidrigen Ausführung des Angelns von Nicht-anglern (Angelgegnern) angezeigt und verurteilt wurden.
Ich kann mich also dem Kommentar von
torsten0672 nur anschliessen, „vielleicht ab und zu mal nachdenken und die Klappe halten!“
Und damit nicht irgendeiner später sagen muss: „hab ich nicht gewusst“
Hier die Stellungnahme und Erläuterung des norwegischen
Mattilsynet, (dem Organ das für die Einhaltung und Überwachung des norwegischen Tierschutzgesetzes verantwortlich ist) zum Thema
„Freizeitfischerei und Tierschutzgesetz"
(Ich habe mal die wichtigsten Stellen übersetzt. Wird natürlich bei solchen Gesetzen kein perfektes Deutsch, ist aber schon nah dran).
Und noch kurz zur Erläuterung zum Begriff „Schmerzen“ in Verbindung mit Fischen:
- In Norwegen sind sich im Gegensatz zu Deutschland sehr viele Wissenschaftler einig darüber, dass es in Verbindung zum Thema Tierschutz durchaus gerechtfertigt ist, diesen Begriff auch bei Fischen zu verwenden, deshalb kommt er auch bei öffentlichen Gesetzen und Verordnungen zur Anwendung.
Mit 100%igem Catch&Release ist das vorsätzliche C&R gemeint, also Angeln mit dem Vorsatz den Fisch sowieso wieder zurückzusetzen.
Falls jemand meint sich an der richtigen Wortwahl aufhängen zu müssen, den Text vielleicht einfach mal versuchen im norwegischen zu lesen. Da kommt alles klar und verständlich rüber.)
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http://www.mattilsynet.no/fisk_og_akvakultur/fiskevelferd/fritidsfiske_og_dyrevelferdsloven.21109
Zitat:
Das Tierschutzgesetz gilt auch für Wildfische, Hummer und Krebse. Das bedeutet, wir müssen dafür sorgen, dass die Belastung und das Leiden während des Fanges so gering wie möglich ist.
Wenn wir fischen um uns Nahrung zu beschaffen, ist es akzeptiert, dass die Fische bestimmten Belastungen ausgesetzt werden. Trotzdem ist dafür zu sorgen dass diese Belastungen nicht höher wie notwendig sind. Freizeitfischer können mit einfachen Mittel für einen guten Tierschutz sorgen.
Mattilsynet meint das 100%iges Catch and Release gesetzwidrig ist (Tierschutzgesetz).
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Um die Belastung der Fische so gering wie möglich zu halten, ist es wichtig die richtige Ausrüstung und die richtige Fangmethode zu wählen.
Die Zeit zwischen dem Fang des Fisches und der Tötung sollte kürzest möglich sein. Netze und andere stationäre Gerätschaften sollten deshalb nicht länger wie notwendig stehen. Fischt man mit der Angel sollte der Fisch so schonend und schnell wie möglich an Land geführt werden.
Fische die lebend gefangen werden, sollten durch den Schlag auf den Kopf und anschließendem Ausbluten getötet werden. Dies sollte so schnell wie möglich nachdem der Fisch aus dem Wasser genommen wird geschehen, also unmittelbar beim Fang von Einzelfischen. Unnötiges Hantieren vor dem Töten ist zu vermeiden.
Fängt man untermassige oder zu kleine Fische sind diese zurückzusetzen, wenn sie unverletzt sind. Sind sie verletzt sind sie durch einen Schlag auf den Kopf und Ausbluten zu töten.
Das Ziel der Freizeitfischerei ist die Nahrungsbeschaffung. Mattilsynet meint deshalb 100%iges Catch & Release ist gesetzeswidrig zum Tierschutzgesetz. Die einzige Ausnahme ist ein begrenztes Catch & Release von Lachsen und Meerforellen in Bestandgefährdeten Gewässersystemen.
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Der Tierschutz sollte immer gesichert sein, deshalb ist es unakzeptabel neue Methoden zu gebrauchen die zu einem schlechteren Tierschutz führen, nur damit der Fischer eine höhere Spannung beim Fischen erlebt.
Das bedeutet unter anderem das ausgedehnter Fang von Heilbutts z.B. mit Posen, um sie dann später wieder auszusetzen, nicht erlaubt ist. Die Heilbutts werden in diesem Zusammenhang viel Stress und Schmerzen ausgesetzt und die Belastung für den Fisch dauert leider über einen langen Zeitraum. Dies ist weder vereinbar mit gutem Tierschutz, dem Verbot des Catch & Release und damit, dass das Ziel des Fischens die Nahrungsbeschaffung sein soll.
Das Ziel ist es, dass der Fischschutz auf längere Sicht besser wird. Mit steigenden Kenntnissen und erhöhten Bewusstsein, glauben wir das sowohl Einstellung und Verhalten sich zum Besseren verändern.
Mattilsynet wird zu einem besseren Tierschutz in der Freizeitfischerei beitragen, und Freizeit- und Sportfischer anleiten, sowie Informationen zum Tierschutz verbreiten.
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....vielleicht versteht der eine oder andere ja jetzt etwas besser worum es eigentlich geht und wie man in Norwegen das Angeln im Zusammenhang zum Tierschutz sieht.
Und dann ist es natürlich wieder mal "beeindruckend" zu sehen wie die (einige) Touristen angeln und mit dem Fisch dabei umgehen.
Gruss
smolt