Catch & Release Heilbutt - Wie vertragen es die Fische?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

smolt

1140 Berlin
Registriert
30 Juni 2007
Beiträge
3.918
Ort
Tysnes
Inwieweit sich Catch and Release auf das Wohlbefinden von Heilbutts auswirkt, versucht derzeit Keno Ferter vom norwegischen Havforskningsinstitut herauszufinden.
Ziel der Arbeit ist es, irgendwann vernünftige Richtlinien der Fangbehandlung für ein eventuelles Catch und Release zu erstellen.

Dazu wurden 55 Heilbutts mit der Angel gefangen,. Die Fische wurden unterscheidlich lange der Luft ausgesetzt und dann ins Wasser zurückgesetzt. Als Indikatoren für Stress und Befinden der Fische wurden das Cortisol-Level und verschiedenen Reflexe gemessen und getestet.
Mit ersten Ergebnissen kann man wohl Ende des Jahres rechnen.

https://tv.nrk.no/serie/dagsrevyen-21/NNFA21060816/08-06-2016#

https://www.nrk.no/nordland/taler-kveita-a-bli-fisket-og-sluppet-ut-igjen_-1.12976537

Viele Grüsse
smolt
 
bin ich ja mal gespannt...Danke
 
Hi smolt,
finde ich sehr interessant!
Soll mit der Untersuchung das c&r allgemein auch in Frage gestellt oder sollen tatsächlich nur Richtlinien erarbeitet werden?
 
Hi Smolt
Sehr interessantes Thema! Und da du ja der norwegischen Sprache mächtig bist - legst du dir das bitte auf Wiedervorlage und hältst uns auf dem Laufenden :wink:? Mange takk.
 
Moin Smolt,

Im WDR (?) kam auch vor einiger Zeit etwas über das zurücksetzen und die Überlebenswahrscheinlichkeiten...
Den Dorschen wurden Sender implantiert und geschaut ob und wie schnell die Fische auf die Ausgangstiefe zurückkehren.
Offenbar überleben viele, wenn es nicht zu tief wird, was auch immer das bedeutet..

Ich dachte immer beim HB ist das kein Thema, da keine Schwimmblase..? Egal wie tief?!

Ich wusste immer, ich habe den falschen Job....:eek1: , wie cool ist dass denn..?
Tip: ab 10te Minute geht es ungefähr los..

Gruss Kveite
 
Barotraumata bilden sich in jedem luftgefüllten Raum, da brauchts nicht unbedingt ne Schwimmblase.
Welche Reflexe werden denn gemessen? Wird das erwähnt? Der Cortisollevel per se ist immer wenig aussagekräftig, da dieser auch beim normalen Handling, Fang, Keschern oder auch beim Fressen steigt. Nähere Infos zur Methodik wären nice!

Falls sich jemand generell für die Arbeit von K. Ferter und C&R interessiert:

http://www.ices.dk/sites/pub/CM Doccuments/CM-2013/Theme Session R contributions/R0613.pdf
http://icesjms.oxfordjournals.org/content/72/8/2467.full.pdf+html
http://bora.uib.no/bitstream/handle/1956/10363/dr-thesis-2015-Keno-Ferter.pdf?sequence=1
https://www.researchgate.net/profil..._in_Norway/links/0c9605376143423e49000000.pdf
http://icesjms.oxfordjournals.org/content/70/7/1319.full.pdf+html
http://www.nrcresearchpress.com/doi/pdf/10.1139/cjfas-2014-0290
 
Hi Smolt
Sehr interessantes Thema! Und da du ja der norwegischen Sprache mächtig bist - legst du dir das bitte auf Wiedervorlage und hältst uns auf dem Laufenden :wink:? Mange takk.

....kann ich machen. :)

Noch interessanter wäre es natürlich wenn sich der Wissenschaftler hinter dem Projekt hier direkt mit Informationen aus erster Hand äussern würde. (ist ja glaub ich, immernoch Member hier).


Hatte ich übrigens vergessen: man muss sich im ersten Link nicht die gesammte Nachrichtensendung anschauen. Einfach auf den Button "Forsker på Kveitestress" direkt unter dem Bild klicken und man kommt direkt zum interessanten Teil.

Gruss
smolt
 
Inwieweit sich Catch and Release auf das Wohlbefinden von Heilbutts auswirkt, versucht derzeit Keno Ferter vom norwegischen Havforskningsinstitut herauszufinden.
Ziel der Arbeit ist es, irgendwann vernünftige Richtlinien der Fangbehandlung für ein eventuelles Catch und Release zu erstellen.

Dazu wurden 55 Heilbutts mit der Angel gefangen,. Die Fische wurden unterscheidlich lange der Luft ausgesetzt und dann ins Wasser zurückgesetzt. Als Indikatoren für Stress und Befinden der Fische wurden das Cortisol-Level und verschiedenen Reflexe gemessen und getestet.
Mit ersten Ergebnissen kann man wohl Ende des Jahres rechnen.

https://tv.nrk.no/serie/dagsrevyen-21/NNFA21060816/08-06-2016#

https://www.nrk.no/nordland/taler-kveita-a-bli-fisket-og-sluppet-ut-igjen_-1.12976537

Viele Grüsse
smolt



Hallo Smolt,

ich durfte Keno und seine Mannschaft im Mai bei deren Arbeit am Skjerstadfjord über die Schultern schaun.
Sie waren 14 Tage vor Ort.
Daraus wurde auch das eine oder andere"Feier-Abend- Gespräch" mit den jungen Forscher-Team.
Wir hätten auch gerne unsere Butts zur Verfügung gestellt (24 auf unseren Boot) - aber sie winkten dankend ab,
weil es für sie sonst zu stressig geworden wäre, erst die Boote anzufahren und
alle Butts unter den selben Bedingungen zu landen und zu untersuchen...

Die Jungs sind schon locker drauf - obwohl die Untersuchung ja durchaus einen ernsten Hintergrund
und wahrscheinlich auch Auswirkungen auf uns Angler und zukünftige Buttfänge hat.
Ich bin auf jeden Fall auf das Ergebniss gespannt und wie die dementsprechenden Stellen
anschließend damit umgehen werden....

Vielen Dank fürs reinstellen!:zwinker:
 
Moin Moin,

In jedem Fall ist das C&R für professionelle Guides besonders beim Butt sehr wichtig.
Es gibt Angelreviere, in denen der Rotbarsch oder Steinbeisser völlig verangelt wurde.
Beim Butt wird es nicht anders sein.

Wäre ich Guide mit dem Zielfisch Heilbutt, würde ich um Schlachterkolonnen einen Bogen machen.

Mal schauen was dabei raus kommt. In jedem Fall eine sehr sinnvolle Studie
 
Moin Moin,

In jedem Fall ist das C&R für professionelle Guides besonders beim Butt sehr wichtig.
Es gibt Angelreviere, in denen der Rotbarsch oder Steinbeisser völlig verangelt wurde.
Beim Butt wird es nicht anders sein.

Wäre ich Guide mit dem Zielfisch Heilbutt, würde ich um Schlachterkolonnen einen Bogen machen.

Mal schauen was dabei raus kommt. In jedem Fall eine sehr sinnvolle Studie



Wäre ich Guide, würde ich meinen Job an den Nagel hängen nur um überhaupt niemanden in ein
dementsprechendes Gebiet zu locken -
24 gefangen 4 entnommen - davon einer vom Ufer aus.
Das verstehe ich unter Nachhaltigkeit.
Wieviele Lachse und MeFos werden beim Guide-Trolling wieder released? - keine - weil sonst fährt je keiner mehr mit.
Es gibt Angelreviere, wo der Butt wieder angesiedelt worden ist.
Auch mit Hilfe eines Zuchtprogramms.
So ein Revier ist de Skjerstadfjord -
Schlachterkolonnen haben dort gar keine Chance - erst muß man mal einen Butt bekommen.
Dann das Maß - 80 - und das wird sehr sehr streng kontrolliert.
Angelcamps werden regelmäßig angefahren und die Betreiber reagieren
höchst allergisch bei Nichteinhaltung. Wer gräbt sich schon sein eigenes Grab....

Dann kommt noch die freiwillige Höchstgrenze sprich persönliches Maß -
ab hier wird wieder released - die Großen sind geschlechtsreif und sollen sich ja
schließlich vermehren.
Ich will ja schließlich wiederkommen.....
Releasen - dabei heißt es dabei rauszufinden,
ob es den Fisch auch gut tut -
wenn nicht,
kommt automatisch eine Pflichtentnahme oder ein dementsprechendes Angelverbot.


Für alle!!!

Trotz allem würd ich jeden "Neuling" erst mal den Umgang mit den Metermaß beibringen....
Gerade was Butt angeht -
 
Das Traurige ist, dass über 80% oder mehr der Leute, die in Norwegen jedes Jahr am Angeln sind, das so ziemlich alles am Poppes vorbei geht.
Mindestmaße, Maß halten oder C&R juckt leider nur eine Minderheit.
Resultate sind ja bekannt, sie oben die erwähnten Steinbeißer und Rotbarschbestände.
Kenne leider auch so eine Ecke wo nach der Eröffnung eines neuen Camps das Thema Steinbeißer nach zwei Jahren erledigt war.
Gerade im Mai, Juni treffen sich die Viecher zum Laichen an bestimmten Ecken. Entsprechend sind dann dort viele Fische zu fangen. Wenn dann zwei Jahre hintereinander nicht Maß gehalten wird ist der Drops gelutscht und die lokale Population erstmal erledigt. Selbiges gilt für Tuppen voller Kleinstköhler oder Dorschen...
Der Einfluss der Angler in Summe wird einfach nach wie vor völlig unterschätzt!
Solange da keine Einsicht einkehrt helfen leider auch die positivsten C&R Studien nicht.
 
Tja dann soll der Anlagenbetreiber ein Schild aufhängen das wer sich nicht an Mindestmasse hällt dem wird der Boot Schlüssel weg genommen und dann auch ab und zu an Filetiertischen Präsenz zeigen.
Den Gemeinden könnte man auch das Recht einräumen Schonzeiten zu verhängen für Fische die in der Region gefährdet sind.
Ist alles gar nicht so schwer wenn Schlüßelfiguren die was bewirken können was machen wollen.
 
Kenne leider auch so eine Ecke wo nach der Eröffnung eines neuen Camps das Thema Steinbeißer nach zwei Jahren erledigt war.
Gerade im Mai, Juni treffen sich die Viecher zum Laichen an bestimmten Ecken. Entsprechend sind dann dort viele Fische zu fangen. Wenn dann zwei Jahre hintereinander nicht Maß gehalten wird ist der Drops gelutscht und die lokale Population erstmal erledigt. Selbiges gilt für Tuppen voller Kleinstköhler oder Dorschen...
.

Die Ecke wo im Mai/ Juni die Steinbeißer laichen solltest du mal nem Fischereiinstitut melden. Das ist bestimmt noch ne unentdeckte Spezies aus der Familie der Steinbeißer.
Damit ne Kiste voll Kleinstköhler nen Regionalen Bestand zusammenbrechen lässt. .... Aha, hier kann man viel lernen.
Zum Fangen und zurückschmeißen auch C&R genannt, weil es sich besser anhört, mach ich mir zum Beispiel sehr viel Gedanken. Und genau aus diesrm Grund praktiziere ich es nicht, jedenfalls äußerst selten und wenn doch mal, dann mit nen Grummeln im Bauch.

AF
 
Moin,

C&R ist ein spannendes, kompliziertes Thema :a0155:. Ich habe hierzu schon verschiedene persönliche Strategien entwickelt und wieder verworfen… :angler:

Ich habe beispielsweise Fische komplett ausgedrillt in der naiven Vorstellung, damit das „Barotrauma“ zu reduzieren“. War keine gute Idee, weil der Fisch so kaputt war, dass es nicht geschafft hat zurück auf die Ausganstiefe zu kommen… Wie Betze richtigerweise festgestellt hat, geht es nicht nur um die Schwimmblase.. Die Beiträge hinter den Links von Betze geben ja Anlass zur Hoffnung , dass man bei C&R keinen sch…. macht.

Ich bin nicht sicher, ob man die Bestandsschonung auf den Anlagenbetreiber (Unternehmer) verlagern kann. Der hat in der Regel andere Interessen und ist auf uns angewiesen..

In Kanada ist beispielsweise der Drilling (beim Lachsfischen) verboten, der Wiederhaken ist tabu.. und die Fangmenge quotiert.. hatte ich damals kein Thema mit, auch wenn hier das C&R weniger problematisch ist.

Jeder einzelne Angler sollte sich vor Ort ein wenig so verhalten, als würde er in seinem Vereinsgewässer fischen. Mit Maß und Respekt, man muss dafür nicht zum Heiligen werden.. Wenn jeder 10~100fische zurücksetzt oder nicht verhakt.. kommt bei >100000 Anglern etwas zusammen..

Ich bin auch nicht sicher, dass man die Köhlerbestände durch das Angeln der Kleinfische gefährdet. Ist aber auch egal, wenn man nur die Fische fängt, die man zur Naturködermontage braucht, und dann das Lametta abnimmt. Man muss nicht ohne Not 50 Stk/Tag verhaken.. Restmengen einfrieren nicht verklappen..

Wir sind dazu übergegangen, viele verschiedene Arten (>10) selektiv zu befischen. Gerade in der Tiefe Maß halten und nicht das Boot zu füllen bis es überläuft.. Ab dem ersten Tag zurücksetzen, wenn es Sinn macht. Nicht jeden Dicken vor dem Kopf hauen… Foto und zurück. Das Gewicht weniger herausstellen als die Länge.. in Medien ..usw..

Gerade die Fischarten mit einer geringeren Reproduktionsraten, die dazu noch spät anfangen Nachwuchs zu produzieren (HB, STB, RB,..), kann man vielleicht wirklich zeitbegrenzt unter Schutz stellen. Einige pelagisch lebende Arten kommen aber nur in unsere Reichweite, wenn sie zum Leichen kommen (Skrei,..)..

Der Steinbeißer ist natürlich echt „gearscht“, er wird im Leichgebiet von uns befischt, wenn die Wassertemperatur steigt.. und er ins tiefere Wasser zieht, gerät er in Reichweite der Schleppnetzfischer, die dabei noch seinen Lebensraum zerstören…

Wenn jeder seinen persönlichen Beitrag leistet, haben wir schon etwas gerissen...?!
Oder gibt es ein Kardinalsweg?

Gruss

Kveite :a020:
 
Die Ecke wo im Mai/ Juni die Steinbeißer laichen solltest du mal nem Fischereiinstitut melden. Das ist bestimmt noch ne unentdeckte Spezies aus der Familie der Steinbeißer.
Damit ne Kiste voll Kleinstköhler nen Regionalen Bestand zusammenbrechen lässt. .... Aha, hier kann man viel lernen.
Zum Fangen und zurückschmeißen auch C&R genannt, weil es sich besser anhört, mach ich mir zum Beispiel sehr viel Gedanken. Und genau aus diesrm Grund praktiziere ich es nicht, jedenfalls äußerst selten und wenn doch mal, dann mit nen Grummeln im Bauch.

AF

Außerordentlich konstruktiv. Danke dafür!
Wenn jeder gefangene Fisch randvoll mit Laich ist und die Viecher geballt an einer Ecke vorkommen wo im restlichen Jahr tote Hose ist, was könnten die da machen? Klassentreffen? Oder Kaffeerunde? Im Übrigen ist mir klar das, der Zeitpunkt außerhalb dem in der Literatur gängigen ist und die eigentlich um die Zeit keinen Laich in der Menge hätten haben sollen. Eventuell hätte ich das mehr hervorheben sollen...
Fakt ist dort hatten sie ihn und zwar genau zu dieser Zeit... Das Resultat war unabhängig der Jahreszeit das Selbe...
Und wenn man den Post mal richtig liest geht es bei den Köhlerchen und dem Beißer in erster Linie nicht um Bestände, sondern ums Maß halten, bzw. Eigenverantwortung...
Macht man sich die Mühe und liest ihn im Zusammenhang mit den andern vorhergehenden, stellt man fest das es beim Verschwinden um regionale Bestände von Rotbarschen und Seewölfen ging.
Aber auch Egal, müßiges Thema das in großer Runde in Foren diskutiert immer aufs Selbe hinausläuft...

Weg von der Diskussion hin zur Information zum Thema C&R Heilbutt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil ich nicht mehr editieren kann: Es geht erster Linie auch gar nicht um den Laich, den die Biester hatten sondern um den Umstand das die dort geballt und gestapelt aufgetreten sind. Ebenso wie Rotbarsche naturgemäß geballt an bestimmten Stellen auftreten. Bei RB und STB trifft das was Norge Extreme im obigen Post erwähnt in lokalen Beständen leider bereits zu. Langes Generationsintervall, geballtes Auftreten und Maßlosigkeit sind Gift für solche Spezies.
 
Also zum C&R gibt es beim Heilbutt (Pazifik) relativ viele Daten. In Alaska werden schon seit 20 Jahren fische markiert und wieder zurück gesetzt. Finde jetzt leider nicht den Link. Gab es in mehreren amerikanischen Foren schon Berichte zu. Auch in Norwegen wird das seit ein paar Jahren betrieben. Frage ist halt immer wie so ein Fisch gehandelt wird. Besonders bei großen Butts (>150cm) gehen z.b. die Guides von NSA her und holen die Fische nicht mehr ins Boot, da beim ziehen über die Bordwand schäden an der Wirbelsäule entstehen können. Solche Fische werden an der Bordwand fixiert (Flying Gaff + Schwanzschlinge), abgehakt und dann wieder schwimmen gelassen. Ich persönlich habe mir ein Höchstmaß von 130cm gesetzt. Was darüber ist lass ich wieder schwimmen. Bei kleinen Butts ist zu erwähnen, das diese sehr häufig außen gehakt sind. Ein Fisch der den Haken im Auge oder Bauch hatte wird bei mir prinzipiell mitgenommen, egal wie groß er ist. Gleiches gilt für kleine Butts die z.b. beim Schollenangeln tief geschluckt haben.
In diesem Zusammenhang finde ich den Wandel mancher Leute zum Thema C&R schon recht lustig. Bestes Beispiel ist ein bekannter deutscher Guide, der in diversen Videos zuerst harpuniert hat, später dann das Flying Gaff empfiehlt und nun als Anlagenbetreiber seinen Gästen empfiehlt jeden Butt zu schlachten, da die Überlebenschance (stauchung der Wirbelsäule) eh sehr gering ist.
Unabhängig von der C&R Debatte sehe ich es wie AF. Alleine die Angler können ein Gebiet nicht leer Fischen oder den Bestand zerstören. Da spielen andere Einflüsse eine Rolle. Ein gutes Beispiel sind da die Langleinen, die in den Laichgebieten der Butts ausgelegt werden.
 
In diesem Zusammenhang finde ich den Wandel mancher Leute zum Thema C&R schon recht lustig. Bestes Beispiel ist ein bekannter deutscher Guide, der in diversen Videos zuerst harpuniert hat, später dann das Flying Gaff empfiehlt und nun als Anlagenbetreiber seinen Gästen empfiehlt jeden Butt zu schlachten, da die Überlebenschance (stauchung der Wirbelsäule) eh sehr gering ist.
Unabhängig von der C&R Debatte sehe ich es wie AF. Alleine die Angler können ein Gebiet nicht leer Fischen oder den Bestand zerstören. Da spielen andere Einflüsse eine Rolle. Ein gutes Beispiel sind da die Langleinen, die in den Laichgebieten der Butts ausgelegt werden.

Ich hab auch ein Video hier in dem ein bekannter Norwegenangler, der bereits diverse DVDs rausgebracht hat von außen gehakte Schellfische denen die leeren Augäpfel aus den Höhlen hängen "releast". Vom Loch im Kopf mal abgesehen. Das dass völliger Blödsinn ist sollte eigentlich jedermann klar sein. Gesunder Menschenverstand ist das A&O beim releasen. Wie du im ersten Teil deines Posts anhand der Beispiele vom Paz. Butt ja bereits erwähnst. Wenn ich einen gefangenen Fisch nicht entsprechend behandle, muss ich den nicht wieder schwimmen lassen, da er eh zu Möwenfutter wird.
Ich steh hier grad wieder rum wie der unbestellte Moralapostel. Kann ich jedermann beruhigen zu dem tauge ich nicht! Und der will ich auch nicht sein!
Ich beschäftige mich nur schon ne ganze Weile mit dem Thema, teilweise von Berufswegen, daher bin ich da etwas redseeliger als sonst.
Der Einfluss der Angler auf lokale, begrenzte Vorkommen kann immanent sein. Auch wenn wir uns das erst einmal nicht vorstellen können! Das andere Einflüsse egal ob natürlich oder menschengemacht da ebenfalls eine Rolle spielen steht ja außer Frage. Trotzdem sind Angler in der Summe je nach Ort und/oder Dichte ein größeres Rädchen im Getriebe als wir uns das bewusst machen. Daher finde ich die Argumentation solange X stattfindet ficht mich Y nicht oder weniger an immer etwas gefährlich.

Was daraus entstehen kann zeigt die 15 kg-Regelung. Vor dieser Regel gab es massig Leute denen Maß ein Fremdwort war, dem Rest wars egal oder er wurde einfach überschrieen. Dann wurde sie eingeführt und ich kann mich an 20-40 Seiten lange Threads erinnern in denen man sich ausgeweint und ausgekotzt hat wie blöd doch diese Regelung ist. Jetzt gab es immer mal wieder einige Pfosten die in Größenordnungen gegen diese Regelung verstoßen haben. In den Threads dazu (ausgehend von der Postanzahl mit geringer Beteiligung) wurde dann teilweise wieder relativiert, bzw. gefragt warum man das überhaupt diskutieren solle.
Das Resultat: In einem Monat gibt's Vorschläge wie die Regelung neu ausgerichtet wird. Das Ergebnis kennt noch keiner. Aber wenns weitere Beschränkungen gibt sehe ich wieder 40 Seitenthreads Empörung auf uns zurollen. Hier hatte das Handeln einiger weniger Auswirkungen auf über 100 000, denen es in der Masse egal war.
Ähnliches kann und wird meiner Meinung nach in Gesamtheit in Norwegen passieren. Das Meeresangeln wird deutlich stärker Reglementiert werden. Die Norweger sehen dort Bedarf einfach schon aufgrund der Masse an Angeltouristen die jedes Jahr kommen und auch wieder aufgrund einzelner die sich nicht zu benehmen wissen.
Ob diese Regulatorien dann wiederum jedem schmecken wage ich zu bezweifeln.
Deswegen das Geseiere hier und dIe Anregung (Mehr solls nicht sein und steht mir auch nicht zu) zu etwas proaktivem Denken und Handeln im Urlaub.
Schicken Tag noch an alle Beteiligten, jetzt ist die Kaffeepause auch vorbei!
 
....
Der Einfluss der Angler auf lokale, begrenzte Vorkommen kann immanent sein. Auch wenn wir uns das erst einmal nicht vorstellen können! Das andere Einflüsse egal ob natürlich oder menschengemacht da ebenfalls eine Rolle spielen steht ja außer Frage. Trotzdem sind Angler in der Summe je nach Ort und/oder Dichte ein größeres Rädchen im Getriebe als wir uns das bewusst machen. Daher finde ich die Argumentation solange X stattfindet ficht mich Y nicht oder weniger an immer etwas gefährlich.
....

Das Problem ist, man weiss in Norwegen nicht mal annährend wieviel Fisch von den Touristen in den verschiedensten Gebieten zu bestimmten Zeiten gefangen wird.
Insofern ist es nahezu unmöglich den tatsächlichen Einfluss der Angelfischerei auf die Fischpopulationen zu ermitteln. Würde man die Fangmengen registrieren, könnte man darauf basierend gezielte Massnahmen einführen und die Angelfischerei im Zusammenhang zur Berufsfischerei mit Quoten, Schonzeiten usw. regulieren. Dies muss sich ja nicht mal negativ für Angler auswirken oder generell eine Einschränkung bedeuten.

Momentan ist das was man weiss, das ein Boot mit 4 Anglern an einem Tag locker bis zu 600 kg fangen kann und das an den Grenzen immer wieder Fälle auftreten, wo Leute auch extreme Mengen Fisch mit nachhause nehmen.

Ich vermute mal die neue Regelung der Angelfischerei wird erstmal nur eine Registrierungspflicht von Booten, Anglern und Fängen enthalten.

Meiner Meinung nach ein Schritt in die richtige Richtung.

Gruss
smolt
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben