Wir sprechen hier von einer mechanischen Bremse bei der durch steigenden Anpressdruck (durch den Anstieg der CAM geregelt) die Gleitreibung zwischen Carbon Scheibe und Edelstahl Scheibe erhöht wird. Konstruktiv ist das mechanisch praktisch nicht lösbar, dass der Anstieg der dadurch ergebenden Bremskraft in allen Fällen und Bremsvoreinstellungen linear mit der Bewegung des Schiebereglers ist. Zumindest dann nicht, wenn die maximal anliegende Bremskraft (und dadurch die Bandbreite) regelbar ist (und dass muss sie natürlich sein). Die Kurve ändert sich dann entweder bei niedrigen Bremseinstellungen oder bei hohen, je nachdem.
Wenn man den maximalen Bremsdruck sehr gering wählt (zb 1kg) dann ist die Kurve viel flacher, als wenn man den maximalen Bremsdruck sehr hoch einstellt. Außerdem gibt es noch Dinge die aktiv diese Kurve beeinflussen (beispielsweise -> Bremsscheibe gefettet? Wie stark gefettet?). Du wirst bei praktisch jeder Rolle irgendeine Bremsvoreinstellung wählen können bei der die resultierende Kurve halbwegs linear ausfällt. Aber was bringts? Will man die Bremskraft wirklich deka-genau erhöhen dann kommt man an einer Sternbremse nicht vorbei, denn die kann das, und das sogar sehr gut (wenn auch hier das gleiche ist, zu beginn steigt der Bremsdruck halbwegs linear, je weiter man nach oben kommt desto steiler wird der Anstieg bei der gleichen Sternbewegung).
Wir haben gemeinsam mit einem Profi für Maschinenbau (Nordfels) ein Gerät entwickelt mit dem Händler Schnur auf die Rolle spulen können wo die Vorspannung exakt vorgegeben werden kann (zb 40nm / ~4kg), hier gab es zahlreiche Versuchsaufbauten - mechanisch und hydraulisch, aber im Endeffekt wurden es dann eine elektronische Regelung mit zwei Motoren die gegengleich arbeiten um die Vorspannung exakt und gleichmäßig zu regeln.
Zum Angeln:
Die Bremse wird bei uns in Norwegen so eingestellt dass man auf Strike einen Wert hat der zu Rute und Schnur passt, ob dann ein Köhler, ein Rotbarsch oder ein Heilbutt am anderen Ende hängst ist doch völlig egal, ist der Fisch klein dann nimmt er eben keine Schnur (wozu auch, außer um ihn unnötig zu quälen) und der Drill geht flott, ist er zu kampfstark für mein Gerät (Also Rolle/Schnur/Rute) dann nimmt er Schnur und der Drill dauert etwas länger. Eine Notwendigkeit spontan im Drill 300g runter oder rauf zu regeln sehe ich hier ehrlich gestanden nicht wirklich, der Fisch kann normal in kein Riff abtauchen wo ich ihn mit aller kraft wegbringen muss, und der heilbutt marschiert sowieso 1-2 mal ganz runter bis er sich landen lässt wenn er das gerne möchte.
Viel wichtiger ist, dass die Bremse sanft anläuft (also nicht erst verspätet und dann voll durchrutschend - also ein möglichst sanfter übergang der haftreibung zur gleitreibung), und dass sie bei beanspruchung gleichmäßig abläuft (also nicht stottert). Zweiteres aber bitte unbedingt mit Zug an der Schnur testen und nicht durch "festkrallen der Spule" im Trockentest, denn da drückt man die Spule in irgendeine Richtung.
Weil ich gemessen habe kenne ich auch von der Zahl die Werte die mir passen.
In Strike ca. 4-4.5kg, aber die Grundeinstellung beim Angeln ist irgendwo um 2.5kg, der Hebel zwischen Free und Stricke.
mit den 2kg gehe ich d'accord, aber wieso nicht auf Strike, sondern "irgendwo dazwischen"? Mit welchem Vorteil?
Um Mal wieder zu deiner Frage wegen des Leistungseinbruchs bei Strike zu kommen:
Das liegt daran das die meisten Hersteller in die Cam bei Strike ein Kuhle Fräsen, damit es dort einen Einrastpunkt gibt.
Was natürlich Sau dämlich ist, weil deswegen dort weniger Bremskraft anliegt.
Die "Kuhle" wird idr nicht gefräst sondern danach reingeschlagen. Du hast aber recht dass dieser Weg nicht der beste ist, besser ist am Strike statt der "kuhle" eine minimale! Stufe nach oben zu haben, die erzeugt einen Wiederstand (also eine Art Arretierung), wenn sie aber wirklich minimal ausfällt dann ist die Steigerung nur geringt, was beim Überschreiten des Strike Punkt ja in Ordnung wäre. Alternativ dazu eben eine mechanische Arretierung außerhalb der Cam.