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The Good, the Bad and the Ugly - Schiebebremsen

djac

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18 Oktober 2006
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Aachen
Was eine Schiebebremse ist, sollte eigentlich klar sein, Mit dem Hebel sollte man die Bremskraft kontinuierlich einstellen können, von 0 bis auf 100%, wobei die Bremskraft die 100% entspricht mit dem Preset-Regler eingestellt wird. Eine gute Einstellmöglichkeit ist dann gegeben, wenn der Einstellhebel effektiv ( wenn nach der Stellung free aber und solange die Bremskraft noch null ist, so zählt dies nicht) einen möglichst großen Winkel überstreicht und der Zusammenhang von Hebelposition und Bremskraft möglichst linear ist.

Früher, so vor 10 Jahren, war das eigentlich bei Multirollen selbstverständlich und kein großes Problem. Damals lagen die Fehlerquellen mehr im Bereich von nicht Sanft und Ruckeln. Heutzutage scheint das anders zu sein, wie ich anlässlich der Umstellung meines Tackle bei der Suche nach geeigneten Rollen feststellen musste. Und zwar gerade auch bei Herstellern mit Rang und Namen.

Den Vogel schoss dabei die Maxel Armory 15 ab. Eine sehr kleine, kompakte und auch leichte Multi mit Schnurführung, also eine Rolle für die leichteren Angelarten (Gewicht 415g, Schnureinzug 82cm, Übersetzung 6.2, Hebelarm der Kurbel 90mm, Gesamtübersetzung 1,45, Schnurfassung PE2 250m). Die Rolle ist sehr robust, stabil gebaut und präzise gefertigt. Auch die Bremse läuft sanft an und ruckelt nicht. Die Überraschung kam dann, als ich die Bremse auf Linearität testete:

armory.png
Das Diagramm zeigt die Bremskraft in Abhängigkeit von der Position des Bremshebels. Den ganzen Hebelweg habe ich in 12 gleichlange Abschnitte und Positionen aufgeteilt. Free ist die Position 0, Strike liegt nach 2/3 des Weges auf Position 8, Full auf 12. Das erste Drittel hat bei dieser Rolle einen Namen und heißt "M" und hier rastet der Hebel auch ein. Das erste Drittel des Einstellweges wird verschenkt, hier ist die Bremskraft nahezu null, bzw. so gering, was nie jemand in der Praxis braucht. Das nogo folgt dann von Strike nur eine Position weiter. Der Sprung beträgt 3 Kg, das ist beileibe nicht wenig. Erhöht man die Bremskraft plötzlich um diesen Betrag, macht das einen ganz schönen Bums und die Chance, dass der Haken ausreißt, ist nicht gering. Von der Maxel Transformer hat man ähnliches gehört, aber leider nur in sehr allgemeiner Form, nachgemessen hat wohl niemand, denn das wäre eine ernste Warnung für mich gewesen. Ich habe sowas auch deshalb nicht erwartet, weil die Rolle vornehmlich für das slow jigging geeignet ist und da geht sowas schon gar nicht.

Im Diagramm sind dann zusätzlich noch zwei ideale Kurven eingezeichnet, einmal die absolut lineare, und sodann eine progressive, wo der Anstieg nach Strike größer wird. Das ist auch tolerabel, wenn sich der Anstieg in Grenzen hält und man größere Reserven braucht, Sprünge hingegen sind es nicht.

Die Rolle war auch nicht falsch zusammengebaut oder der CAM verformt. Alles sah ganz normal aus, es liegt also ein Konstruktionsfehler vor. Sehr, sehr traurig, sonst ist die Rolle nämlich 1A. Maxel kann es eigentlich besser. Ich hatte vor Jahren mal die OSL06. Da war die Bremse äußerst linear.

Die zweite Pleite betrifft die Accurate Valiant BV 300 SPJ, wenn auch nicht ganz so krass (Gewicht 330 gemessen, Schnureinzug 96,5cm, Übersetzung 6.1, Hebelarm der Kurbel 95mm, Gesamtübersetzung 1,6, Schnurfassung PE3 300m). Die Rolle ist ebenso von hoher Qualität und obendrein sehr ansehnlich.

dxyimage-12-02-2023-19:01:07.png

Die X-Achse hat hier 18 Positionen, weil die Rolle tatsächlich auch 18 Einrastpunkte hat. Strike liegt hier auf Position 12. Ach hier wird wieder 1/3 des Einstellweges verschenkt, das nogo liegt aber ebenfalls um Strike, nämlich dadurch, dass die Bremskraft bei Strike zurückgeht, gibt es bei einer Position nach Strike einen Sprung von 2Kg. Auch sehr schade, diese Rolle hätte ich gerne behalten, denn sonst ist sie tadelos.

Es gibt aber auch die Guten, hier die Einstellcharakteristik der Rollen, die bleiben dürfen:

dxyimage-15-03-2023-16:38:49.png

Die optimalste Kurve zeigt die Daiwa Saltiga Lever Drag 2 Speed, hier wird nur wenig verschenkt, der Rest ist annähernd linear. Bei den andern wird wieder etwas mehr verschenkt und der Rest ist ebenfalls linear.

Zum Schluss noch eine kurze Charakteristik dieser Rollen.

Die Daiwa ist auf Grund ihrer robusten Bauweise zwar schön klein (Spulendurchmesser 5cm, Rollendurchmesser 6,2cm), wiegt aber dennoch 500g. Daiwa typisch sehr präzise gefertigt. Bremsen ansonsten gut, obwohl es nur ein einseitiges Bremssystem hat. Das Binding ist gering und für Norwegen typische Bremskräfte unmerklich, weil Daiwa die betreffenden Lager extra groß gewählt hat. Es ist eine Zweiggang Übersetzung 6.3/3.1 und Schnureinzug 101/50 cm und bei einem Hebelarm von 85mm ergibt sich eine Gesamtübersetzung von 1.85/0.91. Der 2. Gang ist mit den 50cm Schnureinzug für schwere Köder noch einigermaßen brauchbar, denn immerhin fasst die Rolle 510m einer PE2 und ist damit auch für bis zu 200/250m praktisch brauchbar. Die Spulenbreite beträgt 24mm. Hier in Deutschland ist die Rolle gar nicht zu bekommen, dafür ist sie bei Esseci Sport in Italien für 399€ zu kaufen

Die Okuma Alijos ist eine verkleinerte Ausgabe der Okuma Makaira. Sie hat einen Spulendurchmesser von 53mm und einen Rollendurchmesser von 63mm, ist also von den Abmessungen vergleichbar mit der Daiwa, wiegt aber 535g. Spulenbreite ist ebenfalls 24mm. Die Alijos hat ein Axiallager verbaut, die Radikallösung gegen Bindung und Lagerverschleiß. Es ist ebenfalls eine Zweigang, Übersetzung 6.4/3.8 und Schnureinzug 107/63cm, und hat bei einem Hebelarm von 90mm eine Gesamtübersetzung von 1.9/1.1. Die Rolle kann auch gut für das Naturköderangeln mit schweren Gewichten eingesetzt werden, weil der 2. Gang mit einer recht hohen Übersetzung und Schnureinzug noch gut brauchbar ist und sie eine Schnurfassung von 500m der Daiwa J-Braid X8 0,22mm/17Kg hat. Von einer PE2 Schnur dürften so 600m draufgehen oder man wählt das mit 32mm Spulenbreite etwas größere Modell 5II. Der Griff der Kurbel liegt super in der Hand und unterstützt auch das schwere Angeln noch einmal. Eine sehr universal einsetzbare Rolle. Sie ist hier schlecht zu bekommen, bei dem spanischen waveinn kostet sie 452€ mit Versand.

Die Makaira ist für Norwegen eigentlich eine Nummer zu groß. Sie ist unendlich robust gebaut und für Großfisch konzipiert, auch sie hat ein Axiallager verbaut und bewältigt 15Kg Bremskraft ohne Binding, wiegt aber 685g. Sie hat eine etwas größere Schnurfassung als die Alijos wegen des Spulendurchmessers von 58mm bei gleicher Breite (Übersetzung 4.7/2.1, Schnureinzug 86/38cm und Gesamtübersetzung bei Hebelarm von 78mm 1.75/0.8).

Die JM Violent Slow 1500 wiegt 480g und ist mit der Schnurführung und den restlichen Daten insbesondere für das slow jigging gut geeignet. Sie ist genügend bekannt, weitere Ausführungen zu Details kann ich mir deshalb ersparen. Sie sieht auch etwas gewöhnungsbedürftig aus. Aber sie erfüllt ihren Zweck gut. Allerdings ist sie neu überteuert und ich habe sie mir deshalb gebraucht besorgt.

Gruß Dieter
 
Hall Dieter,
hätte ich das vorher alles gewusst, wäre mein Rollen Einkauf anders verlaufen. Vielen Dank für Deine Mühe und Erfahrung, wir sehen uns.
VG Helmut
 
Dieter, vielen Dank für deine ganzen Messungen, Proben, Tests…. Super!!!
Dieses Thema finde ich besonders interessant.
Schiebebremse:
Schon die Einstellung auf Bremskraft xy in Strike-Position finde ich lästig.
Wieso gibt es keine Multirolle, wo zum Beispiel 10 Raster sind (1=1 Kilo, 10=10 Kilo Bremskraft).
Der Mensch ist auch schon zum Mond geflogen, muss doch möglich sein.
Und Abweichungen bei der Bremskraft wird es wohl geben , je nach Menge der Schnur auf der Rolle.
Man hat dann aber einen groben Anhalt, genau wie bei Tragkraft und Durchmesser der Schnur…
Beste Grüße
Heiko
 
Mußt du suchen,die Preise gehen weit auseinander,im Mittel um 1000€ ,alternativ kannst du ja Volker fragen ob er seine noch abgeben will.

 
Coole Sache! Irgendjemand hatte das doch auch schonmal analysiert hier im Forum und hatte sich sogar neue CAMs für ne Transformer anfertigen lassen. Finde das aber gerade nicht mehr
 
Im Zusammenhang mit diesem Thema stellen sich mir 2 Fragen:

1. Was ist die Intention der Hersteller, wenn sie diese Art von CAM herstellen. Denn an eine einfach schlechte Konstruktion glaube ich nicht, denn z.B. Maxel kann es ja auch besser, siehe Beispiel OSL06. Maxel und Accurate wurden von mir über die jeweiligen Händler auch informiert. Accurate hat nach jetzt einem Monat gar nicht reagiert, bei Maxel kann man noch nichts sagen, ist noch zu früh.

2. Ist bei den vielen anderen Fabrikaten, wie Omoto, Storke, Shimano etc. die Welt bezüglich Linearität noch in Ordnung. Man hört so gut wie nichts bei Vorstellung von Rollen zu diesem Thema. Liegt es daran, dass viele die Bremsen höchstens als Drei-Positionsschalter (Free, Strike und gelegentlich mal Full) nutzen, also die Möglichkeiten der Bremse nicht ausschöpfen und somit dem Thema keine Bedeutung zumessen? Dabei lässt sich das ja nun wirklich einfach feststellen, man braucht nur eine Handwaage. Macht das mal liebe Angelkollegen und veröffentlicht das hier. Solche Informationen sagen über eine Rolle bedeutend mehr aus, als das ewige Marketing-Gelaber der Hersteller und könnte uns helfen, Fehlkäufe und Enttäuschungen zu vermeiden. Messen und nicht Glauben heißt die Devise.

Gruß Dieter
 
Liegt es daran, dass viele die Bremsen höchstens als Drei-Positionsschalter (Free, Strike und gelegentlich mal Full) nutzen, also die Möglichkeiten der Bremse nicht ausschöpfen und somit dem Thema keine Bedeutung zumessen?
Da denke ich wird viel wahres dran sein. Mir geht es zumindest so. Ich habe meine Bremsen letztes Jahr mit der Eimer-Methode auf Strike eingestellt. Ich habe grob drei KG Bremse bei meiner Omoto Talos 14NN gefischt. Bei Fischen bis knapp 1 Meter (Seelachs, Pollack, Dorsch) hatte ich da kein Bedürfnis noch irgendwas regeln zu müssen. Weder nach unten noch nach oben...

Ich kann deinen Gedanken verstehen, daß sich die bremse linear zur Schiebeschalter Stellung verhalten sollte. Aber ich glaube für viele macht das in der Praxis keinen großen Unterschied.

Selbst der Anstieg von 2KG bei der Maxel hätte mich nicht in Verlegenheit gebracht. Bei angenommener Knotenfestigkeit von 10kg (24mm J Braid, FG Knot und 1mm Mono) wären 5kg Bremse nicht dramatisch.

Damit es einen Unterschied macht muss man sich wohl mehr oder weniger im Grenzbereich seines Equipments bewegen. Das werden wohl viele nicht machen.

Ich habe noch überlegt ob das Preset der Bremse einen Unterschied macht. Hast du getestet ob die Kurven genau so verlaufen wenn bei Full z. B. nur die Hälfte der maximal möglichen Bremskraft anliegt.

Ich habe leider keine Zugwaage, sonst würde ich das für meine Rollen auch einfach mal testen.

LG David
 
Was ist die Intention der Hersteller, wenn sie diese Art von CAM herstellen.
Man sollte sich auch mal die Frage stellen für welchen Markt die Rollen produziert werden und welche Rolle dabei der EU Markt spielt denn der ist ja nun verschwindend gering gemessen am z.b asiatischen und amerikanischen Markt und wenn diese Märkte die Rollen so wollen wie sie sind dann gibts für die Hersteller auch kaum ein Interesse daran etwas zu ändern.Avet hatte mal 2 Cam zum nachrüsten (Kodiak Cam und South Florida Cam) ,einer ist noch auf der Avet HP zu finden der andere nicht mehr,die Frage ist also ob es insgesamt eher an der Nachfrage mangelt.
 
Hallo David.

in gewisser Weise hast Du natürlich Recht. 80 vielleicht 90% der Fische, die in Norwegen den Weg in die Filetierräume finden, sind solcher Art, dass die Bremse keine Rolle spielt, weil sie selbst bei niedrigen Werten wie 3 Kg Einstellungen gar nicht erst anspricht. Aber es gibt auch die restlichen Prozent: bei großen Leng, Köhlern und dicken Dorschen, insbesondere jedoch bei Heilbutt wird die Bremse benötigt. Und ist es nicht so, dass die meisten Angler gerade deshalb nach Norwegen fahren, weil sie insbesondere an diesen kapitalen Burschen interessiert sind. Natürlich werden auch volle Kisten gerne gesehen, aber die Küchendorsche, kleineren Köhler und Rotbarsche befriedigen den sportlichen Ehrgeiz des Norwegenanglers in der Regel nicht.

Gerade also bei den Fischen, von denen die meisten träumen, wird die Bremse jedoch wichtig. Köhler schlitzen gerne aus, hier ist der sanfte Anlauf und die richtige Dosierung wichtig, also eher die Bremse anfangs bei 2 bis 2,5 Kg einstellen und dann langsam und bei Bedarf etwas zugeben. Heilbutt, vor allen die größeren, brauchen ohnehin größere Bremskräfte, um sie ausreichend zu ermüden und es gibt besondere Situationen, wo sogar ein Nochmehr nötig werden kann, nämlich dann wenn es eher nicht besonders tief ist und damit der Schnurwinkel bei einer Flucht kleiner und kleiner zu werden droht. Dann besteht die Gefahr der Bodenberührung der Hauptschnur und das mag die Braid nun überhaupt nicht. Um das zu verhindern muss man den Fisch mit größerer Gewalt stoppen und ihn anschließend heran holen.

Wer seine Träume realisieren will, muss sich also auch in Norwegen mit seinen Werkzeugen, und dazu gehören auch die Bremsen der Rollen, auseinandersetzen.

Gruß Dieter
 
Hallo Seewolf,

natürlich ist der Markt in Asien und USA größer, aber auch der Markt der europäischen Länder, vor allen Dingen der südlichen, ist so unbedeutend nicht.

Aber abgesehen davon, welchen Nutzen haben z.B. die amerikanischen Angler gerade bei kapitaleren Fischen von solch krummen Bremskurven und regelrechten Sprüngen bei der Einstellung der Bremskraft?

Gruß Dieter
 
Hab gestern bei ner 10er Omoto Talos die Bremse getestet, weil ich sie frisch mit Cals gefettet habe. Die ist nicht wirklich linear. Im Verlauf bis Strike eher Linear und ab Strike dann entwickelt sie wirklich Dampf.
So passt das aber auch zur Rolle, denn die Omoto hat ja "bloß" 8kg max, weil nur so kann man auch so ziemlich die komplette Range im Drill nutzen, ohne an der Rändelschraube verstellen zu müssen, um z.B. eventuell noch mehr benötigte Bremskraft zu bekommen ( manchmal reichen halt keine 5kg ).
Wenn man weiß wie sich die Bremse verhält, wenn man den Regler bedient, sind auch höhere Bremskräfte händelbar, aber bei ner Rolle mit 30kg max wird sowas bestimmt schwieriger.
Meine OSL's sind da über den kompletten Weg eher linear. Funktioniert auch in der Regel perfekt, aber wenn mal der Riesenbutt, oder der berüchtigte Stöpselfisch hängt, dann braucht man eventuell auch Mal mehr als das Übliche und dann ist es schon gut wenn man nochmal was drauflegen kann, ohne von unten schon mit zu hoher Bremskraft zu starten, nur um oben die gewünschte Bremskraft zu haben.
Im Beispiel meine ich: bei 10kg max hätte ich gerne im Verstellweg zwischen Free und Full bis Strike gerne 3 kg und dann bis Full die 10kg. Dabei sollte Strike aber genau in der Mitte vom Verstellweg liegen. Diese Range in einem Rutsch wäre für mich in der Theorie top.
 
Ich habe noch überlegt ob das Preset der Bremse einen Unterschied macht. Hast du getestet ob die Kurven genau so verlaufen wenn bei Full z. B. nur die Hälfte der maximal möglichen Bremskraft anliegt
Nein das macht keinen Unterschied, siehe das Diagramm der Accurate.

Gruß Dieter
 
Egal welcher Markt.
Es ist auf jeden Fall von Vorteil wenn man die Bremse regeln kann
Darum stellt sich die Frage; warum machen manche Hersteller sollche Cams und manche nicht?

Ich schiele auch schon länger zu Maxel oder Stork Rollen für Angelkollegen..
Aber da ich einer bin dem das Bremse Regulieren könnnen wichtig ist und ich entsprechendes über die Bremsen der Rollen gelesen habe verzichtete ich auf einen Kauf von denen und benutze eine Avet JX bei der die Bremse sich gut einstellen lässt.
Allerdings gebraucht gekauft, weiß nicht ob original Cam.
Bei meiner ersten MXL vor ca. 15 Jahren gekauft war das Bremse Einstellen auch eine Katastrophe bis ich von Nick die Cams zum Nachrüsten bekommen habe.
 
Hallo Thomas (Cartmen),

ich sehe das etwas anders. Ich stelle meine Bremsen auf ca. 4-5Kg bei Strike und benüge mich mit 7-8Kg bei Full. Die 10Kg für längere Zeit muss man erstmal händeln können und selbst beim dicksten Heilbutt braucht man sie vermutlich nicht, sie sind nicht vergleichbar mit den Kämpfern im Warmen beispielsweise Thunfische. Alles bis Strike ist Normalbereich, der Bereich nach Strike ist der Ausnahmebereich, den man mit Bedacht betreten sollte (z.B. wenn PE2 und Schnurpackung um die Hälfte geschrumpft wegen Schur draußen). Ich habe auch Verständnis, wenn nach Strike der Anstieg des Cams größer wird, aber bitte keine Sprünge.

Kleinere Bremskräfte als 1,5 - 2Kg stelle ich nie ein, in Situationen wie langsameres Ablassen des Köders bremse ich mit dem Daumen. Ich möchte aber natürlich einen möglichst großen Einstellweg für diese 1,5 Kg bis 5Kg bei Strike. Da ist es Schade, dass bei vielen Rollen am Anfang soviel verschenkt wird. Das kann man dadurch erreichen, dass anfangs der CAM sehr schnell von Free auf diese ca, 1,5Kg geht. Dann würde der Regelbereich für die 1,5Kg bis Strike etwas weniger als 2/3 des Einstellweges betragen und das ist mir fein Einstellbarkeit genug, ich justiere in der Praxis ja nicht in 100gr Schritten sondern eher in 500g Schritten.

Gruß Dieter
 
Ich habe in diesem Zusammenhang eine Frage für blöde (also für mich).
Wenn ich beispielsweise 4kg Bremskraft im Modus Strike einstellen möchte:
Ich drehe mir den Wolf an der Rändelschraube (oder wie heißt das Ding?).
Die Rolle kommt auf die Angel, und ich befestige einen Eimer mit 4 Kilo Gewicht an der Schnur.
Wenn ich das jetzt auf der Terrasse anhebe, bricht dann nicht die Angel durch?
Gruß
Heiko
 
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