Den silbernen Ringfuß wirst du auch nach dem lackieren sehen.
Wie jeder baut, ist natürlich Geschmackssache, entweder vom Rutenbauer oder vom zukünftigen
Besitzer/Auftraggeber.
Kaum noch Zierwicklungen, nur ein paar optische Akzente und ferig
Wenn jemand eine Rute wünscht, die am Ende der schwarzen Ringwicklung noch einen schwarzen
Zierfaden als Abschluss hat, dann bekommt er genau diese Wicklung. Habe ich freie Hand, Zeit und Lust,
dann wird es aufwändiger und ich versuche, aus der Rute neben einem praktischen Gegenstand, ein "Kunstwerk"
zu machen. Ich will mich nicht als Künstler auffassen und das Wort Kunstwert ist vielleicht auch nicht ganz das
richtige, die Rute soll sich eben von anderen abheben. Mittlerweile werden viele Ruten selber gebaut, das merkt
man auch hier im Forum, das ist kein Hexenwerk und kann durch jeden mit etwas Handwerklichem Geschick
erledigt werden. Aber gerade auch die optischen Besonderheiten machen einen Custom-Aufbau aus.
Zierwicklungen vergleiche ich gerne mit Bildern an der Wand (darum komme ich auf Künstler), sie nutzen keinem
und trotzdem guckt man sie sich (gerne) an.
Wenn ich meine Freizeit damit verbringen würde, durch die Natur zu gehen und zu fotografieren, oder Fußball zu gucken,
würden nur sehr wenige dieses "Hobby" anzweifeln. Ich sitze in meinem Keller und freue mich, wenn ich jemandem
mit Fäden ein Farb- und Geometriespiel auf einen Alltagsgegenstand wickeln kann. Da habe ich dann auch kein
Problem damit, wenn eine Probewicklung um Formen und Farben zu testen, mal 20 Stunden am Wochenende dauert,
in der Zeit hätte ich natürlich auch 2 schwarze "Trauerstöcke" bauen können. Die finale Wicklung wird dann natürlich
mind. nochmal so lange dauern.
Rechtfertigen für einfache oder aufwändige Wicklungen muss sich keiner, solange sie ihren Sinn erfüllen.
Der Forhan Locking Wrap hat einen Nutzen, der Lack am Ringfuß reisst nicht so schnell ein, durch "alternative"
Wicklungsmethoden wird dies aber bestimmt auch erreicht, mit der Optik muss dann der Angler klarkommen.