"Reines Catch & Releas" in Norwegen

Solange norwegische und ausländische Trawler in Längen eines Fußballplatzes Netzgrößen voller Beifang eines Heißluftballons elende tot verklappen (selbst gesehen), werde ich niemanden verteufeln, der versehentlich gehakte Lumben schonend zurück setzt, gleich gar nicht Heilbutts.

Daß die Norweger der typischen Touristen-Ambivalenz unterliegen, ist völlig normal - die Österreicher hassen uns Deutsche auch, aber sie bauen trotzdem neue Sessellifte und werben in Rumänien um vornehmlich hübsches, weibliches Gastropersonal, das uns ungeliebten Deutschen das Gösser samt G'röstl serviert, weil sie sich selber zu fein sind für 15€/Std. am WE zu wackeln.

Im übrigen kenne ich wenige Nationen, die hinsichtlich Umweltbewusstsein eines jeden Einzelnen derartige "Dreckschweine" in Massen in sich trägt, wie die Norweger, aufmerksam durch Fischereihäfen gelaufen, erblickt man Dinge, die man selbst nie für möglich gehalten hätte.
 
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....finde deine Einstellung richtig :a020:, sie entspricht ganz sicher der, der meisten Leute:

Die wenigsten verteufeln das Zurücksetzen versehentlich gehakter Lumbs und Heilbutts.


(...zum Thema "Beifang auf norwegischen Trawlern" kannst du ja vielleicht mal nen eigenen Thread auf machen. Finde es ziemlich spannend mal konkrete Zahlen zu lesen, wieviel und welcher Beifang in Norwegen verklappt wird, wie dies eigentlich gesetzlich geregelt ist und in der Praxis aussieht?)

Gruss
Smolt
 
Im übrigen kenne ich wenige Nationen, die hinsichtlich Umweltbewusstsein eines jeden Einzelnen derartige "Dreckschweine" in Massen in sich trägt, wie die Norweger, aufmerksam durch Fischereihäfen gelaufen, erblickt man Dinge, die man selbst nie für möglich gehalten hätte.

Nun auch kann man nicht alle in einen Topf werfen und ganz sicher hat sich da in den letzten 10 Jahren auch einiges zum positiven geändert.

Auch wenn es mir schwer fällt 🙃, muss ich Dir an der Stelle Recht geben. Selbst habe ich auch schon Dinge gesehen, die gar nicht gehen.

ps: die Wortwahl geht auch anders.
 
In jedem bisherigen Beitrag liegt ein Quentchen Wahrheit. Die Vorschriften sind klar definiert. Es liegt an jedem selbst! Wie man aus ethischen,respektablen Gründen waidgerecht mit dem Fang umgeht.

All die angesprochenen Punkte haben ihre Berechtigung.Schlussendlich ist es eine Wertschöpfung und wenn man die Ressource Meeresfisch wirklich nachhaltig erhalten will, dann muss man das ganz große Rad drehen.
 
Ich denke jeder soll es so halten, wie er es für richtig hält, sofern die Fisch-/ Waidgerechtigkeit geachtet wird und die jeweilige Landesgesetzgebung eingehalten wird.
Wie immer im Leben gibt es nicht nur schwarz oder weiß, die goldene Mitte ist meist der beste Weg.

@ Eland: da du Jäger und Angler bist und den Nickname einer Großantilope trägst, gehe ich davon aus, dass du auch schon in Afrika gewaidwerkt hast.
Das findet auch nicht jeder gut! Ich nehme mich davon aus, da ich ausreichend Hintergrundwissen besitze.

Schönen Wochenanfang zusammen.
 
Ich denke jeder soll es so halten, wie er es für richtig hält, sofern die Fisch-/ Waidgerechtigkeit geachtet wird und die jeweilige Landesgesetzgebung eingehalten wird.
Wie immer im Leben gibt es nicht nur schwarz oder weiß, die goldene Mitte ist meist der beste Weg.
Quasi, jeder legt die Gesetze so aus wie er es für richtig hält.:zwinker:
 
Letztendlich sind wir Sportfischer und ich bin überzeugt davon, dass die Meisten hier versuchen Waidgerecht zu angeln und mit der Natur in Norwegen möglichst sorgsam umzugehen. Dass es einige Berufsfischer und vielleicht auch andere Leute gibt, dies nicht tun, sollte uns nicht davon abhalten, dass wir versuchen das Beste zu tun und uns als Gäste gegenüber diesem Naturparadies mit Respekt zu verhalten.

Über Details, was wir mit dazu beitragen können, kann (oder soll) man sich gerne unterhalten. Eine paar Vorstellungen hätte ich diesbezüglich schon. Das macht vielleicht Sinn, solange eine Diskussion nicht wieder abdriftet, oder ausartet. Schön wäre halt, wenn wir uns freiwillig so verhalten könnten, dass es nicht noch mehr Gesetze braucht. (Ich weiss, schwierig)

Manchmal braucht es auch ein bisschen Zivilcourage. Ich vergesse nie meinen Kollegen, der in Sandbakken eine Englische Gruppe so richtig gesenkelt hat, welche kistenweise Fische verrotten liessen, weil sie zu besoffen waren, um die Fische zu verarbeiten. Einen noch halb lebendigen Steinbeisser haben sie mit Tritten malträtiert - mit den Worten "Fucking Monster". Wenn sowas passiert und Niemand sich sonst wehrt, muss man sich auch nicht wundern, dass es mehr Regeln oder Gesetze braucht.

Gruss Fredi
 
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Über Details, was wir mit dazu beitragen können, kann (oder soll) man sich gerne unterhalten. Eine paar Vorstellungen hätte ich diesbezüglich schon. Das macht vielleicht Sinn, solange eine Diskussion nicht wieder abdriftet, oder ausartet. Schön wäre halt, wenn wir uns freiwillig so verhalten könnten, dass es nicht noch mehr Gesetze braucht. (Ich weiss, schwierig)
Wäre ja schön wenn Du deine Vorstellungen hier mit uns teilen würdest, würde mich ernsthaft interessieren.
 
Kann man aber so lesen, deshalb auch :zwinker:.
Man kann in alles was reininterpretieren.
Letztlich ist Angeln und auch Jagen Charaktersache. Eine vernünftige Erziehung und entsprechenden Charakter vorausgesetzt geht man mit Kreaturen und der Natur eben respektvoll um.
Unbelehrbare charakterlose Arschlöcher gibt es halt auch und von diesen sollte man sich tunlichst fernhalten oder anzeigen.
Jemand der hier im Forum unterwegs ist unterstelle ich das er starkes Interesse am gemeinsamen Hobby hat und sich auch nach besten Wissen und Gewissen vernünftig beim Angeln verhält. Charakterlose Arschlöcher
interessieren sich nicht für das Forum und sie machen sowieso was sie wollen.
 
Wäre ja schön wenn Du deine Vorstellungen hier mit uns teilen würdest, würde mich ernsthaft interessieren.
Ich werfe mal ein paar Themen in die Runde:
"Einzelhaken"
"Sinnvolle Entnahmefenster (zu gross oder zu klein)"
"Betäuben der Fische bevor man sie Abhakt oder absticht"
"Welche Fische kann man Releasen, welche weniger gut, oder ab welcher Fangtiefe"
"Wie gehen wir zum Beispiel mit einem verwurmten Lumb (oder anderen Fischen) um, die man weder verwerten noch releasen kann"

Du siehst, einige Themen bieten sich alleine schon im Umgang mit unseren Fischen unmittelbar an. Dazu muss man aber auch sagen, dass viele dieser Themen hier schon bis zum Exzess durchdiskutiert wurden. Das mag ich eigentlich nicht nochmals alles durchkauen. Bei den restlichen Umweltthemen bin ich sowieso eher raus.

Vielleicht stellen hier mal ein paar Andere ihre persönlichen Umgangsformen mit unseren Fischen vor.

Grüss Dich, Fredi
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus Zusammen,

was vielleicht helfen könnte wäre nicht jeden gefangenen Fisch in die Kamera zu halten.
Letzte Jahr hat mich ein Campbesitzer gefragt, warum die Deutschen jeden gefangen Heilbutt ins Internet stellen müssen. Da würden auch offizielle Stellen mitlesen.
Ich konnte ihm die Antwort leider nicht geben.
Aber es ist leider nicht jedem Bewusst, was mit solchen Bildern für ein Eindruck von uns Fischern entsteht.
 
Servus Zusammen,

was vielleicht helfen könnte wäre nicht jeden gefangenen Fisch in die Kamera zu halten.
Letzte Jahr hat mich ein Campbesitzer gefragt, warum die Deutschen jeden gefangen Heilbutt ins Internet stellen müssen. Da würden auch offizielle Stellen mitlesen.
Ich konnte ihm die Antwort leider nicht geben.
Aber es ist leider nicht jedem Bewusst, was mit solchen Bildern für ein Eindruck von uns Fischern entsteht.
Durchaus nicht unbegründet. Mittlerweile erhalte ich zum Teil sogar von meiner Familie Kritik, obwohl ich mir alle Mühe gebe, mit den Fischen sorgsam umzugehen.

Mich ärgert einfach, dass immer mehr Konsumenten den Bezug zu unserer Nahrung verloren haben. Fisch & Fleisch gibt es aus dem Supermarkt, alles sauber und clean verpackt. Viele schauen nicht in die Realität, verhalten sich wie Heilige, aber Fisch, Fleisch und Pflanzenkost aus Übersee essen sie trotzdem.
 
"Wie gehen wir zum Beispiel mit einem verwurmten Lumb (oder anderen Fischen) um, die man weder verwerten noch releasen kann"


Grüss Dich, Fredi

Fredi, ich denke wir sind gedanklich schon ganz nah beieinander.

Die eine Frage würde ich so handhaben wie es der norwegische Gesetzgeber bei ganz großen Butts vorschreibt, die man nicht mehr entnehmen darf. Ob lebend, tot oder verletzt, zurück ins Meer. Klingt hart, ist aber in dem Fall die vernünftigste Lösung. Ich sage es hier nochmal, zurück in den "biologischen Kreislauf".
 
Fredi, ich denke wir sind gedanklich schon ganz nah beieinander.

Ob lebend, tot oder verletzt, zurück ins Meer. Klingt hart, ist aber in dem Fall die vernünftigste Lösung. Ich sage es hier nochmal, zurück in den "biologischen Kreislauf".
Danke für Dein klares Statement. Ich sehe es gleich. Es tut weh, aber auch ich habe schon verwurmte Lumbs und komplett abgemagerte Fische, die man einfach nicht verwerten kann, zurück in den biologischen Kreislauf gegeben.

Vielleicht bekomme ich nun sogar eins auf den Deckel, aber ich schlage solche Fische vorher ab und schneide sie auf, damit sie absinken können. Für Leute, die den Zusammenhang nicht kennen, kann dies schon sehr fragwürdig anmuten. Ich mag Fische, die nicht verwertbar sind und auch nicht überleben können einfach nicht lebend zurück schmeissen.

Wie handhabt Ihr das bei einer solchen Situation?
 
Ich werfe mal ein paar Themen in die Runde:
"Einzelhaken"
"Sinnvolle Entnahmefenster (zu gross oder zu klein)"
"Betäuben der Fische bevor man sie Abhakt oder absticht"
"Welche Fische kann man Releasen, welche weniger gut, oder ab welcher Fangtiefe"
"Wie gehen wir zum Beispiel mit einem verwurmten Lumb (oder anderen Fischen) um, die man weder verwerten noch releasen kann"

Du siehst, einige Themen bieten sich alleine schon im Umgang mit unseren Fischen unmittelbar an. Dazu muss man aber auch sagen, dass viele dieser Themen hier schon bis zum Exzess durchdiskutiert wurden. Das mag ich eigentlich nicht nochmals alles durchkauen. Bei den restlichen Umweltthemen bin ich sowieso eher raus.

Vielleicht stellen hier mal ein paar Andere ihre persönlichen Umgangsformen mit unseren Fischen vor.

Grüss Dich, Fredi
Punkt drei sollte selbstverständlich sein, aber wir sind ja beim Thema C&R.

Ich habe ein persönliches Mindestmaß von 60cm, jedenfalls bei Dorsch, Pollack, Köhler und Co.,
habe darauf meine Fangtiefe (ca.4-10m) angepasst, so das ich kleinere Fische problemlos zurück setzen kann.
Das typische Tiefseeangeln habe ich fast komplett abgewählt, man kann Lumb nie zu 100% vermeiden,
mich hat es einfach genervt wenn ich einen Lumb nach oben gekurbelt habe den ich weder releasen kann noch verwerten möchte,
ist einfach schade drum.
Das mit den verwurmten Fischen stellt man ja eh erst fest wenn es für das Releasen schon zu spät ist.

Man muss aber auch immer unterscheiden zwischen einem reinem Angelurlaub und einem Urlaub wo man mal angeln geht.
 
Das mit den verwurmten Fischen stellt man ja eh erst fest wenn es für das Releasen schon zu spät ist.
Sehr oft kann man verwurmte Fische schon beim Fang gut erkennen. Die Würmer zeichen sich meistens bereits in den Baulappen ab.

Lumbs: Ich hatte von meiner Kollegin sogar den Auftrag erhalten einen Lumb mit zu bringen. Sie mag den sogar lieber wie viele andere Fische. Würde ihn auch nicht für Carpaccio verwenden, aber die Konsistenz und der Geschmack von einem saubereren Lumb finde ich top.
 
Lumbs: Ich hatte von meiner Kollegin sogar den Auftrag erhalten einen Lumb mit zu bringen. Sie mag den sogar lieber wie viele andere Fische. Würde ihn auch nicht für Carpaccio verwenden, aber die Konsistenz und der Geschmack von einem saubereren Lumb finde ich top.

Das ist unstrittig, dass das Filet mehr als brauchbar ist. Ziehe ich dem Köhler vor...
 
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