LIVE-UPDATE / Jupiter Sunrise Lodge Malediven

Dankeschön. Das ist reichhaltig.
 
Nach erfolgreichem Heimflug und einer Nacht Schlaf im eigenen Bett möchte ich noch ein paar Worte über unsere
Reise in die Jupiter Sunrise Lodge verlieren. Wir waren jetzt 5 Mal hier und ich denke, ich kann schon ein ganz
gutes Urteil nach dieses Angeltouren abgeben.
Zuallererst, ein Log an Volker und Ivonne, ich hatte interessehalber mal die Buchungsbestätigungen der vorange-
gangenen Reisen überflogen, wir haben in den letzten Jahren keine nennenswerten Preissteigerungen zahlen müssen,
die geringen Schwankungen schiebe ich einfach mal auf die Kursschwankungen des Dollars. Die Buchung und die
Abwicklung, was Reise, Zimmer und Fähre und alles drum herum angeht, hat immer vorbildlich geklappt.
Allerdings gibt es auch ein "ABER", welches ich nicht unerwähnt lassen will.
Als wir das erste Mal dort waren, gab es neben der JSL noch 3 oder 4 andere Gästehäuser, mittlerweile sind es wohl
insgesamt 11 Lodges/Guesthäuser/Hotels, die Unterkünfte anbieten, die JSL ist mit ihrer Bootsflotte dort noch die
Lodge, die für Angler am besten aufgestellt ist, aber die anderen Häuser rüsten auch auf und bieten Angelausflüge an.
Was deren Umfang und Kosten angeht, habe ich mich nicht informiert und ich war auch mit den Tagestouren zufrieden,
aber da die anderen Häuser teilweise deutlich jünger sind, haben sie auch einen etwas moderneren Charme.
In den Jupiter-Häusern (Blue Heaven, Venus Villa und Jupiter Lodge) hat sich in den letzten Jahren nicht sehr viel getan,
das hat mich dann doch etwas überrascht, da ja die Mitarbeiter annähernd vollständig bezahlt wurden, bin ich davon
ausgegangen, dass dort die ein oder andere Ecke auf Vordermann gebracht wird.
Es sind natürlich alles Kleinigkeiten, die einem vielleicht auch nur auffallen, wenn man mehrfach dort ist, aber bei mehr als
einem Jahr "Ruhezeit" wäre genug Zeit gewesen, um alles ohne große Materialinvestition auf Vordermann zu bringen.
Dies wird wahrscheinlich in Zukunft bei einigen Gästen den Unterschied machen, ob sie in der JSL oder in einer anderen
Unterkunft buchen.
Wer über Weihnachten oder den Jahreswechsel in der Lodge ist, der kennt die Veranstaltungen dort und dieses Jahr, war
es für mich, deutlich angenehmer als beim letzten Mal. 2019/2020 wurden die China-Lichterketten Schubkarrenweise an den
Strand gefahren um auch den letzten Baum irgendwie zu behängen und zu beleuchten, dies war dieses Jahr deutlich reduziert.
Man darf nicht vergessen, Weihnachten und Silvester sind dort keine Fest- bzw. Feiertage, alles was veranstaltet wird, ist
ausschließlich zur Touribelustigung. Das Dinner an Heiligabend am Strand war sehr angenehm. Das Dinner in der Schule mit
allen Gästen der Insel, war mal wieder ein Highlight, dort findet man auch noch mehr einheimische Spezialitäten, als das sonst
in der Lodge servierte Essen. Allerdings muss man mit der Würze der Speisen recht vorsichtig sein, Chilli und sonstige scharfe
Zutaten werden da mal schnell übersehen. Dieser Silvesterabend wird Inselzentral von allen Guesthäusern organisiert und von
den Einheimischen gestaltet, dazu gehört auch der Gesang mit Tanz und Getrommle, der jedoch durch die Musikanlage und die
Lichterketten etwas skurril wirkt. Ebenso die Einheimischen, die vor dem Eingang der Schule, wo das Dinner statt fand, am
Straßenrand saßen und dort "typische einheimische handwerkliche" Tätigkeiten zeigten. Gefehlt hat nur noch das Gitter und ein
Schild "bitte nicht füttern". Die Art der "Zur Schau Stellung" der Einwohner war mehr als befremdlich und hat bei mir und einigen
anderen Gästen einen sehr komischen Eindruck hinterlassen. Wer sich dafür interessiert, was wie dort hergestellt wird, der
braucht nur die Leute selber anzusprechen und der bekommt es gezeigt. Leider ist aber der Durchschnittsgast auf Keyodhoo
kein interessierter Mitteleuropäer, sondern eher ein lauter Südeuropäer bzw. Italiener, der sowohl Musik, als auch Gespräch in
Diskolautstärke an jedem Ort benötigt. Demzufolge war auch die Beschallung nach der traditionellen Musik in der Neujahrsnacht
ausschließlich italienisch geprägt. Dies liegt einfach an der zahlenmäßigen Überlegenheit der italienischen Gäste auf der Insel.
lediglich knapp 10% sind anderer Nationalität, der Rest sind Italiener. Das war letztes Mal so und war dieses Mal nicht anders.
Macht man einen Ausflug auf eine "einsame" und unbewohnte Insel, hört man schon aus der Ferne, welche Landsleute schon dort
sind, bzw. gerade mit dem Boot ankommen. Dann hat jede Lodge ihre eigene portable Musikanlage mit und will die lauteste sein
und dann müssen natürlich die Urlauber auch noch lauter sein als die Musik. Dies ist natürlich keinesfalls die Schuld der Jupiter-
Lodge, aber die Gäste mit denen ich dort Kontakt hatte, empfanden es ähnlich abstoßend. Auch bei den Tagesausflügen war
diese Musikbox immer mit dabei, klar kann man dort Musik laufen lassen, aber warum immer in Italienlautstärke?
Da hier auch ab und zu die Frage nach der Familientauglichkeit kam: Ja die Lodge ist sicher familientauglich, Kinderstühle,
Zustellbett und sonst alles, was man für kleine Kinder benötigt ist da, aber ich bitte jeden, der mit seinem Kleinkind die Malediven
bereisen will, vorher deutlich zu überlegen, ob er das dem Kind wirklich antun will. Es sind aus Deutschland etwa 11 Stunden Flug,
mit in den meisten Fällen 2 Starts und 2 Landungen, kleine Kinder wissen nicht, was sie beim Druckausgleich machen sollen und
sind nach einem solchen Flug völlig hinüber. dann die Fährüberfahrt ins Vaavu Atoll, die Jungs kennen dort nur volle Kraft oder
Leerlauf ihrer 500 bis 600 PS an den Motoren und das heisst, selbst bei ordentlich Seegang wird mit 35kn übers Wasser geballert.
Ist man dann auf der Insel angelangt, haben die Kids zwar Ruhe, aber die Hitze außerhalb des Zimmers in Verbindung mit "Jetlag"
und allem anderen drumherum setzt ihnen doch ordentlich zu und alles nur, weil Papa ne Angeltour machen will. Die Ausfahrten
mit den Dhonis sind mit ~7kn eher ruhig, aber es schaukelt natürlich und die ein oder andere Mahlzeit ist auf dem Weg wie sie rein-
gekommen ist, auch wieder raus. Ich selber hab es durch, lag aber nicht an der Seekrankheit, sondern eher an Erschöpfung bzw.
Selbstüberschätzung beim ersten Urlaub und zu viel Anstrengung in der Hitze beim Angeln, meine Tochter hat es auch durch, damals
war sie 13 Jahre alt. All das ist für die Kleinen kein Spaß und stresst die Eltern natürlich auch.
Zur Angelei und dem gefangenen Fisch habe ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht und ich bin mir nicht ganz so sicher,
ob all diese hier positiv geschilderten Eindrücke auch wirklich der Wahrheit entsprechen. Natürlich wollen die Angler ihre gefangenen
Fische präsentieren, da schließe ich mich absolut nicht aus und als ich dieses Jahr meinen ersten Marlin an der Angel hatte, war ich
trotz der nicht so extremen Größe stolz wie Oskar. Dazu musste der Fisch auch nicht mit Längen- und Gewichtsangabe an einem
Baum hängen, das Bild wo er in einiger Entfernung aus dem Wasser springt, ist wahrscheinlich jenes, was mir ewig in Erinnerung
bleiben wird. Sails hatte ich dort schon einige, der Drill war auch wieder wunderbar und der Schmerz danach hat mir eigentlich auch
wieder gezeigt, was für stattliche Lebewesen am anderen Ende der Leine hängen. Wir haben nicht einen Fisch gewogen oder vermessen,
aber so grob über den Daumen würde ich sagen, dass ich etwa 200kg Fisch in den 2 Wochen gefangen habe. Diejenigen, mit denen
ich mir das Boot jeweils geteilt habe, hatten auch etwa diese Masse an Fisch. Jetzt sind aber neben der Submarine noch mind. 2 weitere
Angelboote unterwegs, die auch gut oder teilweise noch besser gefangen haben. Wer kann so viel Fisch essen?
Selbst die Einheimischen haben mir im Gespräch bestätigt, dass man nicht jeden Sail oder Doggy entnehmen müsste, aber wer will
wo und wie entscheiden, der Fisch darf mit und der soll wieder zurück? Ich glaube ein Bild mit dem ersten Sail oder Marlin ist etwas
ganz besonderes und diesen Fisch, auch wenn er wahrscheinlich nicht der Größte ist, den vergisst man nicht wieder. Ich schließe mich
da nicht aus und bin froh, dass ich mit diesen Giganten ein Bild machen konnte. Aber ist das wirklich notwendig?
Über kurz oder lang werden sich die Betreiber der Angelcamps auch Gedanken darüber machen müssen, ob man die Fänge nicht
sinnvoll reglementiert, wenn die gefangenen Fische wirklich ALLE sinnvoll verwertet werden, dann ist es ja in Ordnung und eine Nach-
frage sollte trotzdem gestattet sein, dieses Jahr wurde jedoch der Köderfisch, der die vergangenen Jahre noch an die Einheimischen
verteilt wurde, zum größten Teil im Hafen an die Haie verfüttert.
Natürlich will keiner ausschließlich Bonito essen, aber der Fortschritt kostet eben und wenn darunter alles andere leidet, sollte man fragen,
was kann man anders machen.
Der Fortschritt ist ja auch auf der Insel zu bemerken, vor 5 Jahren hatten natürlich auch schon einige ein Smartphone, aber es wird
auch dort immer mehr. Ist man abends durch die "Straßen" gegangen, dann hat man die Männer beim Schach oder anderen Brettspielen
gesehen, hat man freundlich gegrüßt, sich dazugestellt und mit ihnen erzählt. Jetzt sitzen sie noch vereinzelt mit dem Smartphone in der
Hand auf ihren Netzstühlen und spielen oder telefonieren und das "Hallo" was man hört, gilt dem Gesprächspartner am Telefon und nicht
dem Passanten, der vorbeigeht. Mittlerweile sind auch deutlich mehr motorisierte Fahrzeuge unterwegs, vor 5 Jahren, war das einzige
richtige Auto der Krankenwagen, heute muss man teilweise aufpassen, dass man nicht angefahren wird. Natürlich wollen die Malediver
die Fortschritte genauso genießen wie wir und die geplante Kläranlage ist wahrscheinlich auch eine unumgängliche Verbesserung, aber
das Eigentliche, Ursprüngliche vermisse ich nach dieser kurzen Zeitspanne von 5 Jahren schon.

Nun habe ich schon recht viel geschrieben, dabei waren es doch nur 14 Tage, die wir dort waren und eigentlich habe ich noch Einiges, was
ich sagen wollte im Kopf, aber ich werde es jetzt dabei belassen. Ich glaube die wenigsten haben den Text bis hierhin gelesen und wenn
noch jemand Interesse hat, dem stehe ich per PN gerne Rede und Antwort. Allen, die vielleicht auch ein wenig Selbstkritik in diesem Text
erkannt haben, ihr habt richtig gelesen, für meinen nächsten Trip werde ich mir auch überlegen, welcher Fisch unbedingt mit aufs Boot für
ein Bild muss. Es sind vielmehr die Bilder die im Kopf bleiben, die dann eine Geschichte ausmachen, als die unzähligen Fotos, die auf irgend-
einem Speicherstick schlummern und nie wieder angesehen werden.
Wir hatten einen wunderschönen Urlaub und meine Tochter will das nächste Mal alleine wieder in die Jupiter-Sunrise-Lodge.
Bis auf die Anreise mache ich mir keine Sorgen, sie ist dort, auch als Nichtanglerin sehr gut aufgehoben.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder:
Dinner Heiligabend am Strand:
1641658879387.png

Haifischfütterung im Hafen von Keyodhoo:
1641658943295.png

Silvesterdinner in der Schule mit riesen Buffet mit allen Gästen der Insel:
1641659004845.png

Torte und Feier am Strand zu Silvester:
1641659065216.png
1641659089423.png

Unterwegs mit Fly-Fishing Guide Kaafa:
1641659137376.png

Marlin im Wasser, auf dem Boot und auf dem Teller:
1641659195649.png
1641659242798.png
1641659266114.png

Top Fangergebnis mit Steffen und der besten Crew Naimbe und Bondho:
1641659642057.png


Besuch am Fenster:
1641659327268.png

PS:
Ganz so easy ist es auch mit Corona nicht auf der Insel, eigentlich bestand bereits zu unserer Reisezeit Maskenpflicht überall auf der Insel,
aber es hat, bis auf die große Runde beim Silvesterempfang, keinen so richtig interessiert, gestern habe ich jedoch die Nachricht bekommen,
dass die Gäste dort von der örtlichen Polizei angesprochen wurden, auch beim Spaziergang auf der Insel, Maske zu tragen.
 
Vielen Dank für die Eindrücke, den Bericht und die Fotos. Danke auch für dein Statement zum Abschluss.
 
Ich habe Deine Ausführung mit großem Interesse gelesen. Wir waren im Dezember 2014 und im Januar 2016 in der Lodge. Es waren
die schönsten Urlaube, in Verbindung Angeln, Schnorcheln und Sonne. Da wir nur wenige Gäste auf der Insel waren, fühlten wir uns
wie Könige. Als ich vor ein paar Tagen die Bilder von Weihnachten auf der Insel und jetzt Deinen Bericht gesehen habe, war ich doch
etwas bestürzt und andererseits froh, dass wir es noch anders erlebt haben.
 
Sehr interessanter Bericht. Danke dafür.
 
Danke Thomas für deine Expertise ....ich werde diese direkt an Hape weiterleiten.
Das das Geld der Touristen eine Veränderung in der zurück gebliebenen Welt der Malediven mit sich bringt wusste ich schon von Anfang an. Deswegen haben wir uns von Beginn an entschieden hauptsächlich auf Angelurlaub zu setzen. Badeurlaub mit Prunk und Musik und Halli Galli mit vielen Italienischen Gästen ist ein Auslaufmodell. Siehe Maafushi. 93 Gästehäuser.
Es ist einfach verrückt wie alle auf das sinkende Schiff Badeholiday setzen und in kürzester Zeit dann pleite gehen. Auf Keyodhoo 4 Gästehäuser letztes Jahr. Klassisches Beispiel Bohaveli Guesthouse vorne an der Ecke. Zwei Jahre durchgehalten dann Pleiten Pech und Pannen.
Angeln ist nicht gleich Angeln. Schau dir die Preise anderer Anbieter doch mal an. Überteuert minderwertig und unerfahren! Und wegen mangelnder Auslastung dann schnell ein Verkaufs Objekt.
Angelbuchungen machen 90% von JSL aus. Wie Wolli treffend beschrieben hat. Es sind 1 Mio Quadratkilometer Industriefischerei freier Raum. Das ist der Grund warum "Du" mit einfachsten Mitteln viel Fisch fangen konntest und auch viele Jahre auf den Malediven noch kannst. Und die paar Boote der Einheimischen können noch sooo viel essen , es hat keinen Einfluss auf den Fischbestand. Ein riesiger von der Industrie unbefischter Raum von 1Mio Quadratkilometer und ich mit meinen Böötschen .... was ein Traum. Wir können noch so viel essen, es hat einfach keinen Einfluss. Dewegen machen wir das.
Und wir werden uns nicht an den Luxusgieren beteiligen.. niemals. das können gerne andere tun.
Ein Angler möchte angeln gehen, Fische fangen, lecker essen (am besten den selbst gefangene Fisch), ein sauberes einfaches Zimmer mit AC und eine freundliche/erfahrene/zuverlässige Crew und Anbieter. Und das wichtigste zu einem fairen Preis ohne Vorkasse und ohne Falltüren. All das ist Jupiter Sunrise Lodge.
Wir werden das Angel Angebot dieses Jahr noch mit einer großen CC erweitern und wenn ich mir die Marlin Fänge so ansehe wäre ein reinrassiges Big Game Boot mit Outrigger und Kampfstuhl mal ein Versuch wert :wink:. Marlin und Schwertfisch Angeln auf den Malediven .... das hätte was . Vieleicht später mal.
Vorrangig in der ersten Corona Phase stand in erster Linie der Erhalt von Jupiter und das Überleben unserer Crew/Freunde/Familien. Wir werden natürlich dein Geld dazu verwenden um den einen oder anderen Mangel zu beseitigen. Wir werden aber in dieser unüberschaubaren Corona Zeit, wo noch keiner sagen kann wo die Reise hingeht irgend welche großen Zukunft Investitionen tätigen. Die zeitnah errichteten von Dir genannten Prachtbauten stehen zum größten Teil leer oder laufen so gerade auf Erhaltung. Dann erhöhen die den Preis um zu überleben, zahlen schlechte Löhne , entlassen ständig Leute und stellen ein nach Bedarf.

So wenden wir uns jetzt wieder zur Sonnenseite, das Angeln ....
Hier mal ein paar frische Bilder

WhatsApp Image 2022-01-06 at 15.02.51.jpegWhatsApp Image 2022-01-08 at 12.33.39 (1).jpegWhatsApp Image 2022-01-08 at 12.33.42 (1).jpegWhatsApp Image 2022-01-08 at 12.33.44 (1).jpegWhatsApp Image 2022-01-08 at 12.33.44 (2).jpegWhatsApp Image 2022-01-08 at 12.33.46.jpegWhatsApp Image 2022-01-08 at 12.33.48.jpeg

MfG Volker
 
Früher war alles besser!!!
Diese Feststellung war schon immer doof.So paradiesisch die Fischbestände um die Malediven hier beschrieben werden erlebe ich sie nicht (mehr).Ich war das erste mal 1987 für eine Fishingsafari da,und seitdem fast jedes Jahr bis etwa 2014.In den ersten Jahren hatte kaum ein Fischerboot einen Motor-fast alle nur Segel.Wenn wir einen Thunfischschwarm gesucht haben ,brauchten wir uns nur an den weißen Segeln orientieren,die schon aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen waren.Die Boote wurden mit Motoren aufgerüstet,der Radius immer erweitert,die Boote vergrößert ,wurden viel schneller.......es wurden viel mehr (Thun)fische gefangen.Auch die Zahl der Touristen wuchs,und damit auch der Druck auf die küstennahen Fischbestände,die von den ortsnahen Fischer mehr und mehr geplündert wurden,weil so ein Resort mit einigen hundert Touris jede Menge Hunger auf frischen Fisch hat.Mit jedem neu dazugekommenen Resort erhöht sich der Druck auf die küstennahen Bestände.Früher waren wir mit unserem primitiven Safariboot meist die einzigen weit und breit,haben in einsamen Buchten geankert .Das letzte mal im Norden des MeemuAtolls mußten wir länger nach einem Ankerplatz suchen ,weil ca 30 andere Safariboote,teils Riesendinger,dort schon ankerten-wir haben uns gefühlt wie im Hafen von Male.Irgendwie ging die Romantik flöten.
Tut mir leid wenn meine Erinnerungen melancholisch rüberkommen,aber irgendwie sind das nicht mehr die Malediven,die ich kennen und lieben gelernt habe
 
Heute heißt es für mich erstmal „Wundenlecken“ nach dem gestrigen Tag beim Casten und Jiggen vom Centre Console Boot. Zwischen den Spots wurde dann noch geschleppt.
Als alter Mann tut man sich beim Jiggen doch sehr schwer, zumindest ich, und die permanente Sonne und die See tun ihr übriges. Mein Angelpartner für diesen Ausflug tat sich da um einiges leichter…. kein Wunder ist er doch knapp 25 Jahre jünger und hat eine ganze Menge mehr Übung beim Jiggen.
Wenn man keine eigene passende Ausrüstung hat so kann man sich diese ohne Probleme vor Ort ausleihen. Und der Shop hält alle möglichen Köder bereit. Die Verluste hielten sich in Grenzen, jeder von uns beiden hat nur einen Jigg verloren.
Trotzdem war es eine schöne Erfahrung und ein sehr schöner Angeltag. Den ein oder anderen Fisch haben wir auch noch gefangen. Also, was will man mehr.
Für die „unwissenden“ Fragesteller hier im Board, es wurde nicht jeder Fisch entnommen… der größere Teil wurde zurück gesetzt und die wenigen die von uns entnommen wurden gab es zum Abendbrot.
 
Steffen,Rutenhater und Volker,
ganz dickes Danke für die Berichterstattung!

Könnt Ihr mal ein bisschen was zum Tackle schreiben.
 
Ja, ...ich kann mich nur anschließen, Danke für die Berichte und auch für die Antwort von Volker. Alles in allem schön sachlich und ohne Schärfe erklärt und dargestellt, so kann man konstruktiv miteinander umgehen.

Ich wollte ja schon 2019 zur JSL, aber dann kamen persönliche und finanzielle Dinge dazwischen und bis jetzt war das noch nicht möglich. Nicht zuletzt durch diese Berichte bleibt die JSL aber mein erklärtes Ziel für die Zukunft. 👍
 
Wenn man mit dem Umstand zurecht kommt das man sich auf einer Lokal-Insel befindet ist alles gut.
Ich bin mit meiner Frau, sie angelt nicht, jetzt zum zweiten mal hier. Und wenn wir nochmal auf die Malediven fliegen sollten dann mit Sicherheit wieder in die JSL.
Ich kenne die „guten alten Zeiten“ auch bloß von Erzählungen. Aber das was ich 2020 und auch jetzt vorgefunden habe passt für mich/uns.
Thomas hat das in seinem Bericht recht gut beschrieben. Man sollte aber auch nicht all zu genau in jede Ecke der Insel schauen. 😵‍💫
Und das auch schonmal der Müll unweit vom Strand verbrannt wird gehört hier zum Alltag.

Wie gesagt, das was vom Team der JSL geleistet wird, nicht nur für die Angler, ist spitze!
Und wenn man selber noch etwas aufgeschlossen an die Sache ran und auf die Leute zu geht, egal ob Gäste oder Einheimische, ist alles gut.
 
Wie gesagt, das was vom Team der JSL geleistet wird, nicht nur für die Angler, ist spitze!

Unsere erste Reise war 2013 und haben nichts vermisst. Wenn wir in ein, muss wohl sagen Entwicklungsland reisen, muss man alles, aber alles was bei uns in Europa "normal" ist, total vergessen. Es ist eine ganz andere Welt die man so akzeptieren muss. Wer das nicht kann, muss woanders hin reisen. Dann muss man wissen das es bis vor ca. 15 Jahren keinem Ausländer/Touristen, erlaubt war Keyodhoo und andere Inseln zu betreten!!! Dementsprechend kann es sein das einige Einwohner, besondes die älteren, nicht so kommunikativ sind wie die jungen leute. Dann noch die Sprachbarriere. Aber mit "einem Lächeln und Händen und Füßen" klappt das überall auf der Welt. Die Menschen auf Keyodhoo (ca. 250) lebten also in echter Isolation. Durch die Lodges sind die mehr oder weniger von heute auf morgen mit der "Moderne" konfrontiert.
Da war die Lage Anfang der siebziger Jahre in Sierra Leone oder in der Karibik durch den vorherigen langjährigen Einfluss der Engländer bzw. Amerikaner schon viel weiter. Also habt Geduld!
Zimmer und Essen waren immer sehr gut ohne das etwas zu beanstanden war. Wer Zimmer wie in einem Hilton oder Atlon braucht muss sich anders orientieren. Sollte nach meiner Meinung auch nicht versucht werden zu kopieren. Zweckmäßig und sauber, das reicht. Das Leben in tropische Regionen der Welt spielt sich nur ausserhalb des Hotelzimmers ab. Das Zimmer braucht man nur zum Schlafen und um sich morgens "Landfein" zu machen...... Wem die Angelgeschichten anderer Gäste auf den Keks gehen, findet den neuen Strand. Auch von dort läßt sich sogar angeln!! Selbst kleinere Haie dort schon gelandet.
Das tropische Fische eine andere Kampfkraft haben als unsere Kaltwasserfische, sollte zwischenzeitlich jedem bekannt sein. Dementprechend sollte die körperliche Konstitution noch entsprechend fit sein um die händeln zu könnem. Dann daran denken das man beim Drill nicht nur gegen einen Fisch kämpft, sondern auch die Temperatur einen großen Einfluss hat. Bei fast 0 Grad hier abfliegen und in ein paar Stunden mit 30 Grad konfrontiert zu werden, kann der Körper schnell rebellieren. Einige Leute sollten daher besser für zwei Tage keine Anstrengungen oder nur leichte Spaziergänge unternehmen. Jedenfalls ganz wichtig viel Wasser trinken.
Kleinkinder im Flugzeug können ein echte Problem sein. Der Kabinendruck auf 10-11000km Reisehöhe, entspreicht einer Höhe an Land von 2500m. Kleinkinder können das durch eigenen Druckausgleich nicht kompensieren und bereitet Ohren/Kopfschmerzen. Daher sollten Eltern von solche Reisen Abstand nehmen. Ist meine Meinung nach 23 Jahre bei der KLM.
Mehrmals auf Flüge erlebt das Babys laut geschrien haben.... Das waren aber nie Familien die in Urlaub geflogen sind, sondern die im Ausland lebten und die Frauen nur zur Geburt des Kindes nach D gekommen sind und sich auf dem Rückflug befanden. Größere Kinder kann man erklären was man dagegen machen kann. Z.B. einen Bonbon lutschen (die wurden früher vor dem Abflug an alle Passagiere verteilt) oder die Nase zuhalten und dagegen pressen. Dann hört man das Knacken vom Innenohr und das taube Ohr wird wieder frei. Muss man meist öfters wiederholen. Gleiches gilt für Erwachsene die auch darunter leiden können.
 
Was Du so dabei hast, z.B. Köder, Rute(n), Rollen und so weiter.
Eben ein bisschen Tackleempfehlung.
Popping/Stickbaiting ne PE6 oder PE8 Rute mit ner 14k XG Rolle und PE6 Schnur.

Jigging ne PE5 Rute mit ner 10k PG Rolle und PE5 Schnur.

Slowjigging ne PE4 Rute mit ner Ocea Jigger 2k mit PE 2 bis PE3, je nachdem in welche Tiefen du kommen willst.

Damit deckt du das meiste ab.
Konkrete Empfehlungen machen erst bei Budgetkenntnis Sinn.

TL,
Benjamin
 
Mir kommt es so vor, als ob einige meinen "Bericht" falsch verstanden haben.
Wir waren bisher und sind auch dieses Mal mit der JSL zufrieden gewesen, ich bin nicht ohne Grund zum wiederholten Male
dort hingefahren. Wenn ich Luxus und Glamour gewünscht hätte, dann wäre ich nicht nach Keyodhoo geflogen.
Ich suche auch nicht das Haar in der Suppe und die erwähnten Kleinigkeiten habe ich bereits mit Hape und Kubbe vor Ort
besprochen, darum habe ich dies hier nicht weiter ausgeführt. Die Mitarbeiter der Lodge kümmern sich sehr gut und sind nur
lobenswert zu erwähnen.
Das in den vergangenen Monaten infolge der unsicheren Zukunft keine großen Investitionen an der Lodge getätigt werden, ist
mir vollkommen klar und das ist auch keinesfalls notwendig, es war zweckmäßig und sinnvoll eingerichtet, wie die Jahre zuvor
auch und die Jungs vom Roomservice machen mehrfach am Tag einen perfekten Job.
Ich kenne auch die meisten so genannten "Prunkbauten" nur von außen und die Besitzverhältnisse der Investoren überhaupt
nicht, das wird wahrscheinlich die meisten Urlauber auch nicht interessieren, viele der dort wohnenden Urlauber sind auch die
beschriebenen Badetouristen, nur sehr sehr wenige gehen Tauchen und diejenigen die wirklich Angeln wollen, sind in der JSL.
Der Umstand, dass die Leiter vor Ort eine andere Sicht auf die Dinge haben, als der europäische (deutsche) Urlauber und das
die Weisungen aus Deutschland teilweise schwierig sind, ist mir durchaus bewusst.
Für sehr viele Dinge auf der Insel ist eben nicht allein die JSL verantwortlich, sondern die gesamte touristische Entwicklung.
Aus diesem Grund wollte ich auch keine riesen Diskussion hier anfangen und habe mit meinem Schlusssatz die JSL gerne und
aufrichtig weiterempfohlen.
 
Oben