Dass der
Nordseehering (und auch die Scholle) aktuell wieder gut da steht (
http://www.fischmagazin.de/newsarti...Speisefisch+wie+seit+50+Jahren+nicht+mehr.htm , ich spekuliere da nicht
) hat, wenn überhaupt, nur äusserst peripher mit dem Ausbleiben der Thune seit den 60er Jahren zu tun denn sonst hätte der Heringsbestand ja schon in den letzten Jahrzehnten hoch sein müssen...was er definitiv nicht war!
Der Nordseehering war in den 90er Jahren auf einem gaaaanz tiefen Niveau angelangt (durch Überfischung) und nur aufgrund einens rigiden Fischereimanagements hat er sich nun soweit erholt, dass nun wieder von einem gesunden, stabilen Bestand gesprochen werden kann.
Der
einzige wirklich begrenzende Faktor bei Populationsgrössen (egal ob Fisch, Vogel, Reptil oder Säugetier) ist die Anwesenheit und Nutzung durch den
Mensch!
Wenn dort der Mensch entweder gar nicht da ist oder mit Sinn und Verstand mit den Beständen umgeht, funktioniert es!
Ein sehr eindrückliches Beispiel (wenn auch mal nicht aus der aquatischen Welt) wie gravierend der "Störfaktor Mensch" für die Tierwelt ist, selbst bei ansonsten eher ungünstigen Bedingungen, ist Thernobyl!
In der Zone direkt rund um den Katastrophen-Reaktor, die für menschliche Ansiedlung noch auf viele zig Generationen unbrauchbar sein wird, hat sich seit 1986 eine Tier-Population entwickelt-trotz Verstrahlung-die für die Ukraine ungewöhnlich hoch ist (
http://www.taz.de/!5235282/ ) .
Es gibt dort mindestens genau so viele Hirsche, Rehe und Wildschweine wie ausserhalb des Katastrophengebietes in ausgewiesenen Naturschutzgebieten, die Wolfspopulation dort ist höher als anderswo in der Region, andere Tierarten wie Wiesent und Luchs , die vor 1986 verschwunden waren sind wieder neu zugewandert... Was natürlich nichts über den Gesundheitszustand der Tiere sagt, um das auch gleich zu sagen, es geht hier erst mal nur um die reinen Bestands-/Populationsgrössen.
Das muß man sich doch noch mal langsam und bewusst auf der "Zunge zergehen lassen":
Das Gebiet ist stark verstrahlt mit sicherlich auch gesundheitlichen Konsequenzen für die Tierwelt...und dennoch sind die Bestände dort höher und vielfältiger
und das nur weil der Mensch eben NICHT dort ist...mal drüber nachdenken!