Es wird wohl nicht mehr lange dauern...

Mario, wenn überhaupt, in ein paar Jahren. Dh Du kannst ganz entspannt jeden Monat ein paar Dollars zurücklegen.

Die jetzt vereinbarte Managementstrategie ( s.o., ua Verbot der Freizeitfischerei) ist mit Sicherheit nicht in Stein gemeißelt. Selbstverständlich kann man zu gegebener Zeit über Themen wie Quotenvergabe, Beschränkung der Fangmittel nachdenken, was mögliche Optionen für die Freizeitfischerei (siehe Kanada) eröffnen würde.
Aber: Das Thema hat einerseits etwas mit Nachhaltigkeit/ Langfristigkeit zu tun, andererseits jenseits aller Begehrlichkeiten mit Erkenntnistiefe ( Wissenschaftlichkeit), also Forschung. Das braucht Zeit. Und keine Schnellschüsse zwecks Bedienung einseitiger Begehrlichkeiten.
Z.Z. freue ich mich einfach nur darüber, dass diese wunderbare Spezies bei uns vor der Haustür wieder aufgetaucht ist, nachdem sie fast komplett ausgerottet wurde ( das zum Thema, dass Berufsfischerei/ Freizeitfischerei keine Regeln brauchen). Leider ist der BFT schwimmendes Gold, was seine Chancen aufs Überleben nicht gerade positiv beeinflusst.
 
Im Mittelmeer ist das wie ich finde gut geregelt zur Zeit. Wollte eigentlich im Oktober zwei Wochen auf eigene Faust mit den Thunen mal auf Tuchfühlung gehen. Starten wollten wir von Riumar aus. Es erweist sich aber als total schwierig eine Lizenz für ein eigenes Boot zu bekommen. Da rede ich noch nichteinmal von Entnahme. Ich hätte mich mit Bonito ect. für die Pfanne begnügt. Die Fischereilizens auf Großthun ist dort auf die ansässigen gewerblichen Guides beschränkt und die Entnahme ist auf einen Fisch/Tag begrenzt.
Finde ich in Anbetracht des sich entwickelnten Bestandes eine sehr gute Regelung. Wollte zwar gern mal mit der Spinnrute so ein Teil fangen, muss wohl aber noch ein Jahr sparen da die Tagestörns auch ihren Preis haben....
Eine ähnliche Regelung wäre in ein paar Jahren für den Norden auch denkbar.
Wenn der Bestand kontinuierlich wächst vorausgesetzt. Natürlich ist da ganz anderes Equipment aufgrund der vorhandenen Fischgrößen aufzufahren.
 
Ich denke, da wird in Bezug zum nördlichen Aufkommen der Thunfischpopulation erstmal ganz kräftig die Lobbyistentrommel gerührt, um kommerzielle Fischerei zu betreiben. Da wird dann mit der vierfachen Quote hausieren gegangen und mit dem m.M.n. Totschlagargument die Natur besitze die wunderbare Kraft der Regeneration.Hat ja schon mal geklappt.Nur dieses Mal wird man vorsichtiger sein. . . . Über vermeintlich Totgesagte soll man ja nur Gutes reden. Da kann ich nur hoffen das die Wissenschaft sehr viel Zeit braucht!!!
 
Dass es keine Neuigkeiten von dem Markierungsprojekt gibt, liegt leider daran, dass es seit Sonntag im Kattegatt/Skagerrak dermäßen „bläst“, dass die Boot leider nicht rausfahren können :p075:

Die Dänen landeten übrigens am Samstag noch einen dritten Thun, der leider trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und versuchter Schonung nach dem Drill starb und nun dennoch der Wissenschaft dient, weil er weiter untersucht wird.

http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/status-paa-loerdagens-maerkningsfiskeri-efter-blaafinnet-tun

http://sportsfiskeren.dk/tunmaerkning

Der grössere der beiden „dänischen“ Thune mit 251 cm Länge, der erfolgreich markiert wurde, musste nach den üblichen Gewichtstabellen übrigens um 285 Kilo gehabt haben und vom Drill sind nun auch ein paar „Fetzen“ Video online:a020:

http://www.fiskejournalen.se/dansk-megatuna-fangad-pa-film/

 
Axel

Was heißt markieren. Es gibt von der IGFA einige Sachen zum markieren. Target(Oder so ähnlich)
Für mich heißt das fangen und markieren. Nicht entnehmen. Dann die Daten an Norge und der IGFA.
Kann das jeder. Ich spreche natürlich von Zufallsfängen.
 
Das Markierungsprojekt hier ist ein wenig anders gelagert, es werden Satelliten-Sender angebracht, die Daten über Temperatur, Schwimmtiefe, Salzgehalt, Position etc. sammeln und übermitteln.
Die Angler, die dafür aus Schweden und Dänemark zugelassen wurden, mussten sich speziell für dieses Wissenschafts-Projekt bewerben (weil Thunfischfang in DK und SE ansonsten illegal ist) und wurden dann gezielt nach Fähigkeiten und Qualifikation ausgesucht, insofern kann das in dem Fall nicht jeder.:genau:
Dieses Projekt hatte ich hier schon mal im Juni diesen Jahres vorgestellt "Klick"
Die Entnahme des einen Thuns der Dänen passierte nur weil er trotz aller Vorsicht nach dem Drill verendete, was wohl bei vielen Thun-Arten passieren kann wenn sie sich im Drill zu sehr innerlich erhitzen und somit praktisch an "Fieber" sterben:a045:
 
Die oben erwähnte "MS Bluefin" hat den "Code" für den Thun-Fang nun offensichtlich geknackt denn sie hat im gleichen Seegebiet vor Florø aus dem die oben genannten 29 Thune stammten nun heute mit weiteren 31 Thunen zugeschlagen!
1.gif

http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/yderligere-31-norske-tun-til-ms-bluefin
Um mal wieder auf den offziellen Testfang der norwegischen Profis zurückzukommen, die ja eine Testquote von insgesamt 42 Tonnen zugestanden bekommen haben:
Mit Schlag 10 Uhr am Donnerstag den 14.09. war die offizielle Thunfisch-Fangsaison in Norwegen vorüber denn da landete die Mannschft der MS Bluefin einen Hol mit 78 Blauflossenthunen, der dann zusammen mit den früher gemachten Fängen von 31 und 29 Blufins die Quote "voll" machte. Der Hol am Donnerstag war sogar noch grösser, man liess um die Quote nicht überzustrapazieren rund 30 Thune aus dem Netz sogar wieder frei.:a020:
Der Fang gelang der Crew westlich vor Ona ( https://kart.gulesider.no/m/GdyJS )
https://www.hooked.no/artikler/na-siste-del-kvoten-fisket-bluefin-tok-78-storjer-kast
 
Was sind das denn für Stückgewichte??? 78 Thuns wiegen ca 20 Tonnen??? Da biste ja im Durchschnitt über 300 kg.
 
Ich habe gelesen der letzte Fang mit 78 Makrellstørje brachte total 14 Tonnen auf die Waage. Macht ein Stückgewicht von ca. 180 kg .....passt also.

Ziemlich interessant finde ich in dem Artikel auch den Hinweiss auf die enormen Mengen an kleinen Makrelen (8-10cm Länge), die als Nahrung für die Thuns dienen.
Der Autor berichtet generell von momentan ziemlich fetten Fischen an der Westküste, die sich von den kleinen Makrelen ernähren. U.a. Vom Fang eines Pollacks der normalerweise knapp über einem kilo liegen würde, und nun aufgrund der Tatsache , dass die Fische sich an den kleinen Makrelen fett fressen um die 2kg drauf hatte.

Genau das selbe konnte ich schon letzten Winter und auch diesen Herbst hier bei uns im Bjørnafjord feststellen. Die Fische stehen in den Schwärmen kleiner Makrelen und sind extrem fett.

Gruss
Smolt
 
Moin Smolt, danke für deine Info. Das mit den unnormal fetten Thuns konnte ich noch rauslesen. Und selbst im Durchschnitt 180 kg pro Fisch ist schon gut. Die Makrelen gehen voll ab.
 
Hier mal ein neuer Zwischenstand aus dem wissenschaftlichem Markierungsprojekt.
Auf schwedischer Seite sind inzwischen seit dem 09.September 11 Blauflossenthune mit den früher von mir erwähnten Sendern versehen worden und der schwedische Leiter des Projekts Andreas Sundelöf von SLU Aqua meint, dass das Vorankommen im Projekt bisher die Erwartungen übertrifft.
http://www.fiskejournalen.se/tonfiskforskaren-markningsprojektet-gar-over-forvantan/

Auf dänischer Seite hängt man noch ein wenig hinterher weil letzte Woche wetterbedingt keine Ausfahrten gemacht werden konnten aber gestern ging es wieder raus.
Man konnte 8 Bisse verzeichnen aber nur einen Thun bis zur Bordwand für die Markierung bekommen, dieser war aber immerhin beeindruckende 246 cm lang
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/en-dansk-tun-maerket-i-dag
 
Die Thune, die bisher in diesem wissenschaftlichem Markierungs-Projekt in SE un DK gehakt und markiert wurden waren ja alle bisher nicht gerade "schwächlich" auf der Brust mit geschätzten Gewichten von 180 -285 Kilo
Aber gestern hatte das schwedische Team "Laholm" wohl einen richtigen Giganten an der der Schnur.:genau:
http://www.fiskejournalen.se/krokade-misstankt-grander-kampade-i-sex-timmar/

Der Fisch riss in der ersten Flucht 600 m Schnur von der Shimano Tiagra Rolle:eek1:. (was unten in dem Video auf der Seite zu sehen ist-eindrucksvoll! )
Als sie ihn endlich auf Vorfachlänge bis ans Boot gebracht hatten, "marschierte" der Fisch erneut 350 m davon. Insgesamt dauerte der Kampf 6 Stunden und der Markierungsexperte mit Gross-Thun-Erfahrung sagte, nachdem sie den Fisch schon gesehen hatten, dass es sich um einen sogenannten "Grander" handeln würde, also einen Fisch über den magischen 1000 lbs (454 Kilo). :a020:
Leider sprengte der Fisch zum Schluss doch die Hauptschnur...zum Glück direkt am Boot bzw. direkt vor dem Vorfach, so dass der Fisch nun nicht mit Unmengen Schnur im Schlepptau unterwegs sein muss.
Aber das macht doch deutlich, welche Giganten hier direkt vor "unserer Haustür" unterwegs sein können!:a010:
 
Axel, vielen Dank für deinen ständigen Tuna Updates! :a020:
Immer wieder gerne!
Vor rund 10 Jahren habe ich einen Artikel in einer dänischen Anglerzeitung mal was von "Tun-Rygter" = Thunfisch-Gerüchten gelesen als wohl jemand im Kattegatt welche gesehen hatte und ich dann mal über die Geschichte recherchierte...und gestaunt :eek1: habe als ich über die Fänge bis in die 60er Jahre gelesen habe.
Seitdem hat mich das Thema gepackt und nicht mehr losgelassen und ich "scanne" regelmässig über skandinavische Seiten auch zu diesem Thema.
Warum sollte ich solche aufregenden und guten Infos für mich behalten?
Je mehr vernünftige Aufmerksamkeit solch ein Thema bekommt, umso eher kann nach meiner Auffassung auch von der Anglerschaft ausreichend Druck auf Entscheidungsträger gemacht werden, sich
a. zuerst für einen vernünftigen Schutz
UND
b. dann auch eine vernünftige, nachhaltige Nutzung dieser Resource
stark zu machen.

Wenn ich es in der Zukunft noch mal erleben dürfte, ohne schlechtes Gewissen sagen zu können: "Ich fahre im Urlaub nach DK oder SE um einen grossen Bluefin zu fangen!" dann würde sich für mich ein Traum erfüllen!
 
Wenn ich sowas sehe verstärkt sich meine Meinung das diese Spezies in diesen Breiten besonderen Schutz genießen soll. An der Spinnrute eh nicht zu halten und Big Game ist mir ein Dorn im Auge....
Gruß Mario
 
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