Was allerdings in Norwegen relativ wahrscheinlich ist wenn Du nur ein bisschen offshore bist, ist dass Du Wasser von 200 und mehr Meter Tiefe zumnidest in der Nähe hast wenn Du nicht schon gleich drüber bist.
Big-Gamer mit Bluefin-Erfahrung sagen eigentlich unisono, das grosse Bluefins dieser "norwegischen Kategorie" von 150-250 oder gar mehr Kilo Gewicht eigentlich nur in flachen Seegebieten bis max 200 m Tiefe zu bezwingen sind weil diese Tiere ansonsten unaufhaltsam abtauchen und dann selbst mit schwerstem Gerät auf Biegen und Brechen nicht mehr Richtung Oberfläche zu bewegen sind. Nicht umsonst sind die Gebiete, die aktuell (nördliche Adria, Caunso Strait in Neufundland) und früher (Kattegatt, Öresund) von Thunfischjägern frequentiert wurden und wo Grossfische gefangen wurden, alle recht flach. Dort kann der Fisch nicht auf Tiefe gehen und wird "Strecke machen" und sich damit verausgabe und deswegen kann man mit einem guten Kapitän der vernünftig hinterher fährt und das Boot stellt dort "was reissen".
Wenn der Thun auf Tiefe gehen kann und er da unten nur "bockt", muss man jeden Zentimeter wieder "auf die Rolle quälen" wenn man ihn überhaupt geliftet bekommt. und da Bluefins aufgrund ihrer Eigenheit sozusagen "Warmblüter" zu sein, sich sehr schnell wieder erholen können, ist der Fisch schon wieder "fit" wenn man nur 50 m hochgequält hat und taucht dann einfach diese 50 m wieder ab.
Es gibt dann in solchen Situationen 3 Möglichkeiten:
1. Irgendwann gibt doch irgendein Teil des Gerätes nach
2. Der Angler gibt entnervt, entkräftet auf (Es gab schon Kreislaufkollapse bei Thunfischanglern) und kappt die Schnur.
3. Der Thun stirbt selber aufgrund von Überhitzung seiner inneren Muskulatur (die können sehr hohe Temperaruren im inneren ereichen, wie hohes Fieber) und ist dann als "totes Gewicht" auch kaum an die Oberfläche zu bekommen, da Thune wg. der fehlenden Schwimmblase nicht schwerelos im Wasser sind.
Deswegen sehe ich, selbst wenn die Bluefins in relevanten Mengen wieder kommen sollten und irgendwann die sportliche Fischerei auf Bluefins in Norge wieder erlaubt werden könnte, die gezielte Fischerei vor der Norwegischen Küste als problematisch wg. der vorherrschenden Tiefenstruktur.
Viel aussichtsreicher wären da sportliche Versuche im Kattegatt.
Jetzt könnte man doch sagen, dass ja wohl auch ein paar kleinere Fische als diese 150-Kilo-Plus-Kategorien dort sein sollten wo man vielleicht doch ein Chance hat.
Das ist leider im Allgemeinen nicht der Fall wie ja auch die von Kuttern gefnagene Tiere zeigen, das ist alles in der Kategorie von min 150 Kilo meist im Durchschnitt von 200 Kilo.
Das hängt mit der Warmblütigkeit der Bluefins zusammen, die ja im Gegensatz zu anderen Fischen ihre Körpertemperatur gegenüber dem Wasser erhöhen können. Im kalten Wasser des Nordatlantiks verlieren diese Fisch natürlich auch wieder Wärme, sprich Energie, die durch Futter wieder zugeführt werden muss. Da das Verhältnis von wärmeproduziernder Körpermasse und wärmeverlierender Oberfläche umso ungünstiger wird je kleiner ein Fisch ist, ist bei kleinen Bluefins schnell die Grenze erreicht, wo sich ein Ausflug in kaltes, nahrunsgreiches Wasser nicht "lohnt". Das heisst ein kleinerer Bluefin würde irgendwann mehr Energie verlieren als er durchs Fressen wieder hereinbekommt und somit mit vollem Magen verhungern/erfrieren/an Entkräftung sterben, wie man es auch nennen will.
Erst ab einer gewissen Grenzgrösse, die wohl um die 150 Kilo liegt wenn man sich die Fänge anschaut, ist für einen Thun das "Zahlenspiel" aus Kalorienzufuhr durch Futterfisch einerseits und Kalorienverlust wg. Wärmeverlust andereseits dann positiv und eine Reise an Norwegens Küste "lohnt sich".