Es wird wohl nicht mehr lange dauern...

leider ist nicht veröffentlicht wieviele Fische dabei durch Schnurbruch verloren gegangen sind....
Wenn ich angeln gehe dann mit dem Zielfisch angepaßter Ausrüstung. Nur gibt es Länder wo das als Sport angesehen wird..
 
leider ist nicht veröffentlicht wieviele Fische dabei durch Schnurbruch verloren gegangen sind....
Wenn ich angeln gehe dann mit dem Zielfisch angepaßter Ausrüstung. Nur gibt es Länder wo das als Sport angesehen wird..

Stimme ich dir voll und ganz zu. Allerdings gehst du in Norwegen ja nicht mit 100lb Geschirr auf Dorsch. Das wollte ich damit sagen. Und Schnurbruch bekommst du wenn du zu stark bremst z.b. Um nich leergespult zu werden oder damit der Fisch nicht ins Riff schwimmt. Beides Szenarien die in Norwegen eher unwahrscheinlich sind.
 
Was allerdings in Norwegen relativ wahrscheinlich ist wenn Du nur ein bisschen offshore bist, ist dass Du Wasser von 200 und mehr Meter Tiefe zumnidest in der Nähe hast wenn Du nicht schon gleich drüber bist.
Big-Gamer mit Bluefin-Erfahrung sagen eigentlich unisono, das grosse Bluefins dieser "norwegischen Kategorie" von 150-250 oder gar mehr Kilo Gewicht eigentlich nur in flachen Seegebieten bis max 200 m Tiefe zu bezwingen sind weil diese Tiere ansonsten unaufhaltsam abtauchen und dann selbst mit schwerstem Gerät auf Biegen und Brechen nicht mehr Richtung Oberfläche zu bewegen sind. Nicht umsonst sind die Gebiete, die aktuell (nördliche Adria, Caunso Strait in Neufundland) und früher (Kattegatt, Öresund) von Thunfischjägern frequentiert wurden und wo Grossfische gefangen wurden, alle recht flach. Dort kann der Fisch nicht auf Tiefe gehen und wird "Strecke machen" und sich damit verausgabe und deswegen kann man mit einem guten Kapitän der vernünftig hinterher fährt und das Boot stellt dort "was reissen".
Wenn der Thun auf Tiefe gehen kann und er da unten nur "bockt", muss man jeden Zentimeter wieder "auf die Rolle quälen" wenn man ihn überhaupt geliftet bekommt. und da Bluefins aufgrund ihrer Eigenheit sozusagen "Warmblüter" zu sein, sich sehr schnell wieder erholen können, ist der Fisch schon wieder "fit" wenn man nur 50 m hochgequält hat und taucht dann einfach diese 50 m wieder ab.
Es gibt dann in solchen Situationen 3 Möglichkeiten:
1. Irgendwann gibt doch irgendein Teil des Gerätes nach
2. Der Angler gibt entnervt, entkräftet auf (Es gab schon Kreislaufkollapse bei Thunfischanglern) und kappt die Schnur.
3. Der Thun stirbt selber aufgrund von Überhitzung seiner inneren Muskulatur (die können sehr hohe Temperaruren im inneren ereichen, wie hohes Fieber) und ist dann als "totes Gewicht" auch kaum an die Oberfläche zu bekommen, da Thune wg. der fehlenden Schwimmblase nicht schwerelos im Wasser sind.

Deswegen sehe ich, selbst wenn die Bluefins in relevanten Mengen wieder kommen sollten und irgendwann die sportliche Fischerei auf Bluefins in Norge wieder erlaubt werden könnte, die gezielte Fischerei vor der Norwegischen Küste als problematisch wg. der vorherrschenden Tiefenstruktur.
Viel aussichtsreicher wären da sportliche Versuche im Kattegatt.


Jetzt könnte man doch sagen, dass ja wohl auch ein paar kleinere Fische als diese 150-Kilo-Plus-Kategorien dort sein sollten wo man vielleicht doch ein Chance hat.
Das ist leider im Allgemeinen nicht der Fall wie ja auch die von Kuttern gefnagene Tiere zeigen, das ist alles in der Kategorie von min 150 Kilo meist im Durchschnitt von 200 Kilo.
Das hängt mit der Warmblütigkeit der Bluefins zusammen, die ja im Gegensatz zu anderen Fischen ihre Körpertemperatur gegenüber dem Wasser erhöhen können. Im kalten Wasser des Nordatlantiks verlieren diese Fisch natürlich auch wieder Wärme, sprich Energie, die durch Futter wieder zugeführt werden muss. Da das Verhältnis von wärmeproduziernder Körpermasse und wärmeverlierender Oberfläche umso ungünstiger wird je kleiner ein Fisch ist, ist bei kleinen Bluefins schnell die Grenze erreicht, wo sich ein Ausflug in kaltes, nahrunsgreiches Wasser nicht "lohnt". Das heisst ein kleinerer Bluefin würde irgendwann mehr Energie verlieren als er durchs Fressen wieder hereinbekommt und somit mit vollem Magen verhungern/erfrieren/an Entkräftung sterben, wie man es auch nennen will.
Erst ab einer gewissen Grenzgrösse, die wohl um die 150 Kilo liegt wenn man sich die Fänge anschaut, ist für einen Thun das "Zahlenspiel" aus Kalorienzufuhr durch Futterfisch einerseits und Kalorienverlust wg. Wärmeverlust andereseits dann positiv und eine Reise an Norwegens Küste "lohnt sich".
 
Ein sehr zutreffender Beitrag!!
Gestern hat ein Angelpartner auf einem darauf spezialisierten Boot mit 80er Gerät zwei Stunden in 80- 100m tiefem Wasser mit einem Fisch gerungen, der ca. 150-180kg hatte.
Was diese Fische leisten können glaubt man erst, wenn man mal einen gedrillt hat.
Eine sehr schöne Beschreibung der physiologischen Besonderheiten dieser Gattung findet sich im Buch "Das große Buch vom Big Game Angeln" von Jürgen Oeder, das in der zweiten, überarbeiteten Auflage gegen den Jahreswechsel wieder verfügbar sein soll.

Gruß Nick
 
Ich habe bislang erst einen etwas größeren Thun gefangen. 77 Kg Yellowfin. Der Drill hat 2 Stunden gedauert, der Fisch war nur im Maulwinkel gehakt und nur minimal beeinträchtigt.
Spinnrute und harte Bremseinstellungen mit entsprechender Schnur. Das Wasser war auch recht flach. Ich war danach halbtot, obwohl ich ca. ab Minute 20 ein Schulterharness verwendet habe.
Bei einem doppelt so großen Fisch kann ich mir nicht vorstellen, dass ne Heilbutt Kombi genügend Liftingpower hat um den Thun zu landen. Das fehlende Stand-Up Kampfgeschirr wird wie erwähnt ebenfalls die Chancen verringern.

Es gibt auch geübte Angler die mit Popping und Spinning Kombis BFTs um die 150 Kg erfolgreich landen, aber dann mit sehr hohen Bremseinstellungen die keine normal in Norge gefischte Schnur aushält.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kaum ist die derzeitige Population größer als ein Schwarm wohlgenährter Thunfisch macht ihr euch Gedanken welches Material wohl den Drill übersteht.Faktor Mensch mal ausgeschlossen. Da muss auch die Logistik nach dem Fang stimmig sein.150kg Trumm als Trophäe frosten und nach D transportieren stelle ich mir Schwierig vor. Naja egal, es wird wohl noch viel Wasser in den Atlantik fließen. Sei' es drum, schön das die Thuns wieder da sind und derzeitig C&R Diskussionen nicht nötig sind.
 
Na klar doch.Ich finde es ja auch spannend und interessant, dieser Thun.unbändige Kraft und Eleganz, die durch das Wasser regelrecht schießen.Auf so einen Drill hätte ich auch Bock und als verantwortungsvoller Angler denke ich dann auch mal einen Schritt weiter.
 
Neuigkeiten von der Thun-Front:

Zum ersten mal seit den 60ern wurden nun Thune im Öresund fotografiert
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/tunen-er-filmet-i-oeresund
2 Angler sahen am 5. September im Lauf einiger Stunden zwischen Gilleleje und Hornbæk. über jagende 50 Thune im geschätzten Gewicht von 100-300 Kilo und konnten springende Thune im Bild festhalten

Desweiteren hatte ein norwegischer Angler seine "Begegnung der unheimlichen Art" als er mit 750 g Pilker an 50-Lbs-Rute vor Rogaland in West-Norge eigentlich auf Lumb fischte und dann eine gewaltigen Biss bekam.
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/norsk-lystfisker-slaebt-6-mil-fra-land-af-blaafinnet-tun
Der Drill dauerte 3 h und weil er mit stabilem Gerät fischte (50er Geflecht und 1,2 mm Mono-Vorfach), zog ihn der Fisch in der Zeit rund 6 Meilen weit, wie er am GPS-Tracker feststellen konnte. Er brachte den Fisch sogar nach oben in die Nähe des Bootes aber dort kam die Schnur im Kampf dann an den Propeller des Motors und der Fisch war verloren.:a045:
 
Darüber hinaus startet mit dem heutigen Tag das wissenschaftliche Markierungsprogramm durch dänische und schwedische Angler
http://www.fiskogfri.dk/blafinnet-tun-tagges/
welches ich hier >>Klick mich<< schon mal vorgestellt habe.
Man startet wohl heute in den Gewässern vor Skagen.
Neben dem Anbringen von Sendern (messen und senden Position, Wassertemperatur, Schwimmtiefe) an die gefangenen Thune werden wohl zur wissenschaftlichen Auswertung auch Gewebeproben entnommen.
 
Darüber hinaus startet mit dem heutigen Tag das wissenschaftliche Markierungsprogramm durch dänische und schwedische Angler
http://www.fiskogfri.dk/blafinnet-tun-tagges/
welches ich hier >>Klick mich<< schon mal vorgestellt habe.
Man startet wohl heute in den Gewässern vor Skagen.
Neben dem Anbringen von Sendern (messen und senden Position, Wassertemperatur, Schwimmtiefe) an die gefangenen Thune werden wohl zur wissenschaftlichen Auswertung auch Gewebeproben entnommen.
Und die ersten Thune für dieses wissenschaftlich Markierungs-Projekt wurden heute von den beteiligten Sportfischern gefangen!:laola:
2 "däische" Thune von 210 und 251 cm wurden vor Skagen gefangen & mit Sender versehen, der erste Fisch biss schon nach nur 1,5 h
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/svenstrup-bekraefter-foerste-danske-maerkningstun

Und auch die am Projekt beteiligten schwedischen Angler waren nicht faul und fingen & markierten einen Thun, der auf 225 Kilo geschätzt wurde. :laola:
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/foerste-svenske-tun-maerket
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Schweden haben wohl im Lauf des Tages noch 2 weitere Thune gefangen und markiert, die Drills wurden sehr heftig geführt, um die Fische möglichst schnell und wenig erschöpft für die Markierungs-Arbeit ans Boot zu bekommen, der Drill des ersten oben erwähnten Fisches von geschätzten 225 Kilo dauert auch aufgrund des guten Teamworks mit dem erfahrenen Kapitän nur 50 min. :a020:
Einen Fisch der von den Thunfisch-erfahrenen Markierungs-Experten auf rund 400 Kilo geschätzt wurde:eek1:, kam nach 3h 45min Drill kurz vor dem Boot noch von der Schnur ab.
http://www.fiskejournalen.se/spofangade-tonfiskar-landade-i-sverige/
Während die Dänen von Skagen aus starteten, fuhren die Schweden von Mollösund aus los (https://kartor.eniro.se/m/h0iPB ) und fischten rund 20 Seemeilen draussen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Steht irgendwo mit welchen Material die gefangen worden sind. Wissenschaft hin. Wissenschaft her. Nicht nur für den Fisch dürfte das Streß bedeuten.
( Kann weder Norge noch Englisch)
 
Über das Tackle steht leider nichts ausdrückliches :p075:aber angesichts der Bilder gehe ich dann doch von ernsthaftem Big-Game-Gerät der Klassen 80 und 130 lbs aus:genau:
Was aus dem Bericht über die "schwedischen" Thune noch zu schliessen ist, ist dass man wohl verschiedenen Methoden versucht hat, sowohl das Schleppen als auch das Driftfischen mit Makrelen als Köder ("...var det som gällde och teknikerna varierade mellan trolling och mete."...)
Gefangen wurde wohl auf Makrele als Köder
 
Danke für die beiden Links!:a020:
Speziell der 2. Bericht zeigt überdeutlich, wie schnell es mit guten Fängen vorbei sein kann wenn die Berufs-Fischerei es übertreibt!
Mit Jahresfängen von 10.000-14.000 Tonnen (!) in der ersten Hälfte der 50er vor Norwegen wurde wohl der "Unterbau" an "kleinen Thunen" (80-90 Kilo) vernichtet und schon in den Anfängen der 60er waren keine kleinen Thune mehr vor der Küste und ab 1963 ging der Thunfischfang dann vergleichsweise wieder gegen Null!:a045:
Also hat die ungeregelte professionelle Thunfischerei damals einen ehemals grossen Bestand in weniger als 15 Jahren zugrunde gerichtet!:aerger::abgelehnt:
Das sollte hoffentlich jetzt für die Zukunft eine deutliche Warnung sein!:genau:
 
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