Echolote richtig einstellen

AW: Echolote richtig einstellen

Danny das Frack liefere ich bei Gelegenheit nach. Wir haben eins bei etwa 150 Meter liegen, da muss ich nur irgendwann mal hin kommen. Ansonsten kann ich nur mit einem Frack dienen wo das Heck noch aus dem Wasser schaut :D

Das ist kein Heck, das ist ein Arsch, nur ein Wrack oder vrak(Norge) hat ein Heck. :D:D

Die Einstellung die Danny erwähnte, zur Abschaltung der 50khz Frequenz ist evtl. Pages;Sonar;Menü;Menü;Sonar;Installation;Schwinger Type
 
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der geberkegel

mit den verschiedenen geberwinkeln, wie sie entstehen und was sie bewirken will ich mich hier noch nicht beschäftigen.
nur so viel, dieser entscheidet wieviel fläche unter dem boot abgetastet wird, also welche form der geberkegel hat.

wichtig ist: der dreidimensionale bereich in dem ein echolot dinge unter dem boot erfassen kann hat, sehr vereinfacht, die form eines kegels.
dinge die sich ausserhalb dieses kegels befinden werden nicht erfasst.
dinge die nur den rand des kegels streifen werden schlechter erfasst als dinge die sich mittig hindurch bewegen.


entstehung der fischsicheln

ihr müsst die sache mit der entstehung der fischsicheln verstanden haben,
das ist sehr wichtig für das was noch kommt.
es steht zwar auf der lowrance seite, ich versuch es trotzdem noch mal zu erklären.

ich erkläre es mal an einem beispiel:
ein sich nicht bewegender fisch in 30m tiefe, wir driften mit dem boot genau mittig drüber hinweg.
am anfang der sichel kommt der fisch in den empfangsbereich (geberkegel) und erste, noch schwache signale werden vom echolot empfangen und auf dem monitor dargestellt.
das ist die spitze der sichel. aber die sichelspitze wird tiefer als 30m angezeigt weil die strecke, die die schallwelle zurückgelegt hat länger ist. der fisch befindet sich ja schräg unter dem boot!
das echolot erkennt aber nur das eine schallwelle mit einer bestimmten signalstärke nach einer bestimmten zeit wieder zurückgekommen ist, nicht woher dieses signal kommt!
wenn wir weiterdriften wird der winkel zwischen geber und fisch immer kleiner, das signal benötigt immer weniger zeit um empfangen zu werden.
dabei wird das signal auch immer deutlicher, daher wird die fischsichel zur mitte hin auch immer dicker.
dann befindet sich der fisch direkt unter dem geber, das signal ist jetzt am stärksten und die zeit die das signal läuft entspricht auch genau der wirklichen tiefe in dem der fisch steht.
der „sichelbuckel“ kommt der wirklichen tiefe des fisches also am nächsten!
beim verlassen des geberkegels ist es dann genau umgekehrt, die signale kommen von weiter weg und werden schwächer und die fischsichel wird so komplett dargestellt.


viel mehr als ich bisher geschrieben habe ist nicht notwendig um die meisten bilder richtig zu interpretieren, nur eine winzig kleine sache noch... ;)

also - so weit alles verstanden?

na los, strengt euch an – ihr seid schon auf der zielgeraden! ;)

gruß
danny
 
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die winzig kleine, aber sehr wichtige sache

betrachten wir noch mal eine einzelne schallwelle:

„PING“ -> das signal läuft los… und wird von sehr vielen objekten reflektiert.

wie schon gesagt kann der geber nicht erkennen woher das signal kommt.
es ist wie beim mikrofon, das erkennt ja auch nicht woher ein tonsignal kommt sondern nur welche lautstärke es hat!

jetzt ist es allerdings auch so das der empfänger bei sich überlagernden signalen nur das stärkste erkennt!
wieder wie beim mikrofon, treffen zwei oder mehrere genau gleiche töne(frequenzen) mit unterschiedlichen lautstärken auf ein mikro wird nur das stärkste signal erkannt.
der rest wird einfach überlagert, bei abspielen hören wir den leiseren ton nicht!

was bedeutet das für unser echolot?
nehmen wir dazu noch mal das bild aus post 42, ich hab es noch mal angehängt.

was ist hier passiert? mit ziemlich großer sicherheit sind wir an einem, relativ steilen
berg vorbeigedriftet. dieser hat aber noch gerade so in den geberkegel hineingereicht, die zurückkommende signalstärke war also nicht sehr hoch.
gleichzeitig stand vor diesem berg ein fischschwarm der ziemlich mittig unseren geberkegel passierte,
die zurückkommende signalstärke war dem entsprechend sehr hoch und überlagerte
das schwache signal vom berg. so sehen wir auf dem monitor den „fisch im berg“

ganz einfach, oder??

gruß
danny
 
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Hei Danny,

Das ist ja Echolot Training für Dummys hier, echt klasse.

Aber sag mal wenn du in Norge bist Angelst du dann auch oder beschäftigst du dich die ganze Zeit mit deinem Echolot :))))), soviel Fachwissen kann doch nicht vom ungefæhr. Was du dort alles erkennst und siehst und auch erklæren kannst ist schon beachtlich.
 
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hi sunde,

genau andersrum, gerade in norwegen will ich mich nicht so viel damit beschäftigen. deshalb beschäftige ich mich soviel wie möglich hier damit und nehme auch alles auf.

so brauch ich auf dem boot ein nur paar minuten um das lot einzustellen und erkenne auch das was ich benötige ohne ständig dran rumzufummeln. :]

denn auf dem wasser will auch ich nur angeln. :D

gruß
danny
 
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gute Antwort:>>

Liebe Mods, verankert doch bitte schön diesen Tread an oberster Stelle im Bord.
Das ist eine Lehrstunde par Excellence.

Danny, nochmals vielen Dank, nicht alles was ich hier zu lesen bekam war schon drin.

TL
 
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Hallo Danny,
Find ich echt super, daß du dein Wissen so detailliert hier weiter gibst und so viel deiner Zeit für uns aufbringst.
Ich hab noch nie eine so verständliche, vor allem in normaler Sprache erklärte " Bedienungsanleitung" für irgend ein technisches Gerät gesehen.
Absolut Klasse!!!!
Ich werde mir diesen Thread noch lange Zeit immer mal wieder durchlesen, wenn ich was übers Echolot wissen möchte.
Genau solche Beiträge machen dieses Forum so wertvoll.
Vielen Dank

Gruß Uwe:]
 
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Hallo Danny,

nochmal Danke für diese ausführlichen Erläuterungen. Ich konnte vieles mitnehmen und hab mir eine Liste zusammengestellt, was und wie alles einzustellen ist und in welcher Reihenfolge. Im Juni werd ich sehen, ob ich bis jetzt alles richtig verstanden habe. :daumen:

Eine Frage hab ich noch, aber Du hast ja schon geschrieben, das es noch kommt, die Einstellung des Geberkegels.

Ich freu mich schon drauf :]
 
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moin moin,

danke für die rückmeldungen, dachte gestern schon das ganze währ doch zu heavy... :D

mittlerweile müsste der thread ja heißen: echolote richtig einstellen - verstehen und lesen… ;)


aber o.k., weiter…
mit dem jetzigen wissen lassen sich so gut wie alle bilder interpretieren!
klar können wir damit immer noch keine details erkennen und wir können auch nicht genau sagen was sich da unten befindet
- aber wir können grobe rückschlüsse ziehen.

fangen wir also ganz langsam an:

wir haben im geberkegel einen total ebenen, überall gleich harten, untergrund.
keine berge, kanten, korallen… und im moment auch keine fische… ;)

„PING“ -> das signal läuft los… und wird reflektiert.

von senkrecht unter dem boot kommt das erste signal zurück, es ist sehr stark da es am kürzesten läuft und genau senkrecht reflektiert wird.
kurze zeit später trudeln die nächsten signale ein, immer jeweils etwas weiter aus den äußeren bereichen und immer etwas schwächer da das signal ja weiter gelaufen ist.
zusätzlich immer etwas schwächer da es in einem winkel auf den grund aufgetroffen ist, also ein immer größerer teil des signals aus dem empfangsbereich des gebers geworfen wird.

das passiert jetzt mehrere male in der sekunde und je nach bildlaufgeschwindigkeit
und ping speed wird aus unterschiedlich vielen pings ein mittelwert gebildet.

was sehen wir nun auf dem bildschirm?

ne ganze weile nix, sind ja keine fische da… ;)

dann des erste grundsignal, mit gelb sehr stark dargestellt.
von der grundlinie weiter nach unten werden die signale aus den äußeren bereichen des geberkegels dargestellt, also über rot immer weiter in den blau bereich.
zum schluss verschwindet das signal langsam, der vom echolothersteller und durch die geberform mitbestimmte schwellwert wird unterschritten,
die signale werden also nicht mehr genutzt da sie zu schwach sind.

das bild zeigt so eine situation. (bäh, keine fische!)

gruß
danny
 
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weiter gehts:

jetzt kommen langsam korallen in den geberkegel.

inks im bild:
obwohl die korallen höher als der grund sind werden ganz zu anfang die ersten signale, die vom äußeren des kegels kommen, noch von den „inneren“ signalen überlagert.
irgendwann bekommt man aber sehr undeutliche signale davon sehr kurz über grund. die signale sind aber wegen der längeren laufzeit noch sehr schwach.

mittig im bild:
wenn die korallen dann etwas weiter im kegel(empfangsbereich) sind werden sie auch deutlicher dargestellt,
die bodenlinie bleibt aber bestehen da die korallen noch überhaupt nicht direkt unter uns sind!


wie aber kommt es das jetzt der grund (der war weich, von sandig bis teilweise schlammig) nicht von den sehr harten korallen überstrahlt wird?

darüber hab ich mir lange den kopf zerbrochen, ist aber gar nicht so schwer zu verstehen.

die korallen sind zwar hart, ihre oberfläche ist aber schlecht geeignet um signale zu reflektieren. die schallwellen werden zwar reflektiert,
aber in alle möglichen richtungen – sie werden darin also sehr stark zerstreut. dadurch ensteht dann auch dieses "diffuse" bild der korallen.

also weiter:
erst ab ca. dem letzten viertel sind dann die korallen wirklich mittig unter dem geber, das „bodensignal“ verschwindet langsam
und wandert dabei auch etwas runter da es ja jetzt aus dem äußeren bereich des geberkegels kommt, also die signallaufzeit länger ist.

ganz am ende, also der „gegenwart“, befinden sich fast nur noch korallen im geberkegel, von der bodenlinie ist so gut wie nichts mehr zu sehen.

gruß
danny
 
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AW: Echolote richtig einstellen

Hi Danny :]

mach bitte nur weiter so, echt klasse :daumen:
 
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puhh, ich fühl mich total ausgelaugt... ich glaub ich hab ne schreibblockade... :D

na denn erstmal wieder ein paar bilder:

bild 1:
kleinköhlerschwarm in ca.35m tiefe
das "zittern" entsteht durch heftige wellenbewegungen die das signal vom geber "streuen"
200khz, geberwinkel 12°

bild2:
etwa gleiche wellen, aber ein anderer geber mit einem kleineren geberwinkel.
das "zittern" ist so stark das kaum noch was zu erkennen ist.
200khz, geberwinkel 6°

bild 3:
beim schleppfischen mit wobbler aufgenommen:
links fischsignale, würd auf kleinere köhler tippen. etwas nach der mitte sind kurz störsignale von einem anderen echolot zu sehen. rechts dann bessere fischsignale.
einer der "besseren signalgeber" lag kurz danach im boot... ;)

bild 4:
links unten bessere fischsignale, warscheinlich dorsch.
weiter nach rechts oben eher kleinfisch.
ganz unten im "tal" sehr starke bodenechos, würd auf felsen tippen. (is auch einfach, ich weiss das es welche sind... :D )

bild 5:
ähm, müsst ihr alles mittlerweile doch allein erkennen, oder? :)

gruß
danny
 
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Ich versduchs mal Von links nach rechts. Auf dem "Berg" kleinfisch Schwarm. Dann im nächsten Tal einige mittlere Fische (Größe) Störecho vom anderem Echo???? Felsen mit einzelnem Fisch darüber . Würde mal sagen mittelgroß.
Sei bitte nicht so Streng mit mir beim Zensieren war schon lange nicht mehr in der Schule
 
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wieso? ist doch alles richtig -> hab ich bei dir aber auch nicht anders erwartet... :D

gruß
danny

@admiralrolli: als nächstes komme ich zu geberwinkel/geberkegel, aber nicht mehr heute...
 
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warum? du hast doch viel öfter die möglichkeit so ein teil einzusetzen. :>> :]
 
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Ia das stimmt und ich setzte das auch täglich ein. Aber es gibt viele Leute die setzen son Teil auch oft ein und können es trotzdem noch nicht "lesen"/@.
Aber mal Spaß bei Seite ich habe erst mit dem Kauf von einem Humminbird die ersten Sicheln erkannt und das war erst vor ca 4 Jahren. Davor habe ich die Echolote lediglich zum Tiefe bestimmen benutzt.
Hat sich aber dann schnell geändert und ich erkenne mittlerweile sogar ob jemand mit Paternoster angelt oder solo nur an Hand der Bilder.
Und mit dem HDS wird es noch besser da kann man schon fast auf Sicht angeln.
 
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danke friedel,

klasse link, kannte ich auch noch nicht.
mir ist aufgefallen das der typ für das hds auch den 50/200khz geber für norwegen empfiehlt, war hier ja mal ganz anders zu lesen.
bei allen tests die ich in norwegen gemacht hat auch der 50/200khz geber besser abgeschnitten, besonders ab 50m wassertiefe kam der "kleine" 83/200khz nicht mehr mit...

gruß
danny
 
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