Unser vierter Tag in Norwegen
Kaum zu glauben, aber wir haben es fast geschafft ;< Das frühe Aufstehen ist uns beinahe gelungen. O.K., die angepeilten 5:00 Uhr haben wir nicht ganz gepackt aber wir lagen nur ne knappe 3/4 Stunde drüber :D Mama hatte den ganzen Clan mit richtig schräger Musik aus den Träumen gerissen. Tokio Hotel und ähnlich schreckliche Töne hallten durch die Hütte. Gut das zu dem Zeitpunkt das Nachbarhaus noch nicht wieder bewohnt war :lach Ziemlich zerknittert begab sich die Mannschaft zum Frühstück. Nach dem ersten Kaffee sah die Welt dann schon wieder ein bisschen heller aus :D Als wir vor die Hütte traten, gab es wieder mal ein absolutes Highlight zu sehen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. In unserem herrlichen Fjord lag ein Herz im Wasser. Und was für eins. Vielleicht war das ja ein Zeichen der Wassertrolle? Es war wirklich atemberaubend. Die Sonne zauberte mit einem Strahl ein Herz aus Licht auf das Wasser. Zum Glück konnten wir dieses Naturschauspiel für die Ewigkeit festhalten. Von so viel Herzlichkeit beflügelt stiefelten wir bepackt wie die Maulesel zum Bootssteg. Gegen 6:30 Uhr saßen wir dann in voller Montur im Boot und steuerten noch einmal die Stelle vom Vortag an, an der Mama ihrem Fischtraum beim abtauchen zusehen musste. Das Wetter war wieder eine Offenbahrung. Sonne und strahlend blauer Himmel. Einziger Minuspunkt war ein fieser kühler Wind, der uns permanent um die Ohren blies. Aber das konnte uns nicht schocken. An unserer Stelle im Fjord ließen wir allesamt die Montagen ins Wasser, alle außer Fuzzy, der hatte sich angesichts der frühen Stunde einfach wieder zum Schlafen ins Boot gelegt. Wie kann man aber auch vor dem wachwerden schon zum Angeln fahren? :lach Das Sonnenherz schien uns heute zu beflügeln. Es war 7:15 Uhr und Frank startete als erster mit einen prickelnden Drill. Seine Rute bog sich nicht schlecht, was allseits wieder zu den wildesten Spekulationen führte. Auch Fuzzy erwachte aus seinem "ich-muss-noch-wachsen-Schlaf" und plapperte wild mit. Am Ende lagen wir alle irgendwie falsch. Aber nicht wirklich zum Nachteil. Frank zog mal so eben einen lecker Dorsch aus dem Pullewasser. 87 cm und 6 kg, so lauteten die Angaben unseres Vermessungstechnikers Benni. Petri Heil! Ja Atze, der Pokal iss widda wech!!! :lach Der ist wieder Fränki!! Aber Atze glaubte an seinen erneuten Erfolg. Mit ausnahmsweise nicht wieder mal ummontierte Montage bekam auch er einen kräftigen Zupper an der Leine. Das seine Rute sich nicht so stark bog wie zuvor die vom "Meister" kommetierte er damit, dass sein Stock ja nu auch son bisschen kräftiger sei :D Und dann kam auch sein Schuppi zum Vorschein. Wieder ein Dorsch. Ein echt kapitaler :lach nur unwesentlich leichter als der zuvor, 1,4 kg Gesamtgewicht, mit Kopf und Gräten... :lach Gut, er gab ja zu, dass das Tierchen etwas schmächtiger war...
Dann kam wieder mal die saure Gurkenzeit. Ohne unser dämliches Echoblöd waren wir echt gear...t. Woher sollten wir wissen wo die Kanten und Ecken waren, wo sich die Leckerbissen zum Frühstück verabredet hatten. Wir wollten ja schon, nach guter alter Maurerart, eine Schnur mit Blei zu Wasser lassen, um zumindest annährend zu wissen wie tief es ist. Aber irgendwie war das auch nicht die richtige Methode. Zumal das Abmessen mit dem Zollstock schon alleine ne tagesfüllende Aufgabe geworden wäre. Na ja, daher tuckerten wir mehr oder weniger nach Gefühl und oder man könnte auch sagen blind über den Fjord. Blödes Mistding. X( ;ooo; Mama wollte es ja schon ins Wasser werfen und sagen es ist ertrunken, aber das hat sie sich dann doch noch mal überlegt in der Hoffnung, dass neue Batterien dem Blindflug ein Ende bereiten würden. :D Die einzigen Erfolge die wir zu verzeichnen hatten, war die Statistik in Sachen Hänger in die Höhe zu treiben. Zum Glück alle OHNE Verlust. Es war zum Mäusemelken. ;ooo; Die Stunden vergingen. Dann, 11:25 Uhr norwegischer Tageszeit, ein Biss. Und bei wem? Bei Frank. Der Drill konnte sich doch mal wieder sehen lassen. Schwuppdiwupp waren alle Besatzungsmitgllieder wieder hellwach und voll bei der Sache, nachdem wir uns die Zeit vorher fast in Trance gepilkt hatten. Pumpen und Kurbeln waren angesagt. Und nach endlos scheinenden Minuten und einige Schweißperlen später kam er nach oben. Leggerleng zappelte da am Haken. Leng 8o 8o Halt, da war doch was? Jetzt blos keinen Mist bauen. Der kommt mit bei Hause... :D Also hieß es Ruhe bewahren, Gaff schnappen und zack zack, mit einem gezielten Hieb landete der Bursche im Boot. :-- Ja, ja, ja, Tschacka, Isch binnn ein Gewinner... Kaum das das Kerlchen auf den Planken gelandet war, stand schon Meister Benni mit seinen Gerätschaften parat. Akribisch wurde festgehalten: 76 cm, 1,6 kg. O.K. Es war kein Riese, aber es war unser erster Leng, der es bis ins Boot geschafft hatte. :lach Das Spektakel hatte wieder Pfiff in die Brut gebracht. Aber leider nutzte all unser Mühen nichts, der Fjord war wie zugenagelt. Die Herrschaften da unten hatten ja auch echt viel Platz unseren Verlockungen auszuweichen. Sch.... Echoblöd. Das Ding fehlte voll doll. ;( Nachdem der Tag so erfolgversprechend begonnen hatte, machte sich nun doch ein wenig Entäuschung breit. Also traten wir die Heimreise an und Frank hatte nicht allzuviel Mühe unsere Ausbeute zu verarzten :( Benni und Mama hatten noch nicht mal einen einzigen Biss. Na ja, und Fuzzy hatte die Lust auch ein wenig verlassen. Aber nichts desto trotz. Eigentlich waren wir trotz alledem happy, denn mit solch einer Kulisse um sich herum war das Angeln auch ohne Fisch eine Bereicherung und ein wahrer Augen- und Seelenschmaus. Zu Hause angekommen machten Atze, Benni und Fuzzy sich auf, vom Ufer aus ihr Glück zu versuchen. Unter der Brücke sollte es den ein oder anderen Leckerbissen geben, wurde uns gesagt. Leckerbissen ist gut, aber dazu später mehr... :lach Fuzzy hatte auch da nach kurzer Zeit keine rechte Lust mehr. Er gesellte sich lieber wieder zu uns in die gute Stube. Atze und Benni blieben hart. Und zum Überfluss machten sich die zwei nach einigen Minuten aus dem Staub. Sehr zum Ärger der restlichen Crew. Auf dem Plan stand nämlich eigentlich der obligatorische Einkauf. Und nu? Feldstecher raus, Gegend absuchen, rufen was die Lunge hergab. Aber von den Pappnasen keine Spur. Nicht nur Ärger über das Verschwinden brummelte in Mamas Bauch sondern auch die Sorge um die beiden Nasenbären. Die Gegend da war nicht so ganz ohne. Aber es nutzte nix, der Laden hatte ja nun mal nicht ewig auf. Also wurde der Einkauf nun zu dritt erledigt, was ja im Prinzip auch mehr als genug war. Wir fuhren mit dem Auto gen Supermarkt, was allerdings immer wieder ein ganz schön langer Ritt war. Schließlich musste ein Teil des Fjordes umrundet werden. Egal. Während der Fahrt bemerkten wir unsere Ausreißer als kleine Punte auf der anderen Seite des Fjordes, als sie mit ihren Angeln bewaffnet durch die Pampa stapften. Bei der Gelegenheit glaubte Fuzzy zu wissen, dass die beiden in der Nähe der Lachsfarm ihr Glück versuchen wollten. Na denn man tau. Wir genossen wieder einmal die unglaublich schöne Landschaft, an der wir uns gar nicht satt sehen konnten. Im Supermarkt wurden die Bestände aufgefüllt und dann gings wieder zurück. Zu Hause angekommen, waren die beiden Vermissten auch wieder am Platz, wo dann auch gleich ein mittelstarkes Gewitter mit Donner über sie hereinbrach ;ooo; ;ooo; X( . Wie schon bei Top Gun mehrfach erwähnt: Man lässt seine Flügelmänner nicht alleine. :>> Etwas zerknirscht gelobten Sie Besserung.
Die vergangenen Stunden waren ohne nennenswerte Nahrungsaufnahme vergangen, so dass sich Hunger in der Truppe breit machte. Zum Glück war das Grillfleisch schon aufgetaut und der Grill konnte zum Glühen gebracht werden. Mama hatte zwischenzeitlich die weiteren Zutaten vorbereitet, so dass der Schmaus beginnen konnte. Die ersten Dampfriemen brutzelten auf dem Rost und verbreiteten einen verführerischen Duft. Die gesamte Palette der angebotenen Speisen wurde bis auf den letzten Krümel weggeputzt. Eigentlich wie immer, bei der ständig hungrigen Bande. :D
Für den Rest des Abends war nur noch Chillen angesagt. Eine erneute Ausfahrt stand irgendwie nicht zur Debatte, denn die eigenen Gräten schmerzten a bisserl vom Marathonpilken und dem teilweise doch recht unbequemen Sitzen auf der orangefarbenen Jolle. Für Morgen stand erst mal ein Trip nach Bergen auf der Tagesordnung. Mal sehen was da so los ist aber vor allem, für das dösige Echoblöd neue Energie besorgen und, wer weiß, vielleicht noch ein bisschen Shopping im Angelshop? Na ja, so ein paar neue Pilker und der ein oder andere Kleinkram würde unserer Ausrüstung ganz gut zu Gesichte stehen. Nicht zu vergessen ein neuer Schreibblock :? Der Tagebuchblock hatte iregendwie auf einmal keine freie Seiten mehr... :D Und da wir ja weiterhin alles dokumentieren wollten, war das Ding echt wichtig, denn es waren ja noch ein paar Tage Urlaub übrig... Und eins vorweg: Das Ding haben wir bekommen... Sonst wäre hier nämlich Ende im Gelände :D
Fortsetzung folgt...