Unser zehnter Tag in Norwegen
Irgendwie wollte und wollte es uns nicht wirklich gelingen früh aus den Kissen zu springen. Auch an diesem 10. Tag klappte das wieder mal hervorragend nicht. Der Wecker, den Mama extra für 6:00 Uhr gestellt hatte, wurde von der gesamten Mannschaft geflissentlich überhört. Erst Mamas Handy riss allemann aus dem Schlaf, als es um 9:00 Uhr lauthals rief: "Hallo, abheben, ich will mit Dir reden... Hallo, heb doch mal ab..." Die Stimme vom kleinen Nils ging an keinem vorbei. Mamas Mama wollte doch mal hören, wie es denn so sei, in Norwegen, so weit weg von zu Haus. Schwupp, Kompanie angetreten zum morgentlichen Apell bei Mama/Oma... :D Rasch wurde von jedem ein kurzes, aber leidenschaftliches Statement zum bisherigen Urlaub abgegeben, denn telefonieren ist echt teuer... Nicht nur für den Anrufer... Nachdem Oma in Deutschland beruhigt aufgelegt hatte, denn all ihren Lieben ging es ja hervorzüglich, begab man sich geschlossen an die Futterstelle, die allerdings erst noch zum Essen fassen hergerichtet werden musste. In rasantem Tempo wurde Kaffee gekocht, Brot aufgebacken, Tisch gedeckt und sämtliche Leckereien, die der Kühlschrank hergab ans Tageslicht befördert. So konnte das allmorgentliche Schlemmen beginnen. Auch ein Tickei fehlte nicht bei dem Schmaus. Weich gekocht, versteht sich. :baby: Nachdem kein Krümel mehr zwischen die Kiemen passte, wanderte alles vom Tisch wieder zurück an seinen Ursprungsplatz. Das Abenteuer:"Heute fangen wir aber wieder Fische" konnte beginnen. By the way: Der Fjord konnte uns heute geklaut bleiben. Wir hatten ein anderes Ziel auserkoren. Richtung MEER!! 8o Unser Ausflug nach Dingja hatte uns hungrig gemacht auf die Schönheit, die wir dort mit den Augen einmal kosten durften. Das Wetter passte perfekt zu dem Tag: SONNtag :baby: Also Kinners, nix wie los. Klotten geschultert, runter den Berg und hopp hopp ins Boot. Gesagt getan. Frank schmiss den Motor an und ab ging die Post. Allerdings mussten wir noch einmal der Tankstelle einen Besuch abstatten. Kreditkarte dabei? Joppp!! Guuut. Na denn los. Nach einigen Minuten Fahrt erreichten wir die Wassertanke. Mama kletterte grazil wie ein Eisbär im Tropenwald die großen LKW-Reifen hoch und widmete sich intensiv dem Kassenautomaten. Tja, irgendwie wollte das Ding immer ne PIN haben,. Hää, watt für ne PIN... Und nochmal. Nee, ne, das ist jetzt nicht wahr oder? Ohne die dusselige PIN lief da gar nix. Nur Dumm, dass die Karte noch so neu war, dass die PIN noch friedlich bei Bank schlummerte... Na Toll! :O Und jetzt? :? Ohne Sprit kein Boot fahren, ohne Boot fahren keine Fische fangen, ohne Fische fangen... :( Da kam ein rettender Engel in Gestalt eines mittfünfziger Norwegers angefahren. Er wuchtete einen Tank aus dem Kofferraum. Die Chance :] . Mama sprach den netten Herrn mit ihren drei Worten Norwegisch an, die sie schon perfekt beherrschte. Dann wurde allerdings fix ins Englische gewechselt, sonst säßen wir vermutlich heute noch dort... :D Sie erklärte ihm das Elend mit der PIN-Panne und fragte ihn, ob er uns helfen könnte: NA KLAR! Der suppernette Mann zögerte keinen Moment, uns auf seiner Karte tanken zu lassen. Mama gab ihm den Betrag in Kronen und bedankte sich multikulti auf nor-deutsch-englisch. Plus Handschütteln. Kinder, was hatten wir ein Schwein!! :-- Stellt Euch das mal in Germanien vor. Deine Karte geht nicht, du fragst den Herrn neben Dir an der Zapfsäule. Was tut der? Vermutlich lacht er dich aus... oder geht einfach weg... 8) Frisch betankt konnten wir unsere Reise Richtung Dingja fortsetzen. Nach knapp 20 Minuten kamen wir an dem Steg vorbei, an dem am Vortag das Küsschenfoto von Mama und Frank entstanden war. Das Wasser dort war viel blauer als bei uns im Pullewasserfjord. Und laut unserem Echoblöd, was gelegentlich mal die Tiefe anzeigte, schien das eine gute Stelle zu sein. Also versuchten wir einfach mal unser Glück. Die Köder wurden zu Wasser gelassen und in jeder Pilkbewegung schwang der Frust der letzten Trauertage mit. Dieser Frust spiegelte sich anscheinend so verführerisch in unseren Pilkern wieder, dass die Fische richtig Mitleid mit uns hatten. Denn plötzlich ging die Party los. :-- Ratz fatz die erste Rute krumm. Fisch kaum gelandet, schon krachte die nächste nach unten. Bamm!!! Das Adreanlin schoss nur so durch sämtliche Bootsinsassen. :} Wer, wann, was... das ließ sich im Nachhinein nicht mehr so ganz korrekt rekonstruieren. Benni, unser Vermessungstechniker kam gar nicht dazu seines Amtes zu walten, denn auch seine Rute hatte ständig interessierte Besucher. Mann, was musste der kleine Kerl sich beeilen 8o Insgesamt landeten 19 Schuppenträger in kurzer Zeit in unsere Fischkiste. Die konnte es kaum fassen, wie ihr geschah. Pilkerkönig, soviel stand fest, wurde an diesem Tag unser Atze, der ausnahmsweise fast die ganze Zeit mit Angeln und nicht mit Umbauen beschäftigt war. Sein größter Erfolg dieses Tages war ein süßer Schelli mit 65 cm und 5 Pfd. Whau!!:baby: Frank zog auch einen Schelli an Bord, allerdings nur 49 cm groß. Sehr zur Freude von Atze ;< Hinzu erfreute uns der Chef der Bande noch mit einem Pollack von 53 cm. Benni kämpfte die meiste Zeit mit dem Zollstock und der Waage und dazwischen gelang es ihm auch noch einen Pollack von 46 cm zu landen. Das ganze Kind strahlte vor Glück. Und das war uns das Wichtigste!! Auch Fuzzy unser Glückskrümel hatte einen Zappelpeter am Haken. Seine kleine Angel zitterte und bebte. Am Haken, na, ihr ahnt es bestimmt schon: Rischtisch: Eine Makrele :baby: Kinder, das machte Spaß! :-- Und dann machte auch Mama ihren Fang des Tages. Nachdem sie sich fast die Arme mit ihrer Mulitirolle wundgekurbelt hatte, kam ein superschöner lecker Leng ans Tageslicht. 84 cm und 6,5 Pfd schwer. Na Jungs, da guckt ihr aber, was? :baby: Und kaum war ihre Angel wieder im Wasser der nächste Kandidat. Wieder ein Leng. Diesmal 70 cm und 4 Pfd. :) Noch Fragen Männer? :D Endlich durfte auch Mama mal so richtig jubeln. Und das tat sie dann auch. Jabadabadu.... hallte es übers Wasser. Tschacka, isch bin eine Gewinnerin... :lach Insgesamt wanderten noch mehr Leckereien in unseren Bottich: 1 Leng, 2 Pollacks, 1 Dorsch, 6 Köhler und vom Glückskrümel 2 Makrelen. Wie gesagt, bis auf die besonderen Herrschaften oben konnten wir nicht mehr alle wirklich zuordnen. So sehr sich Vermessungstechniker Benni auch ins Zeug legte, da musste auch er kapitulieren. Aber wer was genau spielte ja auch nicht wirklich eine große Rolle. Schließlich waren wir ja ein Team. :baby: Spaß hat es gemacht und das super Wetter in Kombination mit der traumhaften Umgebung taten alles Weitere dazu. Eigentlich hätten wir noch viel mehr Fische im Bottich gehabt, aber all die kleinen Kerle haben wir wieder zum Weiterwachsen zurückgeschickt. Die srtahlenden Gesichter kann sich vermutlich jeder vorstellen. :) :) :) Im Besonderen die der Kids. Die Kiste war randvoll und alle hatten lahme Arme vom Pilken und Pumpen und Kurbeln. Also traten wir hochzufrieden die Heimfahrt an. Frank hatte ja noch was vor...:P Der Arme musste die hübschen Kerlchen alle noch verarzten und in leckere Filets verwandeln. Hey, ihr Microvampire, ihr werdet heut Abend echt euren Spaß haben...:D Denn so wie das aussieht, wird das Ganze wohl etwas länger dauern. 8) Die Rückfahrt war begleitet von lautem Freudengesang. Von "What schall we do with the drunken Sailor" über "My bonny is over the ocean" bishin zu "The Lion sleeps tonight" erklang der schmetternde Gesang der Truppe über die Wellen. Freude und Spaß pur. :-- Ohne unverschämt zu klingen: So hatten wir uns das Angeln in Norwegen vorgestellt! :baby:
Zu Hause stürmte die wilde Bande gen Haus. Selbst das Angeln schleppen war kein Problem. Atze und Mama machten sich an die Vorbereitungen fürs lecker Essen. Heute stand auf der Speisekarte: Erdäpfel kredenzt mit fangfrischem Schellfischfilet dazu eine feine Kreation vom Spinat mit Speck und Zwiebeln. Als Getränke standen zur Auswahl: eisgekühlte Lidlbrause für den Mann des Hauses aus einer dekorativen Plastikflasche, für die Dame ein fruchtiger Roséwein von "Ichweißnichtgenauwoher" und für die jungen Herrschaften frisch zubereiteter Eistee. Als Digestif gab es dann für alle über 18 noch herrlich kristallisierendes griechisches Wasser mit eine leichten Note von Lakritz... Jamjamjam!! Lecker für die Bauch! Herrschafftszeiten, ging es uns gut. Alle Götter Norwegens hatte es heute gut mit uns gemeint. Der Wettergott, der Wassergott und zuletzt auch noch der Küchengott. Einziger Wehrmutstropfen des Tages war die Tatsache, dass nun die letzten Tage unseres Norwegentraumes anbrachen. Es war irgendwie immer das Gleiche. So schnell wie die Tage bis zum ersehnten Urlaub vergingen, so schnell zerrannen sie, wenn man erst einmal dort war. Aber wie immer im Leben, alles hat nun mal ein Ende. (Nur die Wurst hat zwei :lach )
Fortsetzung folgt...