Unser elfter Tag in Norwegen
Das war ein Tag! Kaum zu glauben! Als erstes haben wir es tatsächlich geschafft um 6:00 Uhr aufzustehen :-- Leider war das Wetter nicht so gut wie unsere Laune 8) Aber das konnte uns nicht kratzen. Die Nahrungsaufnahme am Morgen verlief wie immer ohne Komplikationen. Danach spielten wir wieder Zwiebel. Alles was wärmt übereinander und dann watschelten wir wie die Mondmänner verpackt Richtung Bootssteg. Die Richtung war klar: Unsere Superglücksstelle vom Vortag. Wir tuckerten so gemütlich vor uns hin und träumten von den herrlichen Fischen, die uns heute im Boot Gesellschaft leisten sollten und es hoffentlich auch taten. Da machten wir die Begegnung der dritten Art 8o Ein superschickes, nicht gerade kleines Rennboot kam uns kurz hinter der Tankstelle in Eidvik entgegen. Hallo, war da nicht was mit Rücksicht und so... :>> Davon schien der Kapitän dieses Möchtegernkreuzers wohl bisdahin noch nix gehört zu haben. Vielleicht chauffierte er gerade ein paar lecker Mädschen durch den Fjord und wollte mal zeigen was er fürn heißer Feger war. :rolleyes: Ohne vom Gas zu gehen raste der Spinnvogel an uns vorbei. Was dann kam war nicht wirklich lustig. :O Frank nahm sofort Fahrt raus, fuhr so weit wie er konnte vor den herannahenden Wellen davon um das Boot dann so zu drehen, das uns die fiesen Dinger nicht von der Seite treffen konnten. Alle hielten sich krampfhaft an irgendetwas fest, aus Angst die kleine Jolle würde jeden Moment kopfüber gehen. Einen Augenblick lang hielten alle den Atem an. Die erste Welle knallte mit voller Wucht vor unseren Bug, dicht gefolgt von der zweiten, die noch höher war. Kaum war unser Boot wieder auf der Wasseroberfläche aufgeschlagen kam die dritte und höchste Welle angeschossen. Wie ein Minitsunamie schlug sie in unser Boot ein. Mama und Fuzzy saßen ganz vorne und bekamen die volle Ladung Fjordwasser ab. Durch die Unnerbüchse bis in Schuhe lief die kalte Plörre. Na toll! Hätte Mama den Kerl zwischen die Finger bekommen, der wäre vermutlich freiwillig ins Wasser gesprungen... ;ooo; ;ooo; ;ooo; So wütend kannte man die ansonsten friedvolle Mama gar nicht. Frank kochte vor Wut :O denn es hatte nicht mehr viel gefehlt und allemann wären über Bord geflogen. Zum Glück hatte er schnell reagiert und das Schlimmste verhindert. :XX Für solche Aktionen fehlte uns echt das Verständnis. Wie konnte man an einer solch engen Stelle durchbrausen wie eine gesengte S.. ? Nachdem mit vereinten Kräften das Boot wieder leergeschaufelt war ging die Fahrt weiter. Klitschnass allerdings. Aber den Tag wollten wir uns deswegen nicht verderben lassen. Grob wurde mit Handtüchern der Popo trockengelegt und den Rest sollte der Wind erledigen. Schade, dass es nicht so sonnig wie am Vortag war, da wären die Klotten rucki zucki wieder trocken gewesen. Als wir nach diesem Schreck unser Ziel erreicht hatten schmissen wir wieder völlig unerschrocken unsere Montagen in die Fluten. Und trotz nasser Buchsen mit Erfolg :D In null komma nix sprangen uns drei herrliche Seehechte an die Ruten. Atze hatte einen von 46 cm, und Fränki erst einen von 77 cm und gut 8 Pfd und gleich nach dem Runterlassen noch einen von 70 cm. Das Gewicht konnte leider von unserem fleißigen Vermessungstechniker Benni nicht festgehalten werden, da der Gute sich gerade selber in einem mächtigen Drill befand. Er kämpfte wie ein Berserker und landete voller Stolz seinen ersten großen Dorsch. :-- 60 cm und 5 Pfd, stellte er sofort nach der Bergung akribisch genau fest. Stolz wie Oskar. :baby: Mama mit der nassen Hose holte noch einen kleinen Dorsch ans Licht und Atze verhaftete noch einen Pollack. Als ob die Dusche vom Morgen noch nicht genug war, fing es jetzt auch noch wie blöd an zu regnen. 8) Jetzt wurde der Rest auch noch durchnässt. Außerdem mussten wir immer wieder aufpassen, denn die Stelle an der wir angelten war dummerweise die Anlegestelle der Schnellfähren nach Bergen. Das Ganze wurde uns dann doch zu nass und wir sahen zu, dass wir unsere kalten Pöter fix Richtung Heimat bekamen. 8) Zu Hause rissen wir uns sofort die durchgeweichten Plünnen vom Leib und wärmten uns mit heißem Tee, Kaffee und Kuscheldecken wieder auf. Mama und Frank beschlossen, das Aufwärmen oben im Kuschelbett fortzusetzen. Also marschierten sie in die heimelige Kemenate und brachten die Körpertemperatur wieder auf einen normalen Pegel ;< während die Kids unten vorm Fernseher in Decken gemümmelt chillten. Nach dieser wärmenden Ruhepause fuhren Mama und Atze erst mal zum shoppen. Die Vorräte an Brot, Milch und sonstigen Kleinigkeiten waren doch schon wieder enorm geschrumpft. Während dessen verarztete Fränki den Fang vom Morgen und begann damit, das Mittagsmahl zuzubereiten. Hühnerbeine mit Knödel, Soße und Jemiese... Wie Max und Moritz nach ihrem großen Schlemmen saßen wir anschließend auf den Stühlen. Ein Blick aus dem Fenster verhieß Gutes. Das Wetter hatte sich wieder gefangen und einer erneuten Ausfahrt stand nichts mehr im Wege :baby: O.K. außer ein paar nassen Schuhen vom Morgen :O Aber zum Glück gabs da ja noch die Jummistiepel. Die waren noch trocken. Die Luft war mild und es wehte kaum noch Wind. Also ging die Fahrt wieder los. Zurück zum Glück. An dem Fähranleger angekommen flitzen die Köder gleich Richtung Grund. Und sofort ging die Party wieder los. Zwei schöne Seehechte von 10 und 6 Pfd landeten in der Fischkiste. Es folgte ein Leng von 7 Pfd und ein Seelachs von 3 Pfd. Und dann kam ein Superdrill. Fuzzy unser Glückskrümel kämpfte mit einem wilden Schuppenträger. Er kurbelte und schnaubte und sein kleiner Körper war gespannt wie ein Flitzebogen. Die Rolle knatsche immer wieder, weil der Kerl am Ende des Hakens nicht recht aufgeben wollte. Aber Fuzzy kämpte weiter. Als Belohnung für sein Durchhalten zog er einen herrlichen Fisch ins Boot. Na, was war es? :? Neeee, keine Makrele, eine Seelachs. Endlich mal! 2,5 Pfd wog der wilde Kerl. Unser Krümelchen war mächtig stolz. Mama hatte weniger Glück. Ihr ging einer durch die Lappen, weil der blöde Drilling am Pilker beim hochpumpen einfach abriss. So ein Käse :( jetzt schwamm einer der Fischlein mit dem Lippenpiercing durchs Meer. Voll trendy. Atze hatte mal wieder seine Grundmontage dem Fjordboden geschenkt. Eine von vielen :rolleyes: Trotzdem Frank noch alles versuchte das Ding zu retten bekamen sie es nicht gelöst und so musste mit Gewalt ans Werk gegangen werden. Peng !!! Weg war der Kössel... Dann kamen noch diese herrlich wahnsinnigmachenden Schnursalate hinzu. Irgendwann waren alle ziemlich kaputt und es wurde einstimmig beschlossen den Heimweg anzutreten. Alles in allem war dieser Tag wieder ein superschöner Tag, ausgenommen die unfreiwillige Angstdusche vom Morgen. Beim Gedanken daran wurde uns immer noch etwas mulmig. Aber die Fischkiste war gut gefüllt, alle waren glücklich und zufrieden. Gewichtstechnisch war dies bislang unser bester Fantag. Nun hofften wir innständig, dass Morgen das Wetter wieder auf unserer Seite war und wir unsere Glückssträhne die nächsten Tage aufrechterhalten konnten. Das wäre ein glänzender Abschluss für unseren ersten Norwegentrip.
Fast hätten wir noch vergessen etwas zu erwähnen: Mama hatte an diesem Tag auch noch einen besonderen Fang. Nein, keinen Fahrradreifen und auch keinen versenkten Pilker, nein: Einen 45 cm Butt!! Tata :D Na ja, O.K., nur einen Flügelbutt. Aber immerhin. Das witzige Kerlchen sah echt schräg aus. Da wir aber gelesen hatten dass dieser Flossenträger nix gut für Pfanne ist, ließen wir ihn wieder in seinen Meerespool zurückschwimmen.
Nach einigen Fotos am Steg und dem allabendlichen Gemeinschaftschillen in der guten Stube bei lecker Lidl Brause und Weinchen ging dann auch dieser Tag zu Ende. Der 11. endete und der 12. konnte beginnen.
Fortsetzung folgt...