Der lange Beginn einer großen Leidenschaft

Hallo Ihr schreibwütigen Steinhäger,

s
chön, dass es in unserem Nachbardorf Steinhagen auch eine norwegenverrückte Naffenfamilie gibt. :}

Meine Frau (auch 'ne Martina) und ich habe bis jetzt jede Tagesepisode von Euch gelesen und genossen. Manchmal mit einem Schmunzeln, da mir doch einiges bekannt vorkam und durchaus Parallelen zu unserem ersten Norwegenfamilienurlaub vor einigen Jahren zu erkennen waren. Auch auf den Bildern ist die Freude, die dieser Urlaub Euch bereitet hat, allen anzusehen.
Danke für diese Bereicherung hier im Forum.:baby::baby::baby:

Schön sind auch die teilweise eingestreuten ostwestfälischen Vokabeln, sie lassen eine Herkunft
aus dem Großraum Bielefeld nicht verleugnen .:>> :D

Vielleicht sieht man sich ja mal, und wenn es am Wochenende auf dem, über die Region hinaus bekannten,
Steinhagener Weihnachtsmarkt ist :<-.
Wir schauen am Sonntag jedenfalls mal vorbei.

Viele Grüße aus dem Nachbardorf Quelle


Smutje

 
@ Smutje

Moin moin Herr Nachbar,

dasjan Ding Du, so nah beinander?

Mit der Herkunft liegst Du zu 50% richtig. Frank ist ein waschechter Ummler. Ich hingegen bin ne geborene Ruhrpottpflanze, aufgewachsen im Münsterland und später ausgewandert nach OWL.

Das wär echt cool, wenn wir mal nen Glühwein zusammen trinken könnten in Steinhagen :<- . Vielleicht schreibt ihr mal ne PN, dann kann man da ja mal was drehen :D

Liebe Grüße nach Quelle an Smutje und "seine Martina"
 
Ich hab muss gestehen, dass ich bisher nur sporadisch die Antworten auf Eure Beiträge gelesen habe.

Das ist vorerst vollkommen ausreichend.

Auf dem laufenden bin ich seit ca. 1 1/2Wochen nicht so richtig.

Ich verspreche ich werde alle Texte nachlesen und freue mich jetzt schon drauf.

Und ich bin mir gewiss, dass ich Euch schon jetzt das größte Kompliement aussprechen kann.

Besser geht es nicht
 
Unser dreizehnter Tag in Norwegen

Heute war ein Tag! :-- Frank hatte es nicht mehr in den Kissen gehalten und darum tippelte er schon seit 6:00 Uhr umher. Zur Freude der gesamten Mannschaft (insbesondere der Mama) hatte er schon liebevoll den Frühstückstisch gedeckt (und sogar lecker Tickei gekocht), bevor er als lebendiger Wecker durch die Gemächer zog. Der Duft der Leckerein ließ alle ruck zuck aus den Betten hüpfen. Was für ein Start in den Tag:baby: . Leider ließ das Wetter draußen keine große Freude aufkommen. Anfangs war es nur leichtes Mückenpipi was da vom Himmel viel, doch leider wurden dann aus den Mücken Elefanten :( Also wurde noch ein wenig "gechillt". Fränki und Benni machten es sich für ein kleines Frühstücksverdauungsschläfchen auf dem Sofa bequem und der Rest der Bande studierte die ein oder andere bunt illustrierte Angellektüre. So gegen 11:00 Uhr machten sich die Elefanten dann zum Glück davon und die Mücken pillerten noch etwas vor sich hin. Da hielt es uns nicht mehr in der warmen Stube. Rein in die Kladüsen und runter zum Boot. Kaum 20 Minuten später saßen wir in unserer orangefarbenen Jolle und düsten los. Da musste doch heute noch was gehen :? Wir hatten doch nur noch heute und morgen. Wo war der schöne große schuppige Freund der diesem traumhaften Urlaub noch einmal das letzte Krönchen aufsetzte? In Eindvik legten wir noch einen kurzen Zwischenstop ein. Ein paar Kleinigkeiten fürs Essen fehlten noch und der ein oder andere Schmackofatz für den Tag auf dem Wasser musste auch noch besorgt werden. Schließlich lebt man ja nicht nur vom Pilken allein :D Frank und Mama stiefelten in den Markt und kauften alle notwendigen Leckerchen. Bei der Gelegenheit lernten sie auch gleich das Fürchten. Franks Tabakvorräte waren zur Neige gegangen. Nicht etwa weil er zuviel geschmökt hätte...;< Nein, Mama wars, sie hatte vor lauter Aufregung und Kribbeln wieder mit dem inhalieren der gerollten und erhitzten Trockenmasse angefangen. So ging die Rechnung bezüglich der Bevorratung natürlich nicht mehr auf. Also ließ Frank sich todesmutig an der Kasse ein Päckchen "Kraut" aushändigen. Waaaas, 156 NKr 8o 8o Umgerechnet 19,50 € für 50g Tabak? Das war ja wohl der Oberhammer 8) Aber, die Sucht siegte ;< Vorsichtig, wie edles altes chinesisches Porzellan transportierten wir das Heiligtum zum Steg, während der restliche Einkauf einfach so innem Plastickbüddel ins Boot bugsiert wurde. Nach diesem Schock gings dann, erstmal ohne Zigarette, zur Glücksstelle. Kaum angekommen flogen die Pilker schon im hohen Bogen ins Wasser. Heute, heute geht was... :P Und kurze Zeit später ging auch was und zwar an Mamas Stöckchen. Es zupfte, es zuppelte, es zog und heraus kam ein Portionsdorsch von gut 2 Pfd. Kurz danach zupfelte es an Atzes Rute, irgendwie nicht sehr doll, was vermuten ließ, dass am Ende der Schnur etwas eher kleineres hing. Und so war es dann auch. Ein Minileng hatte sich volle Kanone in den Drilling geschmissen. Der Kleine war leider so arg verletzt, dass wir ihn nicht mehr retten konnten. Frank hatte noch nicht so recht mit dem Angeln begonnen, denn er war dabei seine Superduperhypermegaheutkriegichdichkonstruktion an seiner Geflochtenen zu befestigen. Alles war dabei: Leuchtoktopusse, Makrelenfetzen, Grundblei u.u.u. :rolleyes: Na, wenn datt nix gibt, dann wit ig och nich mehr :D Unser Kapitän hatte seinen Wunderköder fertiggestellt und dann erwartungsvoll zu Wasser gelassen. Nun saß er auf seinem Tron neben dem Motor. Sanft und voller Hingabe zog er seine Montage über den Grund als er plötzlich kerzengerade wieder im Boot stand. Weil er so ein breites Grinsen im Gesicht trug, glaubten alle an eine seiner immer wieder aufkommenden Scherzatacken. Das Grinsen im Gesicht stellte sich jedoch als absolute Anstrengung heraus, resultierend daraus, dass er anscheinend gerade mit einem Tiefseemonster kämpfte. Das war ein Drill.;ooo; Immer wenn er es geschafft hatte ein paar Meter Schnur aufzuwickeln nahm das Kerlchen da unten Anlauf und wickelte sie mal eben wieder ab. Und wie. Mit einem Affenzahn flügte der Gute über den Grund. Das ganze Spiel wiederholte sich wieder und wieder. Die Rute bog sich bis ins Wasser und Frank hatte mächtig zu kämpfen. Nach fast 20 Minuten hatte der Flossenträger dann aber irgendwie auch an Kraft verloren. Unter Stöhnen und Kurbeln zog der Kapitän ihn an die Oberfläche. Die restliche Crew hatte vor lauter Staunen und Bangen das Angeln eingestellt. Atze stand mit zittrigen Knie mit dem Gaff bereit. Fuzzy hielt die Waage fest an sich gepresst und Benni unser Vermessungstechniker stand, Zollstock bei Fuß zum Ausmessen parat. Und Mama? Die hatte die Kamera schussbereit gemacht. Und dann kam er. Wie hieß es in den Filmen immer so schön: Guck ma, ne Luftmatratze... Mit einem gekonnten hieb nahm Atze den Kämpfer an den Haken. Ein lauter Freudenschrei des Angelhelden schallte über das Wasser. Ein Seehecht. Und was für einer :-- Zack zack, gemessen, gewogen: 107 cm und fast 17 Pfd schwer. Frank glühte vor Freude. Alle anderen glühten mit. Jetzt war das Grinsen aus seinem Gesicht gar nicht mehr wegzukriegen. Stolz wie noch was hielt er den Prachtkerl in die Höhe, damit Mama das absolute Siegerfoto schießen konnte. "Mach hinne", hörte man ihn leise, "der Kerl ist rattenschwer..." :D :D Der Kamerad hatte ein Maul, darin konnte man eine geballte Männerfaust versenken, wovon allerdings abzuraten war, denn der Bursche hatte mächtige Zähne, scharf wie Dittchen. Während wir uns allesamt noch einen Knopf an die Backe freuten nahte aus der Ferne son riesiger roter Kahn. Im letzten Moment bemerkten wir den Gesellen und Frank flitze eilig zum Motor. Verfluchte Sch..., jetzt sprang der Dödel nicht an. Mit zittrigen Händen und bangen Blicken versuchte er es immer wieder. Die Wellen die der schwimmende Bottich vor und hinter sich herzog waren nicht von schlechten Eltern. Endlich sprang der Mixer an und unser Master of Desaster versuchte dem ganzen Elend weitestgehend auszuweichen. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Die wabbernden Dinger trafen uns mit voller Wucht. In den Augen der Crew machte sich doch das ein oder andere große P bemerkbar 8o Wir schaukelten wie eine Nussschale rauf und runter. Beim runterschaukeln knallte eine der feuchten Gesellen wieder volle Kanone über uns ins Boot und badete alle Insassen samt Zubehör mit lauwarmen Fjordwasser. Lieber Gott, jetzt bloss nicht umkippen, war alles was Mama noch denken konnte... Zum Glück war Ihre Bitte erhört worden und nach und nach wurde aus dem wilden Schaukeln wieder einfaches hin und her püttkern. Halleluja! :-- Es sollten doch niemals alle Augen nur in eine Richtung schauen...:>>
Nachdem der Schock einigermaßen verdaut war und das meiste Wasser wieder aus dem Boot geschöpft, fuhren wir nocheinmal zurück. Kaum das die kleinen und großen Verführer wieder im Wasser baumelten, fühlten sich auch schon wieder einige Fische angesprochen. Atze landete in kurzer Zeit zwei Köhler von 2 und 3 Pfd und hatte seine helle Freude daran, denn die Burschen gaben herrlich Gas beim Drill. Dann glaubte Benni einen Biss zu haben. Er wartete noch einen Moment und als er sicher war tatsächlich mit einem Fisch und keinem Stein zu tun zu haben, schlug er an. Dann bekam er SEINEN Drill. Die Rolle knatschte und Benni kämpfte, begleitet von unaufhörlichem Geschnassel. Schön sauber pumpte er seinen Fang nach oben. Dann strahle er wie ein kleiner König. Ein wunderschöner Schellfisch landete in unserer Fischkiste. 62 cm und 5 Pfd. Selbstverständlich eigenhändig vom Techniker vermessen und gewogen ;< Es war herrlich mitanzusehen, wie unsere Jungangler sich über ihre Erfolge freuen konnten. Zum Ausruhen blieb aber nicht viel Zeit, denn an Frank Zaubermontage machte sich auch wieder jemand zu schaffen. Wieder folgte ein herrlicher Kampf dessen Sieger eindeutig im Boot stand. Und wieder kam ein Seehecht zu Tage. Nach eingehender Vermessung wurde niedergeschrieben: Seehecht, 78 cm 6 Pfd. Und wie das Glück es so will, kaum dass die Montage am Grund liegt steigt der nächste Kandidat ein. Das gleiche Spiel von vorne mit einem ähnlichen Ergebnis: Seehecht, 74 cm, 6 Pfd. Heidewitzka Herr Kapitän. :D Viel gut Filet für Truhe. :baby: 9 herrliche Fische. Das geht! :baby: Während dieser fischreichen Zeit hatten wir noch nichteinmal wahrgenommen, dass es mittlerweile schon wieder regnete wie Hulle. Zum Glück hatten wir uns kleidungstechnisch so ziemlich regenfest gemacht, so dass uns die Dauerdusche nicht wirklich störte. Nichts desto trotz beschlossen wir so gegen 17:00 Uhr den Heimweg anzutreten. Das war eine Rückfahrt. :? Wir fuhren vor der Sonne weg, dem Regen davon, in den Regen hinein und wieder zur Sonne hin. Also die ganze Palette einmal durch. Am Steg angekommen war es sogar für einige wenige Augenblicke sonnig und warm. Die Möglichkeit ein Paar Fotos von den heldenhaften Fängen zu schießen insbesondere von dem (vermutlichen) Champion dieser Reise: dem Superseehecht mit seinem Bezwinger FRANK :-- Kaum dass die Kamera wieder eingepackt war, ging der Regen wieder los. Mit optischer Ansage sah man ihn über die Bergkuppe kriechen. Zum Glück blieb er aber nicht lange. Somit konnte Frank sich seine Filetierwaffen schnappen und juchdihu gings dabei. Der Rest der Truppe machte sich auf, das Haus auf dem Gipfel des Anfahrtsweges zu erklimmen. Mama tat dies mit solcher Eleganz :D , dass sie sich dabei das Hinterteil verrenkte. Schmerz 8o Ach nee, nicht jetzt, hat das nicht Zeit bis nach dem Urlaub... :( Oben in der herrlich warmen und vor allem trockenen Hütte wurde der ganze durchnässte Kram der Waschmaschine zugeführt. Muss ja morgen wieder startklar sein, ne wahr... :D Unter Schmerzen versuchte Mama einen Teil der Fotos auf dem Rechner zu ordnen, was sich allerdings mal wieder schwieriger als gedacht erwies. So viele schöne Bilder, mittlerweile allerdings mehr oder weniger kunterbunt durcheinander gewirbelt. Allerdings nur, weil der dusselige Akku der Digicam ständig leer war und alle Bilder mit völlig falschen und damit teilweise mit gleichem Datum gekennzeichnet waren. Tücken der Technik. Wie sollte der Rechner auch wissen, dass ein Bild mit der gleichen Nummer eigentlich ein ganz anderes war. :? Es dauerte noch eine ganze Weile, ehe unser Filetirking vom Steg heraufkam. 7,5 kg reines Filet im Gepäck. Nicht schlecht Herr Specht:baby: Unten am Ufer hatte er noch einen netten Norweger getroffen und einen kleinen Plausch mit ihm gehalten. Der Gute war auch schwer begeistert von dem leckeren Fang. "Super Fisch, gut schmecken", so sein Kommentar. Und wie recht er hatte :D Wir machten uns jetzt noch daran, die herrlichen Filets in die Tüten und dann anschließend in die Truhe zu verfrachten. Atze hatte sich in der Zwischenzeit schon mal den Grill vorgenommen und so konnte das Schlemmen nach einigen Vorbereitungen im Küchenbereich dann auch recht zügig starten. Das restliche Grillfleisch wollte man ja schließlich nicht wieder mit nach Germanien schleppen. Vollgefr... gaben wir irgendwann auf. Na ja, war ja auch nix mehr da :lach Mit dicken Bäuchen machten wir es uns in der guten Stube gemütlich. Bei flüssigen Leckereien aus Hopfen und Trauben ließen wir die letzten Tage noch einmal an uns vorüberziehen. Morgen nun sollte unser letzter Angeltag anbrechen. Schade:( Die Zeit schien nun so schnell verflogen. Was hätten wir dafür gegeben, noch ein paar Tage länger bleiben zu können...

Fortsetzung folgt...
 
Schluck...

Ich hab muss gestehen, dass ich bisher nur sporadisch die Antworten auf Eure Beiträge gelesen habe.

Das ist vorerst vollkommen ausreichend.

Auf dem laufenden bin ich seit ca. 1 1/2Wochen nicht so richtig.

Ich verspreche ich werde alle Texte nachlesen und freue mich jetzt schon drauf.

Und ich bin mir gewiss, dass ich Euch schon jetzt das größte Kompliement aussprechen kann.

Besser geht es nicht


Hei Matze,

vielen Dank für Deine supernetten Zeilen. Wir hoffen Dir geht gut und alles ist easy:]

Wir hätten niemals gedacht, dass unser kleines Reisetagebuch so viele Menschen begeistert. Umsomehr freuen wir uns über diese Reaktionen.

DANKE!!!
 
Und noch einen Gruß:] aus der Nachbarschaft. Komme aus Versmold!!! Ein super Bericht den ihr da abliefert. Gruß Dorschjäger
 
Petri zu den klasse Fängen!
Zum Bericht und zum Schreibstil fallen mir leider keine Begriffe ein, ist einfach zu gut! :baby:
 
Der vierzehnte und damit letzte Tag in Norwegen

Um 8:00 Uhr war die Nacht vorbei. Frank beförderte die gesamte Mannschaft aus den Betten. Das gemeinsame Morgenmahl viel heute eine Spur spärlicher aus als gewohnt, denn die Vorräte waren ziemlich aufgebraucht und somit wurden die "Reste" vertilgt. Satt sind trotzdem alle geworden. So gegen 10:30 Uhr ging es auf zur letzten Ausfahrt dieses Urlaubs. Ein etwas trauriger Augenblick ;( . Aber wir versuchten diesen schrecklichen Gedanken so gut es ging zu verdrängen. Ein letzter Stop am Supermarkt, damit das Abschiedsfrühstück am nächsten Morgen nicht nur aus Kaffee bestand. Dann ging die Fahrt weiter zum Fähranleger, unserer bisherigen Glücksstelle. Zum letzten Mal lautete das Kommando: Angeln raus! ;ooo; Aber scheinbar waren die Fische heute genauso traurig, dass wir morgen wieder von hier fort mussten wie wir. Alle hatten sich versteckt. Eine Drift nach der anderen versuchten wir unser Glück aufs neue. Mama hatte einmal einen richtig schönen Biss, aber auf halber Strecke ging der Gute leider verloren ;( Schade!! Dann war erst mal wieder Ruhe. Plötzlich, nach langer Durststrecke rupfte es mächtig an Bennis Rute. Jetzt bloss die Nerven bewahren. ;ooo; Fuzzy unser Glückskrümel war sofort aus seiner Ich-fang-heute-gar-nichts-Letargie erwacht und bewaffnete sich mit dem Gaff. "Aber nicht die Waage und den Zollstock" ächszte Benni, während er unter größtem Kraftaufwand mit seiner Angel kämpfte. Es war ein herrlicher Drill, der die Hoffnung aufkommen ließ, dass es diesmal kein kleines Fischlein sein würde. Und so war es dann auch. Benni landete einen herrlichen Leng. Kaum im Boot angekommen riss unser Vermessungstechniker sich sein Arbeitsgerät unter den Nagel und dokumentierte mit stolzgeschwellter Brust: Leng, 70 cm, 4 Pfd. Na, der Prachtbursche konnte sich doch sehen lassen. Sein größter Fang in den vergangenen 14 Tagen. Unser Kerlchen war stolz wie Oskar. Fuzzy und er brabbelten fortan in einer Tour. Ein herrliches Bild. Der Fang brachte ein wenig die Lebensgeister zurück in die Crew. Nur Mama hatte heute irgendwie die Meckerkappe auf. Das Kreuz schmerzte wie Hulle, so dass jede Bewegung der echte Horror war und keiner von den Schuppenträgern da unten interessierte sich auch nur die Bohne für Ihren Pilker :O Die Stirnfalten wurden immer tiefer in ihrem Gesicht und kaum ein Wort kam über ihre Lippen, was eigentlich so gar nicht ihre Art war:lach Fuzzy hatte zwischenzeitlich auch wieder aufgegeben und sich auf der Sitzbank zusammengerollt. Atze versenkte zum x-ten mal seine Montage im Fjord und war von guter Laune doch auch schon ein ziemliches Stück entfernt. Nur Benni und Frank ließen sich nicht wirklich beirren. :baby: Atze schnappte sich dann aber doch noch Fuzzys kleine Angel und versuchte sein Glück mit dem lütten Makrelenfänger. Ein Fischlein sprang auch dran, aber es war ein Miniminiköhler, der ohne Umwege sofort wieder in die Freiheit entlassen wurde. Dann hallte ein kurzes, rauhes "JA" übers Wasser. Franks Beharrlichkeit wurde belohnt. Seine Rute bog sich nicht schlecht und auch der Drill konnte sich sehen lassen. Benni übergab freiwillig sein Angelgerät an Fuzzy - der sofort wieder wie ein Zinnsoldat im Boot stand - und bewaffnete sich mit seinen wichtigsten Utensilien. ;ooo; Atze schnappte sich das Gaff. Nur Mama blieb schmerzverzerrt auf ihrem Platz sitzen.:( Nach einigen Augenblicken tauchte in der Ferne etwas helles unter der Wasseroberfläche auf. Wieder ein Leng :-- und auch kein kleiner. Ratz fatz gegafft und in den Kutter befördert. Vermessen, gewogen, bestaunt: Leng, 82 cm, gute 7 Pfd. Ha! Doch nicht alle weggelaufen da unten... :D Tja, aber leider sollte es das gewesen sein. Einige Driften probierten wir es noch, aber kein Biss, kein Zupfer, noch nicht einmal ein Hänger :( Mit Wehmut schauten wir uns noch einmal die wundervolle Gegend an, bevor unser Kapitän den Motor anschmiss und gen Hütte tuckerte. Kein Gesang auf der Rückfahrt, kein Geplapper. Nur Schweigen und sehnsuchtsvolle Blicke, die so viel wie möglich dieser paradiesischen Gegend in sich aufsaugen wollten. Bloss nichts übersehen. Kurz vor unserem Heimathafen machten wir noch einen letzten zaghaften Versuch, doch leider war auch hier kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Kein Biss, nichts... :? Also ging es nun endgültig zurück. Wir gaben auf. Voller Sehnsucht in unseren Herzen nahmen wir Abschied. Die letzten 14 Tage in diesem Kleinod hatten tiefe Spuren in uns hinterlassen. In jedem von uns. Ziemlich schweigsam kramten wir unsere Plünnen aus dem Boot und brachten alles nach oben zur Hütte. Frank blieb noch unten am Steg und machte das Boot bereit zur Übergabe. Wir Anderen fingen schon mal an alles einzupacken, was nicht mehr wirklich benötig wurde. Nachdem unser Kapitän mit der Reinigungsaktion fertig war kam er zu uns in die Hütte und verwandelte sich in sekundenschnelle in einen Sternekoch. Er zauberte uns ein Abschiedsessen auf den Tisch, das einem noch heute das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Frischer Seehecht mit Pasta und Blubbspinat :baby: Ein Gedicht!!! :-- Nach dem Gaumenschmaus ging es dann zur feierlichen Übergabe der Siegertrophäe. And the winner is: FRANK :baby: :baby: mit seinem Siegesfisch, dem 107 cm Seehecht (den wir einige Minuten zuvor, zum Teil zumindest, verspeist hatten) Herzlichen Glückwunsch!!! Ein Küsschen von Mama :XX und ein lecker norwegisches Bierchen gab es noch obendrauf :<- Bei deutschem Reebsaft und norwegischem Hopfentrank klang der Tag in gemütlicher Runde aus. Jeder einzelne Tag, jeder Fangerfolg, einfach irgendwie alles, was wir in den letzten 2 Wochen erlebt hatten kam noch einmal hervor. Schade, die wunderschöne Zeit war nun vorüber. Morgen früh hieß es Abschied nehmen von diesem gemütlichen Haus, der traumhaften Aussicht und dem unglaublich wundervollen sagenhaften Land:] :] :] :] :] . Einziger Trost war das Wissen, dass wir in nicht allzu langer Zeit wiederkommen würden. Nicht sofort wieder nach Leversund am Gulafjord. Aber nach Flekkefjord. Einem herrlichen Fleckchen Erde in Norwegen... Aber das, das ist eine andere Geschichte.

Die vorerst letzte Nacht im Paradies brach an...:(

Fortsetzung folgt...
 
Och schade morgen gehts nach Hause.;( Vielen Dank das wir an Eurem tollen Urlaub teilhaben durften. :XX Ich hoffe das noch viele solcher Berichte folgen werden.
:--
Danke Mario
 
Wir warten gespannt ....................:] :] :]
 
gut, dass Ihr am WE Zeit habt.................

wir warten:] :] :]
 
Der Abschied

Nun war er da, der Tag des Abschieds. Wir hatten uns den Wecker gestellt und tatsächlich sogar wahrgenommen und sind seinem Ruf auch noch gefolgt. Das letzte Frühstück mit diesem unbeschreiblich schönen Blick auf den Fjord. Alle Reste wurden verzehrt und die bisher unangetasteten Vorräte (einige wenige) wurden für den Transpost verpackt. Das Packen verlief zügig und problemlos, denn die meisten Sachen waren bereits wieder in den Taschen gelandet, so dass lediglich noch ein paar Reste weggeräumt werden mussten. Alles wurde im Flur gestapelt, damit Frank wieder zur Tat schreiten konnte, um den riesigen Berg in unserem Stauwunder zu stapeln:baby: . Kaum ein Luftloch blieb übrig. Aber alles was wir mitgebracht hatten und was nicht den hungrigen Mäulern zum Opfer gefallen war konnte den Heimweg wieder antreten. Jetzt blieb nur noch das Großreinemachen. Mama schwang den Sauger, den Wischer und sonstige Putzhilfsmittel und rucki zucki strahlte das Häuslein wieder:) . Zum Glück hatten wir uns während unseres gesamten Aufenthaltes immer wieder der Hausreinigung zugewandt, so dass es eigentlich nur noch ein Restputz war. Noch einmal durchschritten wir jeden Raum, damit auch ja nichts vergessen wurde. Nun hörten wir auch den Eigentümer herannahen. Dieses Geräusch hatten wir in den vergangen Tagen oft vernommen, zumindest wenn wir zugegen waren. Der Ärmste musste uns nämlich während der gesamten Zeit mit Wasser versorgen, denn durch die langanhaltende Hitze war die Quelle, die das Haus sonst mit dem kühlen Nass versorgt ausgetrocknet. So kam er daher Tag für Tag und brachte mit seinem blauen Minitraktor einen großen Container mit Frischwasser. Frank ging mit ihm zum Boot und übergab auch dies in gereinigtem und gelüfteten Zustand.:D Ebenso gaben wir schweren Herzens den Schlüssel für die Hütte ab. ;( Unsere Vermieter Ivar und Ingunn waren wirklich super super nett. Wann immer wir wir eine Frage hatten oder etwas benötigten, schwupp, waren sie zur Stelle:baby: Ob es die Fischwaage war, die wir zu Haus vergessen hatten oder die Frage wo man Batterien fürs Echoblöd kaufe kann. Für alles gab es eine Lösung. Bessere Betreuung konnte man sich nicht wünschen. :-- Alle Formalitäten waren nun erledigt. Ein paar Fotos zum Abschied und die Buckeltour gen Deutschland konnte beginnen. :] Alle mann an Board. We start the long way home. Unsere Fähre fuhr zwar erst am nächsten Morgen um 7:30 Uhr aber der frühe Start schien uns von Nöten, denn zwei der Tunnel die wir durchfahren mussten wurden gegen 20:00 Uhr wegen Bauarbeiten geschlossen und erst am nächsten Mittag wieder zur Durchfahrt freigegeben. Und heruntergelassene Schranken und Spagettistraßen wollten wir uns diesmal ehrlichgesagt nicht wieder antun. Obwohl wir uns nicht ganz sicher waren, dass dies wieder der Fall sein würde. Aber egal, sicher ist sicher. Lieber bissgen früher los ;< Es war ein komisches Gefühl hier fort zu fahren. Alles kam einem so vertraut vor und nun sollte man einfach alles wieder hinter sich lassen. Mama und Frank wären am liebsten sofort wieder umgekehrt... Ach ja, wenn das mal so einfach wäre... Einziger Grund zur Freude war das Wiedersehen mit unserem Wuffi, denn der hatte uns leider nicht begleiten dürfen (was sich im Nachhinein aber auch als positiv herausstellte). Sein Tollwuttiter war leider nicht hoch genug und da man da in Norwegen keine Ausnahmen machte musste er seinen Urlaub zu Hause verbringen. Auf der Rückfahrt entdeckten wir wieder und wieder diese einmaligen Higlights, die wir zum Teil auf der Anreise nicht hatten sehen können, da wir einen Teil der Reise im Dunkeln gemacht hatten. Die Landschaft raubte uns immer wieder den Atem und ständig entdeckten wir neue Dinge. Nach jeder Kurve, nach jedem Tunnel traumhafte Ausblicke, wunderschön. Am liebsten hätten wir alles schön verpackt und noch mit in den Kofferraum geprömmelt;) . Leider blieb uns nur die Kamera, um die ein oder andere Schönheit festzuhalten. Die Fahrt verlief ohne Probleme. Wie geplant und erhofft durchquerten wir die beiden Tunnel. Von nun an konnte die Reise völlig entspannt von statten gehen, denn wir hatten noch soooo viel Zeit um in Kristiansand aufzuschlagen. Also hielten wir überall wo wir wieder einmal etwas superschönes vor die Augen bekamen. Unser Reiseproviant war ziemlich üppig, so dass das ein oder andere Picknik insbesondere die drei Herren auf der Rückbank erfreute. Die Fahrt zog und zog sich, aber sie hätte sich auch noch viel viel mehr ziehen können, denn jeder Augenblick in diesem Land war ein Geschenk. Geschwindigkeitesbeschränkungen waren für uns kein Problem. Manchmal waren wir so langsam, dass Blumenpflücken während der Fahrt durchaus möglich gewesen wäre. Zumindest wenn es dort Blumen gegeben hätte :D Einmal waren wir sogar so rasant unterwegs, dass wir von einem älteren Herrn auf einem Fahrrad rechts überholtwurden:lach Irgendwo im Nirgendwo hielten wir zum x-ten mal. Die Gegend hätte durchaus auch irgendwo in Kanada seien können. Ein herrlicher See, im Hintergrund die Berge. Kleine und große Steine ragten aus dem Wasser. Hätte nur noch gefehlt, dass am anderen Ufer ein Bär sich sein Mittagessen aus dem Wasser gefischt hätte... Aber Bären gab es dort keine. Nur scheinbar Millionen und Abermillionen dieser fiesen kleinen schwarzen Microvampire. Die lästigen Biester ließen sich kaum in Schach halten. Trotzdem machten wir eine kleine Schnabulierpause. Mit lecker Frikadellschen und sonstigen Leckereien. Im Wasser hinter uns sprangen die Fische voller Lebenslust hin und her. Sofort begann es wieder in den Händen zu kribbeln und am liebsten hätten wir unsere Ruten ausgepackt und erstmal paar Fischchen gefangen ;ooo; Leider mussten wir dieses Vorhaben auf einen unserer folgenden Urlaube verschieben. Weiter ging der Ritt. Dann ging im hinteren Teil des Wagens ein ziemlich wirres Gesabbel los. Man hörte Zitate aus diversen Trickfilmen und eines kam immer und immer wieder. Ick sehe watt, watt Du nick siehst und datt is... Böhm... Frank und Mama sahen sich verwundert an 8) . Ein Straßenschild hatte zu diesen verbalen Ausflügen in die Filmwelt geführt, wie man dann von hinten erklärte. In dem Film Ice Age gab es zwei Elche, die dieses Ratespiel spielten und da es nur Bäume zu sehen gab, war die Antwort ziemlich eintönig. Von nun an wurde Ice Age rezitiert. Mama fand, dass uns als letztes Bonbon eigentlich jetzt nur noch ein echter Elch fehlte. In den letzten Tagen hatten wir Wale, Adler, Ziegen, Schafe, Schlangen und Fischotter zu sehen bekommen. Nur ein Elch war nicht dabei. Das wärs jetzt noch ;< Von nun an waren allemann auf Elchjagd. 9 Augen suchten die Straßenränder nach dem riesigen Brummi ab. Na ja, nur 9 Augen, denn 1 brauchte Frank ja noch für die Straße :D Von hinten wurden auch ständig welche entdeckt, allerdings wurden diese dann doch meistens als Bäume, Steine oder große Wurzeln enttarnt. In einem Waldstück hielten wir mal wieder fürn Zigarettchen. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich noch ein kleiner Waldspaziergang angehängt. Vielleicht gabs ja hier ein paar Pilze, oder vielleicht nen Elg... :D Mama versuchte es mal mit einem Brunftschrei, um einen der großen Gesellen anzulocken. Aber mehr als jede Menge Lacher war mit diesem Getröte nicht zu erhaschen. Aber woher sollte Mama auch wissen, worauf so ein Elchkerl steht... :lach Die dollsten was-wäre-wenn-Geschichten wurden erfunden. Dann setzten wir uns wieder in Gang. Langsam war auch die Dämmerung hereingebrochen. Die Suche nach dem Hörnertier erschwerte sich dadurch enorm. Dann, ein Schrei aus dem Heck...: Da, da steht einer... echt, ich schwöre... Benni und Basti glaubten einen braunen Riesen entdeckt zu haben. Ja, ja, war der Kommetar von vorne. Klar, da steht ein Elch auf der Wiese. O.K., wir wenden und sehen nach. "Ach, der, der ist doch ausgestopft", so Franks Kommentar, nachdem wir tatsächlich ein Exemplar auf einer Wiese neben einem Haus stehen sahen. "Guck mal", sagte Mama, "ferngesteuert ist der auch noch, denn der bewegt seinen Kopf". Das konnte es doch nicht geben. Da stand allen ernstes eine Elchkuh mitten auf der Wiese.8o Jetzt bloss leise sein. Schnell, die Kamera, misst, der Film ist voll :O . Dann die Digicam. Wart, wart, wart... der verdammte Akku... Endlich leuchtete ein grünes Licht: Photo!!!!;ooo; und noch eins... Tja, die Hoffnung hinterher einen Elch auf dem Bildschirm zu erkennen war recht gering, denn das Display erschien doch recht dunkel :? . Egal, vielleicht kann man ihn ja doch sehen. Von dem dösigen Blitzlich erschreckt, setzte sich die junge Elchdame graziös in Bewegung. Sah schon lustig aus.:D Kinder, was haben wir ein Glück. Das glaubt uns doch kein Mensch. Macht nix. Jetzt ist unser Norwegenurlaub doch absolut perfekt. Noch völlig hin und weg von dieser Begegnung setzten wir die Fahrt fort. Kristiansand kam immer schneller immer näher. Eigentlich ein Grund zur Freude, wenn es bis zu Abfahrt der Fähre nicht noch fast 8 Stunden gewesen wären 8) Zwischenzeitlich hatte es angefangen zu regnen und so wie es schien, wollte es damit auch nicht wieder so rasch aufhören. Im Gegenteil. Es goss wie aus Kübeln. Na toll. X( Und jetzt? Vor uns stand auf dem Schild: Kristiansand. Voller Vorfreude auf die bevorstehende Wartezeit fuhren wir auf einen Parkplatz direkt vor dem Bahnhof. Super Idee :>> Es war Samstag Nacht und jede Menge komischer Menschen meinte sich dort versammeln zu müssen. Unser Versuch ein paar Mützchen Schlaf zu bekommen scheiterte kläglich. Hinter uns führte gerade ein junger Autofahrer den versammelten Damen und Herren seinen Supermegaauspuffsound vor. Samt quietschendem Keilriemen. Neben uns parkten ein paar Heavy Metal Fans, die ihre Musik wohl zu Hause nicht allzu laut hören durften und dieses Defizit nun hier auf dem Parkplatz ausgleichen wollten. :O Allso, nix mit Schlafen. Erschwehrend kam hinzu, dass es draußen immer noch schüttete wie blöd, wir die Scheiben nicht runterkurbeln konnten und sich langsam aber sicher eine Luft wie im Büffelkäfig entwickelte. Von der Schei...enge mal ganz abgesehen. Schon mal mit fünf Mann im Auto übernachtet? Also beendeten wir unseren Schlafversuch und suchten das Heil in der Flucht. So tuckerte wir kreuz und quer durch Kristiansand. An diesem Abend hatte es wohl irgendeine größere Musikveranstaltung gegeben, so dass jede Menge Menschen unterwegs waren. Wir beobachteten den ein oder anderen, wie er versuchte eine Heimfahrmöglichkeit zu ergattern. Die Tankstelle neben dem Hafen war ebenfalls völlig belagert, so dass an ein Schlückchen frischen Kaffee auch nicht zu denken war. So fuhren wir die Straßen wieder rauf und runter, immer in der Hoffnung der dösige Regen würde endlich seine Arbeit einstellen. Irgendwann wurden die Augen dann aber so unendlich schwer, dass wir beschlossen zum Hafen zu fahren um dort auf die Ankunft der Fähre zu warten, die allerdings erst in einigen Stunden dort einlaufen würde. Grausam:( Erneut starteten wir einen Ruheversuch, denn an Schlaf war in diesen krummen Sitzpositionen nicht wirklich zu denken. Einzig unser Fuzzy schnarchte uns schon seit geraumer Zeit einen vor. Klein zu sein hatte in dieser Situation durchaus etwas für sich :D Ein paar Minuten schafften wir es dann tatsächlich die Äuglein zu schließen, wurden dann aber von hin- und herfahrenden LKW´s geweckt, die ihre Scheinwerfer ausgerechnet in unser Auto halten mussten und auch ihre lauten Motoren nicht leiser stellen wollten. Verflixte Kiste!;ooo; Die Dunkelheit verkroch sich zusehend und wir rückten unserer Abfahrt im Minutentakt näher. Irgenwann hörte sogar der Regen auf und wir konnten unseren Pumakäfig für ein Zigarettchen im Freien verlassen. Die drei Jungs im Heck hatte die Müdigkeit trotz der Enge dahingestreckt. Auch wenn hinterher alle behaupteten nicht einen Moment geschlafen zu haben ;) Endlich, nach endlos langem Warten war es dann so weit. Das Masterkätzchen lief ein, lud seine Gäste aus und wir konnten hineinfahren. Raus aus dem Auto und rauf auf Deck. Wir platzierten uns draußen und schauten so lange wir konnten zurück. Auf Wiedersehen Norwegen. Wir kommen zurück. Bald! :] Die Freude darüber, die Beine lang austrecken zu können war nur von kurzer Dauer. War die Hinfahrt ein herrliches Erlebnis, so war die Rückfahrt jetzt das echte Grauen. Das Bötchen schaukelte wie eine Nussschale auf den Wellen und bereitete dem Großteil der Passagiere das ein oder andere Problem. Grün und weiß war die beliebteste Gesichtfarbe an diesem Tag. Die weißen Rettungsbeutel konnten gar nicht so schnell verteilt werden, wie sie gebraucht wurden. Zum Glück blieben wir davon verschont, sie nutzen zu müssen. ;) Das waren echt schäbbige zwei Stunden :( Um so größer war die Freude, als wir endlich in Hanstholm einliefen und diesen schippernden Wackelpudding verlassen konnten. Jetzt lag noch ein ganzes Stückchen Weg vor uns. Es müsste nen Knall geben und wir wären wieder in Steinhagen... ;) Tja, der Knall blieb aus und so mussten wir weiter zuckeln. Ohne große Vorkommnisse, von einem dösigen Stau irgendwo in Dänemark abgesehen, verlief die Fahrt Richtung Deutschland problemlos. So langsam aber sicher knurrte der Magen und auch ein lecker Kaffee wäre ne feine Sache. Leider waren wir nicht mehr im Besitz von dänischem Geld, so dass sich die Beschaffung der festen und flüssigen Nahrung schwierig gestaltete. Also ging die Tour weiter. Erst kurz hinter der deutschen Grenze machten wir den heißersehnten Stop. Wie der Zufall es so wollte, stand da ein wohlbekanntes Zeichen auf dem Straßenschild. Das sah nach Burgern aus. Und wie es das sah... :-- Runter von der Bahn, hin zum Bulettendreher und ratz fatz stand alles auf dem Tisch was das Herz begehrte :baby: Noch ein Kippchen und nen Kaffee zum Nachtisch und weiter gings. Jetzt noch das bisschen Autobahn und dann haben wir es geschafft. Kurz vor Soltau mussten wir noch einmal halten. Franks Augen hatten beschlossen sich schlafen zu legen, was bekanntlich während der Fahrt ziemlich unpassend ist. ;) Also sprang Mama auf den Fahrersitz und locker flockig fuhr sie die Mannschaft in einen netten Stau hinter Hannover. Verkehrsnachrichten sind manchmal ne feine Sache, wenn man sie hört :D Egal. Etwas schleppend ging die Fahrt weiter. Und ehe wir uns versahen, bogen wir schon in die heimatlichen Gefilde ein. Auf dem Hof stand schon das Empfangskommittee bereit. Unsere Vermieternachbarnfreunde und unser Wuffi...:-- Riesenfreude, dass wir wohlbehalten wieder heimgekehrt waren. Unser Hund schaute uns Anfangs etwas verwirrt an, aber nach einigen Sekunden freute er sich wie Bolle. Auch des Nachbars Töchterlein war mehr als glücklich ihren Atze wiederzuhaben. Und der Sohnemann freute sich ebenfalls seine Spielkumpanen wieder in Reichweite zu wissen. In Zeitraffertempo wurden einige Erlebnisse erzählt und dann hieß es erstmal allemann anpacken, auspacken...:>> Große Freude kam zwar nicht auf, aber brav halfen alle den Wagen zumindest zum größten Teil zu entleeren. Im Haus erwartete uns noch eine Überraschung. Kleine Heinzelmännchen hatten den Kühlschrank befüllt, eine Schale mit frischem Obst auf dem Wohnzimmertisch platziert und daneben ein paar Blumen mit einem lieben Willkommensgruß. Na, wenn das keine Begrüßung war:baby: Völlig erledigt, räumten wir noch das Nötigste in die Schränke und aus dem Weg und die erste Ladung Wäsche landete in der Waschmaschine.
Angekommen. Rausgerissen aus einem Traum, zurückgekehrt in das normale Leben. Keine Mitternachtssonne mehr, keine Wale im Fjord, kein Möwengeschrei, kein Boot mehr am Steg. Stattdessen schräpelnde Gänse auf der Wiese, krächzende Elster im Baum und ein Fahrrad am Gartenzaun. Aber bald heißt es wieder: NORWEGEN wir kommen:--

Hier endet nun der lange Beginn einer großen Leidenschaft, der ohne zu übertreiben, zu einer tiefen Liebe gewachsen ist.

The End
 
Was soll man da noch schreiben?

Ich machs kurz.
Das war DER PERFEKTE Bericht


DANKE!
 
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