Hallo Naffen Forum,
ich bin seit Jahren passives Mitglied, und hab mir Anregungen bei Euch geholt. Leider bin ich nie tiefer in die Diskusion eingestiegen.
Heute bin ich über ein Thema gestolpert zu dem ich sicher etwas beitragen kann.
Ich habe mir den gesamten Verlauf zum Thema durchgelesen und habe oft etwas über "Lager" und Schmierstoffe gelesen. Ich arbeite schon viele Jahre in der Wälzlagerbranche und habe naturgemäß auch etwas mit Tribologie zu tun.
Lager abgedichtet oder offen, einseitig oder beidseitig:
In der Industrie werden Kugellager oft beidseitig verschlossen (abgedichtet oder abgedeckt) um den Fettaustritt zu unterbinden und das Lager wartungsfrei zu halten. Je nach Dichtungsvariante wir das Lager aber auch vor äußeren Einflüssen geschützt.
Bei den Multis, ist aber eine Wartung gewünscht wenn nicht sogar erforderlich (wartungsfrei ist eine Frage der Definition: Für viele Hersteller bedeutet wartungsfrei, das die Rolle die Gewährleistungszeit überstehen muß bevor sie auseinander fallen darf).
Wenn man warten will sollte mindestens eine Seite offen sein eine darf nach außen schützen. Fett oder öl spielt keine Rolle.
Welches Fett darf/soll es denn Sein?.[/B]
Fett ist nichts anderes als ein Öl (Mineral, Synthetisch ,..) und eine „Seife“.
Die Seife ist das Gitter welches das Öl bindet.
Vergleichbar mit einem Schwamm der mit Wasser gefüllt ist, gibt das Wasser unter Druck ab (kennen wir vom Auto waschen),
Fett wird in unserem Fall dem Öl vorgezogen um den Ölaustritt zu vermeiden. Abdichtungen für Öl sind teuer.. Das Fett sollte also so fließfähig wie möglich sein ohne dass es aus der Rolle läuft (auch bei höheren Temperaturen).
Welche Grundöltype Ihre verwenden wollt ist nach meiner Meinung egal, wichtig währe wenn überhaupt, dass der Schmierstoff für den Einsatz im Ofshore Bereich geeignet ist. (Klüber Lubrication , München gibt da sicher Auskunft). Es gibt Dosen (1Kg), Tuben die im Wälzlagerhandel nicht die Welt kosten. Ich warte meine Rolle selbst mit einfachem Klüber Multemp.. , oder Isoflex.. funktioniert seit Jahren gut. Wen ich das Losbrechmoment reduzieren will (das war im Forum eine Interessante Idee) indem ich die Bremse schmiere kann man das sicher ohne großes Risiko (Korrosion) machen (wenn ich nicht einen Schmierstoff verwende der exotische Additive enthält => also bei Standardfetten bleiben oder gleich Öl nehmen).
Nicht aus allen Bremsbelägen bekomme ich das Öl wieder raus, also weniger ist mehr, wenn ich nicht ohne Bremse angeln will. Fett hat auch eine ausgezeichnete Sperrfunktion gegen eintreten von Wasser, Staub usw. Rolle an den geeigneten Stellen befüllen hilft!!
Die Lager immer voll machen, was zuviel ist tritt bei den ersten Umdrehungen aus.
Rostfreie Edelstahlkugellager:
Jetzt nicht erschrecken, aber es gibt keine Rostfreien Edelstahlkugellager.
„Edelstahl“ ist nicht härtbar, was bei Kugellager ja notwendig ist. Wenn der Chrom Gehalt im Stahl >15% (so ungefähr glaube ich) gilt ein Stahl als Rostarm oder „Rostfrei“. Einige Hersteller verzichten auf dieses Material und verwenden Phantasienamen wir ARB und so weiter.., bedeutet 100Cr6 mit Beschichtung ( was nicht schlecht ist! Aber viel billiger). Jetzt wird es wieder wichtig: Bei einer Bestellung eines Ersatzlagers muß die DIN Bezeichnung verfügbar sein (zB.: 635), steht bei Premium Anbietern auf dem Lager inklusive Herstellerkürzel wie zB: NMB (im Übrigen der größte Kleinkugellagerhersteller der Welt, so weit ich weiß), wenn nicht lieber Finger weg (Bruttopreis -50% muß auch am Tresen machbar sein, wenn man nett handelt).
So, ich muss nicht am ersten Tag schon den „Laber Preis“ gewinnen. Ich muß noch lernen mich kurz zu fasssen!!
Wenn jemand zum Thema Lager fragen hat immer gerne!!!
(z.B.: Was bedeutet die DIN Bezeichnung, was wenn kein DIN Bezeichnung verfügbar, Belastbarkeit, warum kein Kegelrollenlager/Schrägkugellager, Radialspiel, Käfig, Dichtungen, Deckscheiben, Passungen, sinnvolle Fettmengen, ABEC oder P.. was ist das,….)
Wenn Ihr bis hierhin gekommen seid, danke fürs Lesen
Gruß
Jack
Hallo Björn,
danke!
Wenn ich zu technisch bin geht das auch reduzierter.
Sollte nur möglichst "rund" sein, was ich etwas zum Besten gebe.
Ich erzähle Dir im übrigen alles was Du willst, wenn Du mir erklärst wie ich so einen Kollegen auf dem Foto fange.
Gruß
Jack
Hallo Naffen Forum,
ich bin seit Jahren passives Mitglied, und hab mir Anregungen bei Euch geholt. Leider bin ich nie tiefer in die Diskusion eingestiegen.
Heute bin ich über ein Thema gestolpert zu dem ich sicher etwas beitragen kann.
Ich habe mir den gesamten Verlauf zum Thema durchgelesen und habe oft etwas über "Lager" und Schmierstoffe gelesen. Ich arbeite schon viele Jahre in der Wälzlagerbranche und habe naturgemäß auch etwas mit Tribologie zu tun.
Lager abgedichtet oder offen, einseitig oder beidseitig:
In der Industrie werden Kugellager oft beidseitig verschlossen (abgedichtet oder abgedeckt) um den Fettaustritt zu unterbinden und das Lager wartungsfrei zu halten. Je nach Dichtungsvariante wird das Lager aber auch vor äußeren Einflüssen geschützt.
Bei den Multis, ist aber eine Wartung gewünscht, wenn nicht sogar erforderlich (wartungsfrei ist eine Frage der Definition: Für viele Hersteller bedeutet wartungsfrei, das die Rolle die Gewährleistungszeit überstehen muß, bevor sie auseinander fallen darf).
Wenn man warten will sollte mindestens eine Seite offen sein eine Dichtung darf nach außen schützen. Fett oder Öl spielt für die Funktion hier keine Rolle.
Welches Fett darf/soll es denn Sein?.[/B]
Fett ist nichts anderes als ein Öl (Mineral, Synthetisch ,..) und eine „Seife“.
Die Seife ist das Gitter welches das Öl bindet.
Vergleichbar mit einem Schwamm der mit Wasser gefüllt ist, gibt das Wasser unter Druck ab (kennen wir vom Auto waschen),
Fett wird in unserem Fall dem Öl vorgezogen um den Ölaustritt zu vermeiden. Abdichtungen für Öl sind teuer.. Das Fett sollte also so fließfähig wie möglich sein ohne dass es aus der Rolle läuft (auch bei höheren Temperaturen).
Welche Grundöltype Ihre verwenden wollt ist nach meiner Meinung egal, wichtig währe wenn überhaupt, dass der Schmierstoff für den Einsatz im Ofshore Bereich geeignet ist. (Klüber Lubrication, München, gibt da sicher Auskunft). Es gibt Dosen (1Kg), Tuben die im Wälzlagerhandel nicht die Welt kosten. Ich warte meine Rolle selbst mit einfachem Klüber Multemp.. , oder Isoflex.. funktioniert seit Jahren gut. Wen ich das Losbrechmoment reduzieren will (das war im Forum eine Interessante Idee) indem ich die Bremse schmiere kann man das sicher ohne großes Risiko (Korrosion) machen (wenn ich nicht einen Schmierstoff verwende der exotische Additive enthält => also bei Standardfetten bleiben oder gleich Öl nehmen).
Nicht aus allen Bremsbelägen bekomme ich das Öl wieder raus, also weniger ist mehr, wenn ich nicht ohne Bremse angeln will. Fett hat auch eine ausgezeichnete Sperrfunktion gegen eintreten von Wasser, Staub usw. Rolle an den geeigneten Stellen befüllen hilft!!
Die Lager immer voll machen, was zuviel ist tritt bei den ersten Umdrehungen aus.
Rostfreie Edelstahlkugellager:
Jetzt nicht erschrecken, aber es gibt keine Rostfreien Edelstahlkugellager.
„Edelstahl“ ist nicht härtbar, was bei Kugellager ja notwendig ist. Wenn der Chrom Gehalt im Stahl >15% (so ungefähr glaube ich) gilt ein Stahl als Rostarm oder „Rostfrei“. Einige Hersteller verzichten auf dieses Material und verwenden Phantasienamen wir ARB und so weiter.., bedeutet 100Cr6 mit Beschichtung ( was nicht schlecht ist! Aber viel billiger). Jetzt wird es wieder wichtig: Bei einer Bestellung eines Ersatzlagers muß die DIN Bezeichnung verfügbar sein (zB.: 635), steht bei Premium Anbietern auf dem Lager inklusive Herstellerkürzel wie zB: NMB (im Übrigen der größte Kleinkugellagerhersteller der Welt, so weit ich weiß), wenn nicht lieber Finger weg (Bruttopreis -50% muß auch am Tresen machbar sein, wenn man nett handelt).
So, ich muss nicht am ersten Tag schon den „Laber Preis“ gewinnen. Ich muß noch lernen mich kurz zu fasssen!!
Wenn jemand zum Thema Lager fragen hat immer gerne!!!
(z.B.: Was bedeutet die DIN Bezeichnung, was wenn kein DIN Bezeichnung verfügbar, Belastbarkeit, warum kein Kegelrollenlager/Schrägkugellager, Radialspiel, Käfig, Dichtungen, Deckscheiben, Passungen, sinnvolle Fettmengen, ABEC oder P.. was ist das,….)
Wenn Ihr bis hierhin gekommen seid, danke fürs Lesen
Gruß
Jack
Was ist aber mit den Keramiklagern?
Von der Härte her sollten die ja auch gut, wenn nicht sogar besser sein.
zu der Frage von Leuchtturm möchte ich noch hinzufügen:
Gibt es Lager, die Axialkräfte besser verkraften als andere? (und die in unseren (Avet) Größen verfügbar sind)
Gruß, Andy