Wir neigen in unserer Vollkasko Gesellschafft sich gegen alles Absichern zu wollen, geht aber nicht, ein Restrisko bleibt immer.
Die Frage ist nur mit wie viel Aufwand/Geld tue ich das Risiko um wie viel minimieren?
Manchchmal scheint es auch Absurd wenn man für viel Aufwand das Gesammtrisiko nur insgesammt wenig reduziert, oder noch schlimmer noch, das man dabei noch durch den betriebenen Aufwand sich vorbereitet und sicherer fühlt das man mehr Risko eingeht dass man am Ende sogar gefählicher lebt als ein unvorbereiteter Trottel der vorsichtig ist.
z.B ein Trockenanzug verlängert nur die Leideszeit wenn man im Wasser liegt und keine Hilfe kommt, wenn man nicht in der Lage war Hilfe zu rufen, weil das teure, tolle Smartphone sich schon mit einem kleinen Wassertropfen auf dem Touchscreen sich gar nicht mehr bedienen lässt, oder da draußen evtl. auch gar kein Handy Empfang mehr ist.
Hatte schon selber Motorausfall, Lenkungseilbruch und haarscharf fast eine Kenterung erlebt, durch unaufsamerksamkkeit vom Rudergänger der eine schräg von hinten einholende höherere, steile Welle in voller Fahrt nicht rechtzeitig bemerkt hatte die von einem Schiff stammte.
Plöztlich lagen wir alle seitlich auf der Bordwand von unserem 24ft Kassboll, nur der Rudergänger hat es noch geschafft an dem Rohr ums Cokpit sich festzuhalten und vom Gas zu gehen. Wären wir gekentert hätten ein paar von uns das Boot wahrscheinlich auf die Birne bekommen und wahrscheinlich wären auch welche untendrunter eingeschloßen gewesen.
Was nützt da der tolle Überlebensanzug mit der tollen Schwimmweste die verhindert das man da rauskommt auch wenn man noch fit genug dafür wäre?
Wie hätte es geendet wenn sollche Sachen wie Motorausfall, Lenkungseibruch weiter draussen passieren, wo kein Handy Empfang mehr ist?
Drift bis nach Grönland? Bei unserem Motorausfall waren wir auf dem Weg in ein Gebiet wo es praktisch keine Netzabdeckung mehr gab, und hatte Glück das wir einen zwischenstopp an einem Unterwasserberg einlegten wo noch Empfang war, den beim losfahren von da ist der Motor ausgegagen, Totalschaden wurde uns später gesagt.
Ich muss auch daran denken das auch die Wettervorhersage keine 100% Zuverlässigkeit hat.
Der letzte sehr große Sturm, vor über einem Jahrzehnt mit Wingeschwindigkeiten bis an die 200km/h, weis nicht mehr wie er heißt, weis nur das manche Hochhäuser bei uns Risse bekammen, der wurde nur ein paar Stunden vorher gesagt. Weil wie ich später im Fersehen mitbekommen haben Irgendeine Boje vor Amerika im Atlantik defekt war und falsche Werte lieferete, so waren auch die ganzen Berechnungen falsch.
Auch auf Hitra vor ca. 10 Jahren war schlechtes Wetter für den Abend vorhergesagt, gekommen ist es aber schon Mittags mit unerwarteter Heftigkeit.
Mein Kumpel war gerade da aus dem Wasser, er sagte der Wind kamm wie eine Wand und er war Innerhalb von Sekunden voll im Sturm.
Einige Boote vom Campingplatz mussten sich an fremde Stege retten oder hinter Inseln verstecken und wurden am Abend nach dem der Sturmnachgelassen hatte vom Besitzer auf seinem Boot geholt.
Sowas in der heftigkeit passiert zwar selten, wie auch die tödlichen Unfälle an sich, aber ein gewisses Risiko ist vorhanden.
Die gewünschte 70km Ausfahrt, selbst wenn man das bei Ententeich machen würde von unseren 24FT Diesel Boot damals ausgehend wäre man schon bei ca. 150€ für Diesel, nur eine Ausfahrt. was ist wenn man die gegen die Wellen zurück anbolzen muss. Wie lange braucht man da und wie Nass wird man? Der Vermieter hatte uns mal den Rat gegeben im ca. 5km breiten Sund mit Angelmöglichkeiten in beide Richtungen wir sollen in die Richtung gegen die Wellen raus fahren, dan ist es einfacher mit den Wellen zurück wenn es aufrischt.
Nur kommischerweise hat der Wind dann an mehreren Tagen nach dem wir draußen waren in die Gegenrichtug gedreht und aufgefrischt.
War dann raus gegen die Wellen und rein gegen die Wellen, teilweise als Verdränger mit ca. 5-10km/h.
Viel Spass dan bei sollchen Bedienungen auf dem Rückweg aus ca. 70km Entfernung.
Mit dieser Geschichte will ich nur den Unerfahrenen verdeutlichen, auf dem Meer ist nicht alles berechenbar und es ist gefährlicher als man denkt.
Gruß
Waldemar