Wissenswertes über Salmoniden

@ Nordkind & Heike:
Danke, :dankeschoen:dass ihr unsere Fachsimpelei als informativ und lehrreich empfindet und nicht als zu "trocken".
Wenn Ihr nichts "beitragen" könnt, könnt Ihr doch zumindest auch Fragen stellen :a010:!
Vielleicht lässt sich auf diesem Weg so einiges klären?:bindafuer::a010:
Ich weiss bestimmt nicht alles und auch Smolt wird's ähnlich gehen aber ich lerne auf jeden Fall noch gerne dazu!
 
Ein älterer Fischerei Wirt hat mir mal gesagt das alle Meer-, See- Bachforellen immer von einer bachforelle abstammen es würde lediglich darauf ankommen ob sie abwandern können oder nicht. so ganz versatnden habe ich das nicht aber es scheint ja dann so zu sein wie ihr respektive Smolt das ja fast bestätigt habt.
Junglachse sind ja den Bachforelen auch sowas von ähnlich bis auf die "Fingermerke" wenn die nihct wären könnte man die wohl nur Genetisch von bachforellen unterscheiden.
 
Verständlich wenn man sich mal Bilder eines solchen "Parrs" anschaut :genau:
sp1.jpg
droppedImage_5.jpg
Moin,
wenn ich in der Bode leider nun mal ne ganz kleine Bachforelle am Haken habe , mach ich mal nen Foto. Ich habe noch nie drauf geachtet aber diese größeren ovalen Flecken habe ich so noch nie gesehen, bzw noch nie beachtet.

In einem Punkt bin ich mir sicher;: Nordkind hat uns eine Rainbow fotografiert, schaut euch den Kopf und den Kieferstand an. Ich freue mich hier auch Wissen zu teilen und zu lernen. Gruß Christian
 
Die habe ich bekommen...aber richtig :eek1:! Solch eine Dichte an großen Fischen hätte ich nicht erwartet!
Und das ist "nur" die Konge Au, gemessen an den Lachs- und MeFo-Fängen in DK aktuell vielleicht die No. 7 oder 8 in DK.
Wenn man solche Bilder sieht, fragt man sich oft, wo all die Fische waren als man teils wenige Tage zuvor ( die Saison endet an der Konge Au am 31.10. die Videoaufnahmen stammen vom 05.11.) dort in der Strecke noch selber gefischt hat.
Manchmal ist es wohl gut, dass man als Angler NICHT sieht, wieviele teils kapitale Tiere in so einer Au stehen und die gefischten Köder hartnäckig ignorieren...sonst würde man wohl häufig vor Verzweiflung mal gerne in die Rute beissen! :a055:

Und das beschränkt sich auch nicht nur auf solche "grösseren" Auen wie die Konge Au.
Ich konnte als Zaungast mal an einer kleinen Au, die im Schnitt nur 3 m breit und vielleicht 50-70 cm tief ist, an so einer E-Befischung teilnehmen.
70er MeFos auf einer abgefischten Strecke von vielleicht 200 m waren dort "Dutzendware", 3 Stück über 80 davon eine knapp 90 cm waren auch dabei...von den kleineren mal gar nicht zu reden. Sowas ist immer wieder erstaunlich!:genau:
 
Moin,
wenn ich in der Bode leider nun mal ne ganz kleine Bachforelle am Haken habe , mach ich mal nen Foto. Ich habe noch nie drauf geachtet aber diese größeren ovalen Flecken habe ich so noch nie gesehen, bzw noch nie beachtet.

In einem Punkt bin ich mir sicher;: Nordkind hat uns eine Rainbow fotografiert, schaut euch den Kopf und den Kieferstand an. Ich freue mich hier auch Wissen zu teilen und zu lernen. Gruß Christian


In der Bode ist ein Lachsprogramm auch erst noch am entstehen, dann wird in Zukunft der ein oder andere sich mal eine Fliege gönnen und auch bei Dir zappeln:a020:
Mein erster Lachs gefangen vor der Haustür hatte in etwa 13-15 cm und genau diese Merkmale,
von da an nahm ich keinen Drilling mehr am Bach und Naturköder auf Forellen waren von da an auch Tabu für mich.

Leider interessiert es immer noch zu wenige Zeitgenossen, die egal was kommt auf Wurm, auf den Kopf hauen.
Da ist uns Dänemark um Welten voraus.

Eine Anmerkung zu Nordkinds Forelle hätt ich doch noch:
Das mit der schottischen Browntrout, fand ich gar nicht so abwägig.
Wurden doch zu Hochzeiten des Fliegenfischens in Deutschland, Forellen aus allen Herren Länder
in den heimischen Gewässern gesetzt.
Nordkinds Flüßchen gehört zum Donauverbund.
Ein riesengroßes Forellen-Areal. Da kann sich fast alles mögliche über Jahrzehnte
gehalten haben, an Forellenstämmen und sich natürlich munter vermischt haben....nur mal so als Gedankenanstoß.
 
Hi.ad eins.das Lachsprogramm ist soweit ich weiß erstmal in der Machbarkeitsstudie...
Ad zwei letzte Saison wurde solche Brown Trouts in der Bode gesetzt für den Hausgebrauch. Mein Forellenzüchter des Vertrauens hat mich drüber aufgeklärt.hat sich meine Fotos und Videos angesehen.deshalb auch meine Erste Vermutung.ist schon ernst gemeint gewesen.
 
WP_20150411_18_13_37_Pro.jpg
 
Vielleicht hilft uns diese Forelle weiter.
 
Wobei man gesetzte Forellen erkennt, auch nachJahren der Freiheit.
Sie haben meißt verkümmerte Flossen (Netz-/Basinränder lassen im Kreis schwimmende Fische die Bauchflossen abwetzen bzw. Verbiss von Artgenossen), Wirbelsäulenschädigungen (Verkrümmung) oder zurückgebildete
Kiefer, bzw. Zahngröße (vom Fertigfutter).
Wohingegen Nordkinds Forelle ja richtig prächtig gewachsen daherkommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz astrein sieht die Brustflosse aber nicht aus.Sonst tippitoppi.
 
Inwiefern?
 
Ein älterer Fischerei Wirt hat mir mal gesagt das alle Meer-, See- Bachforellen immer von einer bachforelle abstammen es würde lediglich darauf ankommen ob sie abwandern können oder nicht. so ganz versatnden habe ich das nicht aber es scheint ja dann so zu sein wie ihr respektive Smolt das ja fast bestätigt habt.
Junglachse sind ja den Bachforelen auch sowas von ähnlich bis auf die "Fingermerke" wenn die nihct wären könnte man die wohl nur Genetisch von bachforellen unterscheiden.

Im Süsswasser als Parr sehen sich die ganzen europäischen Salmoniden extrem ähnlich. Irgendwie sehen alle aus wie kleine Bachforellen.
Die Veranlagung zum Abwandern in`s Meer muss ihnen aber bereits in den Genen liegen. Ob sie dann abwandern oder es versuchen, wird durch verschiedene Umwelteinflüsse (Licht, Temperatur, Salinität) ausgelöst. Nur die Tatsache dass der Weg ins Meer nicht versperrt ist, lässt den Fisch noch nicht zum Smolt werden. - Der Fisch fängt nicht an als Parr abzuwandern, checkt ob der Weg zum Meer offen ist oder nicht, und wird dann zum Smolt oder bleibt ein Parr, - sondern, zuerst ändert sich seine Physiologie und danach macht er sich auf die Wanderung.

Am ausgeprägtesten ist die Smolitifizierung bei Lachsen. Sind die Fische erstmal fertig an`s Leben im Meer angepasst, also Smolts, steht ihnen nur eine gewisse Zeit (4-6 Wochen) zur Verfügung, das sogenannte " Smolt-Fenster". Gelingt es ihnen in diesem Zeitraum nicht abzuwandern, weil der Weg zum Meer versperrt ist, desmoltifizieren sie und "verwandeln" sich wieder in Parrs (Aussehen wie Bachforellen) und smoltifizieren im nächsten Jahr auf`s Neue.

In der Natur wandern die Lachse mit einer Grösse von 11-15 cm und einem Alter von 1-8 Jahren ab.
Vorher passieren eine Reihe Veränderungen: die Körperform wird schlanker, die Fingermarken verschwinden und der Fisch wird silbern, die Flossenkanten bekommen einen schwarzen Rand, die Anzahl der Chloridzellen und die Na-K-ATPase Aktivität steigt, die Fische stehen nicht mehr mit dem Kopf gegen die Strömung, sondern mit der Strömung und schwimmen in Gruppen.
Der Prozess wird hormonell gesteuert und vorwiegend von der Photoperiode ausgelöst:
- Im Winter beträgt die Tageslichtlänge mehrer Monate weniger als 12 Stunden. Der Fisch nimmt dieses als deutliches Wintersignal war. Erhöht sich im Frühjahr die Länge der Tage wieder, nimmt dies der Fisch wahr, reagiert darauf und der Smoltifizierungsprozess beginnt. Mit steigender Temperatur beschleunigt sich dieser Prozess. Normalerweise dauert er 4-8 Wochen, abhängig von der Wassertemperatur. Die meisten Smolts wandern in Norwegen bei einer Durchschnittstemperatur von ca. 8 Grad ab.

Vor 20 Jahren produzierte man die Satzfische (Smolts) in der norwegischen Lachs- Aquakultur nach genau dem selben natürlichen Rhythmus. Die Fische smoltifizierten nach den natürlichen Gegebenheiten im Frühjahr und wurden dann im April-Mai ausgesetzt.
Mittlerweile steuern wir die Smoltifizierung selbst, simulieren die natürlichen Lichtverhältnisse und können somit fast das ganze Jahr über Fische in`s Meer setzen.

Von der ersten Fütterung bis zu einer Grösse von 15-60g bekommen die Fische rund um die Uhr (24 h) Licht. Dann reduzieren wir die Tageslänge auf 12 Stunden. - Der Fisch "denkt" es ist Winter. Dieses Wintersignal bekommen die Fische für mindestens 6 Wochen. Danach stellen wir die Beleuchtung wieder auf 24 Stunden. Der Fisch registriert dies als Frühjahrssignal und beginnt zu smoltifizieren. Bis die Fische dann ihre Physiologie umgestellt haben und im Salzwasser überleben können, dauert es dann je nach Wassertemperatur, 4-6 Wochen. Danach werden sie direkt ins Meerwasser ausgeliefert.

Die Kunst dabei ist natürlich genau den richtigen Aussetzzeitpunkt zu finden, um möglichst Verluste durch nicht smoltifizierte Fische zu vermeiden.
Neben visuellen Einschätzungen, bei denen wir wöchentlich die Entwicklung der Fische was ihr äusseres Erscheinungsbild und Verhalten betrifft beurteilen, senden wir auch Kiemenproben an Labortorien, die für uns den enzymatischen Status der Na-K-ATPase analysieren.

Passt dann alles - gehen die Fische ins Meer.

Viele Grüsse
smolt
 
Zuletzt bearbeitet:
Am ausgeprägtesten ist die Smolitifizierung bei Lachsen. Sind die Fische erstmal fertig an`s Leben im Meer angepasst, also Smolts, steht ihnen nur eine gewisse Zeit (4-6 Wochen) zur Verfügung, das sogenannte " Smolt-Fenster". Gelingt es ihnen in diesem Zeitraum nicht abzuwandern, weil der Weg zum Meer versperrt ist, desmoltifizieren sie und "verwandeln" sich wieder in Parrs (Aussehen wie Bachforellen) und smoltifizieren im nächsten Jahr auf`s Neue.
Das habe ich nicht gewußt und finde es erstaunlich! Ist das bei den anderen Salmoniden auch so oder funktioniert die Rückbildung dort nicht so :a0155:.

Auch habe ich mich immer gefragt, wie das in der Lachszucht mit dem Aussetzen ins Meerwasser funktioniert. Meine Annahme war immer, das in den "Zuchtstationen" der Salzgehalt des Wassers nach und nach angepasst wird. So wie die Fische aus Süßwasser, über Brackwasser ins Salzwasser abwandern.

.........Bis die Fische dann ihre Physiologie umgestellt haben und im Salzwasser überleben können, dauert es dann je nach Wassertemperatur, 4-6 Wochen. Danach werden sie direkt ins Meerwasser ausgeliefert.

Die Kunst dabei ist natürlich genau den richtigen Aussetzzeitpunkt zu finden, um möglichst Verluste durch nicht smoltifizierte Fische zu vermeiden.

Danke Smolt, die Erklärung hast Du mir jetzt gegeben :a020:
 
Ich dachte damals auch immer die Lachssmolts bräuchten eine gewisse Adaptationszeit im Brackwasser. Ist aber nicht der Fall, sie gehen als Smolt direkt vom Süsswasser auf 30 Promille Salzwasser.
Ist eigentlich auch nachvollziehbar, die wenigsten norwegischen Lachsflüsse, haben ausgeprägte grosse Brackwasserzonen sondern gehen direkt ins Meer über.
Dazu kommt noch, dass die Smolts in der Natur, nachdem sie das Meer erreicht haben, sich sofort auf den Weg in`s offene Meer machen. Die grossen Fjorde werden dann innerhalb weniger Tage durchquert. Dies hat die Natur sicher auch extra so eingerichtet. Die Grösste Gefahr, was Predatoren betrifft, liegt in den Fjorden und Flachwasserbereichen.

Bei der Antwort, wie es mit dem Smolt-Fenster für die Meerforellen aussieht, muss ich leider etwas passen.
Bei den Forellen, kommt die Tageslänge als Auslöser für die Smoltifizierung nicht ganz so entscheidend zum tragen wie beim Lachs. Die Forellen beginnen schon aufgrund ihrer Grösse zu smoltifizieren. D.h. erreicht der Fisch eine bestimmte Grösse, entwicklelt er die Salzwassertoleranz und kann dann später ohne Pobleme zwischen Süss- und Salzwasser hin und herwechseln.
Diese Art der Smoltifizierung bezeichnet man als "Wachstums induzierte Smoltifizierung". Gibt`s beim Lachs auch. - Fische über 150g smoltifizieren in der Regel ohne das man sie mit Hilfe der Tageslänge steuern kann. Dies ist oft eine Herausforderung für uns. Die Kunst besteht dann darin sie möglichst bis zum geplannten Aussetzzeitpunkt im Smolt-Fenster zu halten (z.B. durch Erhöhung der Leitfähigkeit des Wasser oder Zuführung von Salzen über das Futter).

Regenbogenforellen (Stealheads), die in der norwegischen Aquakultur in den Fjorden produziert werden, entwickeln ab einer Grösse von 60g die Salzwassertolleranz, eine Steuerung der Tageslänge ist bei ihnen, im Gegensatz zum Lachs nicht notwendig.

Gruss
smolt
 
Die Forellen beginnen schon aufgrund ihrer Grösse zu smoltifizieren. D.h. erreicht der Fisch eine bestimmte Grösse, entwicklelt er die Salzwassertoleranz und kann dann später ohne Pobleme zwischen Süss- und Salzwasser hin und herwechseln.
Was sie dann auch, getrieben von örtlichen Gegebenheiten, öfter mal tun.:genau:
So steigen MeFos aus flachen dänische Fjorden (z.B. Kolding Fjord, einige Gebiete des Limfjords) in Sommern mit langen Wärmephasen spontan in die dort einmündenden Auen auf wenn z.B. der Sauerstoffgehalt in den erwärmten Fjorden niedrig ist. In den Auen ist dann oftmals durch die Wasserbewegung der Sauerstoffgehalt höher. Solche MeFos haben (wenn man dann eine fängt, Nachtfischerei ist angesagt) oft auch ordentlich Nahrung im Magen, fressen also auch recht aktiv.
Das ist bei aufsteigenden Lachsen anders, diese sind ja definitiv auf Laichreise, fressen während der Zeit im Süsswasser ja eigentlich nichts und leben nur von den Reserven. Lachsbisse im Süsswasser sind eigentlich nur "Reflex-Bisse" und keine "Fress-Bisse".
In einem im Süsswasser gefangenen Lachs habe ich eigentlich bisher nie Nahrungsreste im Magen gefunden, bei "Sommer-MeFos" im Süsswasser habe ich schon oft Nahrung (auch ganz frisch) im Magen gefunden.
 
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