Ein älterer Fischerei Wirt hat mir mal gesagt das alle Meer-, See- Bachforellen immer von einer bachforelle abstammen es würde lediglich darauf ankommen ob sie abwandern können oder nicht. so ganz versatnden habe ich das nicht aber es scheint ja dann so zu sein wie ihr respektive Smolt das ja fast bestätigt habt.
Junglachse sind ja den Bachforelen auch sowas von ähnlich bis auf die "Fingermerke" wenn die nihct wären könnte man die wohl nur Genetisch von bachforellen unterscheiden.
Im Süsswasser als Parr sehen sich die ganzen europäischen Salmoniden extrem ähnlich. Irgendwie sehen alle aus wie kleine Bachforellen.
Die Veranlagung zum Abwandern in`s Meer muss ihnen aber bereits in den Genen liegen. Ob sie dann abwandern oder es versuchen, wird durch verschiedene Umwelteinflüsse (Licht, Temperatur, Salinität) ausgelöst. Nur die Tatsache dass der Weg ins Meer nicht versperrt ist, lässt den Fisch noch nicht zum Smolt werden. - Der Fisch fängt nicht an als Parr abzuwandern, checkt ob der Weg zum Meer offen ist oder nicht, und wird dann zum Smolt oder bleibt ein Parr, - sondern, zuerst ändert sich seine Physiologie und danach macht er sich auf die Wanderung.
Am ausgeprägtesten ist die Smolitifizierung bei Lachsen. Sind die Fische erstmal fertig an`s Leben im Meer angepasst, also Smolts, steht ihnen nur eine gewisse Zeit (4-6 Wochen) zur Verfügung, das sogenannte " Smolt-Fenster". Gelingt es ihnen in diesem Zeitraum nicht abzuwandern, weil der Weg zum Meer versperrt ist, desmoltifizieren sie und "verwandeln" sich wieder in Parrs (Aussehen wie Bachforellen) und smoltifizieren im nächsten Jahr auf`s Neue.
In der Natur wandern die Lachse mit einer Grösse von 11-15 cm und einem Alter von 1-8 Jahren ab.
Vorher passieren eine Reihe Veränderungen: die Körperform wird schlanker, die Fingermarken verschwinden und der Fisch wird silbern, die Flossenkanten bekommen einen schwarzen Rand, die Anzahl der Chloridzellen und die Na-K-ATPase Aktivität steigt, die Fische stehen nicht mehr mit dem Kopf gegen die Strömung, sondern mit der Strömung und schwimmen in Gruppen.
Der Prozess wird hormonell gesteuert und vorwiegend von der Photoperiode ausgelöst:
- Im Winter beträgt die Tageslichtlänge mehrer Monate weniger als 12 Stunden. Der Fisch nimmt dieses als deutliches Wintersignal war. Erhöht sich im Frühjahr die Länge der Tage wieder, nimmt dies der Fisch wahr, reagiert darauf und der Smoltifizierungsprozess beginnt. Mit steigender Temperatur beschleunigt sich dieser Prozess. Normalerweise dauert er 4-8 Wochen, abhängig von der Wassertemperatur. Die meisten Smolts wandern in Norwegen bei einer Durchschnittstemperatur von ca. 8 Grad ab.
Vor 20 Jahren produzierte man die Satzfische (Smolts) in der norwegischen Lachs- Aquakultur nach genau dem selben natürlichen Rhythmus. Die Fische smoltifizierten nach den natürlichen Gegebenheiten im Frühjahr und wurden dann im April-Mai ausgesetzt.
Mittlerweile steuern wir die Smoltifizierung selbst, simulieren die natürlichen Lichtverhältnisse und können somit fast das ganze Jahr über Fische in`s Meer setzen.
Von der ersten Fütterung bis zu einer Grösse von 15-60g bekommen die Fische rund um die Uhr (24 h) Licht. Dann reduzieren wir die Tageslänge auf 12 Stunden. - Der Fisch "denkt" es ist Winter. Dieses Wintersignal bekommen die Fische für mindestens 6 Wochen. Danach stellen wir die Beleuchtung wieder auf 24 Stunden. Der Fisch registriert dies als Frühjahrssignal und beginnt zu smoltifizieren. Bis die Fische dann ihre Physiologie umgestellt haben und im Salzwasser überleben können, dauert es dann je nach Wassertemperatur, 4-6 Wochen. Danach werden sie direkt ins Meerwasser ausgeliefert.
Die Kunst dabei ist natürlich genau den richtigen Aussetzzeitpunkt zu finden, um möglichst Verluste durch nicht smoltifizierte Fische zu vermeiden.
Neben visuellen Einschätzungen, bei denen wir wöchentlich die Entwicklung der Fische was ihr äusseres Erscheinungsbild und Verhalten betrifft beurteilen, senden wir auch Kiemenproben an Labortorien, die für uns den enzymatischen Status der Na-K-ATPase analysieren.
Passt dann alles - gehen die Fische ins Meer.
Viele Grüsse
smolt