Neues Thema: Verhalten bei Unfällen?

Ich habe heute eine Eigenkonstruktion für Rettungsaktionen erdacht.
1. eine Heilbuttharpune haben wir sowieso an Bord. Die Spitze hängt bei Einsatz über einen Karabienerhaken in einem Seil. Seil sollte mindesten 10 m haben. Zusätzlich nehmen wir im nächsten Urlaub eine Styrodorplatte mit an Bord. Diese Platten sind super stabiel und können in der 12 cm Version einen Menschen locker auf dem Wasser halten. Bei Bedarf kann die Heilbuttharpune durch die Platte gejagt werden, ins Wasser geschmissen werden und der zu Rettende kann sich auf die Platte legen. Mit dem Seil wird er dann an die Rückseite des Bootes gezogen. Dort ist bei unserem Boot eine Tür. durch diese bekommt man auch einen Menschen durchgezogen.
Evtl. ist aber auch ein richtiger Rettungsring die beste Lösung.
2. Ich habe sowieso schon lange überlegt, mir einen Tauchanzug zuzulegen. Sollte der im Wasser liegende selber nicht mehr reagieren können, kann mann auch bei kaltem Wasser hiterherspringen und im Wasser helfen. Hier wurde ja schon geschrieben, dass sich dazu Trockenanzüge am besten eignen.
 
Ich habe heute eine Eigenkonstruktion für Rettungsaktionen erdacht.
1. eine Heilbuttharpune haben wir sowieso an Bord. Die Spitze hängt bei Einsatz über einen Karabienerhaken in einem Seil. Seil sollte mindesten 10 m haben. Zusätzlich nehmen wir im nächsten Urlaub eine Styrodorplatte mit an Bord. Diese Platten sind super stabiel und können in der 12 cm Version einen Menschen locker auf dem Wasser halten. Bei Bedarf kann die Heilbuttharpune durch die Platte gejagt werden, ins Wasser geschmissen werden und der zu Rettende kann sich auf die Platte legen. Mit dem Seil wird er dann an die Rückseite des Bootes gezogen. Dort ist bei unserem Boot eine Tür. durch diese bekommt man auch einen Menschen durchgezogen.
Evtl. ist aber auch ein richtiger Rettungsring die beste Lösung.
2. Ich habe sowieso schon lange überlegt, mir einen Tauchanzug zuzulegen. Sollte der im Wasser liegende selber nicht mehr reagieren können, kann mann auch bei kaltem Wasser hiterherspringen und im Wasser helfen. Hier wurde ja schon geschrieben, dass sich dazu Trockenanzüge am besten eignen.


zu 1, der Rettungsring ist die eindeutig bessere Variante !

zu 2, never !!! man kann als Laie viel tun, aber nicht hinterher springen !
 
Das waren bisher sehr wertvolle Tips.
Wir werden sie sammeln und wenn möglich in Zusammenenarbeit mit kompetenten Organisationen ein (elektronisches) Merkblatt erstellen.
Gruß
Heinz Jürgen
 
Im anderen Thread zu dem tragischen Unglück ist die Rede von "Liten Kuling ". Was bedeutet das denn ? :?
Ich vermute es ist eine norwegische Angabe zur Windstärke oder zum Seegang. Wenn es so ist, vielleicht kann ja jemand die verschiedenen Stufen mit Übersetzung mal reinstellen. Dann könnten auch die sprachunkundigen etwas mit den lokalen Wettermeldungen anfangen. Vielen Dank schonmal.

Torsten
 
Im anderen Thread zu dem tragischen Unglück ist die Rede von "Liten Kuling ". Was bedeutet das denn ? :?
Ich vermute es ist eine norwegische Angabe zur Windstärke oder zum Seegang. Wenn es so ist, vielleicht kann ja jemand die verschiedenen Stufen mit Übersetzung mal reinstellen. Dann könnten auch die sprachunkundigen etwas mit den lokalen Wettermeldungen anfangen. Vielen Dank schonmal.

Torsten

Ich denke hier ist alles bestens erklärt.

Wenn der Link hier nicht erwünscht ist, nehmt ihn raus. Dann kann man ihn bei mir
per PN erfragen. :]
 
Auch ich habe mir Gedanken gemacht.

Dabei ist mir eingefalen, dass man vielleicht einen GPS- gestützten Notsignalsender entwickeln könnte, der automatisch eine Gefahrensituation ( z. Beispiel Kentern eines Bootes ) erkennt und in einer Notsituation das demtentsprechende Signal und die Position zu einer zentralen Rettungsleitstelle sendet.
 
Auch ich habe mir Gedanken gemacht.

Dabei ist mir eingefalen, dass man vielleicht einen GPS- gestützten Notsignalsender entwickeln könnte, der automatisch eine Gefahrensituation ( z. Beispiel Kentern eines Bootes ) erkennt und in einer Notsituation das demtentsprechende Signal und die Position zu einer zentralen Rettungsleitstelle sendet.

So was in er Art wurde hier von Steckus
vorgestellt. :]
 
So was in er Art wurde hier von Steckus
vorgestellt. :]


Jepp, hab ich gelesen. Ich dachte vielmehr an einen Festeinbau auf dem Boot, dieser sollte dann eine Kenterposition des Bootes erkennen .
 
Denn brauchst Du nicht erst erfinden, das Teil gibt es schon! Seenotfunkbake

Fraglich nur ob es auch in NW funktioniert.

MFG Thomas
 
Jepp, hab ich gelesen. Ich dachte vielmehr an einen Festeinbau auf dem Boot, dieser sollte dann eine Kenterposition des Bootes erkennen .


Hallo Troll,

festeibau ist schon richtig, bei Wasserkontakt, wie die Automatikschwimmwesten gehts Los!

Der Sender löst sich und beginnt zu Senden.

Vorteil ist hier die Schnelligkeit der Übermittlung an die Rettung.

MfG TOM
 
EPIRB ist eine bezeichnung der funkbake. der ausdruck wird auch heute noch genutz. was abgelöst wurde ist das inmarsat-system weil es zu einer längeren zeitverzögerung kommen kann und die position nicht so genau ermittelt werden kann.

wer sich mit dem gedanken spiel so ein system zu besorgen, sollte darauf achten, dass unbedingt die frequenz 406MHz für die kommunikation mit dem sateliten genutzt wird und dass zusätzlich über 121,5MHz ein homingsignal (das können rettungseinheiten einpeilen und müssen einen nicht lange suchen) senden.

bei den auf personen registrierte epribs auch PLB (für Personal locator button) genannt ist nur eine manuelle auslösung möglich. automatisch auslösende gibts auch, die müssen aber auf ein schiff registriert werden. dazu braucht das schiff eine registrierungsnummer + namen. das werden die wenigsten kleinen vermietschiffe haben.
 
Ich treffe folgende Maßnahmen für den Unglücksfall, allerdings haben sie sich noch nie bewähren müssen, so daß das Ganze notgedrungen ein stückweit theoretisch ist.

1. Sicherstellung der Kommunikation. Jeder an Board muß ein Handy mit eingespeicherten Notrufnummern besitzen. Das Handy gehört in eine wasserdichte Hülle, durch die die Tasten bedient werden können. Die Hülle wird in der Brusttasche des Floaters untergebracht und mit der Schnur der Hülle an der Schwimmweste befestigt.

2. Floater und Schwimmweste tragen. Der Floater - siehe Link von Palometta - schützt zunächst ein stückweit gegen den Kälteschock, da das Wasser nur langsam eindringt. Das funktioniert aber nur, wenn die Klettverschlüsse an Armen und Beinen geschlossen sind - vorher! Wichtig ist eine 275N Weste, nicht allein deshalb, weil sie vor Ertrinken bei Ohnmacht schützt, sondern weil sie Kopf und Oberkörper mehr als bei einer 150N Schwimmweste aus dem Wasser hebt. Dadurch wird die Zirkulation kalten Wassers innerhalb des Floaters gerade um die Körperteile, über die der größte Wärmeverlust erfolgt, noch weiter reduziert. Sobald als möglich, muß die im Wasser befindliche Person die Kapuze des Floaters aufsetzen und dicht schließen, weil über den Kopf sehr viel Wärme verloren geht. Besser noch, wenn bei rauhem Wetter dies bereits an Board erfolgt. Floater ist nicht Floater. Während der Schutz gegen Kälteschock noch bei jedem Floater gegeben sein wird, der einigermaßen dicht ist und über Verschlüsse an Armen und Beinen verfügt (bloß keine Zweiteiler !!), ist es der längerwirkende Schutz vor Auskühlung, wo sich die Spreu vom Weizen trennt.

3. Die Bergung ist das größte Problem. Wichtigstes Hilfsmittel ist ein mindestens 5m langes kräftiges Seil mit zwei Karabinerverschlüssen. Ist der Verunglückte noch in der Lage, seine Rettung aktiv zu unterstützen, dann kann man eine Bergung versuchen. Der eine Karabinerhaken wird an der Schwimmweste befestigt (dort gibt es eine Öse genau für diesen Zweck). Der andere an geigneter Stelle im Boot. Einstieg bei kleineren Booten nur über Heck. Mit dem Seil eine Trittschlaufe bilden und daran ziehen und so beim Einstieg helfen. Wenn das nicht relativ schnell funktioniert, dann kann es abhängig vom Standort besser sein, den Verunglückten hinter sich her zu ziehen und in Richtung auf die Küste zu steuern - das aber unbedingt den Rettungskräften mitteilen, sonst suchen die in der falschen Gegend. Jetzt kommt es auf die Kälteschutzwirkung des Floaters an, wieviel Zeit sie gibt. Ein Kälteschutz zertifizierter Anzug gewährleistet, daß in 5° kaltem Wasser eine Stunde vergehen kann, ehe die Körperkerntemperatur unter 35° sinkt. Erfolgt innerhalb dieser Zeit eine Bergung, ist ein Überleben wahrscheinlich.

4. Alles vorher eingehend mit den Kollegen diskutieren und konkrete Verhaltensweisen festlegen. Sich das Boot vorher genau ansehen. Wo den Einstieg versuchen, wo das Seil befestigen? Im Unglücksfall darf damit keine Zeit vertrödelt werden. Bei der Fahrt die Augen offenhalten. Welches Ziel lohnt sich im Unglücksfall anzusteuern. Wo ist die Küste flach genug, daß eine Bergung möglich ist.

5. Oft genug gesagt: Versuchen zu vermeiden in gefährliche Situationen zu kommen. Dieser 5. Punkt ist der wichtigste, denn auch bei der besten Vorbereitung immer daran denken, daß die Rettungsmöglichkeiten begrenzt sind.

Wie gesagt, daß sind nur Überlegungen und sie haben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Deshalb ist gerade diese Diskussion von großer Wichtigkeit.

Gruß Dieter


Hallo Dieter,

besonders Punkt 3 finde ich wichtig:baby:,
könnte man doch so auch ein Boot, ohne auf See Knoten binden zu müssen, abschleppen.
Bin überzeugt das 99% der Gäste den Knoten in einer Gefahrensituation nicht hin bekommen.

Mit Gruß,
Peter
 
abschleppen einer im wasser befindlichen person kann sowohl auskühlen als auch ertrinken beschleunigen, darüber sollte man sich klar sein. durch die strömung wird körperwärme schneller weggewaschen und ist der unfreiwillige bader zu ermattet (oder bewusstlos) wird er beim schleppen schnell unter wasser gezogen!

übrigens, eine möglichkeit für alle die die badeleiter vermissen (funktioniert nur bei etwas stablieren boote):

seitlich ein seil über die reeling hängen, sodass sich eine schlaufe bildet, in die der verunglückte seine füße stellen kann. allen ballast im boot auf die seite des verunglückten bewegen (NICHT das boot umschmeißen) und das seil festmachen (knoten - nicht halten probieren). dann den gesamten ballast rüber auf die andere seite. dadurch wird der verunglückte gerne mal 20cm oder mehr aus dem wasser gehoben. falls der verunglückte noch kraft genug in den beinen hat um sich aufzurichten bekommt er ev. das becken auf relinghöhe und kann den oberkörper ins boot klappen lassen und die beine nachziehen. dazu muss er sich wärend dem ganzen manöver an der reling festhalten.

nochmals: wichtig ist dabei natürlich das eigene boot nicht zu versenken!!!

die methode wurde mir von einem einheimischem erklährt, getestet hab ich sie selber aber nicht!
 
Das mit den Knoten binden in der Situation, in der Aufregung und mit klammen Fingern, das geht mit einiger Wahrscheinlichkeit schief. Die Karabinerverschlüsse gibt es in jedem besseren Baumarkt und sie kosten auch nicht die Welt.

Noch ein Detail - und von solchen Details kann Erfolg oder Mißerfolg abhängen - die Notrufnummern immer mit solchen Namen einspeichern, daß sie in der Adressliste des Handy immer ganz oben stehen, also z.B. "1notruf" statt "notruf". Wenn man sonst nach einiger Zeit nicht mehr so genau weiß, unter welchem Namen man die Nummern abgespeichert hat, schließlich benutzt man sie ja sonst nie, dann kann man ganz schön alt aussehen, wenn die Adressliste 100, 200 oder mehr Einträge enthält.

Gruß Dieter
 
@stekus
guter Hinweis mit dem Abschleppen. Das geht nur, wenn der Verunglückte eine 275N Schwimmweste anhat und damit mit dem Kopf so weit über Wasser ist, daß er durch das Abschleppen nicht geradezu ertränkt wird. Und auch dann ist nur sehr mäßige Geschwindigkeit möglich.

Gruß Dieter
 
achso - beim abschleppen falls man den unfall gemeldet hat auch melden, dass man abschleppt und in welche richtung. solche infos findet der rettungsdienst sehr interessant!
 
Moin,
die Notrufnummer sollte meines erachtens nicht ganz oben im Handy stehen.
Mir und sicher auch vielen anderen Nutzern von Mobiltelefonen ist es schon häufiger passiert, das gerade die Person Nr. 1 im Adressbuch des Handys versehentlich angerufen wurde, wenn man zum Beispiel das Handy in der Tasche hat und die Tastensperre nicht aktiviert wurde.

Gruß Lumbensammler
 
Was die Versorung unterkühlter angeht, hab ich keinen Schimmer. Da kann man viel
falsch machen. Christiane könnte als Tauchlehrerin sicher am ehesten was dazu schreiben,
ich würde bei ihr eine entsprechende Ausbildung vermuten.

Als Unterkühlung bezeichnet man das Absinken der Körpertemperatur unter 36 °C.

Der Unterkühlte

- hat zuerst starke Schmerzen
- wird dann teilnahmslos und müde
- fühlt sich plötzlich wieder beschwerdefrei
- schläft ein.
- die Atmung wird langsamer.
- drohende Bewusstlosigkeit mit Atem- /Kreislaufstillstand.

Erste Hilfe
- den Verunfallten aufwecken bzw. wach halten
- möglichst ruhig halten, weder bewegen noch sich bewegen lassen
- in wärmende Decken (Kleidungsstücke) einwickeln
- möglichst in kurzen Abständen Atmung kontrollieren, bei Ausfall der Atmung sofort mit Herzdruckmassage und Beatmung beginnen
- Notruf absetzen, damit sich die entspr. Leute auf den Weg machen um den Patienten zu übernehmen (dass der Krankenwagen schon im Hafen bereit steht oder ggf. auch ein Helikopter kommt)
- den Patienten, wenn möglich, an einen windstillen Ort (auf den Boden des Bootes legen, unbedingt eine Decke, Styropor etc. drunter legen) oder in einen warmen Raum bringen
- kalte, nasse Kleidung entfernen und den Unterkühlten in angewärmte Decken hüllen
(evtl. muss man dann dann einen Teil der eigenen trockenen Kleidung hergeben)
- den Patienten nicht massieren, nicht frottieren; evt. warme, trockene Umschläge auf Brust, Bauch, und Nacken legen
- heiße Getränke in kleinen Schlucken verabreichen, keinen Alkohol!

Massieren, Frottieren und/oder Bewegen kann nicht nur zu weiterem Auskühlen, Muskelrissen und erhöhtem Sauerstoffverbrauch führen, sondern unter Umständen sogar zum Tod (das nennt man dann Bergungstod) führen, weil sich das kalte Blut aus den äusseren Körperschichten in den Kern verlagert und diesen abkühlt.

Unbedingt zu einem Arzt / ins Krankenhaus bringen.

Bergung

Das grösste Problem bei kleineren Booten ist meist das Fehlen einer Leiter. Also ist es wichtig auf das Mitführen von einer ausreichenden Anzahl von Seilen zu achten, womit man ggf. einen Verunglückten hinziehen kann.
Besser noch ist eine Rettungseinrichtung ähnlich einem Netz genannt "Jasons cradle", z.b. bei www.pfitzner.de zu sehen.
 
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