Kann man Fische verkaufen ?

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servus,

das hab ich hier gefunden:

Die noch nicht geschlechtsreifen Dorsche der Barentssee werden auch Loddendorsche genannt: Sie verfolgen die Laichzüge der Lodde (eines Kleinfisches, von dem sie sich ernähren) und kommen im April bis Juni in großen Schwärmen an die Finnmarksküste, wo sie als Frühjahrsdorsche wichtige Fischereiobjekte sind. Was den Küstendorsch vom Dorsch der Barentssee unterscheidet, ist sein stationäres Aufenthaltsgebiet in flachen Gewässern entlang der norwegischen Küste. Er kommt in Ufernähe und bis ca. 600 m Tiefe vor. Der Küstendorsch wird früher geschlechtsreif und wächst langsamer als der wandernde norwegisch-arktische Kabeljau.

Danach ist es kein eigener Stamm.



Vieleicht hilft´s weiter

Gruß
robo
 
na also orti - dann kann man ja nicht zusammenrechnen was man selbst an im fjord an dorschen fängt und was der trawler auf dem offenen meer fängt!
 
Ich möchte nochmal klar stellen: Mir geht es hier in dieser Diskussion um die Betrachtung der Angelfischerei und mit dieser setze ich mich, da ich sie betreibe auseinander. Wenn jemand meint mich hier in die Ecke eines „Gesinnungs-Ethikers“ stellen zu müssen, hat er wohl etwas Falsches in meine Postings hineininterpretiert.
Ausgangspunkt dieser Diskussion war für mich nur die Tatsache das anscheinend, aus welchen Gründen auch immer, versucht wird die Angelfischerei mit allen ihren Auswüchsen dadurch zu rechtfertigen, das die entnommene Menge am Gesamtfang relativ gering ist. Mit solch einer relativ wenig selbstkritischen Einstellung, wird man sicher auch in Zukunft als Angler, bei öffentlichen Diskussionen relativ wenig wahrgenommen werden.

djac schrieb:
Hochsee und Fjord sind doch keine völlig getrennten Welten. Mengenmäßig sind die meisten Fische nicht standorttreu, sondern wandern mit den Jahreszeiten zwischen den küstenfernen und küstennahen Gebieten, beide Räume bilden ein vernetztes Ökosystem.
Absolut richtig, somit ist es aber auch klar das bereits lokale Eingriffe auch Auswirkungen auf das gesammte Ökosystem haben können.


djac schrieb:
Und selbst dann, wenn es durch lokale Konzentration von Angeltourismus hier und dort grenzwertig werden sollte, so ist das ein vereinzeltes Phänomen, was die Gesamtentwicklung nicht erklären kann.
Richtig, die Gesammtentwicklung wird durch die Menge der einzelnen Einflussfaktoren erklärt.



Orti schrieb:
Denn natürlich greifen wir mit unseren Aktivitäten in die Natur und die Populationen ein - die Frage dabei ist aber doch letztlich, wie weit schädigen wir sie damit. Und die Frage ist gleichfalls, spielt diese "Schädigung" (durch die Freizeitangler) überhaupt eine maßgebliche Rolle - oder ist sie schlicht irrelevant und zu vernachlässigen.
Genau so sehe ich es auch. Das ist die Frage, die man sich stellen muss. Ich würde mir nicht zutrauen sie pauschal so zu beantworten wie du es als Schlussfolgerung deiner Studie machst. Auf diese Pauschalisierungen sind wir in der Diskussion schon eingegangen und Fälle, in denen es Schädigungen durch Angler gibt, halte ich für nicht unwahrscheinlich.


Orti schrieb:
Und so lange das so ist, was spielt es da für eine Geige ob ich ein paar Fische mehr oder weniger fange? Jedenfalls, so lange ich dabei maßvoll verhalte.
Und genau das ist der Entscheidene Satz. Wenn die Angelfischerei aber sowieso keine große Rolle spielt, warum sollte ich mich dann überhaupt maßvoll verhalten?


kossiossi schrieb:
@smolt:
da du von jedem hier zahlen zu seinen aussagen willst gib mir doch mal deine zu den lokalen fischbeständen die deine meinung bestätigen.

und wie soll dann die reaktion der "eigenverantwortlichen" angler aussehen?
nicht mehr nach norwegen fahren oder dort nicht mehr angeln?
Ich glaube du hast meine Postings nicht richtig gelesen.
Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es kaum Datenmaterial zu Fangmengen von Anglern, ebenso wenig Material liegt über Fischbestandsgrößen vor. Wie soll ich dir also Zahlen liefern :?
Über Eigenverantwortung, Sinn und Unsinn vom Angeln werde ich hier nicht diskutieren. In diese Schiene musst du die Diskussion nicht drücken.


@tiveden
Es war nicht meine Absicht dich oder irgendjemand anderen hier anzugreifen oder einem das Angeln madig zu machen.

tiveden schrieb:
Das Zahlenspiel ist nichts weiter wie eine weitere Sichtweise der etwas unklaren Fakten. Wenn ich feststelle, dass die Angelei tatsächlich die Ausrottung einzelner oder aller Fische zur Folge hat, dann muß ich damit aufhöhren, aber dem ist halt bei weitem nicht so, so meine Erkenntnis.
Angelfischerei wird niemals die Ausrottung einzelner Fischarten zur Folge haben. Dies schaft wahrscheinlich nicht einmal die Berufsfischerei. Mit den heute eingesetzten Fangmethoden ist man dazu nicht in der Lage.

Gruss
smolt
 
servus,

das hab ich hier gefunden:

Die noch nicht geschlechtsreifen Dorsche der Barentssee werden auch Loddendorsche genannt: Sie verfolgen die Laichzüge der Lodde (eines Kleinfisches, von dem sie sich ernähren) und kommen im April bis Juni in großen Schwärmen an die Finnmarksküste, wo sie als Frühjahrsdorsche wichtige Fischereiobjekte sind. Was den Küstendorsch vom Dorsch der Barentssee unterscheidet, ist sein stationäres Aufenthaltsgebiet in flachen Gewässern entlang der norwegischen Küste. Er kommt in Ufernähe und bis ca. 600 m Tiefe vor. Der Küstendorsch wird früher geschlechtsreif und wächst langsamer als der wandernde norwegisch-arktische Kabeljau.
Dann kein eigener stamm, aber eben ein jugendstadium - also auch für die berechnung von bestandsdichten nicht unrelevant!

Man kann einfach nicht sagen: Trawler 1t Fisch, Angler 1kg Fisch! Das ist für stimmungsmache und sontige parolen gut aber kein wissenschaftlich fundiertes Argument!
 
Kuckst Du,
Nowegenfisch.de dann unter Skrei:}
 
Haben die Norweger es nicht selbst in der Hand gehabt wieviele Hütten und Anglercamps sie bauen, wenn es 100tausende hütten für Angler gibt darf mann sich auch nicht wundern wenn immer Angler nach Norwegen kommen (mit dem Ziel Fisch fangen)
der süden von Norwegen ist doch schon ziemlich leer gefischt (es werden schon wieder 40 Häuser am Spinfjord gebaut) die Angler zieht es doch schon immer weiter höher Hitra Lofoten Nordcap
 
Am Dienstag gab es auf Arte eine Dokumentation über den Kabeljau und wenn einige diese Dokumentation gesehen hätten würde die Diskussion vielleicht etwas anders laufen. Betrachtet wurden Populationen vor Kanada (Labrador), Deutschland (Heiligenhafen), Norwegen (Lofoten und Bergen) sowie Island.

War sehr interessant wie erschreckend zugleich.... .

Man verglich die einzelnen Programme zum Schutz der Kabeljaubestände, das rigorose Fangverbot in Kanada, den isländisch - englischen Kabeljaukrieg, die Schutzmaßnahmen in Norge, die hauptsächlich auf dem Rücken der norwegischen Berufsfischer ausgetragen wurde..... und die "Halbherzigkeiten" der Bestandserholung in Deutschland.

Allen Wissenschaftlern wurde die Frage gestellt nach dem größten Feind der Kabeljaubestände..... eindeutig "industrielle Fischerei" .... und Angler ??..... ungläubiges Lächeln und kopfschüttel.

Der zweitgrößte Feind des Kabeljaus ist die Politik, wenn sie sich einig wären, dann gäbe es die Kabeljauprobleme in diesen Ausmaßen nicht. Eine Abstimmung der Fischereipolitik ist im Rahmen der allgemeinen Globalisierung mehr wie zwingend notwendig, aber jedes Land kocht immer noch sein eigenes Süppchen. Da macht man sich um die Fertigung von PKW's weitaus mehr Gedanken.

MecPomm zum Beispiel, kauft jedes Jahr in Norwegen mehrere Millionen Jungdorsche und setzt sie in der Ostsee aus, Erfolg nahezu null, warum weiß man schon, aber erst mal das allgemeine Gewissen beruhigt macht sich ja gut, Millionen Dorsche ausgesetzt.....:rolleyes: .

DAnn gab es einen Vergleich der Reproduktionsrate der einzelnen Populationen.

Kanada auf 1 Mio. Eier schaffen es 6-8 Kabeljau ins laichfähige Alter und werden schwerer als 5 kg,

in Island ist nahezu ähnlich,

in Norwegen sind es immerhin 4-7

in Deutschland (Ostsee) sind es im glücklichsten Fall derzeit ganze 2 Stück und die werden nicht mal 3 kg schwer und bei den Reproduktionsraten ist ein Fortbestand mehr wie bedenklich.
 
Freunde das ist ja mal ne sehr sachliche und tiefgründige Diskussion, auch wenn wir da alle Laien sind, regt es doch zum Nachdenken an. :baby:

Was die Bedrohung der lokalen Fjordbestände angeht, werden wir auf Seiten der Freizeitfischer auch maßhalten müssen. Dennoch ist das nur ein Teil dessen, was ursächlich für die lokalen Rückgänge ist.
Gerade weil wir von den Fjorddorschen reden, kann man ja mal andere Arten betrachten. Wieso ist der Bestandsrückgang bei anderen Arten nicht so drastisch? Ist der Dorsch bei Umfeldveränderungen besonders sensibel? Man kann ja auch mal die vielen Fischfarmen ins Spiel bringen. Ich möchte da als Beispiel den Jökelfjord nennen. Die Norweger selbst sagen, dass seit dem vor einigen Jahren die Fischfarmen am Eingang des Fjordes sind, "kaum" noch Dorsch im Fjord zu fangen ist. Weder Fjordbestände und noch weniger der Großdorsch, der schon kaum noch in den Fjord zieht. Das es nicht mehr so dolle mit Dorsch im Jökelfjord ist, kann ich aus eigener Erfahrung (minimal), aber sicher auch so mancher Naffe, welcher im letzten Jahr dort war, bestätigen. Was noch zu erwähnen wäre, dass am Jökelfjord die Freizeitfischerei nun wirklich keine große Rolle spiel, da es dort nicht so viele Anlagen, bei deutlich mehr Fisch, wie in Mittel- oder Südnorwegen gibt.

Grüße hermi
 
@stekus
aber wenn jemand über die populationsdynamiken usw. nachdenken will, dann muss er das ordentlich machen, wenn er ein aussagekräftiges ergebniss haben möchte!

vollkommen richtig!

wenn mir aber jemand erzählen will das ich die dorschbestände, von mir aus auch die lokalen, mit der angel gefährde - dann soll er auch bitte vorher ordentlich rechnen.
so lange es aber keine zahlen gibt sind das alles nur mutmaßungen - die zu nichts weiter führen als zu streit...

@smolt:
Wie ich bereits geschrieben habe, gibt es kaum Datenmaterial zu Fangmengen von Anglern, ebenso wenig Material liegt über Fischbestandsgrößen vor.

dann beruht deine meinung also auf einem "gefühl", oder wie?

Lokale Auswirkungen sind schlimm genug!

wenn es keine zahlen darüber gibt - woher willst du denn wissen welche lokalen auswirkungen es wirklich durch angler gibt?
vor allem das sie schlimm sind und das sie durch angler entstanden sind?

Über Eigenverantwortung, Sinn und Unsinn vom Angeln werde ich hier nicht diskutieren. In diese Schiene musst du die Diskussion nicht drücken.

was sollen wir denn deiner meinung nach mit deinen aussagen, die dazu ohne wirklichen hintergrund getroffen wurden, anfangen?
sollen wir einfach weiterangeln obwohl wir jetzt wissen das die lokalen bestände, von denen wir die gebiete nicht kennen, einzelner fischarten hinter den sieben unterwasserbergen evtuell schlimm gefärdet sein könnten?
und was tust du wenn das deine meinung ist? logische konsequenz für mich wär -> aufhören mit angeln? hast du schon angefangen mit dem aufhören?

gruß
danny
 
welche sinnvollen verhaltensregeln oder auch empfehlungen kann man daraus ableiten ?...hab den von rueganer angesprochenenen bericht auch gesehen. ich hatte danach so ein wenig das gefühl als ob die masslosigkeit schon vor jahrzehnten anfing und wir nun die suppe auslöffeln. da helfen wohl nur konsequente massnahmen wirklich weiter...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
.... Ich würde mir nicht zutrauen sie pauschal so zu beantworten wie du es als Schlussfolgerung deiner Studie machst.

Ich bitte um Nachsicht, aber hier ist offensichtlich einiges falsch rüber gekommen. Ich bin absoluter Laie und habe keinerlei Studien in dieser Richtung betrieben - allerdings bin ich ein Interessierter, der sich um einige Informationen bemüht hat.

Diese vielfältigen Informationen zu bewerten ist aber letztlich für einen Laien nicht ganz einfach. Wenn es z.B. draußen dunkel ist und die Sterne leuchten - dann ist es für mich Nacht. Und wenn ich mehrfach, in absolut seriösen Studien lese, dass die (Freizeit-) Angelfischerei lediglich irgendwo zwischen 1 und 4 % an der gesamten Fischeentnahme beteiligt ist (von einzelnen Ausnahmen mal abgesehen) - dann muss ich zwingend zu dem Schluss kommen, dass wir Freizeitangler eben keinen wesentlichen Einfluss auf die Populationsentwicklung einer Spezies haben.

Wenn ich also Aussagen zu dieser Thematik gemacht habe, dann habe ich damit lediglich die Ergebnisse mehrerer Fachpublikationen zusammengefasst - und versucht, diese zu interpretieren. (Wobei es da garnicht viel zu interpretieren gibt.)

Wer also mit meinem Zitat von den 1-4 % Fischentnahme durch Freizeitangler nicht einverstanden ist - der möge sich mit den jeweiligen Fachinstituten auseinander setzen. Oder einfach mal intensiv "googeln".

Und wer der Meinung ist, dass die Angelei die Fischpopulationen doch nachhaltig schädigt - der soll halt selbst so konsequent sein und die Angelei bleiben lassen.

Orti
 
Vor wenigen Tagen gelesen: Norwegen eines
der wenigen Länder die sich um den Bestand
des Kabeljau kümmern, zweitens die EU
Subventioniert immer noch die viel zu große
Fangflotte, in den letzten 30 Jahren ist der
Bestand an Kabeljau in der Nordsee auf ein
fünftel geschrumpft und in der Ostsee auf
ein achtel, non uns Anglern war keine Rede,
solange unsere Politiker Subventionen zahlen
für die Ausbeutung der Meere wird sich nichts ändern. Nebenbei für Tabakanbau gibt es auch ei nettes Sümmchen.;( ;( ;(
Ich meine, wir brauchen kein schlechtes
Gewissen zu haben, wenn wir mit dem uns
anvertrautem Tierischem Leben so umgehen,
das wir es als Geschenk ansehen, und das
ist es auch, eines Tages kommt die Frage,
was hast Du mit meinem Geschenk gemacht?
Geschenk? ach sooo, das existiert schon
lange nicht mehr.:? :? :?
 
Europäische Fangflotte 2006

86733 Schiffe

1 955 629 Tonnen Fisch

davon 28 481 Tonnen Kabeljau
 
Angelfischerei wird niemals die Ausrottung einzelner Fischarten zur Folge haben. Dies schaft wahrscheinlich nicht einmal die Berufsfischerei. Mit den heute eingesetzten Fangmethoden ist man dazu nicht in der Lage.
Selbstverständlich ist die Berufsfischerei, so sie nicht reguliert und kontrolliert wird, in der Lage lokale Bestände und sogar Arten auszurotten.

Kommerzielle Fischerei birgt schon in sich den Ansatz ihre eigene Grundlage zu zerstören, da hier im Gegensatz z.b zu Landwirtschaft oder Tierhaltung keine Aufzucht erfolgt sondern nur "geerntet" wird.

Gleichzeitig ist es schwer möglich "selektiv" zu Ernten sprich nur "schlachtreife" Fische zu fangen, eine gewisse Hilfe bieten zwar die Maschenweite der Netze allerdings lässt sich auch dadurch "Beifang" bzw die Schädigung der Alterspyramide und der Umgebung nicht verhindern.

Thomas
 
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