Es wird wohl nicht mehr lange dauern...

Es ist schon etwas surreal diese alten Fotos zu sehen. Welche knüppelharten Ruten da benutzt worden sind. Da hat sich kaum jemand Gedanken über die perfekte Kühlkette gemacht. Nachhaltigkeit war ein Fremdwort.Eigentlich Wahnsinn, fiese Retrospektive.
Die heutigen, rudimentären Erkenntnisse reichen anscheinend oberflächlich aus um die Quote auf 104 zu maximieren. Da ist es offenkundig im Hintergrund wohl eher so, dass kapitalistische Erlöse vordergründig sind. Keno Ferter liefert wohl eher Daten wie es um die Reproduktion steht bei steigender Entnahme.Oder wo auch mögliche Fanggründe liegen können, denn das gibt die Ortung ja auch her. Damit der Fang schön effizient gestaltet werden kann.

Schöne neue Technik. Hoffentlich werden Laichgebiete klassifizierbar und auch endständig geschützt!!!

Nun mach ich Wochenende, meine drei Öre !!!
 
Schöne neue Technik. Hoffentlich werden Laichgebiete klassifizierbar und auch endständig geschützt!!!
Die Laichgebiete der Thune, die nun wieder nach Skandinavien wandern sind schon länger bekannt, die liegen alle im Mittelmeer.
Die Wiederkehr der Thune in ihre alten Jagdgebiete haben wir deren Schutz zu verdanken der 2007 eingeführt und wohl offensichtlich ausreichend gut durchgesetzt wurde
Hier ist die Quelle dazu
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/opsummering-paa-tunfeberen-0?artid=2484
Im Februar 2017 habe ich dazu hier im Forum ( Klick)
schon mal folgendes geschrieben:
...Nur der Tatsache, dass die Fischereipolitik ENDLICH einmal auf die Wissenschaft gehört hat, ist es nämlich zu verdanken dass nun wieder vermehrt Thune in diesen Gebieten auftauchen in denen sie früher einmal in wirtschaftlich relevanten Mengen auftauchten. Warum?
Die böse Wissenschaft hat nämlich festgestellt, wo die Laichgebiete des europäischen Blauflossenthuns im Mittelmeer sind (von dort kommen auch die "norwegischen" Thune) und die Politik hat (gegen den massiven Widerstand der Fischerei-Lobby ) sich 2007 endlich dazu durchgerungen dem Rat der Wisseschaftler zu folgen und diese Laichgebiete (z.B. östlich der Balearen) unter totalen Schutz zu stellen und dieses Fangverbot dort auch ausreichend durchzusetzen.
... hier auch dazu die Quelle http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/opsummering-paa-tunfeberen-0?artid=2484 :
Als der Bluefin in den 50er und 60er Jahren aus den dänischen und norwegischen Fahrwassern verschwand, wurde die gesamte Biomasse der geschlechtsreifen Bluefins im Mittelmeer auf rund 300.000 Tonnen geschätzt. Da zu dem Zeitpunkt die kommerzielle Fischerei nach dem Bluefin weiter intensiviert wurde (auch in den Laichgebieten), fiel dieser Bestand und damit blieben nach und nach auch die umherstreifenden Räuber im Nordatlantik aus.
Den Tiefpunkt des Bestandes erreichte man wohl vor rund 10-12 Jahren als die Biomasse der geschlechtsreifen Bluefins im Mittelmeer auf nur noch 150.000 Tonnen gefallen war. Seit 2007 wurde die kommerzielle Fischerei im Mittelmeer (und besonders in deren Laichgebieten) auf Drängen der Wissenschaft eingeschränkt und auch wohl ausreichend wirksam überwacht & durchgesetzt.
Unerwartet rasch zeigte dies Folgen. Der Bestand explodierte seitdem regelrecht und die wissenschaftlichen Schätzungen gehen im Jahre 2013 schon wieder von einer Biomasse von 585.000 Tonnen geschlechtsreifer Bluefins im Mittelmeer aus. Das ist fast eine Vervierfachung innerhalb rund einen Jahrzehntes und fast doppelt so viel wie in den 50ern und 60ern als noch regelmässig Bluefins in DK & NO auftauchten.
Dieser "Überschuss" bringt natürlich auch wieder verstärkte Wanderbewegungen und damit das erneute Auftauchen in alten Jagdgebieten wie Norwegen und Dänemark mit sich.
Somit sehen wir, dass die Wissenschaft durchaus sehr positiven Einfluss haben kann...wenn die Politik mitzieht!
...

Der Schlüssel zu einer nachhaltigen Entwicklung des ostatlantischen Blauflossenthuns liegt sicher auch in der Festlegung nicht zu übertriebener Fangquoten im Atlantik und die schrittweise Erhöhung der gesamtatlantischen Fangquoten um 50 % bis 2020 ist sicher kritisch mit Augenmaß zu verfolgen und ggfs. zu korrigieren (die Verdopplung der norwegischen Quote auf 104 Tonnen ist gesamtatlantisch gesehen nicht mehr als ein Fliegenschiß) aber der größte Schlüsselfaktor ist und bleibt sicher der effektive Schutz der Laichgebiete im Mittelmeer:genau:
 
Keine aktuellen Fangmeldungen von der "Markierungsfront" aber dafür habe ich noch einen Artikel von vor 4 Tagen (04.09.) gefunden, der darüber berichtet, dass Bluefins von 200-400 Kilo im Öresund vor Helsingør auf Jagd sind und dabei teilweise komplett aus dem Wasser springen!:eek1::a020:
Das Öresunds-Aquarium bietet inzwischen sogar schon "Thun-Safaris" mit seetüchtigen RIB-Schlauchbooten an.
Die 2 Termine für dieses "Thun-Watching" in den nächsten 14 Tagen sind allerdings schon ausgebucht!:wave:
https://www.helsingordagblad.dk/2018/09/04/tunen-springer-i-oeresund-lige-nu/
 
Die Rückkehr der Bluefins weckt nun auch Begehrlichkeiten bei den Dänen, die bisher keine Quote für den Blauflossenthun haben.
https://www.shz.de/regionales/grenz...den-fischerei-interessen-laut-id20968572.html
Die Dänen werden nun auch in Brüssel ihren Hut in den Ring werfen, zukünftig einen Teil der Quote zu bekommen!
Solange die Entnahme mit Augenmaß, also nachhaltig bzgl. der Quoten betrieben wird, ist das nach meiner Meinung auch nichts ehrenrühriges wenn die Dänen nun auch einen Teil der gesamtatlantischen Quote haben wollen. :genau:
Es darf eben nur nicht dann zu einer weiteren Erhöhung dieser gesamtatlantischen Quote einseitig zugunsten der Dänen kommen, der Kuchen muss dann eben nur anders verteilt werden und die bisherigen "Groß-Anteilseigner" an der Quote wie die Spanier, Portugiesen und Italiener (die Mittelmeerthune zählen meines Wissens zur atlantischen Quote) müssten etwas abgeben.
Das wird kein leichtes Brot, was die Dänen da in der EU und mit den anderen beteiligten Staaten da zu kauen haben:genau:...aber es wäre definitiv gerechtfertigt und prinzipiell ok...wenn die oben genannten Voraussetzungen zur Gewährleistung einer nachhaltigen Entwicklung des Thun-Bestandes weiter gewährleistet werden.
Interessant finde ich vor allem die Aussage, dass die "spannenden Möglichkeiten" nicht von vornherein die Sportfischer in DK mit einer Teil-Quote ausschließen.
Das würde touristisch sicher 'ne Menge Geld ins Land holen :a020: und pro Kilo Fisch sicher mehr einbringen als der reine Fang durch Berufsfischer.
 
Inzwischen waren auch die Norweger vor Bergen noch mal mit einem Fisch von 235 cm am Samstag (08.09.) erfolgreich, der nach nur 45 min Drill gelandet und markiert werden konnte. Beim Release machte der Fisch einen sehr gesunden Eindruck:a020:
Darüber hinaus gab es viele weitere Sichtungen.
Hier https://www.hooked.no/artikler/storjemerkingsprosjektet-fisk-pa-alle-kanter-og-en-ny-storje-tagget gibt es eine kurze Zusammenfassung der letzten Tage, es gab wohl auch technische Probleme, so dass nicht immer Boote unterwegs waren.
Unten auf der Seite sind noch ein paar eindrucksvolle Bilder:a020::a020:
 
Das dänisch-schwedische Thun-Projekt ist für dieses Jahr beendet!
Die letzten Tage waren für die über 400 freiwilligen Helfer in dem Projekt extrem "busy", deswegen kommt jetzt erst ein Update von der Thunfront vor Skagen.
2.September: 13 markierte Fische
3.September: Da wurde nicht gefischt, weil erst einmal weitere Markierungen vorbereitet werden mußten weil das Ergebnis schon da alle Erwartungen übertraf.
4.September: 11 markierte Fische
5.September: 17 markierte Fische
6.September: 2 markierte Fische
7.September. Schlechtes Wetter und die Entscheidung nach nun insgesamt 91 (!!!) markierten Fischen vor Skagen das Projekt für diese Jahr zu beenden.
Das Projekt kann laut "Fiskepleje" und "DTU Aqua" insgesamt nur als überwältigender Erfolg betrachtet werden!
http://www.fiskepleje.dk/Fiskebiologi/tun#Faktaboks2
DTU Aqua dankt den 400 Freiwilligen Helfern für ihre überwältigende Arbeit und stellt klar, dass diese Projekt ohne sie so nicht möglich gewesen wäre!:a020:

Sogar die dänischen Abendnachrichten widmeten dem Projekt einen Beitrag (Min 14:39-16:56)
https://www.dr.dk/tv/se/tv-avisen-m...-dr1/tv-avisen-med-sporten-2018-09-09#!/14:36
 
Ein kleiner Nachtrag zu dem dänisch-schwedischem Markierungsprojekt vor Skagen.
Unter den rund 50 Boots-Teams, die vorher ausgesucht worden waren, war auch ein deutsches Team unter Leitung von Andre Rothe.
Dieses Boot konnte an den 10 Tagen der Fischerei auch mit 2 markierten Bluefins von ca. 280 und 320 Kilo zu dem wissenschaftlichen Erfolg des Gesamtprojekts beitragen! :applaus:
Ein herzliches "Petri Heil" zu diesem Erfolg!:a020::a020:
By the way: Als interessierter "Zaungast" auf dem Markierungsboot ,dass immer per Funk zu den erfolgreichen Booten gerufen wurde, um die Markierungen wissenschaftlich professionell zu setzen, war übrigens zeitweise auch König Carl Gustav von Schweden:a020:
https://www.anglerboard.de/board/showthread.php?p=4858017#post4858017
https://www.facebook.com/andre.rothe.948
 
Das dänisch-schwedische Thun-Projekt ist für dieses Jahr beendet!
Das Projekt ist natürlich zu Ende aber es tauchen jetzt nachträglich natürlich noch Videos von den teilnehmenden Booten auf.
https://www.sportsfiskeren.dk/lystfiskeri/nyheder/2018/09/video-springende-tun-i-store-stimer
Auf der Fratzenbuchseite von Mette Stenbroen wurde nun ein Video (gedreht von Mikkel Carstensen am 5. September) veröffentlicht, das noch mal jagende Thune im Skagerrak zeigt.
Das ist noch mal fürs Adrenalin!:wink::genau:
 
In Norwegen ist die Saison auf Bluefin noch nicht beendet weder beim Markierungsprojekt vor Bergen noch für die beiden Berufsfischerkutter mit Lizenz (MS Hillersøy und MS Salvøy), die ja insgesamt 104 Tonnen der norwegischen Testquote fangen dürfen.
Vor 4 Tagen hat die "MS Hillersøy" 45 Thune gefangen und in Skudeneshavn angelandet. Gefangen wurde die Bluefins westlich von Smøla.
27 der 45 Thune wurden von japanischen Aufkäufern ersteigert, der Rest blieb in Norwegen.
https://www.tv2.no/a/10065263/
 
Servus. Interessant.
Skudneshavn habe ich als nettes kleines Örtchen gesehen (mit Verdens Minste Kafe) und wäre nicht auf die Idee gekommen, das jetzt als Anlandepunkt für Thune zu sehen. Zumal noch der Fang ziemlich weit oben war.
 
Ich war auch überrascht, dass man von Smöla so weit "runter" gefahren ist, um sich der Thunfische zu entledigen:p075:
Warum das so ist, wird in dem Artikel leider nicht erklärt aber auch die "MS Salvøy" muss wohl dort ihre letzte Woche gefangenen Thune gelöscht haben.
Vielleicht ist dort ein wichtiges Logistikzentrum der Fischereiindustrie?:p075: Aber das ist jetzt von meiner Seite auch Spekulation.
Es muss aber schon eine besondere Bewandtnis mit dem Ort haben, denn sonst wären dort nicht japanische Aufkäufer vor Ort, die wie in dem Video zu sehen, gleich bei der Entladung die Qualität prüfen und dann im folgenden 27 der 45 Thune für den japanischen Markt ersteigern.
 
jo, krass wenn dann so eine 275 kg Rakete mit 70 Klamotten durch das Netz kracht.das gibt doch auch wieder Streß wenn Lachse entwischen.

Da " muss" die Fangquote mal schleunigst erhöht werden. Ihr könnt ja nicht immer mit den Lachsen anfüttern um solch ein Trumm zu fangen...

@smolt: Was heißt -liknande-. Das kann ich nicht übersetzen. Mange takk!
 
Die sehen eben in den Netzen ein leckeres "All-you-can-eat-Buffet" und sind dann nicht mehr zu halten :a055::a055::a010:
 
In DK nehmen die Bestrebungen, für Dänemark eine Thunfischquote für das Land zu bekommen, Gestalt an.
Zumindest haben bei einem Treffen Ende Oktober sich alle Teilnehmer dieses Treffens darauf verständigt, mit dem Ziel einer Thunfischquote für DK zusammen zu arbeiten.:a020:
Teilnehmer waren die div. "Småbådsklubber", der "Scandinavian Tuna Club" und der dänische Sportfischerverband. Auch die dänische Fischereiministerin Eva Kjer Hansen hat das große Interesse der Dänen an einer Beteiligung Dänemarks an der internationalen Thunfischquote bekräftigt, sagt aber auch, das dies in der EU wohl noch einiges an "Knochenarbeit" erfordern würde, bis dies Realität wird. Aber es ist auch schon mal gut zu wissen, das auch die verantwortliche Ministerin auf der Seite der Sportfischer steht und auch ihnen bei einer Verteilung einer potentiellen dänischen Thunfisch-Quote kontrollierte Kontingente zugesteht, nachdem die Sportfischer die letzten beiden Jahre so großartig bei der wissenschaftlichen Arbeit des Markierungsprojektes mitgeholfen haben
Es liegt noch viel Arbeit vor den Gremien aber es wird jedenfalls gemeinsam dran gearbeitet, dass mittelfristig auch die Sportfischer eine Chance auf Thunfischfang in DK haben sollen.:a020:
https://www.sportsfiskeren.dk/natur...18/11/samarbejde-om-tunkvote-til-lystfiskerne
https://www.fiskeavisen.dk/nyhed/eva-kjer-hansen-vil-arbejde-tunkvote-til-danmark
 
Hier in Norwegen hat sich inzwischen das Fiskeridirektoratet dafür ausgesprochen, das nächstes Jahr 5 Tonnen der Norwegischen Totalquote an die Angelfischerei gehen. Die Vorraussetzung dafür ist, das die gefangenen Fische, sofern sie nach dem Fang noch lebensfähig sind, markiert und wieder zurückgesetzt werden.
Die Tagesfangquote soll auf einen Fisch pro Boot festgelegt werden.

https://www.njff.no/nyheter/Sider/N...tiv-til-sportsfiske-etter-makrellstorje-.aspx


....so langsam kann man sich wirklich etwas ernster mit dem Gedanken auseinandesetzen, es mal auf Thun zu probieren. - Boot habe ich, fehlt nur noch das passende Leihgerät. :a0155:

Gruss
Smolt
 
Die Idee in NO hört sich erst mal prima an :a020:aber hier ist wohl die "Crux" an der Sache:a0155:
ie Vorraussetzung dafür ist, das die gefangenen Fische, sofern sie nach dem Fang noch lebensfähig sind, markiert und wieder zurückgesetzt werden.
Wenn da keine Kontrolle an Bord ist, wer entscheidet dann über "lebensfähig oder nicht"? Was hat mit dem Fisch zu passieren wenn er nicht mehr lebensfähig ist? Wer bekommt dann solche Marken, die für Markierungen genutzt werden sollen. Wenn die Entscheidung auf "nicht mehr lebensfähig" fällt, wem kommt dann der Fang zugute?
Es ist ja schön, wenn vom Prinzip auf den "Good will" der Angler appelliert wird, aber da ist diese Idee meiner Meinung nach noch nicht "ausgegoren". :abgelehnt:
Besser wäre es dann von vornherein eine streng kontrollierte Teilquote wie diese dann auch zur Entnahme freizugeben, sonst wird dann vermutlich zu viel "Schmu" betrieben.
Z.B. in der Form, dass gefangene Thune zwar vom Angler behalten werden dürfen aber er seine Fänge melden und registrieren lassen muß, da ansonsten empfindliche Strafen drohen und ggfs. ein Limit von z.B. ein oder zwei Thunen pro Boot und Jahr festgelegt wird, bis diese Quote von 5 Tonnen erreicht ist.
 
das dürfen dann sicher nur norwegische Angler machen, den deutschen kann man da in der Hinsicht nicht trauen:biglaugh:
 
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