Es wird wohl nicht mehr lange dauern...

Um noch die Ergebnisse vom Donnerstag den 30.08. von Seiten der Dänen und Schweden nachzutragen:
Am Donnerstag wurden dort weitere 7 Bluefins von 216-260 cm gefangen, mit Sendern versehen und wieder released.:a020:
http://www.fiskepleje.dk/fiskebiologi/tun
Wegen schlechten Wetters wurde dann am Freitag den 31.08. von Seiten der Dänen und Schweden nicht ausgefahren:genau:
 
Hihihi, da musste ich auch herzlich lachen:a055:
Auf der FB-Seite Klick mit dem Video entschuldigt sich er auch für sein "schlechtes Benehmen" :lacher::a020:
Zitat: "4 hours and 45 minuts battle what a monster !!!!. Sorry for my bad attitude." :laola:
 
By the way: Wer sich das Video aufmerksam anschaut, weiß danach genau wo sie den Biss hatten!:a020:
 
Am Samstag den 01.09. waren bei wieder besserem Wetter wieder 40 Boote aus DK und SE unterwegs, um Thune zu fangen und zu markieren. Es wurden am Samstag weitere 10 Bluefins gefangen, markiert und wieder released
Die gefangenen Bluefins hatten dieses Mal Längen von 241 bis 265 cm.

http://www.fiskepleje.dk/fiskebiologi/tun

Interessant. Mal'ne Frage: Wie und was wird als Markierung angebracht? Juergen
Da habe ich jetzt genauere Infos drüber
Es werden übrigens insgesamt 4 verschiedene Markierungen an den Fischen gesetzt.

1. Sogenannte "Floy-Tags" der ICCAT (Internationale Thunfisch-Kommission), das sind letztendlich nur kleine Kunststoffmarken mit einer eindeutigen Nummer. Wird der Fisch später irgendwo gefangen wird der Fänger darauf hingewiesen, dass er eine Belohnung erhält wenn der die Infos über Fangort, Größe und Gewicht des Fisches an die ICCAT sendet. Dann kann man darauf schließen, wie stark der Fisch gewachsen ist seit er vor DK/SE gefangen und markiert wurde.

2. Sogenannte PSAT-Tags (Pop up Satellit Archival Tags). Das sind Datenlogger die von Satelliten geortet werden können und die sich nach einer programmierten Zeit vom Fisch lösen, an die Oberfläche steigen und die gespeicherten Daten von Satelliten ausgelesen werden können. Die Datenlogger speichern Daten über Temperatur, Tiefen und Lichtverhältnisse in denen sich die Fische aufgehalten haben solange der Sender an ihnen hing. Daraus lassen sich Wanderrouten der Fische mit einiger Genauigkeit zurück rechnen.

3. Akustische Markierungen, die ein definiertes, einzigartiges Lautsignal unter Wasser aussenden. Diese Lautsignale können weltweit durch das global arbeitende "Ocean Tracking Network" (OTN), einem Netzwerk von Abhörstationen aufgefangen um identifiziert werden. Da diese akustischen Marker 10 Jahre arbeiten und am Fisch bleiben kann somit festgestellt ob die Fische im Laufe ihres bis zu 40 Jahre dauernden Lebens Wanderouten immer wieder wiederholen oder zwischen Wanderrouten wechseln.

4. Beschleunigungsmesser-Marken. Sie sind neu entwickelt und gebaut, um für sehr kurze Zeit auf dem Thunfisch zu sitzen und das Schwimmverhalten der Fische sehr genau zu messen. Auf diese Weise kann man detailliert beschreiben, was der Fisch während des Schwimmens und Fressens im Meer macht.

http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/tunprojektet-faa-overblikket-over-de-forskellige-tunmaerker

Insgesamt liefern die verschiedenen Marken wichtiges Wissen und Verständnis über das Verhalten des Thunfischs, wenn untersucht wird, was, wo und warum der Thunfisch sich wie verhält.
Diese gesamte Markierungsarbeit erfordert viel Aufwand und benötigt für verwertbare Aussagen eine ausreichende Anzahl an Thunfischen, die markiert werden. Das Projekt erfordert einen enormen Aufwand und es sind Hunderte von Freiwilligen beteiligt. :a020:

Die Bluefins werden so schonend wie möglich gehandhabt, und natürlich wird viel getan, um den Markierungsvorgang so kurz wie möglich zu halten. Wenn Zweifel an der Gesundheit des Fisches bestehen, wird er nicht markiert, sondern sofort wieder released.

Wie vertragen die Thunfische das?

Man kann es natürlich nicht sofort über jeden einzelnen Thunfisch sagen aber über die PSAT-Marken bekommt man eine gute Rückmeldung. Die Marken, die in diesem Jahr verwendet werden, sind so programmiert, dass, wenn die Marke zwei Tage an einem Platz ist (Tod des Fisches?), sie automatisch freigegeben wird, an die Oberfläche steigt und Informationen darüber sendet, dass sie da ist (obwohl sie eigentlich für 12 Monate programmiert ist). Wenn der Fisch also nach der Etikettierung sterben sollte, bekommt die Projektleitung eine schnelle Nachricht. Bisher ist davon aber noch keine PSAT-Marke aufgetaucht, was bedeutet, dass bisher wohl jeder der markierten Fische zumindest die direkte Fang- und Markierungsprozedur gut überstanden hat.:a020:
 
Danke für den Aufwand, den du für die Berichterestattung hier betreibst.
Hochinteressantes Thema!

Schöne Grüße vom Bodensee :a010:
 
Danke für den Aufwand, den du für die Berichterestattung hier betreibst.
Das mache ich gerne!
Seit ich im Herbst 2007 in der dänischen Zeitschrift "Fiskeavisen" erstmals etwas über "Tun-Rygter" (=Thun-Gerüchte), also Sichtungen im Öresund gelesen habe, hat mich dieses Thema fasziniert und gefangen.
Zuerst wollt ich damals nicht so recht dran glauben und hielt Bluefins in der Ostsee erst mal für :blabla:, in der Anglerszene wird bekanntlich einiges erzählt:blah::wink:
Aber als ich die Recherche mal angegangen war und von der erstaunlichen Bluefin-Vergangenheit Skandinaviens und auch Dänemarks erfahren hatte, war ich "angefixt" :hot: und dieses Thema hat mich nicht mehr losgelassen. :genau:
 
Vor 2 Tagen habe ich noch darüber geschrieben, dass die Thune bisher die Markierungsprozedur alle überstanden haben, jetzt ist es leider traurige Gewissheit, das genau der eine "norwegische Thun" vom letzten Donnerstag ( https://www.norwegen-angelforum.de/...t-mehr-lange-dauern.60809/page-10#post-975562) die Prozedur doch nicht länger als ein paar Tage überlebt hat:a045::a045:
https://www.hooked.no/artikler/satellittmerket-storje-dode-triste-nyheter
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/tunprojektet-norsk-satellitmaerket-tunfisk-doed-efter-faa-dage
Trotzdem er keine sichtbaren Verletzungen hatte und nach dem Setzen der Marken erst einmal zügig das Weite suchte. ist er nach ein paar Tagen doch noch gestorben.
Die früher im Thread erwähnte PSAT-Markierung hat sich vom Fisch gelöst, ist nach oben getrieben und hat sich "gemeldet", nachdem der Fisch 3 Tage am Stück in über 100 m Tiefe am Grund war. So kann man leider davon ausgehen, dass dieser bewusste Fisch tot ist.
Der norwegische Projektleiter Keno Ferter stellte klar, dass dies zwar traurig ist aber es eben bei solchen Markierungsaktionen leider immer zu Verlusten kommen kann, selbst bei größter Vorsicht.
 
die verlorenen 300kg sind beklagbar.Angesichts der 57 Tonnen Quote der Norweger dann doch nur ein Bruchteil. Wobei diese Rechtfertigung " Quote für wissenschaftliche Zwecke" dann doch obsolet ist, weil es ja die Projektgruppe um Keno Ferter existiert.

meine drei Öre....
 
Du hast Recht!
Traurig ist es so oder so aber eben im Gesamtrahmen verschmerzbar und eine Recherche/Berichterstattung wäre eben unvollständig wenn nur die guten Nachrichten verbreitet würden.:genau:
Die " Quote für wissenschaftliche Zwecke" der Berufsfischer wird anders ausgewertet und bringt natürlich auch andere Erkenntnisse als die "Sportfischerquote" um das Projekt um Keno Ferter...wobei natürlich dieses neue Projekt-Team auch erst seit diesem Jahr in NO existiert.
Die 57 Tonnen der norwegischen Berufsfischer sind im gesamtatlantischen Maßstab eben auch nur ein "Fliegenschiss":wink:
 
hoffentlich stimmt diesmal die Kühlkette
 
hoffentlich stimmt diesmal die Kühlkette
:a020:
In dem Artikel des Fiskeribladets steht über die Vorkehrungen so einiges, damit dort maximale Qualität gefangen/erzeugt wird für den Verkauf.
Man hat sowohl an Bord der "Salvøy" als auch an Bord der "Bluefin" und "Hillersøy" jeweils extra australische Experten für das richtige Thun-Schlachten an Bord genommen!:a020:
Den Fischen wird wohl nach den Landung unter anderem ein Loch in den Kopf gebohrt und durch das Gehirn ein Glasfaserkabel in das Rückgrat/ das Rückenmark gesteckt (:confused1:) .
Das soll für eine sofortige Entspannung des Fleisches sorgen und somit für die bestmögliche Fleischqualität!
 
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