Am Samstag den 01.09. waren bei wieder besserem Wetter wieder 40 Boote aus DK und SE unterwegs, um Thune zu fangen und zu markieren. Es wurden am Samstag weitere 10 Bluefins gefangen, markiert und wieder released
Die gefangenen Bluefins hatten dieses Mal Längen von
241 bis 265 cm.
http://www.fiskepleje.dk/fiskebiologi/tun
Interessant. Mal'ne Frage: Wie und was wird als Markierung angebracht? Juergen
Da habe ich jetzt genauere Infos drüber
Es werden übrigens insgesamt 4 verschiedene Markierungen an den Fischen gesetzt.
1. Sogenannte "Floy-Tags" der ICCAT (Internationale Thunfisch-Kommission), das sind letztendlich nur kleine Kunststoffmarken mit einer eindeutigen Nummer. Wird der Fisch später irgendwo gefangen wird der Fänger darauf hingewiesen, dass er eine Belohnung erhält wenn der die Infos über Fangort, Größe und Gewicht des Fisches an die ICCAT sendet. Dann kann man darauf schließen, wie stark der Fisch gewachsen ist seit er vor DK/SE gefangen und markiert wurde.
2. Sogenannte PSAT-Tags (Pop up Satellit Archival Tags). Das sind Datenlogger die von Satelliten geortet werden können und die sich nach einer programmierten Zeit vom Fisch lösen, an die Oberfläche steigen und die gespeicherten Daten von Satelliten ausgelesen werden können. Die Datenlogger speichern Daten über Temperatur, Tiefen und Lichtverhältnisse in denen sich die Fische aufgehalten haben solange der Sender an ihnen hing. Daraus lassen sich Wanderrouten der Fische mit einiger Genauigkeit zurück rechnen.
3. Akustische Markierungen, die ein definiertes, einzigartiges Lautsignal unter Wasser aussenden. Diese Lautsignale können weltweit durch das global arbeitende "Ocean Tracking Network" (OTN), einem Netzwerk von Abhörstationen aufgefangen um identifiziert werden. Da diese akustischen Marker 10 Jahre arbeiten und am Fisch bleiben kann somit festgestellt ob die Fische im Laufe ihres bis zu 40 Jahre dauernden Lebens Wanderouten immer wieder wiederholen oder zwischen Wanderrouten wechseln.
4. Beschleunigungsmesser-Marken. Sie sind neu entwickelt und gebaut, um für sehr kurze Zeit auf dem Thunfisch zu sitzen und das Schwimmverhalten der Fische sehr genau zu messen. Auf diese Weise kann man detailliert beschreiben, was der Fisch während des Schwimmens und Fressens im Meer macht.
http://www.fiskeavisen.dk/nyhed/tunprojektet-faa-overblikket-over-de-forskellige-tunmaerker
Insgesamt liefern die verschiedenen Marken wichtiges Wissen und Verständnis über das Verhalten des Thunfischs, wenn untersucht wird, was, wo und warum der Thunfisch sich wie verhält.
Diese gesamte Markierungsarbeit erfordert viel Aufwand und benötigt für verwertbare Aussagen eine ausreichende Anzahl an Thunfischen, die markiert werden. Das Projekt erfordert einen enormen Aufwand und es sind Hunderte von Freiwilligen beteiligt.
Die Bluefins werden so schonend wie möglich gehandhabt, und natürlich wird viel getan, um den Markierungsvorgang so kurz wie möglich zu halten. Wenn Zweifel an der Gesundheit des Fisches bestehen, wird er nicht markiert, sondern sofort wieder released.
Wie vertragen die Thunfische das?
Man kann es natürlich nicht sofort über jeden einzelnen Thunfisch sagen aber über die PSAT-Marken bekommt man eine gute Rückmeldung. Die Marken, die in diesem Jahr verwendet werden, sind so programmiert, dass, wenn die Marke zwei Tage an einem Platz ist (Tod des Fisches?), sie automatisch freigegeben wird, an die Oberfläche steigt und Informationen darüber sendet, dass sie da ist (obwohl sie eigentlich für 12 Monate programmiert ist). Wenn der Fisch also nach der Etikettierung sterben sollte, bekommt die Projektleitung eine schnelle Nachricht. Bisher ist davon aber noch
keine PSAT-Marke aufgetaucht, was bedeutet, dass bisher wohl jeder der markierten Fische zumindest die direkte Fang- und Markierungsprozedur gut überstanden hat.