....wird schon passen.
Ich glaube übrigens das ihr euch umsonst einen Kopf über zu hohe Wassertemperaturen im Sommer macht. Die Fische haben ihre maximal Wohlfühltemperatur und tauchen wenn‘s an der Oberfläche zu warm wird einfach in tiefere Bereiche ab oder schwimmen einfach woanders hin.
Letztes Jahr hatten wir hier zwar einen sehr warmen Sommer, die Wassertemperaturen waren aber für Sommermonate nicht außergewöhnlich hoch. Trotzdem haben die Pollacks den Sommer über eher bescheiden gebissen. Auf dem Echolot waren sie immer gut zu sehen und gefressen haben sie auch.
Die Ursache für die relativ schlechte Angelei vorigen Sommer war meiner Meinung nach eher der lange kalte Winter. Wir hatten hier Ende März noch völlig untypische Temperaturen von 3-4 Grad an der Oberfläche. Die meisten Futterfische (Hering, Sprotten, Makrelen) haben dadurch später abgelaicht und die Brutfische hatten relativ ungünstige Aufwuchsbedingungen. In den Sommermonaten waren sie deutlich kleiner als normal zu dieser Jahreszeit.
Wenn ich letzten Sommer mal Pollacks gefangen habe, haben sie jede Menge Brutfische, die deutlich unter meiner Ködergrösse (7-9 cm) lagen ausgekotzt. Es war einfach kaum möglich mit so kleinen Ködern zu fischen, die für die Pollacks ansprechend genug waren, sie als Beute zu nehmen. Die Pollacks standen in den Mini-Brutfischen und haben nur das Maul geöffnet um die kleinen Snacks einzusaugen. Größere Köder passten nicht ins Beuteschema und wurden weitestgehend ignoriert.
Im Herbst, mit den größer werdenden Beutefischen änderte sich das Bild wieder und die gängigen Ködergrössen wurden wieder gut genommen.
Dieses Jahr sieht es ganz anders aus. Wir hatten ein zeitiges warmes Frühjahr mit viel Sonne. Die Biomasseproduktion an Algen und Zooplankton als Nahrungsgrundlage für die Fischbrut ist enorm. Zudem führen die höheren Temperaturen zu einem guten Wachstum.
Ich wage mal vorauszusagen, das die Angelei auf Pollack dieses Jahr viel einfacher sein wird, weil es viel leichter sein wird, mit der Ködergrösse die Größe der Beutefische zu treffen.
Etwas problematisch ist momentan die auf die hohe Algenkonzentration zurückzuführende geringe Sichtweite. Kunstköder werden nur auf relativ kurze Distanz gesehen und da muss die Geschwindigkeit und Farbe des Köders schon genau stimmen.
In zwei Wochen wird dies aber kein Problem mehr sein und das Wasser wieder klarer werden.
Gruß
Smolt