Jetzt fühle ich mich um kurz nach Mitternacht und unter wohltuenden Wirkung von zwei Gläsern wirklich guten Single Malt Scotch doch etwas unter Druck
Aber gut: Von gestern sei noch berichtet, dass die Tagestour ohne unseren alten Herrn rund um Hemnskjel einige Dorsche und Pollacks an den Stömungskanten brachte. Am Abend dann, als nach 20 Uhr endlich der aufgekommene Wind nachließ, hätten wir es wie anscheinend die Fische machen sollen: ins Bett gehen.
An Korsflua, Balen und Kvalholmflua bissen nur die kleineren Köhler, rund um Akset und Terningen ging auch kaum was. In der Drift hinter Terningen verwirrten sich dann immerhin noch ein paar halbstarke Dorsche an die angebotenen Heringe.
Ein Plan musste her. Und der hieß für heute ... ähm gestern ... Ostfjord, vielleicht auch mal mit Naturköder. Wirklich reingekommen sind wir nicht in den Fjord, haben wir doch schon an der Schwelle am Fjordeingang schöne Bisse auf die angebotenen Köhlerfetzen bekommen. Ein erster schöner Küchenleng verirrte sich in unsere Fischkiste. Bei ca. 60m Wassertiefe beim Einkurbeln dann ein schöner Biss bei meinem Bruder
@pjoddi.
Der Gegner machte sich ordentlich schwer, noch ahnten wir nichts. Als ich das erste Mal dann die Kopfschläge in der Rute sah, dachte ich noch: Oha, der nickt aber wirklich ordentlich, das wird doch nicht etwa...?
Die erste Flucht war noch recht kurz, zu kurz um sicher zu sein. Die zweite ging dann aber bis zum Grund bei mittlerweile etwa 35m. Jetzt war klar: Buttalarm!
Unser Tourziel war, einen maßigen Heilbutt zu fangen. Jetzt schien es tatsächlich soweit zu sein. Die fein eingestellte Bremse und den eher vorsichtigen Drill (der erste Butt sollte ja nicht noch auf den letzten Metern ausschlitzen) konterte der Butt mit Ausdauer. Ganze fünf Mal flüchtete er zum Grund, ohne dass wir von ihm auch nur einen Umriss gesehen haben. Dann aber gab er sich geschlagen und konnte mit dem großen Kescher sicher gelandet werden. Ein überglücklich Fänger mit Heilbutt von 1,07m und 13 kg:
Das Zuschauen beim Drill war schon ein Erlebnis. Dass es gerade Pjoddi sein durfte, der erst mit fast einer Woche Verspätung hier anreisen konnte, ist einfach nur klasse.
So, genug für heute, jetzt gibt's erstmal eine Mütze Schlaf und morgen nach dem Frühstück geht es wieder aufs Wasser, ich schätze mal an den Eingang des Ostfjordes
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Grüße aus Rottem von Dirk und Pjoddi