Ich glaube, das siehst du etwas falsch. (Meeres-)Angeltouristen sind ganz klar wilkommen. Das wird auch immer wieder von den Fischereivertretern gesagt.
Die Diskussion, dreht sich eher darum wie man die Ressource "Fischbestände", die immer stärker von der Tourismusindustrie "beschlagnahmt wird" richtig verwaltet.
Die Berufsfischerei in Norwegen ist mit Quoten usw. klar geregelt. Die Fischerei durch Touristen so gut wie gar nicht, und das nimmt man jetzt in Angriff.
In Norwegen fängt man traditionell Fisch um ihn zu verwerten, entweder selber zu essen, ihn als Köder oder Futter zu verwenden. Berufsfischer müssen Beifang mitnehmen, und machen dies in der Regel auch. Dieser geht dann mit in ihre Quote ein.
Dass man Fisch nur zur Befriedigung seiner inneren Bedürfnisse fängt und ihn danach wieder released, ist eine Sache mit der die meisten Norweger nicht ganz klar kommen. Trotzdem wird der ökonomische Wert auch dieser Angellei immer mehr Leuten bewusst.
Bei der heutigen Gesetzeslage (15 kg Ausfuhrquote, Fischverkaufsverbot für ausländische Touristen, Tierschutzgesetz), ist man als Angler zumindest in Gebieten wo die Kiste innerhalb kurzer Zeit mit Fisch voll ist, schon ziemlich in der Zwickmülhle und eine Übertretung einer der Gesetze liegt nahe. Entweder man nimmt zuviel Fisch mit nach hause, oder man verstösst gegen das Tierschutzgesetz (Catch & Release, "Catch-Kill & Release").
Es ist jetzt an der norwegischen Regierung, die Sachen vernüftig zu regeln und dafür zu sorgen, dass der Angeltourismus weiterhin boomt, die ganze Sache aber in einem rechtlich vernüftigen Rahmen stattfindet mit einem vertretbaren Einfluss auf die Fischbestände und einem fairen Umgang mit der Kreatur Fisch.
Gruss
smolt