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Inliner - "schleift" Schnur innen?

Congermüller

Congermüller
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10 Juni 2012
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442
Ort
Würzburg
Guten Morgen, liebe Naffen,

Unfreiwillig konnte ich neulich in das Innere einer Inlinerrute sehen und mir wurde bewusst (gut, hätte ich auch früher darauf kommen können), dass die Schnur ja ohne weiteren "Kanal" frei durch den Blank läuft, geführt allein vom Eintrittsring, eventuell dem mittleren Ring bei einer Steckverbindung und dem Spitzenring. Das hat zur Folge, dass die Schnur bei Last (und bei der Sensibilität von Inlinern ist man relativ schnell bei "Last") innen auf der Innenseite des Blanks aufliegt - also die selbe Problematik, wieso man keine Multi auf eine für Stationärrolle (weiter) beringte Rute schnallen sollte, nur von innen.
Die Frage, die sich mir nun stellt: Können durch die Reibung irgendwelche Schäden an Rute (z.B. Abrieb am Blank - sehr langfristig wohl eher) oder Schnur (Auflieger --> Abrieb (-->Wärme) --> Schnurschäden) entstehen? Was sind eure theoretische und praktischen Erfahrungen?

Schönen Sonntag und tight lines,

Congermüller
 
soweit ich mal gesehen habe ist die inlinerrute innen speziell beschichtet mit einer art spirale.jedenfalls sah das so aus. ich kann mich aber auch völlig täuschen.
aber du bekommst zu 100% bessere und sicherere antworten.
 
Die Ceramik Spirale haben die wenigsten, aber die haben normal eine Beschichtung innen.
Mir ist noch kein Fall bekannt wo sich jemand beschwert hat das er deswegen Problemme bekommen hätte.

Gruß
Waldemar
 
Alles klar, da bin ich beruhigt - so abwegig ist die Idee aber auch nicht, werben doch z.B. Ringhersteller mit der Fähigkeit ihrer Produkte, Wärme abzuleiten. Sollte bei der Reibung an den Ringen tatsächlich so eine Wärme entstehen (Konjunktiv!), dann würde ja so eine Inliner von der innen verlaufenden Schnur schlichtweg durchgebruzelt...
 
Die Schnur ist beim Angeln ja nass, so das in der Inliner sich auch etwas Wasser sammelt.
Wie soll da etwas heiß werden?

Gruß
Waldemar
 
Moin Congermüller,

in einem anderen Beitrag haben wir hier einmal die Reibung die durch Ringe/Rute entstehen in Abhängigkeit des Biegegrades der Rute ermittelt. Die Reibung ist schon erheblich und wird sich sicher auch auf das Verschleißverhalten der Rute und Schnur auswirken.

Ich fische zum Tiefseefischen gerne Inliner und war von den Messungen auch überrascht. Das die Schnur in der Inliner deutlich schneller verschleißt, als in einer beringten Rute, konnte ich aber nicht wirklich feststellen. Wie meine Rute nach 10 Jahren Norge von innen aussieht, weiß ich natürlich nicht.. da das Teil einfach nicht kaputt geht.

Die Ringe im Blank, sofern diese in allen Ruten so umgesetzt sind, sehe ich eher als problematisch an, da die Reinigung dadurch erschwert wird (Salz/Dreck..).

Kritische Reibung in Verbindung mit Wärme entsteht nach meiner Meinung am ehesten am Schnurlaufröllchen. Insbesondere, wenn das Kugellager hin ist und sich der Innenring auf dem Bolzen dreht oder der Außenring im Gehäuse. Das ist vermutlich bei vielen Rollen der Fall, wenn nicht gewartet wurde ohne dass man es merkt.

Gruss

Kveite
 
Um Dreck in der Inliner zu haben muss man ja erst mal angeln wo es dreckig genug ist damit der Dreck da reinkommt.
Ist mir in Norwegen noch nicht passiert.
Salz ist da immer höchstens in flüßiger Form da da die Schnur beim Angeln nass ist, Schnurabrieb ist auch harmlos solange der nicht trocken ist.
Nach dem Urlaub vor dem einpaken zur Heimreise, bevor der Abrieb festrocknen kann wird da ordentlich Wasser durchlaufen gelassen und alles ist blitzblank für den nächsten Urlaub. Habe 5 Inliner, 3 von Daiwa, 2 Penn Prion.
 
Moin Walko,

die beiden Ruten habe ich auch im Einsatz. Ich bin damit sehr zufrieden.:a020:
Probleme mit Verstopfung des Blanks habe ich nur mit der Penn (2x), die mittlerweile ~10 Jahre alt ist.
Vielleicht habe ich sie nicht "richtig" sauber gemacht, kann sein... Ich musste, weil der Einführdraht nicht mehr funktioniert hat, mit ~1,2mm Mono durchstechen.
Es könnte ja auch Schnurabrieb sein in Kombination mit anderem Schmutz und Salz.

Hast Du einen besondere Reinigungstechnik? Oder nur Wasser?
Das Spülen über die Spitze, würde natürlich Sinn machen, ist aber nicht so einfach...
Ein filigraner "Besen" am Draht wäre perfekt, habe ich im Netz noch nichts gefunden.

Gruss

Kveite
 
Moin Walko,

die beiden Ruten habe ich auch im Einsatz. Ich bin damit sehr zufrieden.:a020:
Probleme mit Verstopfung des Blanks habe ich nur mit der Penn (2x), die mittlerweile ~10 Jahre alt ist.
Vielleicht habe ich sie nicht "richtig" sauber gemacht, kann sein... Ich musste, weil der Einführdraht nicht mehr funktioniert hat, mit ~1,2mm Mono durchstechen.
Es könnte ja auch Schnurabrieb sein in Kombination mit anderem Schmutz und Salz.

Hast Du einen besondere Reinigungstechnik? Oder nur Wasser?
Das Spülen über die Spitze, würde natürlich Sinn machen, ist aber nicht so einfach...
Ein filigraner "Besen" am Draht wäre perfekt, habe ich im Netz noch nichts gefunden.

Gruss

Kveite

Suche mal nach Pfeifenreiniger. Vllt findes Du da was.
 
Wie beim Waffen reinigen dann einfach den Pfeifenreiniger durchziehen.
Druckluft oder ne Wasserspülung mit Druck,sollte zum reinigen auch funktionieren,da kann dann wenigstens nichts im Blank stecken bleiben.
 
@mephisto, Pommes,

danke für den Tip :a020:

Für die Spitze auf jeden Fall eine preisgünstige Variante :a020:
Ich habe mir gerade online ein Reinigungsbürstenset für Endoskope gekauft...:a045: Da komme ich jetzt durch den ganzen Blank (ID der Spitze ist ~1,6mm! wichtig für die Bürste!)

@
Das mit den Rillen im Inneren und der Reinigung der Rute hat mich dann nicht losgelassen,
da ich sicher war, der Blank ist von unten geschlossen, was die Reinigung erschwert hat.
Hinschauen macht schlau...(nach dem Endoskopkauf im Netz..:a045:) da ist in beiden Ruten ein Gummistopfen drin, den man rausfummel kann.
Bei der Penn sieht es wie eine Versteifung aus, ist es aber nicht...

Falls mich meine Tastsinn nicht völlig im Stich lässt, ist der Blank von innen glatt wie ein Kinder Popo (keine Rille).
Habe mich ohnehin gefragt, wie die den Konus mit Rillen nach dem Verpressen der Matten wieder herausbekommen...(Gewinde?)

Auf jeden Fall wieder was gelernt, zukünftig leichteres reinigen möglich...

Ich bleibe also weiterhin ein Fan dieser Bauform :a020:

Gruss

Kveite
 
Zuletzt bearbeitet:
Kumpel von mir hat bei seinem Ersten Urlaub eine Penn Prion 30lbs nicht durchsgespüllt.
Nächsten Urlaub habe ich das wieder frei machen dürfen. War schon einiges an Fummelei.
Ich spüle die so das ich versuche über das große Loch zur Verbindung zum Handteil möglichst viel Wasserdruck aufzubauen.
Je nachdem was man da für einen Wasseranschluß hat muss man improviesieren.
Gerade bei der Penn lässt sich das gut erreichen da die bei der Schnureinführung auch ein kleines Loch hat wo das Wasser dann herausschießt und man siht am Strahl wie auch an der Spitze wenn den nichts behindert, dan ist es sauber.
Habe noch nie irgendwelche andere Hilfsmitel gebraucht.

Gruß
Waldemar
 
Ein Handduschkopf bei dem man den Wasserstrahl einstellen kann geht das Durchspülen recht gut.
Ich hab die Ruten in der Wanne eingeweicht und dann durchgespült, hat gut funktioniert.


Nur sollte man den Blank nicht zu lange wässern sonst schlägt er, wie bei mir, Knospen und aus denen wachsen dann Ringe. Was den großen Nachteil hat, dass das Reinigen viel einfacher wird, die Aktion der Rute sich verbessert und man keine Einfädelhilfen mehr braucht. :wink:

Gruß Thomas
 
hi
meine exxpure hat nach dem hand-teil etwa 14 mm, denke mal, da passt grad gut ein gartenschlauch dran,-
oder noch besser , drauf,- einen, stöpsel, der sich relativ leicht entfernen läßt ...wasser marsch,
mehr kommt dann an meine inliner nicht dran.
und vom größeren durchmesser auf den kleinen vorne, dürfte die wirkung des wasserstrahls erheblich
verbessern , als umgekehrt.
 

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@gollom,

Nee nee keine Ringe züchten...

Walko hat das schon richtig gemacht, er hat die Knospen abgeschnitten und in Wasser gelegt :a0155:. da sind direkt 5 schöne Inliner raus gewachsen.:a055:

Das die Aktion bei einer beringten Rute (gleicher Blank vorausgesetzt) besser ist, sehe ich nicht so.:a0155:
Was meinst Du mit besser?



Ich denke die Daiwa und Penn sind beide parabolisch (slow?).
Wenn ich das richtig übersehe, sind die Inliner alle mit einem höheren "Biofiber" Anteil versehen und haben prozentual "weniger" Carbon, als die Beringten Highend Ruten.
Ich mag das auch so, damit sind die nicht so Bruchempfiindlich.

Ein Nachteil, den man nicht vom Tisch wischen kann, ist eben die innere Reibung, die Ausgangspunkt dieses Beitrags ist.
Der Fisch muss, je nach Biegeung der Rute, mit beispielsweise 3kg ziehen, um eine Bremse die auf 2Kg eingestellt ist auszulösen. Bedeutet, man drillt vergleichsweise Kleine als wären es Große..

Ich hardere aber auch damit, mir mal eine neue beringte, gute Rute zuzulegen.
Vielleicht gibt es ja nachvollziehbare Argumente für eine spezielle Beringte, die aber ansonsten ähnliche Performance liefert?

Gruss

kveite
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Norge Extreme, die Reibung, die bei der Biegung entsteht, ist natürlich auch interessant in Sachen Drill.
Hintergrund ist auch, dass bei beringten Ruten ein Bohei um die Ringe (SiC etc.) gemacht wird, um Schnur zu schonen. Bei einer Inliner müsste dann ja das komplette Innenleben entsprechend "ausgekleidet" sein, da ja die Schnur - je nach Aktion - auf längere Strecke aufliegt.

Die allerersten Inliner, von denen ich vor ca. 15 Jahren hörte, waren noch - wenn ich mich an die Werbung richtig erinnere - mit einer Spirale (aus SiC?) ausgestattet - bei den heutigen günstigen Varianten (die ich auch gerne fische, z.B. Aquantic Boat, Steelpower Red) ist davon keine Rede mehr...
 
hi
und vom größeren durchmesser auf den kleinen vorne, dürfte die wirkung des wasserstrahls erheblich
verbessern , als umgekehrt.

Genau falsch! Ich habe mit so einer Aktion, meine halbverstopfte in eine vollverstopfte umgewandelt....
 
@ heminway 66, der war gut :a055:, das beruhigt, dass ich nicht alleine bin, wass das verstopfen angeht..:a055:

@Congermüller,
bist Du Dir sicher, das es SIC Einlagen waren, die sind doch total Spröde und vertragen keine Biegung. Die sollten beim ersten Drill brechen..:a0155:

@
Ich habe mal einen anderen Beitrag zum Thema Reibung hier nachfolgendeingestellt, teilweise nur kopiert. Also nicht wundern… Vielleicht ja von Interesse..
Es geht um den Zusammenhang zwischen Neigungswinkel-Rute und Kraft/Reibung. Gibt es den?

Weil ich fast schon automatisiert in der Landungsphase die Bremse weich stelle (Gerade bei Pollack Sei und Kveite) und auch die Neigung variiere je nach Drillphase..
Ich habe das mit Federwaage so gut es ging Gemessen.

0° ist der Abzug ohne gebogene Rute
90° ist Rute Horizontal, Spitze zeigt zum Boden,
180° ist der Landungszustand sag ich mal (Spitze zeigt zum Griff)

Ohne dass man hier Wissenschaftler sein muss ist eindeutig herausgekommen, dass es einen Zusammenhang gibt!
Der Fisch muss im Landungszustand etwa ~30% mehr Kraft aufbringen als im freien Abzug, um Schnur abzuziehen. Hier wirken sicher verschiedene Parameter ein... egal..
Man kann also festhalten, dass die Rute, Rolle, Schnur einen erheblichen Einfluss auf die tatsächlich beim Fisch im Maul ankommende Last hat, nicht nur die Bremse.


upload_2016-11-16_18-7-45.png
X-Achse Biegewinkel Rute
Y-Achse Gewicht kg (Kraft) Federwage
Rute; Lesath SLEAX 30PgXH (Performance WG: 60~120gr)
Rolle: Biomaster 8000 SW
Schnur Multicolor Stroft 11kg ?!


Ich habe das später auch für meine Inliner gemessen, da war es noch etwas höher. Die Werte habe ich aber leider nicht notiert. Die Rollenbaurat und Schnurstärke haben keinen Einfluss auf das grundsätzliche Ergebnis.

Ob die Reibung jetzt nur aus den Ringen/Ruteninneren kommt, oder sich etwas tordiert, verbiegt, selbst hemmt.. was auch immer. Ich denke die Kombo ist nicht die Schlechteste, und kann als Richtwertgeber herhalten... Fakt ist für mich, die Kraft an der Rolle beim Abzug ist nicht identisch zu der Im Fischmaul.
Sie hängt wesentlich vom Neigungswinkel ab.



Wenn die Anhänger der beringten Ruten diesen Einfluss minimieren wollen, ist das nachvollziehbar. Da kann man viel Geld für leichte,…., reibarme Ringe ausgeben die nicht die Schnur fangen bei Wind.

In diesem letzten Punkt sind wir mit Inlinern fein raus…

Gruss

Kveite
 
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