So, liebe Leute, hier eine kleine Zusamenfassung unseres Urlaubs.
Die Fähre:
Das Terminal in Deutschland ist geschlossen und kann vom Parkplatz aus nicht erreicht werden. Dort sind scheinbar nur die Gäste zugelassen, die ohne Fahrzeug auf die Fähre kommen. Wenn man nach Kiel auf die andere Seite möchte, muss man vom Parkplatz aus das Gelände verlassen und außen herum gehen. Das dauert aber auch nur 5-10 Minuten länger.
Die Überfahrt mit Colorline war wegen hoher Wellen ziemlich rumpelig.
Bzgl. Corona gibt es an Bord keine Maskenpflicht und die wenigsten Gäste tragen auch eine. Wir haben jedenfalls welche benutzt. Desinfektionsmittel gibt es an jeder Ecke.
In der Bar gibt es keine Selbstbedienung mehr – is ja auch nicht schlecht.
Frühstücksbuffet ist eigentlich wie immer, man muss sich nur vorher die Hände desinfizieren und die Richtung beim Ein- und Ausgang einhalten.
Abendessen gab es diesmal im Oceanic-Restaurant am Heck des Schiffes – kann ich jedem nur empfehlen. Das 3-Gänge-Menü war super lecker und auch nicht viel teurer, als das Buffet.
Bei der Ankunft in Oslo bzw. Kiel werden die Autofahrer Deck-weise aufgerufen nach unten zu ihrem Fahrzeug zu gehen, so im Abstand von 5 Minuten, damit es auf den Treppen weniger Gedränge gibt.
Dann mal was zu der Anlage Stadsvik Brygger, Wohnung 218:
Der Anlagenbesitzer Halvar ist super nett, hält alles sehr gut in Schuss und kümmert sich immer zeitnah um die Anliegen der Leute. Wochentags ist er fast den ganzen Tag auf der Anlage.
Ein großer Vorteil ist, dass man ab dem ersten Tag zusätzlich zum vollen Tank noch 4 weitere volle 20-Liter-Kanister Benzin in einem Vorratsraum hat, die auch ständig von Halvar nachgefüllt werden. Man kann sich also die ganze Zeit nur ums Angeln kümmern und abgerechnet wird zum Schluss. Dann aber in Bar und keine Kreditkarte, aber ich glaube, Halvar nimmt auch Euro.
Die Wohnung ist sauber und gut ausgestattet. Ein Nachteil ist, dass im Obergeschoss zwar 2 Schlafzimmer mit insg. 4 Einzelbetten stehen, allerdings ist oben keine Toilette und die Treppe nach unten relativ steil. Ergo sollte man vor dem zu Bett gehen nicht zu viel Schlummifix trinken, sonst könnte man schneller unten sein, als einem lieb ist.
Unten befindet sich 1 Schlafzimmer mit 2 Einzelbetten und nebenan das Bad mit Fußbodenheizung (gut zum Trocknen der Klamotten) und Dusche.
Kühlschrank, Herd und Backofen funktionieren einwandfrei. Im Kühlschrank gibt es noch ein recht großes Gefrierfach und im Obergeschoss steht oben zusätzlich noch eine kleine Gefriertruhe. Die große Truhe für den Fisch findet man in einem Nebengebäude. Da passt bequem ne 100er Colemanbox rein. In diesem Raum stehen viele Truhen, weshalb es dort sehr warm ist – gut zum Trocknen der Anzüge.
Die Fischputzküche ist ebenfalls einwandfrei und in einem zusätzlichen Raum stehen 2 Waschmaschinen.
Die Alu-Boote sind ca. 17 Fuß groß und haben alle ein Garmin Echolot, welches meines Erachtens auf sehr vielen Booten in dieser Gegend zum Einsatz kommt – ich hab es jedenfalls schon sehr oft gesehen. Es ist soweit ausreichend, hat aber ein relativ kleines Display, was beim Splitt-Screen etwas eng ist. Aber Hautsache, es funzt. Die Tiefenanzeige ging bei ruhiger See bis ca. 220m.
Die Durchfahrt von der Anlage nach rechts um dann noch „oben“ Richtung Hallarrevet/Edoyrevet in den Bereich zwischen Froya und Dolmoy zu kommen, ist zwar möglich, aber ich würde grundsätzlich davon abraten, denn da sind schon ein paar sehr, sehr flache Stellen und extrem viele Felsen dazwischen. Auf der Karte, die man von Halvar bekommt, ist der Bereich übrigens als Sperrgebiet markiert und es zahlt angeblich keine Versicherung, wenn man das Boot dort schrottet. Wir sind dort jedenfalls nicht durchgefahren. Der Weg außenrum kostet dann aber auch mal 1,5 Tankfüllungen für hin und zurück und ca. 50 Minuten Fahrt. Als wir es dort versucht haben, war allerdings viel zu viel Strömung, Wir kamen selbst mit 1 kg nicht dauerhaft runter. Wir haben es über mehrere Stunden immer wieder mal versucht – hat halt an dem Tag trotz Flaute nicht gepasst. Das war dann auch unser einziger Versuch in der „Tiefsee“. Mein Kollege ist zwar mit 75 noch extrem rüstig, aber ohne E-Rolle war ihm das nach 3 Mal vergeblich runterlassen, 1 Kilo und über 200m Schnur im Wasser auch zu viel. Ich hab dann immer mal wieder getestet, aber wie gesagt, die Strömung war zu stark.
Eine andere Gruppe ist über den kurzen Weg fast jeden Tag/Abend hingefahren (Fahrzeit nach deren Aussage ca. 35 Minuten). Sie konnten dort eine Menge richtig fetter Brocken (Leng, Lumb, Dorch, Seelachs) fangen, allerdings ab 140m Tiefe. Das muss man halt auch mögen.
Wir haben jedenfalls auch sehr gut gefangen, alles querbeet und meist in Tiefen zwischen 10 und 30 Meter – Seelachse eher zwischen 50 und 70 Meter. Viele Dorsche, sehr schöne Pollacks und extrem fette Seelachse in 60-90cm. Zwar haben wir jedes Jahr Seelachse in dieser Größe gefangen, aber bei weitem nicht so fette Teile.
Dann noch einige Schellies und ein paar halbstarke Lengs (bis auf einen etwas größeren – s. Foto). Und ein Heili war auch noch dabei, allerdings geradeso groß genug. Er biss auf ne halbe Makrele.
Makrelen waren allerdings fast garnicht an der Oberfläche zu finden. Wir fanden sie eher zufällig. Im Sund vor der Anlage standen fast die ganzen zwei Wochen lang kleinere Heringsschwärme. Die Jungs halten aber leider nicht ganz so gut am Haken beim Naturköderangeln. Unter den Schwärmen gabs dann auch mal den ein oder anderen Brocken, meist Dorsche.
Seehechte haben wir nur 2 gefangen, eher zufällig. Beim Naturköderangeln gezielt auf Seehecht jedenfalls nicht.
Am letzten Tag sind wir dann morgens noch raus, weil das Wetter auch super war und wir einfach noch Bock hatten. Wir wollten noch ein paar Pollacks an den Felsen verhaften. Da konnten wir noch 4 Dorsche und 4 Pollacks und ich noch den dicksten Pollack des Urlaubs erwischen. Ich dachte fast 20 Sekunden lang, es wäre ein Hänger und dann hat er mich schnell vom Gegenteil überzeugt.
Falls es interessiert: Die Filets haben wir mittags gegen 13:30 eingefroren und sie waren abends gegen 22 Uhr komplett durchgeforen – also kein Problem, solange man die Tüten nicht aufeinanderlegt.
Dann gabs noch einen platten Reifen, aber gottseidank erst am Zielort und direkt vorm Haus, demnach kein großes Problem. Ich kann nur jedem empfehlen, sich einen richtigen Ersatzreifen einzupacken.
Auf dem Rückweg haben wir mehrfach Elche gesehen, insg. 8 Stück. Ein riesiges Teil lief kurz vor uns in einem Ort direkt über die Straße – war mit seiner Holden wohl auf der Durchreise. Leider waren wir mit der Kamera jedes Mal zu spät dran. Aber seine Holde habe ich noch in der Ferne erwischt (s. Foto).
Und gleich noch die Bilder dazu.