Heikles Thema: gefrorener Seelachs

Luxusprobleme…
jeder selbst gefangene Fisch aus dem Nordmeer ist doch um Welten besser als der teuerste Fisch aus dem Regal…
Ich würde das nicht so pauschal behaupten, emotional na klar, so meinst du es ja auch, das ist ja klar:wink:. In der konventonellen Fischerei gehts vom Fang bis zum gefrorenen Filet meist relativ schnell und sauber zu. Und vom Preis her sind die selbstgefangenen 18kg, für sagen wir mal 1000-1500 € pro Fangtrip, als durchaus gehoben zu bezeichnen, da könnte man die Kühl-/Gefriertheke bei Lidl schon ganz schön leeren. Aber klar, es ist schon was anderes, den eigenen Fisch zu braten. Erfahrungsgemäß halte ich Seelachs nicht so anfällig für Gefrierschäden, wie bspw.Makrelen. Geschmacklich ist er am aller besten frisch in Norwegen gebraten, da schmeckt man einen echten Unterschied zum Gefrierfisch. Bei uns gibts immer Fisch satt vorort frisch gebraten, gern auch als Fischsuppe. Gefrorene Fischmengen von über 10 kg p.P. brauchen wir speziell eigentlich nicht, da gabs in der Vergangenheit schon mal den ein oder anderen Ötzi in der Truhe, das sparen wir uns.
 
Seelachs in Bierteig sehr Lecker auch noch nach 6 Monaten im Ftroster

Gruß Dieter
so isses, im Bierteig knusprig frittiert, als Fish&Chips, oder deftig in Fischfrikadellen - schmeckt besser als jeder Dorsch.
 
Jetzt gebe ich auch mal meinen Seelachs dazu ;)
Wir mögen am liebsten Seehecht. Aber auch Leng und Lumb sind gerne gesehen auf unseren Tellern. Aber wir hatten auch immer Seelachs. Natürlich angele ich lieber gezielt auf Seehecht und Leng, aber wenn ein schöner Seelachs am Haken hängt macht nicht nur der Drill Spaß, sondern auch beim Essen ist er gut. Wir haben auch vakuumierte Filets nach einem Jahr gegessen und es schmeckte sehr gut.
Ich habe gerade von Bekannten, Freunden oder Kollegen/innen nur positives Feedback bekommen. Viele sind nicht in der Position auf einem so hohen Niveau zu "jammern" (bitte jetzt nicht so Ernst nehmen) und können sehr selten bis kaum selbst gefangene Fische aus dem gelobten Land genießen.

VG aus SA ;)
 
Eine Möglichkeit, die wir gerne nutzen: die Rückenstücke (gern ohne das braune) so mitnehmen und aus den Schwanzstücken vor Ort Seelachsschnitzel machen. Tolles Geschenk in der Heimat für alle Fischliebhaber und dadurch schmeckt der Seelachs auch nach einem 3/4-Jahr in der Truhe noch vorzüglich 😉

Ansonsten echt First-World-Problems, die wir hier haben 😉 Lasst uns froh (und durchaus etwas demütig) sein, dass wir diese Luxuxprobleme haben 😋
 
Seelachsschnitzel ist ein Super Tipp, egal ob als dünne Scheiben oder gehäckselt, schmeckt eigentlich immer. Kann man auch gut aus gefrorenem Fisch machen.
 
Mein Lieblingsfisch ist der Pollack, ich nehme aber auch immer so 3-4 Seelachse in der 4-6 kg Kategorie als Filet mit.
Ich kann ihn sehr tief (unter -45 Grad) einfrieren, dann kann man ihn sogar nach 2 Jahren ohne Einschränkungen essen.

Am liebsten mag ich ihn vom Holzkohlengrill, mit Salz und Pfeffer und mit Olivenöl eingepinselt ( ohne Haut).
Am zweitliebsten heiß geräuchert mit Haut. Meine Freunde lassen dafür Wildlachs und MeFo aus dem
Räucherofen links liegen, der Seelachs bleibt total saftig 😊👌
 
In ordentlichen Beuteln vakuumiert kann man den auch noch nach über einem Jahr futtern, zumindest ohne dass mir ein wesentlicher Unterschied aufgefallen wäre.

Noch vor ein paar Jahren mochte ich es gern, jetzt ist das halt ein Köderfisch, bzw. halt ein C&R Fisch. Gelegentlich mal für Fischfrikadellen im Urlaub aber ansonsten dürfen die Brüder wieder schwimmen, wenn ich keine Abnehmer habe.

Einmal haben wir über 40kg fertig vakuumierten (Groß-)Köhler gegen Bier getauscht, weil wir dann besseres gefangen haben. Das war der mit Abstand beste Fisch den ich je getrunken habe.

Seehecht und Butt sind mir derzeit am liebsten.

Köhler ist auch schmuddelig beim Filetieren, innen wie außen, Pollack ist zumindest innen noch sauber. Geht echt nix über Dorsch und Butt auf dem Filetiertisch.
 
Ich schrieb ja eingangs „ein heikles Thema“😀
Ich wollte nur meinen Teil dazu beitragen, dass möglichst wenige Anfänger enttäuscht sind, wenn sie sich schön mit Seelachs-Jahresvorräten eingedeckt haben.
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@Jeg Norge : ja, Pollack finde ich auch toll, persönlich noch besser als Dorsch (aber das ist dann WIRKLICH zu hohes Niveau des Jammerns😀). Hatte ja dieses Jahr seit langen Jahren dank deiner Reviertipps mal wieder welche dabei.
Und die Sache mit deinem -45 C Supercooler ist natürlich DIE Lösung für Seelachs 😀😀😀 (im Ernst: für besonders hochwertigen Fisch - und das sind gerade diese fetten Arten ja - finde ich das eine tolle Sache).
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Dasselbe wie zum Seelachs/Köhler würde ich übrigens auch zu Seehecht und Heilbutt sagen; wohl letztlich eine Frage des Fettgehaltes.
 
Ich bringe immer nur 2-3 Seelachse mit die maximal 80 cm lang waren, für die Fischsuppe sind die dann. Ich habe mal vor 2 Jahren einige größere mitgenommen, weil wir nur 2 Angeltage hatten und nicht viel Fisch in den Kisten war, ausser eben der Seelachs. Die Filets der großen habe ich nach und nach den Katzen gegeben, weil sie wirklich nicht geschmeckt haben.
Das Thema hatten wir schon
 
Eine Möglichkeit, die wir gerne nutzen: die Rückenstücke (gern ohne das braune) so mitnehmen und aus den Schwanzstücken vor Ort Seelachsschnitzel machen.

Rückenstücke - und was machst Du aus dem Rest? wegwerfen?

Ich schätze den Seelachs in allen Bereichen. Wir nehmen ihm das Leben und sprechen von minderwertigem Fisch, wie einmal zu lesen.

Nicht umsonst schätzen die Norweger den Seelachs. Ich vakuumiere - vielleicht ist das für die Haltbarkeit besser .Dann gibts super Fischpflanzl. (bayrisch)

Der Küstendorsch ist gefährdet. Dann wäre ein zeitweises Ausweichen auf den Seelachs doch mehr als angebracht.


Hermann
 
Weiter oben las ich, dass Seelachs/Köhler fett wäre, hab ich ehrlich gesagt noch nicht festgestellt, das Gegenteil halte ich eigentlich für zutreffend, deshalb ist er gefroren für mich auch kein Problemfisch. Fette Fische sind bei mir eher Makrele, Hering, Aal oder Lachs.
 
Der Küstendorsch ist gefährdet. Dann wäre ein zeitweises Ausweichen auf den Seelachs doch mehr als angebracht.
Dazu gibt es ja auch andere Arten, die super einzufrieren und zu lagern sind, und in aller Regel einfach und in guten Mengen vor Ort zu fangen sind, wie eben Platte und Wittling (Pollack ist natürlich nicht immer und überall einfach). Natürlich muss man bei diesen kleineren Arten ein bisschen an seinen Filetier-Skills arbeiten, aber so an die 40 % Ausbeute kommt man auf jeden Fall ran - da genügt praktisch ein paar Sessions, um am Limit zu kratzen. Und Spaß macht diese feinere Angelei allemal.
 
Weiter oben las ich, dass Seelachs/Köhler fett wäre, hab ich ehrlich gesagt noch nicht festgestellt, das Gegenteil halte ich eigentlich für zutreffend, deshalb ist er gefroren für mich auch kein Problemfisch. Fette Fische sind bei mir eher Makrele, Hering, Aal oder Lachs.
Zum Beispiel Dorsch und Seelachs werden beide als "Magerfische" klassifiziert, das stimmt. Wenn man ein bisschen weiter recherchiert (was gar nicht einfach ist, weil z.B. Alaska-Seelachs gerne als "Seelachs" in den Tabellen auftaucht) kommt man darauf, dass es einen Unterschied im Bereich von etwa 0,2 % gibt - bei insgesamt um die 0,8 %. Zudem kommt es wahrscheinlich noch auf die Fettsäurenzusammensetzung an - gerade die wertvollen mehrfach ungesättigten werden besonders schnell oxidiert/ranzig - was wiederum mit der Nahrung zusammenhängt (z.B. mehr Plankton oder mehr Fisch).

Dann hatten wir noch familienintern die Fragestellung, ob es sich z.B. negativ auf den Geschmack auswirkt, wenn von den Fischen eine bestimmte "exotische" Nahrung in großen Mengen verzehrt wird, wie z.B. Strandkrabben und Schlangensterne. Scheint aber nicht so eindeutig - letztes Jahr hatten wir z.B. viele Dorsche um die 70 cm mit massenhaft Schlangensternen im Magen, Geschmack ganz normal.
 
Weiter oben las ich, dass Seelachs/Köhler fett wäre, hab ich ehrlich gesagt noch nicht festgestellt, das Gegenteil halte ich eigentlich für zutreffend, deshalb ist er gefroren für mich auch kein Problemfisch. Fette Fische sind bei mir eher Makrele, Hering, Aal oder Lachs.
dann fang mal nen grossen(ab einem meter) und ziehe die haut ab. dann siehst du das fett!
 
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Weiter oben las ich, dass Seelachs/Köhler fett wäre, hab ich ehrlich gesagt noch nicht festgestellt, das Gegenteil halte ich eigentlich für zutreffend, deshalb ist er gefroren für mich auch kein Problemfisch. Fette Fische sind bei mir eher Makrele, Hering, Aal oder Lachs.
nich verwechseln: Fettschicht unter Haut oder im Fleisch. Beim Köhler war wohl das erste gemeint.
 
Dazu gibt es ja auch andere Arten, die super einzufrieren und zu lagern sind, und in aller Regel einfach und in guten Mengen vor Ort zu fangen sind, wie eben Platte und Wittling (

Weicht jetzt zwar vom Thema ab. Ich habe in Nordnorge in 80 m Tiefe erst zwei schöne Wittlinge gefangen.

Wie und wo fängst Du Deine Wittlinge?

Hermann
 
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