Eisbär
Machdeburjer
Schlecht für Deutschland, gut für den Fußball
RB Leipzig hat den Traum vom deutschen Finale in der Europa League platzen la...
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Eine Meinung die ich teile und die so gut geschrieben ist, dass ich sie hier unbedingt reinkopieren möchte.
Man vergleiche da mal die "Fans von RB" mit denen der Eintracht. Das sind Welten zwischen einem Traditionsverein und einer Brausefirma.
2.200 Tickets stellten die Rangers den Gästen aus Leipzig für das Duell im Ibrox zur Verfügung. Das entspricht gut fünf Prozent der gesamten Stadionkapazität. Eigentlich ein Witz für eine Partie dieser Dimension. Und doch zu viel für RasenBallsport Leipzig. Gerade einmal gut 1.000 Eintrittskarten wurden die Konzern-Sachsen los. Doch damit nicht genug der Bloßstellung: Ein geplanter und angekündigter Fanmarsch vom zentralen St. George's Square zum Stadion wurde kurzfristig abgesagt. Der Grund? Es waren nur gut ein, zwei Dutzend Wanderwillige aufgekreuzt.
RBs Führungsriege mag genervt sein von den ständigen Hinweisen auf die Entstehungsgeschichte des Klubs, auf die fehlenden Mitbestimmungsmöglichkeiten für Anhänger, auf die nicht vorhandene Tradition und Verwurzlung am Standort Leipzig. Genau diesen Diskussionen hätten sie sich mit dem Einzug ins Europa-League-Finale jedoch wohl so dezidiert stellen müssen wie nie zuvor.
Denn, die Sache ist folgende: Red Bull mag Leipzig mit den "Rasenballern" den langersehnten Profifußball in die Stadt gebracht haben – aber RB Leipzig ist auch nach zehn Jahren nicht mehr als ein netter Zeitvertreib. Ein spannendes Event, zu dem man die Kinder am Wochenende ausführt oder sich Donnerstagabend mit den Freunden trifft. RB Leipzig ist aber – und das ist auch die Rückmeldung vieler Stadtbewohner – keine Herzensangelegenheit. Keine Leidenschaft, für die man sich drei Tage Urlaub nimmt (oder krankschreibt), um in billigen Absteigen und Flughäfen schlafentzogen Europa zu erkunden. Kein Klub, für den das Herz schneller schlägt und blutet.