Ich bin so ehrlich und lasse dann gleich mal die Rationalität außen vor - diese anzulegen hieße wohl, (bei weiblichen Exemplaren) 1,30 bis 1,40 m anzusetzen, um dem hierzulande offiziell maßgeblichen Gedanken der wenigstens einmal gewahrten Chance zur Fortpflanzung gerecht zu werden...
Ich habe das bisher so gehalten: Alles unter 10 Kilo ist und wird, so es sich wieder einmal ergeben sollte, konsequent baden geschickt (worden).
Mitgenommen habe ich ab 30 Pfd., wobei ich zumindest einmal mit dem "rationalen Mindestmaß" im Reinen gelegen habe. Das würde ich auch künftig, so mir das Glück hold sein sollte, so handhaben wollen, womöglich jedoch mit einer kleinen Einschränkung, über die ich bislang noch nicht schärfer sinnieren musste.
Ziel einer Tour ist es für mich, es bei gezielter Angelei jeweils auf eben einen vorzeigbaren Fisch zu bringen. Ab 30 Pfd. habe ich den nach meinen Ansprüchen definitiv gefangen. Was ich mit einem Fisch zwischen 20-30 Pfd. machen würde, weiß ich noch nicht so richtig - ich würde mir da alle Möglichkeiten offen halten wollen und vielleicht verstärkt auf die Länge von mind. 1m schauen.
Wenn ich allerdings bereits einen von über 30 Pfd. gefangen haben sollte und anschließend noch einmal Glück haben sollte, dann geht einer von 20-30 Pfd. wohl mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit wieder baden!
Ob ich jemals in die Verlegenheit geraten werde, wegen gehäufter Fänge dann nach meinem selbst auferlegten "Pflichtexemplar" auch über das Zurücksetzen größerer Exemplare von über 30 Pfd. ernsthaft nachdenken zu müssen, vermag ich mir jetzt als Berufspessimist nicht wirklich auszumalen, aber eines dürfte dabei zusätzlich schwierig werden.
Solche Fische in jeglicher Hinsicht so zu bändigen und zu handlen, dass sie anschließend wieder quitschvergnügt ohne zusätzliche größere Löcher im Pelz bzw. vertretbar verträglichem Tam Tam wieder von dannen paddeln können, das erfordert zumindest allerhöchste Umsicht, um ein Vielfaches erhöhte Risikobereitschaft und wohl auch einiges an Erfahrung by Doing...
Mein Fazit: An sich wünschenswerte Theorie und letztlich umsetzbare Realität scheinen mir bei diesem Thema doch ziemlich auseinander zu klaffen...
Ich für mich habe entschieden, einen Mittelweg zu beschreiten, den ich folgendermaßen verorten wollen würde: Einerseits weit entfernt von maßloser und auf Dauer schädlicher Gier, andererseits aber auch bewußt auf meines Erachtens zu guten Stücken realitätsferne Romantisierungen verzichtend!
Gruß Sjöuhyre
Ps.: Das sauberste wäre wohl, sich nach Erreichen vollster persönlicher Zufriedenheit (bei mir 1 guter Fisch) für den Rest der Tour anderen Zielen zu verschreiben...