Frage an die Lachs-Experten

..."richtigen" atlantischen Wildlachs bekommst Du nur an einigen, wenigen Flüssen in Norwegen zu kaufen, bzw. von Personen, die noch im
Fjord fischen dürfen, ... z. B. in Namsos oder oberhalb am Namsen. Außer kommerziellen Großabnehmern werden die Fische
immer gefroren verkauft, meistens "rund", das heißt noch nicht ausgenommen. Man kann meist die kleinen mit 1,5 bis 2,5 kg kaufen,
die meist wenig fett haben, aber auch Fische mit 5-10 kg, die doch schon richtig fett sein können. Ich würde einmal sagen, dass ein
Laie nicht erkenn kann, ob der Fisch vor dem Räuchern gefroren oder frisch war. Meine Lachse gefriere ich ein und mache NUR
aus gefrorenen Fischen meinen Gravedlachs. Wie gesagt, gibt es keinerlei Angebot um diese Jahreszeit von frischem, atlant. Wildlachs,
er ist halt schon eine ganze Weile geschont...

Mein bisheriger Spitzenreiter war frischer Pazifischer Lachs. Ein sehr guter Freund war in einer Lodge etc....

Der Lachs wurde direkt nach dem Fang für 48 h geräuchert und dann tiefgefroren.(extra noch mal nachgefragt)

Die Frage war generell nach TK-Lachs.

Eine Kühlkette oder Schonzeiten sind mir bekannt.


}Es soll jeder seinen Lachs kaufen, den er für richtig hält, es soll jeder das Produkt auf seine Weise veredeln,wie er es für richtig hält und es soll jeder satt werden!{
 
Vielen Dank euch allen für die Antworten und die rege Beteiligung.

Als Resümee nehme ich mir mit, dass tiefgefrorener Lachs sehr wohl für Graved-oder Räucherlachs geeignet ist.
Entscheidend ist erwartungsgemäß die Qualität des Fisches an sich. Der Rest ist gute Zubereitung und vor allem Geschmackssache.

Grüße aus Kelkheim,
Thomas
 
ich hätte jetzt gerne eine Portion Lachs mit Kartoffelpuffern und Apfelmerrettich! :biglaugh:

Zum Glück ist ja bald Weihnachten! :laola:
 
ich beize meine mefos auch zu 90% nach dem frosten-null problemo.

dass wildlachs und mefo nicht wirklich mit zuchtlachs vergleichbar ist, sollte klar sein...
allerdings habe ich schon richtig fettige laxe aus der ostsee gegessen.

ein wilder (atlantischer) lax in der fressphase ist halt auch noch mal was anderes, als einer der auf'm weg in den fluss gefangen wird.
 
Hallo Thomas, habe deine Frage gerade erst gesehen. Ich weiß ja nicht, wo du den Lachs gekauft hast, und was du dafür ausgegeben hast. ich habe EINMAL "echten Wildlachs" bei Kaufland mitgenommen, weil ich gern in der Fischsuppe verschiedene Fischarten verwende, und da ist eine Sorte mit rotem Fleisch und dem typischen Salmo-Geschmack eigentlich immer interessant. Der Fisch (im ganzen, in einer nicht durchsichtigen hellblauen Folientüte mit aufgedrucktem Lachs verpackt, etwa 1,5 kg schwer) war auch erstaunlich preiswert. Also mal mitgenommen zum probieren. Die Lachsart stand nicht auf der Tüte, nur Wildlachs, Pazifik, Herkunft Kanada, oder so ähnlich.

Schon beim Auspacken im gefrorenen Zustand fiel mir der ausgesprochen schlechte Ernährungszustand des Fisches auf. Eine große Forelle unmittelbar nach der Laichzeit hat etwa die selben Proportionen. Die ehemalige Farbe der Haut war kaum noch zu erkennen, ich bin mir aber zeimlich sicher, daß das ein Hundslachs war (Ketalachs). Der Name soll sich angeblich davon herleiten, daß die kanadischen Ureinwohner den nur als Hundefutter genommen haben, ich weiß aber nicht, ob das stimmt. Ich denke, das war bei dir auch ein Ketalachs, denn Coho (Silberlachs) ist eigenlich - soweit ich weiß - der edelste und teuerste der pazifischen Lachse. Aber ich weiß ja nicht, wieviel du dafür ausgegeben hast.

Beim Filetieren des frisch aufgetauten Fisches wurde es dann richtig eklig. Das blaßrosa (nicht wie gewohnt kräftig rote) Fleisch war unter der Haut graubraun, völlig weich und matschig und roch irgendwie unangenehm tranig und verströmte beim genaueren Beschnüffeln auch einen typischen "Süßwasser-Geruch", etwa so, wie es an einem großen Flußwehr im Unterlauf unserer Flüsse richt (du kennst diesen Geruch bestimmt auch). Ich hab das Teil dann zusammen mit der Verkaufsverpackung in eine neue Plastetüte gesteckt und am nächsten Tag zurück zum Kaufland gebracht. Die werben ja damit, daß die unbürokratisch alles zurücknehmen, wenn man mal nicht zufrieden ist. Und so wars auch, Geld gabs ohne Probleme direkt an der Info zurück, noch paar Euro draufgelegt und ein ordentliches Stück frischen (nicht eingefrorenen) norwegischen Zuchtlachs gekauft.

Ich will jetzt nicht sagen, daß jeder gefrorene "pazifische Wildlachs" bäh ist, aber ich lasse seitdem die Finger von den Teilen. Das ist aber meine persönliche Erfahrung und kann sicherlich nicht verallgemeinert werden.
 
Puh, ich dachte schon, wer als Angler sowas kalt räuchert und dann auch noch PROBIERT, hat sicherlich die Kontrolle über sein Leben verloren :a045:
 
Once in a Lifetime

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Ein sehr großer Teil dessen, was wir veredeln wollen, wird tiefgefroren sein.

Man muss halt schauen, wie man das Beste draus macht und Übung macht den Meister.
 
Ich hab bis vor 2 Jahren auch jedes Jahr um die Weihnachtszeit eine oder zwei große Lachsseiten vom Lidl oder von der Metro kalt geräuchert. Mit dem Ergebnis war ich auch immer recht zufrieden. Vor 2 Jahren hab ich aber dann bei uns in der Nähe einen kleinen Forellenpuff entdeckt. Die hatten dort in einem der beiden Teiche immer richtig gute Lachsforellen, so 2,5 - 3 kg. Ganz silberblanke Fische, fast ohne den sonst für Lachsorellen typischen Regenbogenstreifen auf der Seite, mit völlig intakten Flossen (offensichtlich nicht aus einer Betonrinne). Keine Anhung, woher die die beziehen, der Betreiber verrät es nicht (sagte, das sei sein Geschäftsgeheimnis, o.k.).

Die sind nicht ganz so fett wie die norwegsiche Zuchtlachse, schmecken kalt geräuchert aber aller erste Sahne. Ich denke, daß das an der absoluten Frische liegt. Nachmittags gefangen - abends schon eingesalzen, frischer geht es ja nicht. Die Lachse beim Lidl und so liegen ja doch schon eine ganze Zeit auf Eis, bevor die in die Verkaufstheke kommen, was der Qualiät nicht so gut bekommt. Das merkt man schon daran, wie relativ leicht sich die Gräten ziehen lassen, falls noch welche drin sind. Aus einem wirklich frischen Filet bekommt man die Gräten nicht heraus, das geht erst nach eine Liegezeit von 3-4 Tagen (habe ich selbst schon probiert), und dann ist der Fisch nicht mehr wirklich frisch, auch wenn man den natürlich trrotzdem noch gut essen kann. Aber die Qualität leidet schon etwas.

Der Preis war bisher auch vergleichbar. Letztes Jahr wollten die 13,50 € pro Kilo Fisch ungeschlachtet, da kommt man dann auch auf ungefähr 20 €/kg Filet - also mit den Lidl-Lachshälften pi mal Daumen vergeichbar. Und last but not least macht es natürlich auch Spaß, eine große Lachsforelle an der 5er Fliegenrute auszudrillen, das kommt dann noch on top!
 
die gräten bekommt man auch aus frischesten filets gezogen, geht halt nur schwerer... mit ner zange aber kein problem.

einmal eingefroren geht's dann super einfach...
 
Das mit dem Grätenziehen ist, glaub ich, wirklich so’n bißchen eine Frage der Technik. In den Schlachtereien, werden die Gräten auch gleich nach dem der Fisch durch die Filetiermaschine ging, am Ende noch mal manuell gezogen. Da ist der Fisch normalerweise auch keine Stunde tot.

Ich habe die beste Erfahrung damit gemacht, die Gräten nach dem Salzen zu ziehen. Da sind die Filets schon ordentlich fest und die Gräten lassen sich mit der Zange noch besser greifen und ziehen.

Gruss
Smolt
 
dass wildlachs und mefo nicht wirklich mit zuchtlachs vergleichbar ist, sollte klar sein...
allerdings habe ich schon richtig fettige laxe aus der ostsee gegessen.
Ganz so einfach ist das nicht, denn die sehr guten Lachsräucherreien, lassen die Zuchtlachse 3 Monate hungern, das Ergebniss dürfte klar sein, das Fett ist aufgebraucht und die Qualität ist ebenso gut wie von Wildlachs, mit dem Unterscheide das diese Gezüchteten lachse sehr viel weniger Umwelt belastet sind. Balik zum Beispiel fertigt so, und deren Quaität ist Top, da kommt nur noch mein Freund Ille mit, dessen Lachs der beste ist den ich je gegessen habe, und das Jahr für Jahr...
 
Ganz so einfach ist das nicht, denn die sehr guten Lachsräucherreien, lassen die Zuchtlachse 3 Monate hungern, das Ergebniss dürfte klar sein, das Fett ist aufgebraucht und die Qualität ist ebenso gut wie von Wildlachs, mit dem Unterscheide das diese Gezüchteten lachse sehr viel weniger Umwelt belastet sind. Balik zum Beispiel fertigt so, und deren Quaität ist Top, da kommt nur noch mein Freund Ille mit, dessen Lachs der beste ist den ich je gegessen habe, und das Jahr für Jahr...
So ganz verstehe ich die Argumentation nicht. Schmecken fettarme Fische bzw. Lachse besser als fettreiche? Ich dachte immer das Fett macht den Geschmack.
Und warum sind Zuchtlachse sehr viel weniger umweltbelastet als Wildlachse? Im Grunde leben doch die Zuchtlachse in dem gleichen Wasser wie die Wildlachse, zumindest solange sie im Meer sind. Zudem werden die Zuchtlachse noch mit einigen "Medikamenten" behandelt was bei Wildlachsen nicht der Fall ist.
 
Ganz ohne Fett geht nicht, aber durch das Aushungern der Zuchtlache ist der Fettanteil im Endefekt in etwa gleich wie beim Wildlachs, Um ein Gewicht von z.b 6kg zuhaben braucht ein Wildlachs 2-3 Jahre länger als der Zuchtlachs, nimmt daher also mehr Umweltgifte auf. Heutige moderne Lachszuchten verzichten auf Beigaben von großen Mengen Medikamente, die meisten Farmen arbeiten ausschließlich Biologisch…
 
Ganz so einfach ist das nicht, denn die sehr guten Lachsräucherreien, lassen die Zuchtlachse 3 Monate hungern, das Ergebniss dürfte klar sein, das Fett ist aufgebraucht und die Qualität ist ebenso gut wie von Wildlachs, mit dem Unterscheide das diese Gezüchteten lachse sehr viel weniger Umwelt belastet sind. Balik zum Beispiel fertigt so, und deren Quaität ist Top, da kommt nur noch mein Freund Ille mit, dessen Lachs der beste ist den ich je gegessen habe, und das Jahr für Jahr...
… ich kann dem was Du geschrieben hast, so wirklich nicht zustimmen. Ich weiß, dass Du hier sehr geschätzten Räucherlachs verkaufst
und mit der Materie befaßt bist. Ich selber habe von 1993 bis 2000 jedes Jahr vor Weihnachten ca. 5 Tonnen und von 2000 bis 2011
noch 1-2 Tonnen Räucherlachs aus Norwegen importiert, von insgesamt 3 verschiedenen Firmen und selber in den letzten 30 Jahren
jährlich 5-30 Wildlachse gefangen. Deswegen glaube ich das auch mit beurteilen zu können.

Es gibt erhebliche Unterschiede bei dem Fettgehalt von Zuchtlachs vor dem Schlachten und einige Räuchereien kaufen da teilweise
nicht so extrem fette Lachse. So kann man vom Zuchtlachs wirklich tollen Räucherlachs herstellen, vor allem sind fast alle Seiten
ähnlich in Größe und Qualität, was das Räuchern erleichtert. Aber nicht immer bekommen gerade vor Weihnachten Räuchereien
die Fischqualität, die sie wollen. Es sei denn es sind die Industrieriesen, die ihre eigenen Zuchten hinten dran haben…

Beim Wildlachs ist das „industrielle„ Räuchern nicht möglich, weil fast jeder Fisch anders ist. Kleine feine Räuchereien in Norwegen
bekommen das manchmal gut hin und tun jeden Fisch individuellsalzen und individuell lange im Rauch hängen. Ich lasse dort selber
auch jedes Jahr einpaar Wildlachse räuchern.

Aber wie bei einem Zuchtlachs, der als Turbolachs hochgemästet wird, die Qualität gleich gut gegenüber einem Wildlachs sein
soll/kann, kann ich überhaupt nicht verstehen?! Der Wildlachs braucht für das gleiche Wachstum 2-3 x so lange, schwimmt
teilweise große Distanzen, benutzt seinen Körper für Vortrieb und hat eine ganz andere Konstistenz im Fleisch, wenn er in die
Flüsse geht und hat verschieden Naturnahrung zu sich genommen. Wenn er erst spät im Fluß gefangen wird, leidet natürlich
auch die Fleischaualität. Das beide im Meerwasser enthaltene Umweltgifte aufnehmen, ist klar. Wobei der Zuchtlachs eher Ursache
als Opfer der negativenUmweltbedingungen ist, sollte jedem klar sein. Genau so ziehe ich jedes Freilaufschwein dem armen Kollegen vor,
der mit anderen 1000 armen Schweinen hoch gemästet wurde. Der eine hat seine Muskeln verwendet, andere
Naturnahrung mit aufgenommen… kein hinkender Vergleich!

Den zitierten Balik Lachs gab es vor 30 Jahren auch schon. Tolles Marketing Konzept mit Frostfisch aus der Not geboren.
Er ist wirklich im Geschmack gut, mir ist der zu fett (man muss nur alle Werbefotos auf deren Webseite ansehen) und gnadenlos
überteuert. Ich habe in einigen norweg. Räucherein besseres gegessen, für viel weniger Geld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ohne Fett geht nicht, aber durch das Aushungern der Zuchtlache ist der Fettanteil im Endefekt in etwa gleich wie beim Wildlachs, Um ein Gewicht von z.b 6kg zuhaben braucht ein Wildlachs 2-3 Jahre länger als der Zuchtlachs, nimmt daher also mehr Umweltgifte auf. Heutige moderne Lachszuchten verzichten auf Beigaben von großen Mengen Medikamente, die meisten Farmen arbeiten ausschließlich Biologisch…
Da ich keine Ahnung von dem Thema habe nehme ich das so hin. Aber wirklich überzeugt hat mich das nicht, zumal mir im TV durch etliche Berichte immer etwas anderes erzählt wird. Sicherlich hängt es auch von der Herkunft des Lachses ab. Es macht sicherlich einen Unterschied ob der Lachs in Norwegen, Island oder Irland gezüchtet wurde oder in Chile oder sonst wo auf der Welt.
 
Mich schüttelt es schon bei dem Gedanken dieses Zeugs essen zu müssen....😛

Hat zwar gar nix mit dem Thema zu tun ...
Doch wird es Gruppen in der Bevölkerung geben, die so etwas haben wollen ...
Früher war es Angebot und Nachfrage, heute ist auch ein wenig Ideologie dabei ...
Zwinkersmily
 
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