Moin liebe Angelfreunde,
ich lese seit Tagen sehr interessiert die Beiträge aus Nordnorwegen mit und möchte mal ein wenig Optimismus verbreiten. Wir fahren, wie seit über 15 Jahren, nach Garten in die von einem Norweger betriebene Anlage Garten Sjohus. Wir fahren dieses Jahr am 22.05. und ich gehe fest davon aus, dass wir fahren werden. :-)
Vorab sei gesagt, dass es für die Skreijungs natürlich alles andere als optimal läuft und jedem begeisterten Norwegenangler das Herz blutet, wenn man die Situation verfolgt und dazu noch das Wetter betrachtet. Das ist doch total unstrittig. Doch gleich den Abgesang der ganzen Saison zu verkünden bis in den Juli....da blicke ich viel zu positiv in die Zukunft. Da hier im Forum, verständlicher Weise, die Emotionen sich mit Fakten vermischen, habe ich gestern mal meinen norwegischen Vermieter angeschrieben, wie es denn aussieht mit der Reise im Mai und ob wir ihn unterstützen können. Denn Fakt ist eines, die Jungs, die uns seit Jahren die Unterkünfte zur Verfügung stellen, die trifft es doch am härtesten. Für uns ist es eine Woche für die Einheimischen hängt die ganze Saison an dem Thema.
Er schrieb mir, dass die Stimmung gedrückt ist. Es gab 200 Fälle um Oslo und dann waren es gegen Wochenende 600 und aktuell 1300 Fälle. Also exponentieller Verlauf wie überall auf der Welt, rein mathematisch auch logisch. Da fühlt man natürlich erstmal mit, wenn man seinen Vermieter seit 15 Jahren kennt und er dir schreibt, dass er mit der Bank auch die Saison 2021 erlebt und ohne dass die Bank mitspielt, den Winter 2020/2021 nicht überlebt.
Aber auch das war und ist überall auf der Welt, auch bei uns, gleich. Ein Thema, welches für uns nicht kalkulierbar und planbar ist, kommt auf und führt erstmal zur Unsicherheit. Die Fallzahlen wachsen exponentiell und man driftet noch mehr in Unsicherheit und Panik ab. Diese Situation legt sich erst, wenn klare Ansagen erfolgen, Sicherheit geschaffen wird und Maßnahmen eingeleitet werden, bis die Fallzahlen sinken und es Gegenmittel gibt. Das ist in jeder Firma so, bei jedem anderen Thema auch. Wenn in der Firma kein klarer Plan existiert kommt es zur Unsicherheit und dann zur Panik.
Was stimmt mich positiv?
- die Norweger haben ähnlich den Italienern und den Chinesen (anders als wir in Deutschland) gleich drastisch reagiert und kompletten Shutdown eingeleitet
- In China und Südkorea wurde das auch getan und es hat von Januar bis jetzt, ganze 7 Wochen gedauert bis die Fallzahlen drastisch nach unten gingen bis auf nur noch 21 Neuinfektionen diese Woche
- dazu kommt, dass Norwegen mit seinen 5 Mio Einwohnern sehr dünn besiedelt ist und wir die Hoffnung haben dürfen, dass es sich gar nicht erst so stark verteilt wie z.B. bei uns in Berlin, wo 4 Mio auf engstem Raum leben
- auch den Norwegern ist bewusst, das der Tourismus eine Einnahmequelle ist und ich glaube wir können uns sicher sein, dass sie Quarantäne nicht aus Langeweile und nicht länger als nötig verordnen
Sicher ist Ostern unrealistisch und vielleicht werde ich eines Besseren belehrt und 22.05. ist auch dahin...aber Juni und Juli sehe ich noch nicht gestorben. Das mag ein wenig optimistisch sein und vielleicht wird die Zeit mich korrigieren, doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Liebe Grüße und bleibt mir alle gesund
cschickt