Auch beim Transport von Fischen kann die Gasblasenkrankheit auftreten und das, obwohl die Fische ja nur im ca. 1 Meter tiefen Wasser schwimmen.
Die Ursache ist eine Übersättigung mit dem notwendigerweise zugeführtem Sauerstoff, der dann ausgast, mit den bekannten Effekten wie Luftblasen im Auge oder im Gewebe. Die so geschädigten Fische sind praktisch nicht mehr lebensfähig.
Aber auch in freier Natur tritt dieser Effekt auf, gerade in Gewässern mit starkem Krautbewuchs.
Starke Sonneneinstrahlung führt zu einer verstärkten Assimilation der Pflanzen mit dem Effekt das im Wasser eine Sauerstoffsättigung bzw. eine Übersättigung vorliegt. Erkennbar an den aufsteigen Luftblasen aus den Pflanzenstengeln.
In den Fischen passiert aber genau das Gleiche wie zuvor in den Transporttanks. Auch ihr Blut ist übersättigt und beginnt auszugasen.
Das sind aber mal ne Menge Thesen auf einmal... :rolleyes:
Richtig ist, dass es im Sommer je nach Gewässer durchaus zu einer Sauerstoffübersättigung (bis zu 140 %) der oberen Wasserschicht kommen kann.
Aber:
- die Luftblasen aus den Pflanzen sind nicht die Anzeige dafür! Das passiert auch bei niederer Konzentration, da Pflanzen nunmal ständig Sauerstoff "produzieren" (ist eigentlich ein Abfallprodukt).
- so hoch, dass die Fische darunter leiden, kann er natürlich gar nicht konzentriert werden, bzw. sich ändern! Häufige Ursache für Fischsterben im Hochsommer sind allerdings Blaualgen - diese zehren Sauerstoff und sondern Gifte ab!
Beim Fischtransport passiert folgendes:
Über die Kiemen kommt der reichlich im übersättigten Wasser vorhandene Sauerstoff ins Blut und übersättigt auch dieses. Zunächst mal kommen die Fische damit noch prima zurecht. Problematisch wird es, sobald die Fische zu schnell umgesetzt werden. Dann kann es zur Gasblasenkrankheit kommen, weil die Fische den Sauerstoff im Blut nicht so schnell abzuatmen vermögen, wie er "ausperlt" (unterschiedlicher Partialdruck). Er tritt dann zu Gasblasen im Gewebe und Blut der Tiere zusammen und kann Embolien verursachen. Oberstes Gebot ist also eine sehr sehr langsame Überführung in das spätere Hälterungswasser, damit die Tiere Zeit haben, den Sauerstoff wieder abzuatmen. Deswegen sehen die Fische im Transportbehälter oft noch fit aus und man wundert sich dann, wenn sie nach dem Besatz abnippeln...
Wie gesagt - in der Natur wird das nicht passieren, weil sich der Sauerstoff-Partialdruck im Wasser nicht von jetzt auf gleich ändern kann.