AW: EISANGELN!!!
Und wo kriegste im Winter, wenn alles zugefroren ist, Sprock her? Oder gibt's da auch schon was künstliches?
Wichtig beim Angeln mit der Mormyschka ist übrigens, daß man wirklich ganz dünne Schnur verwendet (0,08er bis maximal 0,10er). Außerdem sollte die M. nicht zu groß sein (0,5 bis maximal 1 g, je nach Tiefe). Die großen bunten "Proppen" (wie eine flachgequetschte Erbse), die man heute überwiegend bekommt, sind meist nicht sehr fängig (meine Erfahrung).
Wir haben früher als Kinder das Eisangeln bei den Russen abgeschaut (in der Nähe unseres Hausgewässers war eine Russenkaserne), die russ. Soldaten waren absolute Meister im Angeln, vor allem mit der Mormyschka.
Die haben alle M. selbergebaut. Kleiner silberner Plättchenhaken, ein kleines Schrotblei auf den Hakenschenkel geklemmt, mit der Flachzange etwas breitgedrückt, mit dem Messer die Ränder ein bisschen nachgearbeitet, dann mit einem roten, blauen oder gelben Lacktropfen versehen und anschließend ein winziges Loch durchgebohrt). So fängige Mormyschkas habe ich nie wieder irgendwo gesehen. Da die Russen meist sehr nett zu Kindern waren, hat man immer mal eine oder zwei geschenkt bekommen.
Als Bißanzeiger wurde eine Borste von einem Kunststoff-Hofbesen (die roten) verwendet. Mit einer warm gemachten Flachzange an einem Ende etwas breit drücken, bisschen abknicken und mit einer heißen Stopfnadel kleine Loch durchbohren. Dann an die Rutenspitze vor dem Spitzenring anwickeln und die Schnur durchziehen. Super sensibler Bißanzeiger.
Beim Angeln die M. bis zum Grund ablassen und ganz langsam etwa 10 cm anheben, 10 sek. so halten und dann wieder ganz langsam bis zum Grund absenken. Dabei möglichst ein bisschen zittern (macht man wenns arschkalt ist eh von alleine).
Es gibt wirklich keine bessere Fangmethode für Barsche unterm Eis. Erstaunlich ist auch immer wiedre, wie vor allem richtig fette Barsche auf die Miniköder reinfallen. Beim Biß wird oft nur die unter dem Gewicht des Köders minimal gebogene Besenborste leicht angehoben. Auch Rotaugen und Bleie gehen gut auf den Köder, vor allem wenn ein kleiner Naturköder mit auf der Hakenspitzte steckt. Der Naturköder darf aber nicht so schwer sein, daß der haken aus der typischen waagerechten Stellung gezogen wird. Wenn man die M. selberbaut, kann man die Bohrung gleich etwas weiter hinten anbringen, so daß der haken unbeködert leicht schräg nach oben zeigt.
(o.k., bin jetzt ein bisschen vom eigentlichen Thema abgeschweift, sorry)