AW: Die Bodenseefischer / Der neue Film + Bericht April 2012
Hallo Bodenseefischer,
Privat würde mich Eure Montage (wie auf einem Bild zu sehen ist) interessieren, da ich das Speedpilken noch nie praktiziert habe, es aber gerne in Zukunft tun würde. Gibts dazu eine genau Anleitung. Gerne auch per PN.
Gruß Fischgonzo
Hallo Fischgonzo und Speed-Combo Interessierte
Speedpilken ist den meisten hier zwar schon vertraut und in aller Namen Munde. Trotzdem schreibe ich hier mal kurz meine eigene Ansicht, was Speeden für mich bedeutet.
Der Name Speedpilken ist für mich nicht nur auf die Geschwindigkeit der Speedis bezogen - der Speed der Führung kann je nach Jahreszeit und Beissverhalten von eher langsam bis zu "so schnell wie nur möglich" variieren.
Speedpilken ist auch die "Leichtigkeit des Angelns" wo man einen perfekten Drillkontakt mit dem Fisch erleben kann. Beifänger gehören aus diesem Grund nicht an eine passende Montage. Die leichten, kompakten und sehr agilen Combos sind speziell auf eher kleinen Booten sehr flink und unsperrig. Beim Transport per Flugzeug nehmen sie extrem wenig Platz und Gewicht in Anspruch. Eine Speedcombo kann auch sehr breitbandig sein - vorausgesetzt hochwertig genug kann sie auch grossen Dorschen, und Butts Paroli leisten, wobei ich Letzteres mit grösseren Exemplaren noch nicht als Erfahrungsschatz zählen kann.
Eine Speedpilke kann als Stationär oder Baitcast-Combo zusammengestellt werden, das ist Geschmacksache. Mein Favorit ist die Baistcastversion, wo aber unbedingt darauf geachtet werden soll, dass die Schnurführung
vor und rückwärts synchron läuft, sonst ist ein Ruckeln des Schnurabzugs beim Drillen vorprogrammiert! Preiswerter ist bestimmt eine gute Stationärcombo, alleine eine richtig gute Baitcastrolle geht schon ganz schön ins Geld. Du findest hier in vielen Beiträgen verschiedenste gute Combo-Vorschläge in vielen Preisklassen.
Sehr wichtig ist auch eine dünne, aber gute Geflochtene. Powerpro 15 LBS, die 0.12er Powerline oder eine 0.10er Daiwa Tournament 8 sind Beispiele, die meiner Meinung nach gut passen. Nur so gehen die eher leichten Speeds schnell und tief genug runter, gerade dann wenn eine optimale Drift herrscht. Die Schnurfarbe spielt auf das Beissverhalten keine Rolle, verschiedene Farben haben aber den Vorteil, dass man bei Mehrfachdrills auf einem Boot die oft quer durcheinander ziehenden Leinen besser zuweisen kann, entsprechend einfach ist dann eine nötige Entwirrung, die ich oft als Rutentango bezeichne.
Als Schlagschnur verwenden wir ca. 2-3 Meter Monofil 0.50-0.60, die wir mit dem Albright-Knoten verbinden. Dieser Knoten hat sich sehr bewährt; er ist sehr schlank und läuft problemlos durch die Rutenringe, hat eine sehr gute Tragkraft und lässt sich auch mal auf dem Boot problemlos und schnell nachknüpfen.
Geeignete Speeds gibt es sehr viele, da halte ich mich mit Empfehlungen zurück, zu vielseitig sind die passenden Möglichkeiten und Situationen der gerade aktuellen Situationen und Orte. Nicht falsch liegt man, wenn man den Futterfisch kennt und seine Wahl der Art (Hering oder Sandaale) und der passenden Grösse anpassen kann. Ich habe einfach mal ein Bild reingestellt, welche Speedis bei uns zum Einsatz kommen - Gewichte von 80g- bis 230g. Auch Gummis können funktionieren, unsere Erfahrung ist aber vor allem im Frühjahr eine ganz andere. Gummis waren in Sörreisa bis jetzt hoffnungslos unterlegen.
Ich hoffe ich konnte dir und weiteren Interessierten unsere bisherigen Erfahrungen so etwas breiter nützlich machen.
Gruss vom Bodensee