Verarbeitung des Fischs

kasiminator

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Hallo an alle,

ich hätte gerne mal ein paar Meinungen zu Thema Fisch direkt nach dem Fang.
Ich habe jetzt gehört das man dem Fisch direkt nach dem Fang ausnehmen sollte da sich sonst ggf Parasiten aus den Innereien des Fischs aufs Fleisch übergehen könnten.
Ist dem so?

Freue mich auf Eure Antworten
 
ich habe gehört dass das blödsinn ist. erstens warum sollten die parasiten das tun?
zweitens glaube ich nicht das so ein kleiner wurm so schnell fressen kann um in das filet einzudringen.
ist aber nur die meinung eines unwissenden. fundierte berichte habe ich nicht gelesen.
 
Ich habe jetzt gehört das man dem Fisch direkt nach dem Fang ausnehmen sollte da sich sonst ggf Parasiten aus den Innereien des Fischs aufs Fleisch übergehen könnten.
Ist dem so?
Soweit ich weis schon, wurde mal ausgiebig im Norwegen-Magazin erläutert.
Ich für meinen Teil betäube meine Fänge direkt nach dem Fang, kehle und nehme sie direkt aus. Ist für mich sauberer und ich spare mir Gewicht beim schleppen ins Filetierhaus. Und die Möwen auf See freuen sich auch :a055:
 
Das mit den Parasieten muß eine Mär sein. Kein Berufsfischer nimmt den Fang sofort aus schon garnicht die Trawler da sind oft std. zwischen Fang und Verarbeitung. Ich kehle nur und lege sie in Meerwasser nach ca 2 std werden die meist an Bord filetiert und die filets ebenfalls in Meerwasser gelagert bis ich zu Hause bin. Meist aber nicht viel länger als 3 std.
 
Falsch macht man mit Sicherheit nichts, wenn man den Fang nach dem Kehlen und sauberen ausbluten auch ausräumt. Sauberer ist es allemal auf dem Filetiertisch!

Dass Parasiten innerhalb kürzester Zeit maßgeblich das Filet befallen, ist sicher nicht möglich.

Wichtiger ist, wie gesagt, ein sauberes Kehlen und Ausbluten und dass man drauf achtet, den Fang nicht permanent der Sonne auszusetzen. Ich für meinen Teil räume kaum noch einen Fisch aus. Okay kann gerade beim Dorsch ne kleine Sauerei auf dem Filetiertisch geben, aber wenn ich mir so manche Fischkiste ansehe, möchte ich auch nicht zwingend da einen geöffneten Fisch dort ein paar Stunden drin haben.
 
Wie lagerst Du den ausgenommenen Fisch auf dem Boot über Stunden
Ich kann meinen Vorredner uneingeschränkt recht geben :a020:
Zu deiner Frage:
- Ich bin kaum länger als drei Stunden unterwegs.
- Gelagert wird der Fisch in Seewasser das ich ab und an austausche. Ggf nutze ich PET Flaschen als Akku, die ich durchgefrostet habe.
- Und zu guter Letzt nehme ich nicht mehr als ne Wanne für meinen persönlichen Bedarf mit. Bin da genügsam. Manchmal ist nach ein oder zwei tollen Einzelfischen schon Schluss bei mir.
 
Jeder macht es ein wenig anders, aber da es sich um Lebensmittel handelt gilt, so sauber wie möglich, so kühl wie möglich.
Gegen versaute Kisten hilft eine Wurzelbürste und Reinigungsmittel bis hin zum Hypochlorid.
Falls irgendwie möglich machen wir das so:
Betäuben, Kehlen ab in eine Kiste. Je nach Erfolg der Angelei zeitnah oder nach 6-7 Fischen ausnehmen, mit Seewasser 2-3mal spülen.
Ab in eine andere, saubere Kiste, ob mit oder ohne Kopf hängt von der Vorliebe beim Filetieren ab - wir machen den Kopf weg.
Danach kühlen, am besten mit Eis...oder wie auch immer praktikabel.
Zur Not tut's ein Sauberes! nasses Handtuch. Der Rotzlappen vom Vortag vermeiden wir, wenn immer möglich.
Ab dem Filetieren, kommt kein Wasser mehr an das Fleisch....Bis er in der Küche ist.
Wenn man sauber arbeitet ist das auch vollkommen Ok. Die Filets kommen bei uns zum abtropfen in eine sehr saubere faltbare Klappbox. Auch hier entscheidet der Erfolg... Entweder so eine normale Box von Supermarkt, oder eine evtl. Kleinere Box für Gemüse/Tomaten :-)

Mfg Nick
 
@Jetblack,

Fast genau so, exakt, machen wir es auch.
Dadurch ist im Grunde alles gewährleiset, was mit einer sauberen, hygienischen und leckeren Fischverwertung
gemeint ist.
Eine Ausnahme: An unseren Fisch kommt dann auch in der Küche kein Wasser mehr, denn Seefisch und Süßwasser verträgt sich unserer Meinung nach nicht so gut, d.h. wir haben das Gefühl die Filets werden weich und verlieren auch etwas an Geschmack.
Deshalb kommen die Filets in einen Zwiebelsack, werden am Anleger oder -wenn am Filetierplatz vorhanden-
am Salzwasseranschluß gespült und dann im Zwiebelsack zum Abtropfen eine gewisse Zeit hängen gelassen, bevor sie in die Verpackung kommen.


Gruß,

Helmut
 
Wie lagerst Du den ausgenommenen Fisch auf dem Boot über Stunden?

Da sprichst du eine Frage aus, die sich meiner Ansicht nach viel zu wenige stellen!

kehlen, ja -immer
ausnehmen, nein
Wir haben ne Kiste zum Ausbluten dabei und eine, in der zu den Fischen immer wieder frisches Seewasser reinkommt,
Bei Sonne wird mit nem Handtuch abgedeckt.
Im Sommer haben wir auch schon mal, wie oben beschrieben, mit Eis gefüllte Plastikflaschen dabei.

Wir wählen unser Reiseziel auch danach aus, dass wir nach spätestens 3-4 St wieder zurück sind.
Das Fischfleisch ist viel zu empfindlich und ich habe, zugegebenermaßen, auch schon mal nen Fisch beim Filetieren komplett weggeworfen, da er meiner Ansicht nach schon zu lange in der Kiste lag und sich richtig "breiig" anfühlte.


Grüßla
Norbert
 
anstelle eines Zweibelsackes nehmen wir seit jahren sehr zufrieden einen Drahtkorb zum abtropfen der Filets wie er zb auch von den heringsfischer genutzt wird
sowas hier https://goo.gl/images/Y6kmVc
 
Hallo an alle.
Ich bin so schwer begeistert von den viele. Antworten und werde mich mit Sichreheit einigen Vorachlägen annehmen.

Vielen vielen Dank
 
wenn man so einige Beiträge ließt, müßten alle Fische die ich in tropische Regionen fange nach kurzer Zeit total verseucht sein und der Urlaub nach ein paar Tage im Krankenhaus enden...


Abschlagen, kehlen und an kühlster Stelle lagern. Bauchhöle nie öffnen weil Bakterien ins Fleisch eindringen können. Evtl. zur Kühlung mit nassen Lappen abdecken (öfter wiederholen). Selbst bei heiße nordische 20 Grad hält der Fisch so viele Stunden. Die Verarbeitung (filitieren) geht auch erst wenn die Totenstarre sich gelöst hat.


Sauerei auf dem Filitiertisch braucht es nicht geben wenn so filitiert wird das die Bauchhöhle dabei nicht geöffnet wird. Auch der Kopf kann dran bleiben. Filitieren bedeutet nicht sezieren! Das letzte Milligramm Fleisch muss man nicht von den Gräten kratzen....


Würmer (Nematoden) sind besonders in den Bauchlappen zu finden. Wenn kein Leuchttisch zur Verfügung steht, sollten die Bauchlappen nicht mit verwertet werden. Daher nur bis zur Bauchhöle filitieren ohne das die dabei geöffnet wird.

Solche Fischreste im Meer zu entsorgen ist schon als fahrlässig zu bezeichnen. Wenn andere Fische und Möven diese Reste fressen, wird die Verbreitung der Nematoden begünstigt! Für eine ordnungsgemäße Entsorgung aller Abfälle sollte an Land gesorgt werden.
 
Sauerei auf dem Filitiertisch braucht es nicht geben wenn so filitiert wird das die Bauchhöhle dabei nicht geöffnet wird.

Bauartbedingt hat ja jeder Fisch aber doch noch eine Öffnung, bei der beim Filetieren die eine oder andere Mahlzeit entfleucht.
Wie löst Du das hygienetechnisch? Korken rein?
 
Wollle, mit Sauerei meinte ich auch in keinem Fall das öffnen des Fischs! Wie schon geschrieben, mach ich das eher selten. Mit Sauerei, gerade beim Dorsch, meinte ich, dass es schon mal sein kann, dass hinten aus dem Fisch was rauskommt, was nicht auf den Filetiertisch gehört.
 
Bauartbedingt hat ja jeder Fisch aber doch noch eine Öffnung, bei der beim Filetieren die eine oder andere Mahlzeit entfleucht.
Wie löst Du das hygienetechnisch? Korken rein?


Bauartbedingt :biglaugh:

In der Regel wird an zwei Plätzen filetiert, da kann man das recht für trennen, wenn mal was ausrutscht.
 
Moin Hermi,

am Filitiertisch hat man fließend Wasser.... und die Sch.... läuft ins Kanalrohr.
Das die fertigen Filets noch einmal gut abgespült werden ist doch selbstverständlich.

Wenn man "zarte Streichelhände" hat, kann man das meiste schon an Board abstreifen. So wie Rognern der Rogen abgestreift wird.

Gruß
Wolfgang
 
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