Wilderei in der Barentsee

Dorsch_Max

Well-Known Member
Registriert
24 Juni 2005
Beiträge
1.744
Alter
62
Ort
Köhra
Ich übertrage das mal unkommentiert aus der heutigen Leipziger Volkszeitung.

Moskau/Oslo. Russland hat einen neuen Nationalhelden. In der stürmischen Barentsee entkam Kapitän Waleri Jaranzew mit seinem 12 Knoten langsamen Fischtrawler Elektron der hochgerüsteten Marine Norwegens bis in heimische Gewässer. Zu seinem Fang gehörten auch zwei norwegische Fischerei-Aufseher, die fünf Tage lang gewissermaßen Jaranzews Geißeln waren und erst gestern wieder in die Obhut ihres Staates übergeben wurden.
Von Oslo aus gesehen ist Jaranzew ein ertappter Fischwilderer, der internationales Seerecht verletzt und eine riskante Flucht begangen hat. Aus russischer Sicht hat der Kapitän den überzogenen Anspruch Norwegens auf die reichen Fanggründe um die Inselgruppe Spitzbergen zurückgewiesen. Doch keine Seite will einen Fischereikrieg aus dem Zwischenfall machen. In der Polarregion sind die Nachbarn Norwegen und Russland auf gute Zusammenarbeit angewiesen.
Kapitän Jaranzew soll für seinen tollkühnen Streich mit Geld belohnt werden, befanden 27 Prozent der Russen in einer Blitzumfrage der Komsomozkaja Prawda. 25 Prozent schlugen ihn für den Orden "Held Russlands" vor. Nur 17 Prozent forderten eine Bestrafung des Wilderers.
Am vergangenem Sonnabend brachte das norwegische Küstenschutzschiff Tromsö bei Spitzbergen die Elektron auf, weil die Russen angeblich mit zu dünnen Netzen fischten. Zwei Inspektoren gingen an Bord und ordneten an, das der Trawler zum norwegischem Hafen Tromsö fahren sollte. Dort hätte eine saftige Geldstrafe und wahrscheinlich die Beschlagnahme des Schiffes gedroht. Also machte Jaranzew die Norweger zu Geiseln und drehte ab in Richtung russische Gewässer. "Wenn nötig riskiere ich auch eine Kollision", warnte er über Funk. Nichts konnte ihn stoppen: Weder Leuchtraketen, aus denen die russische Presse Bomben machte, noch angebliche Enterversuche oder ein von einem Hubschrauber abgeworfenes Netz.
Nach einem Tag Verfolgung drehten zwei norwegische Marineschiffe ab, dafür sandte die russische Nordflotte dem Flüchtling eine ganze Armada von Kriegsschiffen entgegen. Norwegen beklagt zwar generell Probleme mit russischen Fischern in der beanspruchten 250-Meilen-Zone um Spitzbergen. Aber der neue Aussenminister Jonas Gahr Störe sagte, der Zwischenfall sei keine internationale Krise. Seine für Fischerei zuständige Kollegin Helga Pedersen vertraute darauf, dass Jaranzew wegen seiner Wilderei auch in Russland bestraft werde. Die russischen Behörden ließen sich gestern das belastende Material von den Norwegern übergeben. Doch wenn es nach des Volkes Stimme geht, wird der Kapitän der Elektron nicht belangt werden: "Der Russe hat es dem Westen mal wieder gezeigt."
Friedemann Kohler und Lennart Simonsson, dpa
 
Denke schon, dass sie ihn anhalten hätten können, wenn sie wirklich gewollt hätten. Wollten aber kein Risiko eingehen um die Situation unnötig aufzuheizen. In zukunft wird man wohl härter gegen solche Kandidaten vorgehen. Vor allem gegen den Kapitän wenn er sich nocheinmal solche Aktionen erlaubt.
... angeblich mit zu dünnen Netzen fischten.
Was soll das denn bitte sein? Interessante umschreibung von zu kleiner Maschenweite ...
 
aus norwegischer sicht stellt sich das aber ganz anders dar.

2 geiseln zu nehmen ist kein spass. sollte das schiff, bzw der kapitän sich noch einmal in norwegische gewässer wagen, wird die küstenwache eingreifen und den kapitän verhaften. ihm droht eine hohe haftstrafe in norwegen.

übrigens werden die beiden geiseln hier auch als helden gefeiert.
 
moin
das ist ein skandal und eine frechheit sondergleichen;ooo; ;ooo; ;ooo;
da kann man aber von ausgehen das der nicht belangt wird.
in deutschland wäre man darfür in den bau gegangen,und nicht als nationalheld gefeiert worden
was soll man zu denen noch sagen
 
2 geiseln zu nehmen ist kein spass. sollte das schiff, bzw der kapitän sich noch einmal in norwegische gewässer wagen, wird die küstenwache eingreifen und den kapitän verhaften. ihm droht eine hohe haftstrafe in norwegen.

Und das, ist genau richtig so!!!!


MfG Arne
 
2 geiseln zu nehmen ist kein spass. sollte das schiff, bzw der kapitän sich noch einmal in norwegische gewässer wagen, wird die küstenwache eingreifen und den kapitän verhaften. ihm droht eine hohe haftstrafe in norwegen.



Und das, ist genau richtig so!!

MfG Arne
 
Huch!
…was sich eher wie ein dumme-jungen-Streich liest ist echt heftig!
naja, ich könnte irgendwie beide Seiten verstehen,
wer weiß wo der Strauchdieb die beiden Kontrolleure wirklich an Bord lies?
denn auch ein russisches Schiff hat rechte!
aber wie gesagt…wer weiss das schon so genau!;)
trotzdem irgendwie eine total bescheuerte Idee vom Käptn!

besten gruß aus HH

Udo
 
war wohl ziemlich schlechtes wetter - da hat er sich ausgerechnet, dass die norweger nix unternehmen was ins auge gehen könnte (noch dazu wo zwei von ihnen auf dem Boot waren). Die Rechnung ist ja auch aufgegangen. Jetztz sind halt die Norweger am Zug sich für das nächste mal einen besseren Plan auszudenken! (Z.b. solche Käptens gleich auf das Kystvakt-schiff hohlen und einen Ersatzkapitän stellen o.ä.)
 
hm, "geschieht im recht" wär jetzt auch ein bißchen hart...
wenns überhaupt stimmt. vielleicht soll er so nur vor einer auslieferung an die norwegischen behörden bewahrt werden.
 
Ich denke es ist so wie Alexander sagt, die Russen ziehen alle Register um sich reinzuwaschen.
Breiflabb
 
ist schon ne heftige Story.....aber wenn ich den Trawler so anschaue, würde ich als Käptn auch einen Herzinfakt bekommen....Eigentlich ist das ein Wunder, dass der noch fischen kann....Wenn ich den Bericht lese und die Ausführungen von Greenpeace folgen konnte, sind die Russen nicht die einzigen, die dort oben räubern....
 
zu den neutzen...

es treiben auch heut zu tage tausende von netzen in den Atlantik gewässern, weil sie bei sturm gerissen sind usw. diese netze wiederrum fangen weiter "Ihren Fisch". Nicht nur das, auch stellen sie erhebliche Gefahren für die Personen Fähren wie die Hurtigrute dar!
Kann also gut sein, das sein netzt nicht nur zu engmaschig war, sondern auch wirklich zu dünn...

Zum Vorfall an sich... Ich liebe Norwegen, möchte gerne den Norwegern glauben... Nur wenn Russland hier lügt, stelle ich dennoch zu bedenken, an jeder Lüge ist Wahrheit dran, ansonsten könnte sie nicht existieren.

Schlussendlich können wir und dürfen wir uns kein Urteil erlauben, ausser das Fischwilderer härter bestraft werden sollten wie es anscheinend im moment der Fall ist ...
 
Nun, wenn in diesem Fall wirklich "eine höhere Macht" das Urteil gesprochen hat sage ich, hart aber gerecht!
 
Das Boot scheint ja in Norwegen nicht unbekannt zu sein KLICK!!!

HIER kann man ein Beweisfoto sehen - wie ich das sehe kann das Netz nicht einfach abreisen - ausser die Taue gehen ab - es geht ja um ds innere feine Geflecht - so jedenfalls hab ich das verstanden!
 
Das insteressante bei der ganzen Angelegenheit sit, dass die Schutzzone 1977 errichtet wurde und nur von Norwegen (eh klar) Kanada und Finnland anerkannt wird. Russland, Island und auch die EU!!! weigern sich die Schutzzone zu akzeptieren!!!
 
Falls es noch jem. interessiert:

Die Russen haben selbst gegen den Kapitän Ermittlungen eingeleitet. Wenn er von Russischer Seite bestraft wird können die Norweger nichts mehr wegen der Sache machen. Gefällt dem Norwegischen Staatsanwalt natürlich nicht!

Die Besatzung ist mittlerweile komplett ausgtauscht, der neue Kapitän möchte möglichst bald wieder auslaufen. In Zukuft soll die Elektron aber in Russischen Gewässern bleiben und ev. ihren Namen ändern. Scheinen doch ordentlich Schiss zu haben, dass die Norweger sie doch noch an den Haken bekommen!
 
Oben