Im Prinzip ist es so. Nun will ich nicht behaupten, dass die norw./russ. Zusammenarbeit immer gut funktioniert hat. Ich erinnere mich das norw. Inspekteure mal von einem russischen Fahrzeug, dass sie kontrollieren sollten, nach Russland verschleppt wurden (lang vor dem Krieg) und das es von norwegischer Seite hieß die illegalen Fänge der russischen Flotte überschreiten die legalen (um ein Vielfaches?).
Verbesserte Zusammenarbeit, bzw eigentlich eher das auf russischer Seite nicht alle illegale Fischerei einfach ignoriert wurde, soll dann zu der Erholung der Skrei Bestände geführt haben, die bis vor einigen Jahren aktuell war.
Generell muss man anerkennen, dass Norwegen in Sachen Management der Bestände wesentlich strikter und effektiver agiert als alle anderen Länder die mir gerade einfallen.... und starke Lobby der Fischer hin, oder her..... Gestern hat fiskeridirektoratet ja die Vorschläge zur Regulierung Heilbutt und Seeteufel vorgelegt. Ist jetzt nicht so, dass sie Interesse der Fischer über den Schutz der Bestände gestellt hätten.
Die geplante Quote von 3t pro Fahrzeug und Halbierung der Netze auf Seeteufel bedeutet im Prinzip das Aus für viele Boote in der Finnmark und in Troms (südlicher vielleicht für einige, die gezielt Seeteufel fischen).
Und genau hier liegt das große Problem, warum tatsächlich Leute wie R. Brossel uns unglaublichen Schaden durch ihre komplette Verweigerung zur Mitverantwortung und Mitarbeit zugefügt haben.
Durch den Anspruch hier für eine Mehrheit der Touristen, bzw der Branche zu sprechen, stehen wir jetzt da, als würden wir uns aktiv dem Schutz der Bestände verweigern.
Es wurde bisher komplett verpasst zu fragen "was können wir tun?", "wie können wir unseren Beitrag leisten, ohne das es das Aus für die Branche bedeutet?"
Es ist mir völlig unverständlich, wie selbst seitens großer Touranbieter in ihren Stellungnahmen fleißig weiter vorgerechnet wird, wie wenig doch die Touristen entnehmen (im Verhältnis) und wieviel Wertschöpfung wir doch im Verhältnis bringen.
Ist irgendwie als würde man gegen eine massive Wand rennen und dann sagen "hat beim ersten Mal nicht geklappt, aber vielleicht jetzt, mit mehr Schwung!"
Sehr guter Beitrag!
Werden die Quoten für Fischer reduziert, ihre Fanggeräte auch, dann wird deren Klagen in Richtung Politik natürlich noch lauter.
Bzgl. Finnmark sollte man aber auch wahrheitsgemäß sagen, daß zwar einerseits schon letztes Jahr die Quoten auf bestimmte Spezies reduziert wurden, aber deren kg-Preis straff im Gegenzug nach oben ging, was on top eigentlich noch mehr Gewinn für sie bedeutet, weil die Betriebskosten zum Fang von weniger Fisch natürlich auch weniger wurden, das findet man natürlich in all dem Wehklagen der Fischer in den einschlägigen FB-Seiten bzw. ganz direkt im Gespräch an der Pier nicht wieder, da ist einfach alles, was mit Angeltourismus zu tun hat, "dritt".
Generell empfinde ich die ganze ablehnende Haltung vieler, Stimmung machender, Fischer eher auf der emotionalen Seite.
Es gibt verschlagene Fischerdörfer an offshore-Zipfeln von Inseln, die früher nur 100 EW hatten, die alle vom Fisch bzw. Staat lebten, die Idylle war natürlich traumhaft. Dann wurden kleine Flughäfen gebaut, auf denen anfangs 3x pro Woche jetzt 3x pro Tag die Widerøe landet.
Der lokale Tante-Emma-Laden wird täglich von Touris geplündert, die dann oft unerfahren mit Boot und 10kn durch den Hafen brettern, bei dreimaligem Anlegeversuch Ponton, Boot u. Fender beschädigen und anschließend nicht gekehlte Fische dilettantisch vom Rückenfilet befreien und den noch brauchbaren Rest entsorgen. Wenn dann noch Müll rumliegt und den ganzen Sommer auf Terrassen lautstark und alkoholisiert (obwohl sich beim Alkohol der Norweger nichts mit dem Touri schenkt) bis in die helle Nacht Party gemacht wird, entsteht eben der Eindruck, daß früher, vor der Tourifischerei, alles irgendwie besser war.
Es ist ein zweischneidiges Schwert für Fischer/Angler als auch für die norw. Regierung, die sowohl den Wirtschaftsfaktor Tourismus als auch den Fischbestand im Auge haben muss.
Es wird einen Kompromiss geben, der nicht alle zufriedenstellen wird, aber klar ist auch, so wie bisher, kanns6nicht weiter gehen.
Wenn die Norweger dann eben irgendwann die Fischausfuhr für Touris verbieten und ihre davon lebenden einheimischen Tourismusbetriebe anderweitig entschädigen, ist das eben so - die wenigsten Länder erlauben Fischausfuhr, egal wie vehement Taugenichtse wie dieser Brossel u. seine Schergen selbstüberhöht versuchen Einfluss zu nehmen, auch Internetforen und deren Betreiber müssten sich dann eine andere Wiese zum Ausleben ihres Geltungsdranges suchen.
Das Problem Touriangelei in Norwegen ist nur ein Promille-Teil der globalen Tragödie um weltweiten Fischfang bei bald 10 Mrd. Menschen auf dem Planeten.