Was mir bei der Diskussion und dem Vorschlag des Fischerverbandes fehlt, ist das so what? Was genau wollen sie mit den Massnahmen erreichen und wie passt es in das Gesamtbild der Fischbewirtschaftung. Im Moment gehts nur darum einen Teil (signifikant?) zu limitieren, aber das Konzept dahinter ist mir schleierhaft.
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Der dahinter liegende Ansatz wurde schon ein paar mal hier im Forum aufgezeigt.
Die Freizeitfischerei steht für eine bedeutende Entnahme des Küstendorschbestandes. (…die, die es nicht glauben oder wahrhaben wollen, einfach mal nachlesen).
Die Gesamtquote (kommerzielle Fischerei + Freizeitfischerei) wurde nun drastisch gesenkt. Konsequenterweise soll nun auch der Anteil der Freizeitfischerei (Touristenfischerei) entsprechend gesenkt werden.
Unglücklich dabei ist, dass man noch nicht mal genau weiß wieviel Küstendorsch überhaupt, von wie vielen Anglern und in welchen Gebieten gefangen wird. Deshalb der Ansatz der Fangregistrierung + Angelkarte usw.
Die einzige Fangbeschränkung die es für Touristenangler gibt, ist indirekt die Ausfuhrbeschränkung und an der wird jetzt «geschraubt».
Natürlich ist die ganze Sache überhaupt nicht ausgereift, sie betrifft z.B. alle Fischarten, auch die die einen höheren Befischungsdruck absolut vertragen, dazu kommt noch, dass diese indirekte Fangbeschränkung auf alle Regionen gleich angewendet wird und Auswirkungen auf den Tierschutzaspekt (C&R), den Tourismus usw. haben wird.
Ich vermute, auf Grund der immer noch vorhandenen Unsicherheiten und praktischen Herausforderungen, verfolgt man jetzt den Gedanken: um überhaupt erstmal was zu tun und nicht noch Jahre (Jahrzehnte) länger zu warten, reduziert man den Befischungsdruck, der durch die gesamte Touristenfischerei entsteht.
Tatsächlich ist dies noch nicht sehr ausgereift. Die Alternative wäre, erstmal abzuwarten und alles beim Alten zu lassen.
Sehr viele Angler sehen auch gar keine Notwendigkeit darin die Touristenfischerei zu reglementieren, haben schon bei den kleinsten Veränderungen aus unterschiedlichen Gründen ein Problem und fühlen sich Teilweise schon durch die Fangregistrierung (Datenerfassung) in ihrer Freiheit stark eingeschränkt.
- Ist ne ziemlich vertrackte Geschichte bei der man noch Meilenweit von guten praktikablen Lösungen entfernt ist und viele Bestimmungen in blinden Aktionismus enden können.
Blöd ist, dass die Zeit etwas rennt.
Der Küstendorschbestand nimmt gravierend ab, - aus unterschiedlichen Gründen. Dass irgendwas passieren sollte, ist für mich einleuchtend.
Bei der Argumentation: „Das geht uns Angler nichts an, die anderen sind schuld“, gehe ich persönlich nicht mit.
Und ganz abgesehen davon, habe ich gar keinen Bock darauf irgendwann vielleicht mal die letzten Küstendorsche mit der Angel wegzufangen, egal was die Ursachen sind, das es dann keine mehr gibt.
Gruss
Smolt