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The Good, the Bad and the Ugly - Schiebebremsen

Es ist sonst keine Feder, egal ob Schraube oder Teller, im Kraftweg der Bremse eingebaut. Mindestens eine Feder braucht man aber, damit ein Einstellweg für die Bremse geschaffen wird. Würde der CAM direkt auf die Bremsplatten wirken, dann wäre der Einstellweg sehr klein, denn das Pärchen Bremsplatte/Carbon ist streng genommen auch eine Feder (das Carbon drückt sich unter Krafteinwirkung zusammen), aber mit sehr hoher Federkonstante und damit entsprechend kleinem Verstellweg.

Gruß Dieter
 
Wolfgang, ich verstehe Deinen Post nicht. In der Schematik von Dir wird die Kraft des Sterns nicht direkt, sondern über die beiden Tellerfedern, Bauteil 89, auf den Bremsstack gegeben.

Gruß Dieter
 
Wolfgang, ich verstehe Deinen Post nicht. In der Schematik von Dir wird die Kraft des Sterns nicht direkt, sondern über die beiden Tellerfedern, Bauteil 89, auf den Bremsstack gegeben.

Gruß Dieter

Dieter, nun verstehe ich dich nicht.
Die Violent Slow Serie hat keine Sternrad-, sondern eine Schiebebremse die ja ganz anders konstruiert ist.

Zweifel auch an, dass die ganze Arbeit mit den Tabellen wirklich praktischen Sinn ergibt.
Leichte Fertigungstoleranzen, da reichen sogar schon 0,1 mm, oder eine in der Stärke minimal zu starke oder zu geringe Distanzscheibe, ändern die Bremscharakteristik, teils erheblich. Wobei die meisten Fehler während der Montage im Werk gemacht werden. Für seine persönliche Rolle kann man die ja erstellen. Mir reicht es meine Rollen auf MAX basierend der Schnur- und Rutentragkraft einzustellen. Die Schnur in die Hand nehmen und dran ziehen, hat man seine eigene Strike Position schnell im Gefühl. Soll nur so stark sein, dass der Haken sicher ins Fischmaul getrieben wird. Beim Anbiss kann man nach Kampfkraft des Fisches schnell nachjustieren.

Was man so zu sehen bekommt, die Tage wieder erlebt.
Multi LH mit Schiebebremse. Bremshebel auf FREE gestellt und den Bremsvorwahlknopf ganz rechtsdrehend eingedreht. Dann den Bremshebel langsam in Richtung STRIKE geschoben. Kurz vor Strike ging es nicht mehr weiter - vollste Bremskraft lag an. Bremse nachjustiert und alles war wie es eigentlich das Werk verlassen sollte. Schon traurig wie einige Rollen auf den Markt kommen. Qualitätskontrolle Fremdwort....
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist sonst keine Feder, egal ob Schraube oder Teller, im Kraftweg der Bremse eingebaut.
Moin Dieter, und: Doch, es sind sogar 2 Federn eingebaut, nämlich die 2 Tellerfedern 143 und 149 (spool spring washer = Spulenfederscheibe) aus @wollebre ´s PDF in #260. Halt 2 große statt 4 kleiner Tellerfedern.
Mindestens eine Feder braucht man aber, damit ein Einstellweg für die Bremse geschaffen wird.
d´accord

Danke @wollebre für deinen fachlichen Rat. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich noch keine Multi mit Doppelbremse in echt von innen gesehen habe, mir also alles nur hier "vom Sofa aus" (:zwinker:) zusammenreime.
 
Wolfgang, mein Post bezog sich auf Deine zunächst eingestellte Schematik (als Anhang). Es war die Schematik der Revo Toro, eine Sternbremsrolle. Das hat mich schwer gewundert, weil das mit dem Thema nichts zu tun hat. Dennoch und das war meine Aussage ist auch hier ersichtlich, das jede Bremse immer mindestens eine Feder erfordert (Post #262).

Mittlerweile hast Du das korrigiert und die richtige Schematik, die der JM Violent Slow eingestellt. Das habe ich aber erst heute morgen gesehen.

Thomas, Du hast recht, die beiden Tellerfedern bei der JM habe ich übersehen. Aber Dir hätte auffallen sollen, dass dennoch jede Seite der Doppelbremse ihre eigene Feder hat. Ich kann zwar meine ursprüngliche Aussage nicht belegen, dass dies zwingend erforderlich ist, aber offensichtlich wird in der Praxis so verfahren. Und das muss einen Grund haben.

Aber lassen wir diese Detailkramerei, das führt zu weit vom eigentlichen Thema ab.

Wolfgang, Du hast recht, dass die Toleranzen der Federn, Unterlegscheiben usw. die Bremscharakterristik nicht unwesentlich beeinflusst. Aber auch nicht soweit, dass aus einer linearen eine progressive Kurve oder umgekehrt wird. Die grundsätzliche Art der Kurve und vor allen Dingen, dass keine Sprünge in der Bremskraft von einer zur nächsten Position des Bremshebels existieren, das ist das Wesentliche und das legen die Kurven jenseits aller individuellen, durch Toleranzen bedingte Unterschiede der Rollen offen. Und deshalb sind diese Messungen sinnvoll und auch im allgemeinen Interesse.

Natürlich nur für Angler, wie Du, die die Bremse als Regler benutzen. Für diejenigen, für die die Bremse nur drei Zustände hat, nämlich Free, Strikeund Full, mag deshalb diese Diskussion als überzogene theoretische Spinnerei erscheinen. Was sie aber nicht ist, wenn man alle Möglichkeiten, die die Schiebebremse bietet, zum Vorteil beim Angeln nutzen will.

Gruß Dieter
 
Aber Dir hätte auffallen sollen, dass dennoch jede Seite der Doppelbremse ihre eigene Feder hat. Ich kann zwar meine ursprüngliche Aussage nicht belegen, dass dies zwingend erforderlich ist, aber offensichtlich wird in der Praxis so verfahren. Und das muss einen Grund haben.
Mein letzter Versuch der Erklärung dazu:
letzter Versuch.jpg
Wenn ein Körper (hier Spule) sich gegenüber seinem Bezugssystem (hier Rollengehäuse) in Ruhe (v=0) befindet, so ist die resultierende Kraft null, d.h. F₁ = F₂.
Möchtest du dazu eine Quellenangabe?

(wenn ich eine Rolle konstruieren müsste, wären Tellerfedern nur so einseitig angebracht wie in Variante (1) oben - das vermindert die seitliche Bewegung der Spule auf ihrer Achse beim Betätigen bzw. Lösen der Bremse)
 
Thomas,
ob das funktioniert teste mal in einer Rolle. Ersetze die Druckfedern durch Federscheiben. Die gibt es auch in verschiedene Druckstärken. Eventueller Leerraum müsste wohl mit U-Scheiben aufgefüllt werden.
Mach dir aber schon mal Gedanken, wie der Kontakt der Federscheiben mit den Carbon Bremsscheiben in z.B.der Freestellung abgestellt wird.
Die Druckfedern, wie sie in alle Rollen mit Schiebebremse verbaut werden, drücken lediglich die Bremsdruckplatten nach dem Kontakt mit den Bremsscheiben zurück. Und das so gefühlvoll, wie man den Bremshebel bedient. Wenn die Bremsdruckplatten nicht ausreichend zurückgedrückt werden, funktioniert die Bremse nicht. Dann müssen verstärkte Federn eingesetzt werden. Aber vorher unbedingt kontrollieren, ob wegen mangelnder Pflege die Bremsdruckplatte(n) nicht mehr sauber auf dem Spool Shaft gleiten oder sogar festgegammelt sind. . Das ist öfter der Grund als schlappe Druckfedern tauschen zu müssen.
Das Thema wurde mal im NAF diskutiert, als einige Maxel Rollen Bremsprobleme hatten. Marcel (Tackleking) hat dann verstärkte Federn bestellt und die Probleme wurden damit abgestellt.

Anbei eine Sammlung von ausgetauschten U-Scheiben die bei der Justierung entnommen und durch ein anderes Maß ersetzt wurden.


P1130018.JPG

P1130016.JPG
 
Nun lass es mal gut sein Thomas: F1 = F2. Dem hatte ich schon in meinem Post #258 zugestimmt ("theoretisch hast Du wohl recht"). Dennoch wird, vielleicht nicht immer, aber recht häufig die Variante 2 von den Herstellern bevorzugt.

Gruß Dieter
 
Ich hatte die Frage schon mal gestellt, mache es nun nochmal. Da ich die Bremse während des Angelns bzw. Drills eher lockere als fester drehe, wäre es für mich von Interesse zu wissen, ob die hier vorgestellten Bremskurven auch genau so zurück wie hin gehen, also ob immer die gleiche Bremskraft an den jeweiligen Punkten anliegt. Bei Stationärrollen ist das meiner Erfahrung nicht immer der Fall, ohne das jetzt genau gemessen zu haben.
Wäre schön wenn jemand mal kurz dazu etwas sagen könnte.
 
das ist immer davon abhängig,wieviel Schnur noch auf der Rolle ist.Je weniger Schnur (Spulendurchmesser)desto mehr Bremskraft
Das ist sicher in der Praxis so. Aber bei den vorliegenden Versuchen sind wird doch schon etwas von der Praxis entfernt und bewegen uns im mehr oder weniger theoretischen Raum. Also von der Theorie würde mich das schon interessieren. Wenn man der Fliege schon mal in den Hintern schaut dann sollte man auch eine Brille aufhaben.
 
@Heinzi
Ich hab bei meinen Rollen mehrfach getestet, ob bei mehrmaligem wieder lösen, der Bremse, bei Strike immer die gleiche Bremskraft anliegt und das war eigentlich immer der Fall. Ob rückwärts immer der exakt gleiche Wert der Bremskraft an der jeweiligen Position anliegt hab ich nicht drauf geachtet, weil es in der Praxis nur direkt am Fisch eine Rolle spielen würde und es da dann eh nach Gefühl geregelt wird. Da ist es dann ja nur wichtig ob bei Full die Anderen Komponenten halten.
 
Ich hatte die Frage schon mal gestellt, mache es nun nochmal. Da ich die Bremse während des Angelns bzw. Drills eher lockere als fester drehe, wäre es für mich von Interesse zu wissen, ob die hier vorgestellten Bremskurven auch genau so zurück wie hin gehen, also ob immer die gleiche Bremskraft an den jeweiligen Punkten anliegt. Bei Stationärrollen ist das meiner Erfahrung nicht immer der Fall, ohne das jetzt genau gemessen zu haben.
Wäre schön wenn jemand mal kurz dazu etwas sagen könnte.
Bei einigen Rollen z.B. bei Jigging Master und auch Maxel lässt sich die Bremse unter erhöhter Last nicht wieder lösen.
Das Thema hatten wir vor ein paar Jahren hier in dem Forum.
Gruß Torsten
 
Solche Rollen zur Nachbesserung zum Service geben.
Hi Wolfgang
Ich dachte das wäre konstruktionsbedingt. Was genau müsste da dann nachgebessert werden?
Die stärkeren Federn verbauen?
Die hatte ich mal drinnen,die waren mir zu heftig.
Da habe ich immer gemeint ich sprenge die Rolle und habe wieder zurück gebaut.
Ich brauche das aber auch nicht zwingend,da ich eigentlich nicht zurück stelle.
Komme mit Free-Strike-Full super zurecht.
Allerdings nutze ich tatsächlich viel den unteren Bereich vor Srike um den toten Köfi leicht anzubremsen um ihn auf Tiefe zu halten. Der Butt kann so abziehen und ich bekomme die Rute aus dem Halter.
 
Ja, die ist Vorteilhafter weil man exakter einstellen kann als die Schiebe und mit dem Daumen kannst Du bischen grobkörniger nur einstellen -
Ist jedenfalls meine Erfahrung
Lieber Kai🇸🇯
Eigentlich gehört das Thema Sternbremse nicht in diesen Thread, aber diese Aussage kann nicht unwidersprochen bleiben, weil sie zumindest für einen Teil der Sternbremsrollen nicht der Realität entspricht.

Aktuelles Beispiel die Shimano Ocea Conquest, immerhin das Flagschiff der Shimano Baitcastrollen. Sehr schöne Rolle, scheint nach dem ersten Eindruck sehr stabil und präzise gebaut zu sein. (das innere kenne ich nur von einem Video, selber habe ich noch nicht hinein gesehen).

Aber die Bremse.: Angegeben 7Kg Bremskraft, tatsächlich 5.5 Kg.

Das Sternrad kann maximal 2 !/4 (=2.25) Umdrehungen machen, dann ist die Bremse ganz zu. Erst nach 1.25 Umdrehungen merkt man überhaupt die erste zarte Bremswirkung, aber kleiner als 300g. Ein Pilker dieses Gewichts kann man nicht hochkurbeln. Bei 1..5 Umdrehungen, also nachdem man 66% des möglichen Einstellweges bereits hinter sich gebracht hat, beträgt die Bremskraft etwa 500g. Nach 1,75 (78%) Umdrehungen die ersten wirklich nutzbaren 2Kg. Bis etwa 4Kg, nach ca. 2 Umdrehungen (89%) ist der Stern dann noch einigermaßen benutzbar. Danach wird der Kraftaufwand für eine vernünftige Bedienung zu hoch, mit einer Hand kriegt man ihn kaum noch bedient. In diesem Zustand kommt man dann noch auf das Maximum von 5.5Kg.

Der effektiv nutzbare Bereich beträgt also von 2 bis 4Kg, oder ein wenig mehr, wenn man die untere Grenze der effektiven Nutzbarkeit meinetwegen auf 1.5Kg festlegen will. Für diesen Bereich stehen dann eine 1/4 Umdrehung oder 11% des gesamten Einstellbereichs zur Verfügung. Wunderbare Feineinstellung.

Vielleicht, so der Einwand, ist das ja ein besonders mieses Exemplar. Mag sein, aber andere Sternbremsrollen, die ich mal angetestet habe machen leider einen ähnlichen Ersteindruck, auch wenn ich sie nicht so genau wie die Conquest vermessen habe:

Okuma Tesoro, angegeben 10Kg, gemessen maximale 6Kg, brauchbarer Einstellbereich bis 4Kg.
Sakura Lagoa, angegeben 15Kg, gemessen 4Kg.

Von einem anderen Forumsmitglied gemessen:
Ocea Jigger 1500, angegeben bis 7Kg, brauchbar bis 5Kg, max knapp 7Kg.
Daiwa Saltiga star drag 10, angegeben bis 7Kg, brauchbar bis 4Kg, max knapp 7Kg.

Also vor Behauptungen immer besser nachmessen. Der Anschein trügt nicht selten.

Gruß Dieter
 
By the way, wer Interesse an der Okuma Alijos hat (erster Post in diesem Thread), der sollte jetzt und hier zuschlagen. 280€ ist ein Schnäppchenpreis:


Die Webpage gehört zu einem Angelladen in Palermo in Sizilien und scheint vertrauenswürdig.

Ich hatte vor ca. 2 Monaten auch versucht diese Rolle dort zu bestellen, bekam aber mitgeteilt, dass die Rolle nachbestellt werden müsse und dass die Lieferzeit ungewiss sei. Ich habe damals die Bestellung storniert und bekam das Geld umgehend zurück.

Mittlerweile scheint die Rolle eingetroffen zu sein, weil der Staus laut Webpage als vorrätig ausgewiesen wird.. Die Versandkosten sind natürlich höher, aber das lohnt sich immer noch. Ich habe für die Rolle in Spanien bei Waveinn 447€ bezahlt.

Gruß Dieter

Perfekt, auf so ein Angebot habe ich gewartet, bestellt! Danke Dieter.

Da mir Dieter schon vor längerer Zeit die OKUMA Alijos ans Herz gelegt hat und er jetzt dazu noch dieses super Angebot gefunden hat, wollte ich mal kurz mein positives Resümee kundtun.

Der Shop hat seinen Sitz auf Sizilien und die Kommunikation und die Bearbeitung waren absolut schnell und unkompliziert.
Ich hatte die Rolle letzte Woche Freitag bestellt und heute (Do) ist sie schon angekommen.

Rolle war sehr gut verpackt, Original Karton, ohne etwas beanstanden zu können, so gab es sogar noch ein Mütze vom Shop dazu.

Die Rolle an sich ist genau das richtige für mich und beeindruckt und begeistert mich.

Kann es kaum erwarten die im Mai in Norge zu testen.

Hier noch ein paar Bilder…

VG
Mario
 

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