Das mit dem Leihen ist ein guter Weg, aber eigentlich nur wen man was dazu auch gut passendes verliehen bekommt.
Beim schwereren angeln kann eine falsche Übersetzung auch mal den ganzen Spass verderben und man zieht eine fälschliche Schlussfolgerung; das ist nichts für mich.
Deswegen besser als Einsteiger sich zumindest theoretisch bilden, damit man die Stärken und Schwächen der Rolle im Verhältnis zu anderen auch richtig einordnen kann. Auch so bevor man in den Laden geht, sollte man besser zumindest theoretisches Hintergrundwissen haben bevor man was unpassendes in der Begeisterung kauft weil es sich gut anfüllt.
Habe ich schon öffters geschrieben, bei Rollen fürs schwerere Naturköderangeln ist wie mit einem 1-Gang Fahrrad beim Berg hoch fahren.
Ist es einem zu kurz übersetzt, strampelt man und hat das Gefühl nicht vorwärts zu kommen.
Ist es zu hoch übersetzt wird es zu anstrengend, beim Fahrrad steigt man ab, bei der Rolle fängt man an das Blei mit der Rute hoch zu pumpen.
Also sollte die Rolle von der Übersetzung am besten zum höchsten Gewicht, das man angeln will, oder auch von Umgebung und Standtiefe der beißwilligen Zielfische Fische noch passen die einem öffters auch aufgezwungen wird. Dazu sollte man auch sich selber realistisch einschätzen können was für ein Typ man ist, Kraft, Ausdauer, Lust sich für den Erfolg zu quälen.
Die erfolgreiche Tiefe ist auch von Urlaub zu Urlaub meistens verschieden, deswegen auch die immer verschidenen Empfehlungen je nach Erfahrung die gemacht wurde kommen.
Man kann nur was herauskristaliesieren das dem Durschschnittsmenschen bei Durchschnittsbedienungen meistens gut passen würde.
Leider kommt dabei auch raus das die 2-Gang Rollen von der Übersetzung diesen Bereich nicht treffen wie das auch schon von anderen erwähnt wurde, aber dem einen oder anderen können die doch auch mal passen.
Als Einsteiger braucht man in der Regel eher eine Universelle Rolle, weil man ja nicht weis was einen erwartet und man nicht für alles was kommen kann gleich eine extra Rolle kaufen will. Nicht nur wegen der Kosten, man muss das Ganze herumschleppen und Platz auf dem Boot hat man auch nicht immer dafür, und wenn dan stören die herumstehenden Ruten auch oft wen mehrere Leute auf dem Boot sind.
Deswegen macht es Sinn sich auf weniger zu beschränken, aber leider ist es auch so das Gerät das möglichst viel gut kann auch nicht günstig ist.
Die Grundregel für so eine Rolle, mindestens 3 Mal mehr Schnurfassung als die höchste Angeltiefe die man evtl. gedenkt zu befischen.
Wobei man bei der Berechnung von 0,3mm realen Schnurdurchmesser ausgehen sollte, was ca 15-18kg reale Tragkraft entspricht.
Besser nicht stärker nehmen wegen Wasserwiederstand, sonst wieder schwereres Blei erforderlich.
Und die Rolle sollte stabil genug sein um diese Gewichte die dafür nötig sind auch auf Dauer zu verkaften. z.B rechne ich für ca. 200m Tiefe im Schnitt mit ca. 800g. Das ist für viele Rollen schon auf Dauer ungesund, deswegen ist Qualität gefragt, wen die Rolle dafür klein ausfällt.
Die Übersetzung was ich dafür als optimal empfinde sind ca. 80-85cm Schnureinzug bei ca.9cm Kurbellänge.
z.B. Ist die Kurbel nur 6cm lang, braucht man gleich 1,1/2 mal soviel Kraft (Hebelgesetzt) das gleiche gilt bei Änderung des Schnureizugs.
Daraus lässt sich schon was ableiten. Wer sich in das Thema vertiefen möchte findet hier Info
http://www.70grad-nord.de/umbaumoeglichkeiten.html
Der menschliche Körper ist so konstruirt das auch mal nur 10% schwerer nahe an die Leistungsfähigleitsgrenze die Kondition auch gleich mal auf nur ca.20% sinkel lassen können. (eigene Erfahrung aus der Jugend beim Sport) deswegen kann sowas viel ausmachen und die Begeisterung Mancher für hochübersetzte Rollen, kann schnell nach hinten losgehen. Es ist für mich auch unverständlich das viele Marken sollche hochübersetzten Rollen ohne Alternative anbieten, nach dem Prinzip je höher die Zahl desto besser. wie z.B Balzer Adrenalin, WFT Deep Water.
In der Königsliga, z.B bei Maxell wo alleine schon wegen dem Preis eher Profis kaufen siht man sollchen hohen Schnureinzüge weniger.
Angelt man mit der gleichen Rolle auch mit leichten Gewichten ist klein und leicht von Vorteil. z.B ich angele mit der JX4.6 von 200 bis 800g allerdings mit nachgerüsteter 8,5cm Kurbel.
Die nächstähnliche die mir einfällt die günstiger ist ist die Omoto Vortex 14, aber vom Gewicht mit 710g zu 570g eine ganze Ecke schwerer.
Durch die Powerkurbel müsste die fürs schwere noch besser sein, aber fürs leichte durchs höhere Gewicht und diese T-bar kurbel halt viel unhandlicher.
Alternative wäre die 12er Vortex, hat die gleiche Kurbel wie die 14, mit 73cm zu 87cm etwas weniger Schnureinzug damit theoretisch noch weniger kraftaufwändig, allerdings ist die Rolle recht klein, sogar minimal kleiner als eine Avet MXJ, passen trotzdem ca. 600m einer passenden real 0,3mm dicken geflochtenen Schnur drauf. Wäre für alle eine Alternative denen eine Avet MXJ zu Kraftaufwändig wegen höheren Übersetzung fürs schwerere ist, die aber auf diese kleine Größe stehen. Allerdings würde ich bei der Rolle den T-bar Knauf fürs Universelere/leichtere angeln tauschen.
Das ist meine Meinung als Perfektionist der möglichst alles optimal haben will.
Man kann auch anderst herangehen, irgendwas grob passendes kaufen und ohne sich mit den feinen Details zu beschäftigen und weiter darüber nachzudenken, vergleichen glücklich sein, was eigentlich die meisten machen die ich kenne.
Gruß
Waldemar