AW: Schollenfang vom Bootssteg
Wenns irgendwie möglich ist, versucht euch Wattwürmer zu beschaffen! Meist gibt es im Hafennbereich ein paar sandig-schlanmmige Nebenbuchten, die man bei Ebbe beackern kann. Unser norwegischer Kumpel legt oft Langleinen auf Plattfische - und verwendet eigentlich nur Wattwürmer, auch wenn die Beschaffung bei größeren Mengen durchaus anstrengend ist. Er hat, wenn er keine Würmer hatte, auch schon Reker oder Fischstücke probiert, sagte uns aber, daß der Fangerfolg etwa im Verhältnis Wattis - Reker -Fischstücke bei 20 - 2 - 1 liegt. Und bei den vielen Haken einer größeren Langleine ist der Zufall schon ziemlich gut ausgeblendet. Man fängt sicher ab und zu auch mit Reker oder Fischstücken den einen oder anderen Platten (wenn an der Stelle sehr viele auf Grund liegen sicherlich auch ein paar mehr), aber die Chancen sind halt mit Wurm viel viel besser. Außerdem ist meine Erfahrung, daß man das Boot schon bei mäßiger Drift unbedingt verankern sollte, bei den geringen Wassertiefen ja kein größeres Problem. Eine Scholle ist nun mal - gerade am Tage - viel weniger aktiv als ein Dorsch und hetzt keinem mit 5 km/h vorbeifliegenden Köder nach. Meist graben sie sich ja noch in den Sand ein. Unsere Taktik war immer: sandige Stelle zwischen etwa 5 und 15 m suchen, Boot verankern (!), einfache Grundmonbtage mit Endhaken und einem kurzen Springer vor dem Blei (ohne bunte Perlen oder sonstigem Schnickschnack), unbedingt Wattwurm oder Ringelwurm verwenden. Montage möglichst weit auswerfen, dann nur kurz auf dem Grund liegen lassen. Falls nicht sofort ein Biß erfolgt, nach etwa 30 Sekunden in Zeitlupe einen Meter einholen, wieder 30 Sekunden liegen lassen u.s.w., bis die Montage am Boot ist. Mit dieser Methode wird es 100%ig klappen, sofern an der Stelle überhaupt Plattfische da sind. Ansonste hilft nur Stellungswechsel. Die Plattis sind übrigens auch auf relativ langweiligen Sandgründen nicht gleichmäßig verteilt, warum auch immer. Manchmal fängt man garnichts, und dann nach dem Umsetzen 50 m weiter auf dem gleichen Grund in der selben Tiefe Fisch auf Fisch. Ralph