Bert
Stammnaffe
- Registriert
- 4 Dezember 2003
- Beiträge
- 346
hallo schottfisch, hier mein Bericht vom Nordkap 2003
Sarnes 2003
Los gings am Samstag, den 09. August gegen 23.oo Uhr Richtung Kiel.
Dort bei der Color Line ein Abschiedsbierchen getrunken um dann auf die Fähre zu fahren. Mit einstündiger Verspätung gings los Richtung Oslo wo wir pünktlich am nächsten Morgen angekommen sind. Nach ein paar Minuten Angst ohne Probleme durch den Zoll und auf die E6 Richtung Nordkap. Gefahren sind wir über Schweden und Finnland.
Am Dienstag Nachmittag dann Ankunft in Sarnes, wo wir unser Haus sofort gefunden haben.
Hakon, der Besitzer der „Stine“ war gerade dabei das Boot zu reinigen (hatten unsere Vormieter „vergessen“).
Umziehen und dann Einweisung des Bootes. Eine Runde um den Steg hat Hakon gedreht, danach war ich dran. Nach dem dritten Anlegemanöver hat es schon ziemlich gut geklappt. Ist schon ein Unterschied ob man mit einem 18-feet Boot oder mit einem 33-feet Fischkutter fährt.
Eigentlich wollten wir an diesem Tag nicht mehr zum Angeln. Als aber alles im Haus verstaut war sind wir doch noch raus zum ersten Testfischen. Wir sind nicht allzu weit weg. Haben vor unserer Hausinsel gefischt.
Ich hab einen Dorsch mit 8 Pfund und einen Steinbeisser in der selben Gewichtsklasse gefangen. Auch meine Begleiter haben einige schöne Dorsche erwischt. War für den Anfang gar nicht so schlecht.
12. 08. 2003
Nach 2 Stunden war aber dann die Anstrengung der doch ziemlich langen Fahrt zu spüren so dass wir wieder zurück sind. Nach dem filetieren der Fische und dem Abendessen sind wir am ersten Tag ziemlich schnell im Bett verschwunden.
Für den kommenden Tag war die erste größere Ausfahrt vorgesehen. Nach dem Frühstück, das etwas später stattfand sind wir gegen 11 Uhr bei ruhiger See los Richtung Leuchtturm Hernes. Zwischendurch haben wir bei einigen Stops immer wieder mal kurz geangelt so das die Anfahrt etwas länger als geplant wurde. Je näher wir dem Leuchtturm kamen um so unruhiger wurde das Meer und die Wellen immer höher. War aber mit unserem Fischkutter überhaupt kein Problem. Ungefähr 4 Kilometer vor dem Leuchtturm wurde unserem Joungster und kurz darauf auch dem Senior in der Gruppe schlecht. Sie hatten beide vergessen ihr Pflaster gegen Seekrankheit anzubringen. Also was solls drum, umgekehrt und mit Vollgas zurück. In Höhe von Honnigsvag wurde es wieder sehr ruhig. Unseren beiden Kranken gings auch wieder besser. Wir haben dann Richtung Heimathafen Sarnes weitergefischt und noch schöne Dorsche und Steinbeisser
gefangen.
War für den ersten Tag nicht schlecht. Abends ein paar Bierchen und dann für den nächsten Tag geplant. Es sollte diesmal Richtung Mageröystraumen gehen.
13. 08. 2003
Am nächsten morgen sind wir dann früher los Richtung Straumen. Wir wollten eine kleine Bucht gleich in der Einfahrt zum Straumen erkunden. Kurz vor dem Straumen auf einmal riesen Geschrei, Tausende von Möven die kleine Fische fingen die von Seelachsen an die Wasseroberfläche gedrängt wurden. Wir sind mit unserem Fischkutter mitten in diesen Schwarm von Möven gefahren.
Das Wasser hat gekocht von Seelachsen die auf Beutezug waren. Zwei – drei Pilkversuche, aber immer nur Seelachse mit 2 Pfund gefangen. Unter dem Schwarm standen leider keine Dorsche da es an der Stelle nicht allzu tief war. Nach einigen Versuchen haben wir das Angeln eingestellt und nur das Schauspiel betrachtet. Es macht keinen Sinn Seelachse mit einem, höchstens 2 - 3 Pfund zu fangen um diese dann wieder reinzuwerfen.
In der kleinen Bucht am Anfang des Straumens war das Angeln unmöglich. Wind und Strömung haben uns rasant schnell wieder aus dem Straumen getrieben. Also weiter in den Straumen hineingefahren. Ungefähr in der Mitte war eine größere windgeschützte Bucht in der wir unser Glück versuchten. Hier haben wir sehr schöne Dorsche gefangen. Auch am Ende des Straumens in einer großen Bucht sind uns noch einige an den Haken gegangen.
Zufrieden mit dem Ergebniss dieses Tages sind wir nachmittags wieder nach Hause gefahren.
14. 08. 03
Am nächsten Tag dann ein neuer Versuch Richtung Leuchtturm Hernes. Dieses mal haben wir es geschafft dorthin zu kommen. Es war wie auch die anderen Male immer etwas ruppig um die Landspitze auf der der Leuchtturm liegt, aber in der dahinter befindlichen riesengroßen Bucht war es windstill und ziemlich glatte See. Wir sind zur gegenüberliegenden Seite der Bucht gefahren und haben dort mit dem Angeln angefangen. Entlang der Küste sind wir dann im laufe des Tages wieder zurück zum Leuchtturm gekommen. Wir haben an diesem Tag sehr gut gefangen. Es waren schöne Dorsche zwischen 10 und 14 Pfund dabei, viele Schellfische, mehrere Steinbeisser sowie ein Heilbutt mit 10 Pfund, den ich gefangen habe, war meine erster Heilbutt überhaupt. Nach der etwas ruppigen Fahrt zurück um die Landspitze sind wir am späten Nachmittag wieder Richtung Sarnes.
15. 08. 03
Morgens strahlender Sonnenschein, Wind und hohe Wellen. Wir wollten nicht raus, auserdem mussten wir nach Honnigsvag da einer meiner Mitangler seine Tabletten zu Hause vergessen hatte. Also sind wir los. In Honnigsvag in die Apotheke und ohne größere Probleme die Tabletten bekommen. Danach noch durch die Stadt und zum Einkaufen in den Supermarkt. Am Hafen die Kong Harald der Hurtiglinie angeschaut. Gegen Mittag sind wir wieder nach Hause. Da der Wind nachgelassen hatte und die Wellen nicht mehr hoch waren sind wir nach dem Mittagessen wieder Richtung Straumen los.
Es war ein wunderbarer Nachmittag. Der erste Tag mit Sonne pur. Wir haben den Sonnenschein so richtig genossen. Das Angeln war nicht so wichtig. Gefangen haben wir daher an diesem Tag nicht allzuviel, was aber keinen gestört hat.
In den nächsten Tagen ging es abwechselnd Richtung Leuchtturm, Straumen oder nur vor unsere Hausinsel.
An einem Tag sind wir abends raus um über Nacht drausen zu bleiben. War nicht so der große Erfolg. Während der 3 Stunden die es einigermassen dunkel war haben wir fast nichts gefangen. Erst gegen 04.00 Uhr früh als es schon wieder hell war konnten wir wieder mehr Fische fangen.
Am Mittwoch, den 20. August war wieder einmal Leuchtturm angesagt. Windstill in unserer Bucht und fast keine Wellen. Hervorragende Bedingungen.
Früh morgens ging es los. Nach einer ruhigen Fahrt, nur um die Landspitze die üblichen etwas höheren Wellen haben wir wieder innerhalb der Bucht gefischt. Der Wind kam fast genau aus Norden, so das es innerhalb der Bucht dieses mal nicht so gut war. Da die Wellen im Lauf des Tages immer höher wurden haben wir am Nachmittag beschlossen wieder zurück zu fahren. Also los Richtung Landspitze. Dieses mal waren die Wellen etwas höher als sonst, es waren aber schöne lange Wellen so das es nicht so schlimm war. Etwa 500 meter vor dem Leuchtturm auf einmal stottern des Dieselmotors und abfallen der Drehzahl auf 1000 Umdrehungen. Was war los? Wir konnten es uns nicht erklären, was tun? Umkehren oder weiterfahren. Da erfahrungsgemäß das Meer ca 2 km nach dem Leuchtturm und einer anderen Landzunge wieder ruhiger wurde haben wir uns entschlossen weiterzufahren. Die Wellen liefen genau auf die Spitze zu auf der der Leuchtturm steht. Hoffentlich fällt der Motor nicht ganz aus, sonst finden wir uns auch sehr schnell auf dieser Landzunge wieder. Es dauerte unendlich lange, so kam es uns zumindest vor, bis wir um diese Spitze herum waren. Etwa einen Kilometer nach dem Leuchtturm, bei jetzt schon wieder ruhigeren Wellen hat der Motor dann doch noch seinen Geist aufgegeben. Vorsichtshalber haben wir den Anker vorbereitet, da wir auf die Felsen zutrieben. Der Motor sprang zwar wieder an, hatte aber keine Kraft. Sobald man versuchte loszufahren ist er wieder abgestorben. Ein einziges mal ist es mir gelungen das Boot nochmals in Fahrt zu bringen um weiter von den Felsen wegzukommen. Dann war endgültig Sendepause. Zu allem Unglück hatte das Handy in dieser Ecke der Insel keinen Empfang. Was nun? Einige Kilometer vor uns waren 2 Fischerboote, keine Chance das die uns sehen würden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen den Motor doch noch zu starten sahen wir aus Norden einen anderen Fischkutter der in unsere Richtung fuhr. Nachdem wir uns durch Winken bemerkbar gemacht hatten änderte er sofort seinen Kurs und kam auf uns zu. Eine kurze Unterhaltung und schon hatte er uns am Haken. Er wollte nach Honnigsvag und hat uns dorthin mitgenommen.
Einige Kilometern weiter hatte auch das Handy wieder Empfang. Anruf bei Hakon und ihm mitgeteilt das unser Motor nicht mehr funktioniert. Frage wo wir sind. Antwort ca. 20 Meter hinter einem Fischkutter der uns nach Honnigsvag zieht. Er wollte uns dort erwarten.
Die Nordlys der Hurtiglinie kam uns aus Honnigsvag entgegen. Ob uns die wohl auch abgeschleppt hätten? Hatten wenigstens die Touristen auf dem Dampfer was zu sehen.
Unsere Retter von der Novos, das war der Name des Fischkutters haben uns dann im Hafen von Honnigsvag längsseits genommen und an den Steg gebracht wo Hakon tatsächlich schon wartete.
Hakon teilte uns als wir wieder zu Hause waren mit das der Kapitän der Novos nichts dafür verlange das er uns in den Hafen gezogen hat. Wie er mir erklärte ist das nicht bei allen der Fall, die ein in Not geratenes Boot abschleppen. Es gäbe Kapitäne die sehr wohl etwas und zum Teil nicht wenig dafür verlangen würden.
Was war nun mit unserem Motor los? Hakon hatte am Tag zuvor den Diesel von einem Tank in den anderen umgepumpt und vergessen den leeren Tank sowie die Dieselleitung zu diesem zu schliessen. Der Motor hat daher aus diesem Tank den restlichen Diesel angesaugt bis nichts mehr da war. Danach hat er dann Luft angesaugt und ist stehen geblieben. Er hat den Motor im Hafen entlüftet und nach einer halben Stunde konnten wir uns auf den Weg nach Sarnes machen. Hakon ist sicherheitshalber mitgefahren.
Fische filetieren war bald erledigt, dann folgte an diesem Tag ein etwas längerer gemütlicher Teil. Nachdem alles vorbei war merkte man doch jedem an das er während der Fahrt wesentlich aufgeregter war als er zeigte. Hakon hatte nach einigen Stunden den Motor der Stine wieder repariert und teilte uns mit das wir am kommenden Tag beruhigt wieder los könnten.
21. August
An diesem Tag haben wir nach den Aufregungen des verganenen Tages etwas länger geschlafen. Das Wetter war morgens nicht so sonderlich, so das eigentlich keiner große Lust hatte schon früh morgens loszufahren. Im lauf des Vormittags wurde das Wetter aber immer besser so das wir uns Mittags auf den Weg Richtung Straumen machten. Keiner wollte mehr zum Leuchtturm. Auch benötigten wir zum Mageroystraumen wesentlich weniger Zeit. Bis zum Anfang des Straumens ca 1 Stunde, bis zum Ende des Straumens 1 ½ bis 1 ¾ Stunden. Dieses mal sind wir wieder zum Ende des Straumens gefahren.
Es war jesdesmal wieder erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit das Wasser bei ablaufendem oder steigendem Wasser durch den Straumen gedrückt wurde und welche Wirbel entstanden wenn der Grund des Straumens von 50 auf 25 meter anstieg. Mit unserem Fischkutter war es aber überhaupt kein Problem diese Stellen zu durchfahren.
Es wurde ein wunderschöner Nachmittag. Wieder einmal Sonnenschein, fast kein Wind, Anfangs liesen die Fische zwar auf sich warten, war aber auch nicht so schlimm.
Schweinswale haben unser Boot umkreist. Sie waren leider nur ganz kurz zu sehen bzw. zu hören wenn sie Luft holten. Ein Seeadler hat sich direkt vor unserem Boot einen Fisch aus dem Wasser geholt. Natur pur, was wollten wir mehr.
Wir haben am Ende des Straumens mit dem Angeln angefangen und haben uns einfach treiben lassen. Begonnen hatten wir bei 50 meter Tiefe und sind nach und nach auf 100 bis 120 meter Tiefe gekommen. In einer Tiefe von 70 – 80 Metern häuften sich dann plötzlich die Bisse. Wir trieben in einen Schwarm mit richtig großen Dorschen. Was dann folgte war unbeschreiblich. In Tiefen von 50 – 60 Metern standen Seelachse und darunter Dorschen in unvorstellbaren Mengen. Es war kein so dichter Schwarm Seelachse, so das es möglich war durch diesen Schwarm zu kommen. Einmal am Grund angelangt brauchte man nicht mal mehr zu pilken. Man musste nur den Pilker einmal, höchstens zweimal anheben und schon erfolgte der erste Biss. Dann kurz gewartet und fast jedesmal erfolgte prompt ein weiterer Biss auf einen noch freien Beifänger. Es war nur noch hochpumpen angesagt. Wenn mal ein Seelachs beim Ablassen des Pilkers auf einen Beifänger biss war es auch nicht so schlimm. Auf den noch leeren Pilker ging bestimmt ein Dorsch los. Sehr oft hatten wir Bisse auf die Seelachse die am Beifänger waren. Es ist uns alledings nur einige Male gelungen einer dieser Dorsche zu fangen die hinter den Seelachsen herwaren. Meistens waren es Dorsche so um die 15 Pfund die auf diese Seelachse losgingen. Gegen 17.00 Uhr sind wir in diesen Schwarm geraten. Wir mussten nur einmal eine kurze Strecke zurükfahren um wieder in diesen Schwarm zu gelangen. Wir wollten um 19.00 Uhr mit dem Fischen aufhören da wir ja noch ein gutes Stück zu fahren hatten. Keiner wollte aber, so das wir noch eine Stunde angehängt haben. So gegen 21.30 Uhr sind wir in Sarnes angekommen. Weit nach Mitternacht gabs „Mittagessen“. Um 02.00 Uhr sind wir ins Bett. Jeder war froh ins Bett zu kommen. Für den nächsten Morgen wurde beschlossen wenn überhaupt, dann erst nachmittags rauszufahren. Der schwerste Dorsch den wir an diesem Tag fingen hatte 21 Pfund.
Sarnes 2003
Los gings am Samstag, den 09. August gegen 23.oo Uhr Richtung Kiel.
Dort bei der Color Line ein Abschiedsbierchen getrunken um dann auf die Fähre zu fahren. Mit einstündiger Verspätung gings los Richtung Oslo wo wir pünktlich am nächsten Morgen angekommen sind. Nach ein paar Minuten Angst ohne Probleme durch den Zoll und auf die E6 Richtung Nordkap. Gefahren sind wir über Schweden und Finnland.
Am Dienstag Nachmittag dann Ankunft in Sarnes, wo wir unser Haus sofort gefunden haben.
Hakon, der Besitzer der „Stine“ war gerade dabei das Boot zu reinigen (hatten unsere Vormieter „vergessen“).
Umziehen und dann Einweisung des Bootes. Eine Runde um den Steg hat Hakon gedreht, danach war ich dran. Nach dem dritten Anlegemanöver hat es schon ziemlich gut geklappt. Ist schon ein Unterschied ob man mit einem 18-feet Boot oder mit einem 33-feet Fischkutter fährt.
Eigentlich wollten wir an diesem Tag nicht mehr zum Angeln. Als aber alles im Haus verstaut war sind wir doch noch raus zum ersten Testfischen. Wir sind nicht allzu weit weg. Haben vor unserer Hausinsel gefischt.
Ich hab einen Dorsch mit 8 Pfund und einen Steinbeisser in der selben Gewichtsklasse gefangen. Auch meine Begleiter haben einige schöne Dorsche erwischt. War für den Anfang gar nicht so schlecht.
12. 08. 2003
Nach 2 Stunden war aber dann die Anstrengung der doch ziemlich langen Fahrt zu spüren so dass wir wieder zurück sind. Nach dem filetieren der Fische und dem Abendessen sind wir am ersten Tag ziemlich schnell im Bett verschwunden.
Für den kommenden Tag war die erste größere Ausfahrt vorgesehen. Nach dem Frühstück, das etwas später stattfand sind wir gegen 11 Uhr bei ruhiger See los Richtung Leuchtturm Hernes. Zwischendurch haben wir bei einigen Stops immer wieder mal kurz geangelt so das die Anfahrt etwas länger als geplant wurde. Je näher wir dem Leuchtturm kamen um so unruhiger wurde das Meer und die Wellen immer höher. War aber mit unserem Fischkutter überhaupt kein Problem. Ungefähr 4 Kilometer vor dem Leuchtturm wurde unserem Joungster und kurz darauf auch dem Senior in der Gruppe schlecht. Sie hatten beide vergessen ihr Pflaster gegen Seekrankheit anzubringen. Also was solls drum, umgekehrt und mit Vollgas zurück. In Höhe von Honnigsvag wurde es wieder sehr ruhig. Unseren beiden Kranken gings auch wieder besser. Wir haben dann Richtung Heimathafen Sarnes weitergefischt und noch schöne Dorsche und Steinbeisser
gefangen.
War für den ersten Tag nicht schlecht. Abends ein paar Bierchen und dann für den nächsten Tag geplant. Es sollte diesmal Richtung Mageröystraumen gehen.
13. 08. 2003
Am nächsten morgen sind wir dann früher los Richtung Straumen. Wir wollten eine kleine Bucht gleich in der Einfahrt zum Straumen erkunden. Kurz vor dem Straumen auf einmal riesen Geschrei, Tausende von Möven die kleine Fische fingen die von Seelachsen an die Wasseroberfläche gedrängt wurden. Wir sind mit unserem Fischkutter mitten in diesen Schwarm von Möven gefahren.
Das Wasser hat gekocht von Seelachsen die auf Beutezug waren. Zwei – drei Pilkversuche, aber immer nur Seelachse mit 2 Pfund gefangen. Unter dem Schwarm standen leider keine Dorsche da es an der Stelle nicht allzu tief war. Nach einigen Versuchen haben wir das Angeln eingestellt und nur das Schauspiel betrachtet. Es macht keinen Sinn Seelachse mit einem, höchstens 2 - 3 Pfund zu fangen um diese dann wieder reinzuwerfen.
In der kleinen Bucht am Anfang des Straumens war das Angeln unmöglich. Wind und Strömung haben uns rasant schnell wieder aus dem Straumen getrieben. Also weiter in den Straumen hineingefahren. Ungefähr in der Mitte war eine größere windgeschützte Bucht in der wir unser Glück versuchten. Hier haben wir sehr schöne Dorsche gefangen. Auch am Ende des Straumens in einer großen Bucht sind uns noch einige an den Haken gegangen.
Zufrieden mit dem Ergebniss dieses Tages sind wir nachmittags wieder nach Hause gefahren.
14. 08. 03
Am nächsten Tag dann ein neuer Versuch Richtung Leuchtturm Hernes. Dieses mal haben wir es geschafft dorthin zu kommen. Es war wie auch die anderen Male immer etwas ruppig um die Landspitze auf der der Leuchtturm liegt, aber in der dahinter befindlichen riesengroßen Bucht war es windstill und ziemlich glatte See. Wir sind zur gegenüberliegenden Seite der Bucht gefahren und haben dort mit dem Angeln angefangen. Entlang der Küste sind wir dann im laufe des Tages wieder zurück zum Leuchtturm gekommen. Wir haben an diesem Tag sehr gut gefangen. Es waren schöne Dorsche zwischen 10 und 14 Pfund dabei, viele Schellfische, mehrere Steinbeisser sowie ein Heilbutt mit 10 Pfund, den ich gefangen habe, war meine erster Heilbutt überhaupt. Nach der etwas ruppigen Fahrt zurück um die Landspitze sind wir am späten Nachmittag wieder Richtung Sarnes.
15. 08. 03
Morgens strahlender Sonnenschein, Wind und hohe Wellen. Wir wollten nicht raus, auserdem mussten wir nach Honnigsvag da einer meiner Mitangler seine Tabletten zu Hause vergessen hatte. Also sind wir los. In Honnigsvag in die Apotheke und ohne größere Probleme die Tabletten bekommen. Danach noch durch die Stadt und zum Einkaufen in den Supermarkt. Am Hafen die Kong Harald der Hurtiglinie angeschaut. Gegen Mittag sind wir wieder nach Hause. Da der Wind nachgelassen hatte und die Wellen nicht mehr hoch waren sind wir nach dem Mittagessen wieder Richtung Straumen los.
Es war ein wunderbarer Nachmittag. Der erste Tag mit Sonne pur. Wir haben den Sonnenschein so richtig genossen. Das Angeln war nicht so wichtig. Gefangen haben wir daher an diesem Tag nicht allzuviel, was aber keinen gestört hat.
In den nächsten Tagen ging es abwechselnd Richtung Leuchtturm, Straumen oder nur vor unsere Hausinsel.
An einem Tag sind wir abends raus um über Nacht drausen zu bleiben. War nicht so der große Erfolg. Während der 3 Stunden die es einigermassen dunkel war haben wir fast nichts gefangen. Erst gegen 04.00 Uhr früh als es schon wieder hell war konnten wir wieder mehr Fische fangen.
Am Mittwoch, den 20. August war wieder einmal Leuchtturm angesagt. Windstill in unserer Bucht und fast keine Wellen. Hervorragende Bedingungen.
Früh morgens ging es los. Nach einer ruhigen Fahrt, nur um die Landspitze die üblichen etwas höheren Wellen haben wir wieder innerhalb der Bucht gefischt. Der Wind kam fast genau aus Norden, so das es innerhalb der Bucht dieses mal nicht so gut war. Da die Wellen im Lauf des Tages immer höher wurden haben wir am Nachmittag beschlossen wieder zurück zu fahren. Also los Richtung Landspitze. Dieses mal waren die Wellen etwas höher als sonst, es waren aber schöne lange Wellen so das es nicht so schlimm war. Etwa 500 meter vor dem Leuchtturm auf einmal stottern des Dieselmotors und abfallen der Drehzahl auf 1000 Umdrehungen. Was war los? Wir konnten es uns nicht erklären, was tun? Umkehren oder weiterfahren. Da erfahrungsgemäß das Meer ca 2 km nach dem Leuchtturm und einer anderen Landzunge wieder ruhiger wurde haben wir uns entschlossen weiterzufahren. Die Wellen liefen genau auf die Spitze zu auf der der Leuchtturm steht. Hoffentlich fällt der Motor nicht ganz aus, sonst finden wir uns auch sehr schnell auf dieser Landzunge wieder. Es dauerte unendlich lange, so kam es uns zumindest vor, bis wir um diese Spitze herum waren. Etwa einen Kilometer nach dem Leuchtturm, bei jetzt schon wieder ruhigeren Wellen hat der Motor dann doch noch seinen Geist aufgegeben. Vorsichtshalber haben wir den Anker vorbereitet, da wir auf die Felsen zutrieben. Der Motor sprang zwar wieder an, hatte aber keine Kraft. Sobald man versuchte loszufahren ist er wieder abgestorben. Ein einziges mal ist es mir gelungen das Boot nochmals in Fahrt zu bringen um weiter von den Felsen wegzukommen. Dann war endgültig Sendepause. Zu allem Unglück hatte das Handy in dieser Ecke der Insel keinen Empfang. Was nun? Einige Kilometer vor uns waren 2 Fischerboote, keine Chance das die uns sehen würden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen den Motor doch noch zu starten sahen wir aus Norden einen anderen Fischkutter der in unsere Richtung fuhr. Nachdem wir uns durch Winken bemerkbar gemacht hatten änderte er sofort seinen Kurs und kam auf uns zu. Eine kurze Unterhaltung und schon hatte er uns am Haken. Er wollte nach Honnigsvag und hat uns dorthin mitgenommen.
Einige Kilometern weiter hatte auch das Handy wieder Empfang. Anruf bei Hakon und ihm mitgeteilt das unser Motor nicht mehr funktioniert. Frage wo wir sind. Antwort ca. 20 Meter hinter einem Fischkutter der uns nach Honnigsvag zieht. Er wollte uns dort erwarten.
Die Nordlys der Hurtiglinie kam uns aus Honnigsvag entgegen. Ob uns die wohl auch abgeschleppt hätten? Hatten wenigstens die Touristen auf dem Dampfer was zu sehen.
Unsere Retter von der Novos, das war der Name des Fischkutters haben uns dann im Hafen von Honnigsvag längsseits genommen und an den Steg gebracht wo Hakon tatsächlich schon wartete.
Hakon teilte uns als wir wieder zu Hause waren mit das der Kapitän der Novos nichts dafür verlange das er uns in den Hafen gezogen hat. Wie er mir erklärte ist das nicht bei allen der Fall, die ein in Not geratenes Boot abschleppen. Es gäbe Kapitäne die sehr wohl etwas und zum Teil nicht wenig dafür verlangen würden.
Was war nun mit unserem Motor los? Hakon hatte am Tag zuvor den Diesel von einem Tank in den anderen umgepumpt und vergessen den leeren Tank sowie die Dieselleitung zu diesem zu schliessen. Der Motor hat daher aus diesem Tank den restlichen Diesel angesaugt bis nichts mehr da war. Danach hat er dann Luft angesaugt und ist stehen geblieben. Er hat den Motor im Hafen entlüftet und nach einer halben Stunde konnten wir uns auf den Weg nach Sarnes machen. Hakon ist sicherheitshalber mitgefahren.
Fische filetieren war bald erledigt, dann folgte an diesem Tag ein etwas längerer gemütlicher Teil. Nachdem alles vorbei war merkte man doch jedem an das er während der Fahrt wesentlich aufgeregter war als er zeigte. Hakon hatte nach einigen Stunden den Motor der Stine wieder repariert und teilte uns mit das wir am kommenden Tag beruhigt wieder los könnten.
21. August
An diesem Tag haben wir nach den Aufregungen des verganenen Tages etwas länger geschlafen. Das Wetter war morgens nicht so sonderlich, so das eigentlich keiner große Lust hatte schon früh morgens loszufahren. Im lauf des Vormittags wurde das Wetter aber immer besser so das wir uns Mittags auf den Weg Richtung Straumen machten. Keiner wollte mehr zum Leuchtturm. Auch benötigten wir zum Mageroystraumen wesentlich weniger Zeit. Bis zum Anfang des Straumens ca 1 Stunde, bis zum Ende des Straumens 1 ½ bis 1 ¾ Stunden. Dieses mal sind wir wieder zum Ende des Straumens gefahren.
Es war jesdesmal wieder erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit das Wasser bei ablaufendem oder steigendem Wasser durch den Straumen gedrückt wurde und welche Wirbel entstanden wenn der Grund des Straumens von 50 auf 25 meter anstieg. Mit unserem Fischkutter war es aber überhaupt kein Problem diese Stellen zu durchfahren.
Es wurde ein wunderschöner Nachmittag. Wieder einmal Sonnenschein, fast kein Wind, Anfangs liesen die Fische zwar auf sich warten, war aber auch nicht so schlimm.
Schweinswale haben unser Boot umkreist. Sie waren leider nur ganz kurz zu sehen bzw. zu hören wenn sie Luft holten. Ein Seeadler hat sich direkt vor unserem Boot einen Fisch aus dem Wasser geholt. Natur pur, was wollten wir mehr.
Wir haben am Ende des Straumens mit dem Angeln angefangen und haben uns einfach treiben lassen. Begonnen hatten wir bei 50 meter Tiefe und sind nach und nach auf 100 bis 120 meter Tiefe gekommen. In einer Tiefe von 70 – 80 Metern häuften sich dann plötzlich die Bisse. Wir trieben in einen Schwarm mit richtig großen Dorschen. Was dann folgte war unbeschreiblich. In Tiefen von 50 – 60 Metern standen Seelachse und darunter Dorschen in unvorstellbaren Mengen. Es war kein so dichter Schwarm Seelachse, so das es möglich war durch diesen Schwarm zu kommen. Einmal am Grund angelangt brauchte man nicht mal mehr zu pilken. Man musste nur den Pilker einmal, höchstens zweimal anheben und schon erfolgte der erste Biss. Dann kurz gewartet und fast jedesmal erfolgte prompt ein weiterer Biss auf einen noch freien Beifänger. Es war nur noch hochpumpen angesagt. Wenn mal ein Seelachs beim Ablassen des Pilkers auf einen Beifänger biss war es auch nicht so schlimm. Auf den noch leeren Pilker ging bestimmt ein Dorsch los. Sehr oft hatten wir Bisse auf die Seelachse die am Beifänger waren. Es ist uns alledings nur einige Male gelungen einer dieser Dorsche zu fangen die hinter den Seelachsen herwaren. Meistens waren es Dorsche so um die 15 Pfund die auf diese Seelachse losgingen. Gegen 17.00 Uhr sind wir in diesen Schwarm geraten. Wir mussten nur einmal eine kurze Strecke zurükfahren um wieder in diesen Schwarm zu gelangen. Wir wollten um 19.00 Uhr mit dem Fischen aufhören da wir ja noch ein gutes Stück zu fahren hatten. Keiner wollte aber, so das wir noch eine Stunde angehängt haben. So gegen 21.30 Uhr sind wir in Sarnes angekommen. Weit nach Mitternacht gabs „Mittagessen“. Um 02.00 Uhr sind wir ins Bett. Jeder war froh ins Bett zu kommen. Für den nächsten Morgen wurde beschlossen wenn überhaupt, dann erst nachmittags rauszufahren. Der schwerste Dorsch den wir an diesem Tag fingen hatte 21 Pfund.