Sarnes 2003

Bert

Stammnaffe
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4 Dezember 2003
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hallo schottfisch, hier mein Bericht vom Nordkap 2003

Sarnes 2003

Los gings am Samstag, den 09. August gegen 23.oo Uhr Richtung Kiel.
Dort bei der Color Line ein Abschiedsbierchen getrunken um dann auf die Fähre zu fahren. Mit einstündiger Verspätung gings los Richtung Oslo wo wir pünktlich am nächsten Morgen angekommen sind. Nach ein paar Minuten Angst ohne Probleme durch den Zoll und auf die E6 Richtung Nordkap. Gefahren sind wir über Schweden und Finnland.
Am Dienstag Nachmittag dann Ankunft in Sarnes, wo wir unser Haus sofort gefunden haben.
Hakon, der Besitzer der „Stine“ war gerade dabei das Boot zu reinigen (hatten unsere Vormieter „vergessen“).
Umziehen und dann Einweisung des Bootes. Eine Runde um den Steg hat Hakon gedreht, danach war ich dran. Nach dem dritten Anlegemanöver hat es schon ziemlich gut geklappt. Ist schon ein Unterschied ob man mit einem 18-feet Boot oder mit einem 33-feet Fischkutter fährt.
Eigentlich wollten wir an diesem Tag nicht mehr zum Angeln. Als aber alles im Haus verstaut war sind wir doch noch raus zum ersten Testfischen. Wir sind nicht allzu weit weg. Haben vor unserer Hausinsel gefischt.
Ich hab einen Dorsch mit 8 Pfund und einen Steinbeisser in der selben Gewichtsklasse gefangen. Auch meine Begleiter haben einige schöne Dorsche erwischt. War für den Anfang gar nicht so schlecht.

12. 08. 2003
Nach 2 Stunden war aber dann die Anstrengung der doch ziemlich langen Fahrt zu spüren so dass wir wieder zurück sind. Nach dem filetieren der Fische und dem Abendessen sind wir am ersten Tag ziemlich schnell im Bett verschwunden.
Für den kommenden Tag war die erste größere Ausfahrt vorgesehen. Nach dem Frühstück, das etwas später stattfand sind wir gegen 11 Uhr bei ruhiger See los Richtung Leuchtturm Hernes. Zwischendurch haben wir bei einigen Stops immer wieder mal kurz geangelt so das die Anfahrt etwas länger als geplant wurde. Je näher wir dem Leuchtturm kamen um so unruhiger wurde das Meer und die Wellen immer höher. War aber mit unserem Fischkutter überhaupt kein Problem. Ungefähr 4 Kilometer vor dem Leuchtturm wurde unserem Joungster und kurz darauf auch dem Senior in der Gruppe schlecht. Sie hatten beide vergessen ihr Pflaster gegen Seekrankheit anzubringen. Also was solls drum, umgekehrt und mit Vollgas zurück. In Höhe von Honnigsvag wurde es wieder sehr ruhig. Unseren beiden Kranken gings auch wieder besser. Wir haben dann Richtung Heimathafen Sarnes weitergefischt und noch schöne Dorsche und Steinbeisser
gefangen.

War für den ersten Tag nicht schlecht. Abends ein paar Bierchen und dann für den nächsten Tag geplant. Es sollte diesmal Richtung Mageröystraumen gehen.

13. 08. 2003
Am nächsten morgen sind wir dann früher los Richtung Straumen. Wir wollten eine kleine Bucht gleich in der Einfahrt zum Straumen erkunden. Kurz vor dem Straumen auf einmal riesen Geschrei, Tausende von Möven die kleine Fische fingen die von Seelachsen an die Wasseroberfläche gedrängt wurden. Wir sind mit unserem Fischkutter mitten in diesen Schwarm von Möven gefahren.
Das Wasser hat gekocht von Seelachsen die auf Beutezug waren. Zwei – drei Pilkversuche, aber immer nur Seelachse mit 2 Pfund gefangen. Unter dem Schwarm standen leider keine Dorsche da es an der Stelle nicht allzu tief war. Nach einigen Versuchen haben wir das Angeln eingestellt und nur das Schauspiel betrachtet. Es macht keinen Sinn Seelachse mit einem, höchstens 2 - 3 Pfund zu fangen um diese dann wieder reinzuwerfen.
In der kleinen Bucht am Anfang des Straumens war das Angeln unmöglich. Wind und Strömung haben uns rasant schnell wieder aus dem Straumen getrieben. Also weiter in den Straumen hineingefahren. Ungefähr in der Mitte war eine größere windgeschützte Bucht in der wir unser Glück versuchten. Hier haben wir sehr schöne Dorsche gefangen. Auch am Ende des Straumens in einer großen Bucht sind uns noch einige an den Haken gegangen.
Zufrieden mit dem Ergebniss dieses Tages sind wir nachmittags wieder nach Hause gefahren.

14. 08. 03
Am nächsten Tag dann ein neuer Versuch Richtung Leuchtturm Hernes. Dieses mal haben wir es geschafft dorthin zu kommen. Es war wie auch die anderen Male immer etwas ruppig um die Landspitze auf der der Leuchtturm liegt, aber in der dahinter befindlichen riesengroßen Bucht war es windstill und ziemlich glatte See. Wir sind zur gegenüberliegenden Seite der Bucht gefahren und haben dort mit dem Angeln angefangen. Entlang der Küste sind wir dann im laufe des Tages wieder zurück zum Leuchtturm gekommen. Wir haben an diesem Tag sehr gut gefangen. Es waren schöne Dorsche zwischen 10 und 14 Pfund dabei, viele Schellfische, mehrere Steinbeisser sowie ein Heilbutt mit 10 Pfund, den ich gefangen habe, war meine erster Heilbutt überhaupt. Nach der etwas ruppigen Fahrt zurück um die Landspitze sind wir am späten Nachmittag wieder Richtung Sarnes.

15. 08. 03
Morgens strahlender Sonnenschein, Wind und hohe Wellen. Wir wollten nicht raus, auserdem mussten wir nach Honnigsvag da einer meiner Mitangler seine Tabletten zu Hause vergessen hatte. Also sind wir los. In Honnigsvag in die Apotheke und ohne größere Probleme die Tabletten bekommen. Danach noch durch die Stadt und zum Einkaufen in den Supermarkt. Am Hafen die Kong Harald der Hurtiglinie angeschaut. Gegen Mittag sind wir wieder nach Hause. Da der Wind nachgelassen hatte und die Wellen nicht mehr hoch waren sind wir nach dem Mittagessen wieder Richtung Straumen los.

Es war ein wunderbarer Nachmittag. Der erste Tag mit Sonne pur. Wir haben den Sonnenschein so richtig genossen. Das Angeln war nicht so wichtig. Gefangen haben wir daher an diesem Tag nicht allzuviel, was aber keinen gestört hat.

In den nächsten Tagen ging es abwechselnd Richtung Leuchtturm, Straumen oder nur vor unsere Hausinsel.
An einem Tag sind wir abends raus um über Nacht drausen zu bleiben. War nicht so der große Erfolg. Während der 3 Stunden die es einigermassen dunkel war haben wir fast nichts gefangen. Erst gegen 04.00 Uhr früh als es schon wieder hell war konnten wir wieder mehr Fische fangen.

Am Mittwoch, den 20. August war wieder einmal Leuchtturm angesagt. Windstill in unserer Bucht und fast keine Wellen. Hervorragende Bedingungen.
Früh morgens ging es los. Nach einer ruhigen Fahrt, nur um die Landspitze die üblichen etwas höheren Wellen haben wir wieder innerhalb der Bucht gefischt. Der Wind kam fast genau aus Norden, so das es innerhalb der Bucht dieses mal nicht so gut war. Da die Wellen im Lauf des Tages immer höher wurden haben wir am Nachmittag beschlossen wieder zurück zu fahren. Also los Richtung Landspitze. Dieses mal waren die Wellen etwas höher als sonst, es waren aber schöne lange Wellen so das es nicht so schlimm war. Etwa 500 meter vor dem Leuchtturm auf einmal stottern des Dieselmotors und abfallen der Drehzahl auf 1000 Umdrehungen. Was war los? Wir konnten es uns nicht erklären, was tun? Umkehren oder weiterfahren. Da erfahrungsgemäß das Meer ca 2 km nach dem Leuchtturm und einer anderen Landzunge wieder ruhiger wurde haben wir uns entschlossen weiterzufahren. Die Wellen liefen genau auf die Spitze zu auf der der Leuchtturm steht. Hoffentlich fällt der Motor nicht ganz aus, sonst finden wir uns auch sehr schnell auf dieser Landzunge wieder. Es dauerte unendlich lange, so kam es uns zumindest vor, bis wir um diese Spitze herum waren. Etwa einen Kilometer nach dem Leuchtturm, bei jetzt schon wieder ruhigeren Wellen hat der Motor dann doch noch seinen Geist aufgegeben. Vorsichtshalber haben wir den Anker vorbereitet, da wir auf die Felsen zutrieben. Der Motor sprang zwar wieder an, hatte aber keine Kraft. Sobald man versuchte loszufahren ist er wieder abgestorben. Ein einziges mal ist es mir gelungen das Boot nochmals in Fahrt zu bringen um weiter von den Felsen wegzukommen. Dann war endgültig Sendepause. Zu allem Unglück hatte das Handy in dieser Ecke der Insel keinen Empfang. Was nun? Einige Kilometer vor uns waren 2 Fischerboote, keine Chance das die uns sehen würden. Nach mehreren erfolglosen Versuchen den Motor doch noch zu starten sahen wir aus Norden einen anderen Fischkutter der in unsere Richtung fuhr. Nachdem wir uns durch Winken bemerkbar gemacht hatten änderte er sofort seinen Kurs und kam auf uns zu. Eine kurze Unterhaltung und schon hatte er uns am Haken. Er wollte nach Honnigsvag und hat uns dorthin mitgenommen.

Einige Kilometern weiter hatte auch das Handy wieder Empfang. Anruf bei Hakon und ihm mitgeteilt das unser Motor nicht mehr funktioniert. Frage wo wir sind. Antwort ca. 20 Meter hinter einem Fischkutter der uns nach Honnigsvag zieht. Er wollte uns dort erwarten.

Die Nordlys der Hurtiglinie kam uns aus Honnigsvag entgegen. Ob uns die wohl auch abgeschleppt hätten? Hatten wenigstens die Touristen auf dem Dampfer was zu sehen.
Unsere Retter von der Novos, das war der Name des Fischkutters haben uns dann im Hafen von Honnigsvag längsseits genommen und an den Steg gebracht wo Hakon tatsächlich schon wartete.

Hakon teilte uns als wir wieder zu Hause waren mit das der Kapitän der Novos nichts dafür verlange das er uns in den Hafen gezogen hat. Wie er mir erklärte ist das nicht bei allen der Fall, die ein in Not geratenes Boot abschleppen. Es gäbe Kapitäne die sehr wohl etwas und zum Teil nicht wenig dafür verlangen würden.

Was war nun mit unserem Motor los? Hakon hatte am Tag zuvor den Diesel von einem Tank in den anderen umgepumpt und vergessen den leeren Tank sowie die Dieselleitung zu diesem zu schliessen. Der Motor hat daher aus diesem Tank den restlichen Diesel angesaugt bis nichts mehr da war. Danach hat er dann Luft angesaugt und ist stehen geblieben. Er hat den Motor im Hafen entlüftet und nach einer halben Stunde konnten wir uns auf den Weg nach Sarnes machen. Hakon ist sicherheitshalber mitgefahren.
Fische filetieren war bald erledigt, dann folgte an diesem Tag ein etwas längerer gemütlicher Teil. Nachdem alles vorbei war merkte man doch jedem an das er während der Fahrt wesentlich aufgeregter war als er zeigte. Hakon hatte nach einigen Stunden den Motor der Stine wieder repariert und teilte uns mit das wir am kommenden Tag beruhigt wieder los könnten.

21. August

An diesem Tag haben wir nach den Aufregungen des verganenen Tages etwas länger geschlafen. Das Wetter war morgens nicht so sonderlich, so das eigentlich keiner große Lust hatte schon früh morgens loszufahren. Im lauf des Vormittags wurde das Wetter aber immer besser so das wir uns Mittags auf den Weg Richtung Straumen machten. Keiner wollte mehr zum Leuchtturm. Auch benötigten wir zum Mageroystraumen wesentlich weniger Zeit. Bis zum Anfang des Straumens ca 1 Stunde, bis zum Ende des Straumens 1 ½ bis 1 ¾ Stunden. Dieses mal sind wir wieder zum Ende des Straumens gefahren.
Es war jesdesmal wieder erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit das Wasser bei ablaufendem oder steigendem Wasser durch den Straumen gedrückt wurde und welche Wirbel entstanden wenn der Grund des Straumens von 50 auf 25 meter anstieg. Mit unserem Fischkutter war es aber überhaupt kein Problem diese Stellen zu durchfahren.
Es wurde ein wunderschöner Nachmittag. Wieder einmal Sonnenschein, fast kein Wind, Anfangs liesen die Fische zwar auf sich warten, war aber auch nicht so schlimm.

Schweinswale haben unser Boot umkreist. Sie waren leider nur ganz kurz zu sehen bzw. zu hören wenn sie Luft holten. Ein Seeadler hat sich direkt vor unserem Boot einen Fisch aus dem Wasser geholt. Natur pur, was wollten wir mehr.

Wir haben am Ende des Straumens mit dem Angeln angefangen und haben uns einfach treiben lassen. Begonnen hatten wir bei 50 meter Tiefe und sind nach und nach auf 100 bis 120 meter Tiefe gekommen. In einer Tiefe von 70 – 80 Metern häuften sich dann plötzlich die Bisse. Wir trieben in einen Schwarm mit richtig großen Dorschen. Was dann folgte war unbeschreiblich. In Tiefen von 50 – 60 Metern standen Seelachse und darunter Dorschen in unvorstellbaren Mengen. Es war kein so dichter Schwarm Seelachse, so das es möglich war durch diesen Schwarm zu kommen. Einmal am Grund angelangt brauchte man nicht mal mehr zu pilken. Man musste nur den Pilker einmal, höchstens zweimal anheben und schon erfolgte der erste Biss. Dann kurz gewartet und fast jedesmal erfolgte prompt ein weiterer Biss auf einen noch freien Beifänger. Es war nur noch hochpumpen angesagt. Wenn mal ein Seelachs beim Ablassen des Pilkers auf einen Beifänger biss war es auch nicht so schlimm. Auf den noch leeren Pilker ging bestimmt ein Dorsch los. Sehr oft hatten wir Bisse auf die Seelachse die am Beifänger waren. Es ist uns alledings nur einige Male gelungen einer dieser Dorsche zu fangen die hinter den Seelachsen herwaren. Meistens waren es Dorsche so um die 15 Pfund die auf diese Seelachse losgingen. Gegen 17.00 Uhr sind wir in diesen Schwarm geraten. Wir mussten nur einmal eine kurze Strecke zurükfahren um wieder in diesen Schwarm zu gelangen. Wir wollten um 19.00 Uhr mit dem Fischen aufhören da wir ja noch ein gutes Stück zu fahren hatten. Keiner wollte aber, so das wir noch eine Stunde angehängt haben. So gegen 21.30 Uhr sind wir in Sarnes angekommen. Weit nach Mitternacht gabs „Mittagessen“. Um 02.00 Uhr sind wir ins Bett. Jeder war froh ins Bett zu kommen. Für den nächsten Morgen wurde beschlossen wenn überhaupt, dann erst nachmittags rauszufahren. Der schwerste Dorsch den wir an diesem Tag fingen hatte 21 Pfund.
 
22. August
Da wir nochmal nach Honnigsvag zum Einkaufen mussten haben wir dies spät morgens an diesem Tag erledigt. Es war jedem anzumerken das es am vergangenen Abend doch ziemlich spät war, so das wir an diesem Tag nicht rausgefahren sind. Wir haben aber für den nächsten Tag wieder eine Ausfahrt in den Straumen geplant.

23. August
Um 10.00 Uhr gings bei leichtem Wind, Wolken und Nieselregen los Richtung Straumen.
Am Ende des Straumens allerdings stärkerer Wind und auflaufendes Wasser so das es mit 700 gramm Pilkern schon schwierig wurde 60 meter Tiefe zu erreichen. Nach einigen Pilkversuchen wieder hochkurbeln um von vorne zu beginnen. Also in eine größere Bucht zurückziehen und dort unser Glück versuchen. Heute haben uns gleich 3 Seeadler umkreist. Die hatten wahrscheinlich ihren Horst dort in der Nähe auf den Felsen. Kurz vor 13.00 Uhr war Höchsstand angesagt. Kurz vorher auf den Weg gemacht in Richtung unseres gestrigen Angelplatzes. Mit Hilfe des eingebauten GPS-Gerätes mit Kartenplotter war es überhaupt kein Problem diesen Platz wieder zu finden. Beim ersten Pilkversuch gingen schon wieder Seelachse an den Haken. Also versuchen zum Grund zu kommen um zu sehen ob unser Dorschschwarm von gestern noch da war, und er war noch da. Es waren zwar nicht mehr so viele Dorsche wie am Tag zuvor, dafür aber gleich groß wie am vorherigen Tag. Ich habe innerhalb von 15 Miuten 3 Stück mit 24, 20 und 18 Pfund gefangen. Bei meinem 24 Pfünder hatte ich einen riesen Biss. Der Fisch war nicht zu bremsen. Nach mehreren Minuten konnte ich dann endlich wieder Schnur einholen die mir aber immer wieder von der Rolle gezogen wurde. Plötzlich ging das hochpumpen wesentlich leichter. Nur noch einige Versuche meines Gegenübers nach unten zu kommen. Nach einigen Minuten kam der Dorsch an die Oberfläche. Der Dorsch hing nur noch ganz leicht ein einem Gummimack, der zweite Mack sowie der Pilker fehlten. Es hatten wahrscheinlich 2 oder sogar 3 Dorsche gebissen. Diese haben mir dann einfach mein Vorfach zerlegt.
Auf der anderen Seite des Bootes hatte unser Jüngster und auch sein Nachbar einen Fisch an der Angel. Irgendwie sind sie mit ihren Angelschnüren durcheinander geraten. Nach längerer Zeit und entwirren der Schnüre konnte zuerst der eine einen schönen Dorsch gaffen. Unser Jüngster war der Meinung das sein Fisch nicht mehr dran sei, was sich aber sogleich als Irrtum herausstellte. Nachdem er begonne hatte seine Schnur einzuholen merkte er sehr schnell das der Fisch doch noch dran war und das es auch kein kleiner war. Er hatte 3 Dorsche mit jeweils 10 Pfund an der Angel die aber mit Hilfe aller an Bord zum Schluß doch noch in unsere Fischkisten kamen.
Auf Seelachse von 2 – 3 Pfund hatten wir Bisse von Dorschen. Es ist uns aber nicht gelungen einen davon zu fangen. Es wäre bestimmt interessant gewesen zu sehen wie groß ein Dorsch ist der auf einen Seelachs dieser größe losgeht.
Heute sind wir aber nicht solange drausen geblieben. Es war zuvor schon vereinbart worden das wir um 17.00 Uhr nach Hause fahren, egal wieviele und wie gut auch immer die Fische beisen. Das wurde an diesem Tag auch eingehalten. Da es zu regnen begann wollte auch keiner länger bleiben. Mich hat der Regen nicht gestört, da ich den Dampfer fuhr hatte ich immer einen schönen warmen und trockenen Platz. Kurz vor 19.00 Uhr waren wir wieder in Sarnes.
Wenigstens hörte es zu Regnen als wir dort ankamen auf so das wir unsere Fische im Trockenen filetiern konnten.

24. August und 25. August
Die letzten beiden Tage sind schnell erzählt.
Am Sonntag sind wieder in den Straumen gefahren. Der Strömung war aber an diesem Tag wieder sehr stark. Wir haben uns einfach durch den Straumen treiben lassen. Der Erfolg war eher mäsig, was aber keinen gestört hat. Einer unserer Mitangler der an diesem Tag nicht mit raus fuhr wollte das Einlaufen der Stine filmen so dass wir uns pünktlich auf den nach Hause Weg machten.
Am Montag haben wir uns auch noch mal auf den Weg in den Straumen gemacht.
Kurz nach der Einfahrt in den Straumen hatten wir Gegenverkehr. Die Polarlys der Hurtiglinie. Jeden Tag gegen 11.00 Uhr kam ein Schiff der Hurtiglinie auf dem Weg nach Honnigsvag durch den Straumen.

Die Strömung war aber noch schlimmer als am Tag zuvor. Auch hat der Wind genau durch den Straumen geblasen. Ein Blick auf das GPS hat gezeigt das wir mit 5 km/h durch den Straumen treiben. An Fischen war selbst mit 900 Gramm fast nicht mehr zu denken. Am letzten Tag mit 900 Gramm fischen, bin ich denn verrückt?
Wir haben uns auf den Weg Richtung Sarnes gemacht. In der der kleinen Bucht am Anfang des Straumens haben wir noch mal einen Stop eingelegt um unser Glück dort zu versuchen. Es waren jede Menge Dorsche dort. Sie haben wie verrückt gebissen. Gebissen, die haben wahrscheinlich gemeint ein Pilker mit 900 Gramm oder ein Bergmann Pilker mit 1000 Gramm sind Spielkameraden. Die Dorsche waren zum Teil nicht wesentlich größer als die Pilker. Nach einigen Versuchen die alle nur kleine Dorsche brachten sind wir wieder vor unsere Hausinsel gefahren um es dort noch einmal zu versuchen.
Zum Abschluss unserer Tour haben wir hier nochmal erlebt wenn Möven und Seelachse hinter kleinen Fischen her sind. Der Seelachsschwarm und die Möven sind in einiger Entfernung an unserem Boot vorbeigezogen. Auch ein Seeadler hat uns nochmals umkreist und nach Fischen Ausschau gehalten.
Ich hatte gerade einen kleineren Seelachs gefangen als am Heck des Bootes plötzlich ein größerer Wal auftauchte. Dieser lies sich im Gegensatz zu den ersten die wir sahen mehr Zeit beim aus- und einatmen. Er hat unser Boot zwei mal in aller Ruhe umkreist. Dann haben wir ihn noch öfter beim ein- und ausatmen in einiger Entfernung gesehen. Es war ein grauer Wal mit 4 bis 5 Metern geschätzter Länge.
War ein schöner Abschluss eines herrlichen Angelurlaubes.
Am frühen Nachmittag sind wir dann zurück nach Sarnes. Ich konnte am letzten Tag noch einige Rotbarsche fangen, leider aber nur die kleinere Sorte. Den letzten Abend haben wir beim restlichen Bier gemütlich ausklingen lassen. Hakon kam kurz vorbei. Er wollte am nächsten Tag nochmal kommen um den Diesel den wir verbraucht hatten mit uns abzurechnen.

Der kommende Tag verging mit Packen, Einräumen des Autos und des Anhängers sowie einem kurzen Tripp nach Honnigsvag ziemlich schnell. Nachmittags noch mal ein paar Stunden geschlafen. Gegen 17.00 Uhr kam Hakon vorbei. Nachdem wir ihm den Diesel bezahlt hatten den wir verbraucht haben sind wir gegen 18.00 los Richtung Oslo. Nach kurzer Fahrt schon die ersten Rentiere auf der Straße. Auf dem Heimweg haben wir uns entschlossen durch Norwegen und nicht wie auf der Herfahrt durch Schweden und Finnland zu fahren. Sind zwar rund 100 km mehr zu fahren, die Strecke ist aber im Vergleich zur anderen wesentlich schöner und Abwechslungsreicher.
Auf der Heimfahrt am nächsten morgen irgendwo noch weit vor dem Polarkreis stand vor einer Kurve ein Warndreieck auf der Straße. Um die Kurve herum sah ich in einiger Enfernung einen LKW auf der Straße stehen. Es war nur eine ziemlich lange Bremsspur zu sehen. Als ich dann näher kam und langsam vorbeifuhr sah ich was geschenen war. Der LKW Fahrer hatte, wahrscheinlich nur kurz bevor wir vorbeikamen trotz einer Vollbremsung zwei Elche erwischt. Der eine lag links, der andere Rechts neben der Straße. Wir haben zum Glück nur einige neben der Straße rumstehen sehen.

Am Freitag waren wir mehr als pünktlich an der Fähre.

Fazit:

Es war ein wunderbarer Urlaub. Fischen vom feinsten. Aber es war auch Stress. Wir waren an manchen Tagen mit An- und Abfahrt 12 bis 14 Stunden auf dem Wasser und mussten nachher noch die gefangenen Fische filetieren. Es ist schon verdammt weit zu fahren bis man, wie meine Begleiter aus München oder ich aus der Nähe von Regensburg kommend, dort oben ist. Es gibt mit Sicherheit wieder mal eine Tour ans Nordkap, bestimmt aber nicht gleich im kommenden Jahr. Wir wollen wieder mal Angelurlaub, im Sinne des Wortes Urlaub machen und werden daher nicht so weit in den Norden fahren.
 
Haus mit Bootssteg und dem Kutter,d er Stine
 
so siehts aus wenn man in den Hafen geschleppt wird
 
Haus und Kutter von der gegenüberliegenden Seite
 
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