Nach 12 Jahren regelmässigem Angeln auf den Lofoten erlaube ich mir mal eine Meinung zum Skreifischen
Also: selbst wenn der Skrei da ist (er IST da!) und die Berufsfischer tonnenweise fangen, so springt er nicht von selbst ins Boot. Man muss einen Schwarm finden, das kann auch mal einen halben Tag dauern, und der Schwarm muss sich auch in einer Beissphase befinden, sonst kann man dranhängen was man will - es hilft nichts. So erst letzte Woche erlebt, man sieht eine Schwarm inaktiver Skrei auf dem Echolot, die sich kurz überm Grund drücken und auf keinen Köder reagieren.
Aber WENN sie beissen, dann fängt man auch mit einem alten Badeschlappen
Meine Taktik ist: Suchen eines beisswilligen Schwarmes mit einem 300g Bananenpilker, darüber EIN Beifänger an 1mm-Monofilvorfach. Zum Finden der Fische ist der Pilker unschlagbar. Ist der Schwarm gefunden und beisst stabil, hat man also 3-4 Fische auf den Pilker gefangen und sieht den raubenden Schwarm auf dem Lot, wird der Pilker ausgetauscht gegen einen grossen Gummifisch mit Einzelhaken, scheissegal welches Modell oder Farbe. Damit fängt man dann mehr oder weniger selektiv Fische über 7-8 Kilo, weil die Kleineren den Gummifisch zwar durchaus attackieren aber ihn nicht gleich tief genug inhalieren, um beim Anhieb am Einzelhaken hängenzubleiben.
Diese Technik hat meinem 12jährigen Töchterlein letzte Saison diesen Fisch beschert:
ein bereits abgelaichter Skrei von 24kg und 137cm
Naturköder kann man sich sparen. Das Gefummel mit dem Anködern etc. kostet zuviel Zeit und wenn die Biester beissen gehen sie wie gesagt eh auf alles.
Angelt am besten in den oberen Regionen des Schwarmes, da stehen öfters die grösseren Fische!
Gummifische unter 300g Kopfgewicht sind m.M. unnötiger Ballast - brauchen länger zum Absinken, oft muss man in 70-80 Meter fischen, und das Wetter ist in dieser Jahreszeit nicht gerade stabil, so dass die Drift u.U. kapital ist.
Tight lines - und warme Wäsche nicht vergessen