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Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Hi Wolfgang,

du kriegst ja schon ordentlich maschinenbautechnischen Wind um die Ohren geblasen.

Dieter bringt das auch wunderbar auf den Punkt, besser als ich das je könnte.

Nur, auch ich behaupte mal, dass deine Argumentation am Kern der Sache vorbei geht. Du hattest vor ein Paar Tagen schon mal so'n Irrläufer abgelassen, ich glaube im Okuma Tread von mir. Auch da hab ich mir schon wirklich das Gaumenzäpfchen verbogen.....

Du motzt deine Mini Rolle auf 15 KG auf und gleichzeitig sagts du, ich benutze die so besser nicht, weil nicht dafür gemacht!
Richtiger Schluss draus gezogen.
Nur, warum tunst du so einen Stiefel zusammen? Wenn ich eine alte Rolle, Int II , Okuma und Everol ne neue sexy CFK verpasse, dann werden die bellville washer so konfiguriert, dass die Rolle trotz geiler CFK nicht mehr max Kilo aufbringt als im Originalzustand.

Was kannst du daraus schliessen? SERVIOLA tunt keine Rollen, sondern sorgt nur für eine perfekte Bremse.

Mein Verhältnis zu kleinen Rollen wie der PE 4 ist ganz wertneutral. Und eine Bremseinheit, nein, eine ganze Konstruktion mit den derzeit besten Werkstoffen auf diese Höchstleistung zu bringen ist kein Hexenwerk, sondern STAND der TECHNIK. Nur können muss man's.

Unsere Autos würden bei den heutigen Gewichten und Ausstattungen auf antriebstechnischem Stand von 1980 in etwa 20 LTR verbrauchen.
Die Int II 50 ist auch aus dieser Zeit und bremst mit ca. 10 KG, eine Avet PRO EX 50 macht locker 25 Kg. Und das ohne zu murren....

Und zu einem 100 KG Tuna in nur 40 M tiefem Wasser in einer Flachebene würde ich eine PE 4 locker ran nehmen. Was soll da schon daneben gehen wenn der Kapitän die anderen 50 % dazu steuert.

Es kommt also auf die Umstände, den Ort und den Zweck an.:]

TL

Jürgen
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Ich lese eure Diskussion hier ja auch mit großem Interesse.

Und muss für mich sagen, dass Sternbremsenrollen für die triviale Norwegen-Angelei genau das Richtige sind. Selbst große Lengs habe ich mit der SS 114 (LH) souverän aus 170m hochgeholt, ohne ein einziges Mal mit dem Bremsstern herumzuspielen..

Die norwegischen Fische bieten halt kein Warmwasser-Fluchtverhalten, die allermeisten Fische sind mit einer Sternbremse kontrollierbar. Für große Seelachse, Pollacks und den bösen Butt habe ich trotzdem wegen deren Fluchten gerne Schiebebremsen, weil ich mit den dünn gewählten Schnüren mehr Spielraum während des Drills benötige.

Jedenfalls sind bei uns beide Bremsversionen am Start und werden gerne benutzt. ;)

Gruß

Karsten
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Jau Karsten,

den Punkt hatte ich mir noch in der Hinterhand aufgehoben. Genau darum geht es.

Warmwasserfluchten!

Ich hatte es ja Eingangs erwähnt, dass ich mit Sternbremsen auf Warmblüter nicht kann.

Die Sternbremse hat im Micro Bereich ihre Vorzüge, aber sobald sie richtig heiss wird ist es eng.

Ich mag es nicht, lieber bremse ich zusätzlich mit dem Daumen oder halte die wenigen Gramm Gewicht aktiv.

TL
 
AW: Jigging Master Multirolle im harten Praxistest

Hallo,

ja auch ich verfolge dies mit großem Interesse.
Ich benutze zwar auch Schiebebremsen,
aber bei der SX ist mir die Verstellung während dem Drill
nicht fein genug.
So wird die Bremse zu Hause eingestellt und fertig.
Dazu benutze ich eine Rute mit einer weichen Spitze z.Bsp die Hiro Balleno oder eine Havsei, so das ich kaum Seelachse bis jetzt verloren habe.

Allerdings habe ich dieses Jahr am Roms mal eine Talica getestet und da die Bremseinstellung dort viel feiner ist und eine Rasterung vorhanden war, wurde auch mal der Schiebehebel verändert. :D

Gruß climber
 
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verfolge die sache hier auch aufmerksam,man kann viel lernen.

aber schiebebremse da fummle ich nicht viel rum während des drills
wird eingestellt je nach rute,schnur und fischart,strike etwas weicher und voll kurz bevor schnur reißt und fertig.
weshalb braucht man bei der schiebebremse eine feine einstellung?zumindest für norwegen verstehe ich das nicht.

bei der sternbremse kann man natürlich während des drills die bremskraft verändern meiner meinung nach.

beim big game ist das sicherlich etwas anderes,da hab ich keine ahnung von,aber was man so liest wirken da andere kräfte:D
 
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Hallo,

ich stelle normal auch nicht rum an der Schiebebremse, trotzdem ist mir eine fein einstellbare Schiebebremse mit Rasterung und ohne Binding lieber.
Wie gesagt, in der Regel fangen das die von mir verwendeten Ruten ab und so habe ich in den letzten Jahren kaum einen Seelachs durch ausschlitzen verloren.
Trotzdem sind die eingestellten Bremskräfte in der Strikeposition in den meisten fällen nicht nötig gewesen.

Aber das sollte hier auch nicht das Thema sein, sondern
vielmehr die Erfahrung mit den JM Rollen. ;)

Gruß climber
 
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Nun, Klaus, warum sollte man eine Schiebebremse nicht während des Drills verstellen können/sollen, schließlich heißt sie ja Schiebebremse (von Schieberegler) und nicht Dreipunktbremse (free, strike, full).

Du schreibst "wird eingestellt je nach rute,schnur und fischart". Woher weißt Du denn so genau, welche Fischart beißt. Gerade in den flachen Bereichen ist vom Wittling bis Heilbutt alles möglich, auch wenn Dein vermeintlicher Zielfisch z.B. der Pollack ist. Aber auch im Freiwasser steht unter dem Kleinfischschwarm so allerlei, nicht nur große Dorsche und Köhler, auch jagende Heilbutt können dabei sein.

Beim Köhler ist eine auf 6Kg eingestellte Bremse sicher keine gute Idee. Gerade wenn sie brutal einsteigen hast Du ihn dann auch leicht wieder verloren, auch wenn die Rute und das Vorfach ein stückweit den Schlag abfedern. 3Kg sind hier wesentlich angebrachter, zumal sie ja meist im Freiwasser stehen und es ja kein Problem darstellt, wenn sie 50m oder mehr Schnur abziehen, bis sie allein durch den Druckunterschied k.o. sind. Die 3 Kg andererseits sind für den Heilbutt zu knapp, wenn Du nicht gerade stundenlang hinter ihm herfahren willst, sofern die Gegebenheiten das überhaupt erlauben.

Die Bremskraft während des Drills zu verändern und den Gegebenheiten anzupassen ist also eine gute Idee. Am Anfang eher klein eingestellt hilft das große Kraftänderungen und damit das Ausschlitzen zu vermeiden. Wenn der Fisch und die Situation dann das jedoch brauchen, kann man zugeben.

Natürlich setzt sich die Bremse bei 80% der Fische, die man in Norwegen so im Durchschnitt fängt, noch nicht einmal dann in Bewegung, wenn man sie sehr moderat eingestellt hat, und daß ein Großer unerwartet einsteigt, ist auch nicht unbedingt ein tägliches Ereignis, aber so selten ist das auch nicht. Ich denke mal, daß z.B. die meisten Heilbuttbisse nicht beim gezielten Angeln auf Heilbutt passieren, sondern meist unerwartet.

Insofern hat die Diskussion schon was mit norwegischen Verhältnissen zun tun, wenn es dort auch nicht so darauf ankommt, wie beim Angeln auf Warmwasserfische.

Gruß Dieter
 
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Hallo Dieter,

da kann ich dir nur 100% zustimmen.
Wie gesagt, habe ich dieses Jahr am Roms die Bremse auch nicht bis zur Position Strike gestellt, da die Rolle das mal her gab.
Die erste Woche war das für sämtliche Seelachse und Pollacks ausreichend und habe auch nur einen verloren, wobei ich nicht mal sagen kann, ob dieser ausgeschlitzt ist.
Die Balleno mit ihrer weichen Spitze hat da einiges dazu beigetragen.
In der 2 Woche wurden die Seelachse doch um einiges größer und unser erster Heilbutt ist ist mir auch an den Haken gegangen, da war dann die Stellung Strike durchaus angesagt:D, wobei diese dann auch ausreichend war.

Gruß climber
 
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Dieter da gebe ich dir recht ,schätze im übrigen deine beiträge.

aber in mittelnorwegen wo meist angle ist es eher unwarscheinlich das ein fisch einsteigt den ich nicht bezwingen kann:D
war vieleicht etwas fasch ausgedrückt, beim speed pilken gehe ich etwas vor strike,wenn ich merke er sitzt gehe ich auf strike und wenn er hin will was ich nicht mag auf full.

muß dazu sagen stelle meine rollen an waagen mit schleppanzeige ein..
mit mehr bremsen wie meine Rolle in Verbindung mit der Rute hergibt geht eh nicht.

und das ist halt bei den ottonormal norwegenfahrer so um die 5 kg,oder liege ich da falsch?

lasse mich gerne belehren
 
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Wobei, climber, Heilbutt ja auch noch mal ein weites Gebiet ist, angefangen von 4-6 bis 300Kg. Wobei die ganz Großen natürlich schon sehr rare Ereignisse sind. Und im späten Frühjahr/Sommer stehen sie flach. Neulich wieder von Smavaeret in Flatanger gehört, daß die größten Chancen an den Fjordausgängen und in sandigen Fjordbuchten in 10 bis 50m bestehen und nicht etwa weiter draußen zwischen den Schären. Also typisch Gebiete, wo man gerade zum möglichst leichten Geschirr greift.

Gruß Dieter
 
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@ Klaus
5Kg Bremskraft sollten eigentlich alle Rollen hergeben, selbst kleinere Stationärrollen. Die "normalen" Multis können meist was mehr so bis 7-8 Kg.

Bei den Ruten kommt es ziemlich stark auf die Rutenart an und auf den Winkel mit der Du sie hältst. Eine normale Spinnrute wird bei 45° mit WG bis 60/80g wohl kaum mehr als 3Kg senkrechtem Zug bei 45° vertragen, eine 20lbs Bootsrute so rund 4-5Kg. Hältst Du sie waagerecht oder geht der Zug nicht senkrecht ist es einiges mehr.

Wobei man allerdings bedenken muß, daß die Bremskraft einer Rolle um so weiter zunimmt, je leerer sie wird. Hat man die Rolle z.B. bei voller Spule auf 3Kg eingestellt, ist die Bremskraft auf 6Kg angestiegen, wenn der Durchmesser der Schnurpackung auf die Hälfte gesunken ist.

Gruß Dieter
 
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Morgen Dieter,

unser kleiner Heilbutt hat in 20m im Fjord gebissen.
Wir waren zum Pollack angeln unterwegs, da es sehr
windig war und wir nur die Kanten abfahren konnten.
Das Material war eine Spinnrute mit 40gr., wenn da die
Bremse nicht ordentlich arbeitet, dann ist er weg oder
die Rute putt. :D
Beeindruckend war schon, wie er erst mal Meter gemacht
hat und die Schnur von der Rolle gezogen.

Bei mir richtet sich die vor eingestellte Bremskraft nach der
verwendeten Schnur, so das ich dieses zu Hause schon einstellen kann.
Die Full Position (Avets) habe ich noch nie verwendet, da fliegt mir wohl mein Material um die Ohren. :D

Gruß climber
 
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Hallo Freaks,

sehr spannend wie hier diskutiert wird. Ich möchte mich aber weniger zu den technischen Feinheiten äussern, da kann ich nur über euer Detailwissen staunen und versuchen einigermassen mit zu kommen.

Ich finde aber eine weiterführende Überlegung sehr erwähnenswert:

Was mich an so hochwertigem, kompakten und sehr leichten Gerät fasziniert, ist einfach die Agilität auf engen Booten gepaart mit einer Kraftreserve die sowohl einem dicken Butt im Norden, aber auch für einen Trip in südlichen Gefilden mit derart kampfstarken Tunas genügt.

Solch edles Gerät macht natürlich auch jede Menge Spass und ich würde sogar behaupten, man ist damit auch länger und intensiver am Fisch, weil diese Leichtigkeit bei einem längeren Angeltrip einfach agiler macht. Wer kennt nicht die leicht übersäuerten Oberarme nach einem erfolgreichen Tag - das sperrige und nervige hantieren mit zu langem und zu schweren Gerät auf meist eher engen Booten bei mehreren Anglern...

Ich denke in Norwegen braucht es nur noch eine noch leichtere Combo als Ergänzung zur vorgestellten Combo à la Jürgen. Die Ryoga Bay Jigging C2020PE an einer sehr hochwertigen Jerk könnte so eine Ergänzung sein, für Dickdorsche und die fettesten Seelachse mehr als ausreichend - bei einem unvermittelten Buttbiss immer noch nicht chanchenlos, vorausgesetzt auch die Geflochtene, genügend Schlagschnur und der restliche "Kleinkram" ist optimal aufeinander abgestimmt.

So gesehen machen solche "nicht ganz günstigen" Anschaffung über einen längeren Zeitraum nicht nur viel Spass - durch die Reduktion an nötigen Combos wird es meiner Meinung langfristig sogar preiswerter.

Darum finde ich die Diskussion vom "Downsizing" via hochwertigem Gerät hier sehr wertvoll. Sehr schön, dass du Jürgen uns daran teilhaben lässt, dies kann auch bei vielen von uns "Kaltblütern" sehr wohl noch einiges auslösen - super! :daumen:

Macht so weiter hier, und lasst euch durch meine "nicht technischen Gedanken" nicht zu zu sehr ablenken.

Grüss Euch

Bodenseefischer
 
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Moin Jungs,

wir rutschen hier immer wieder weit weg vom Thema.

Zu euren Ausführungen fällt mir immer wieder mein Satz ein, wenn die Steilheit des Cam's dazu passt.

Ich fass jetzt mal kurz zusammen, was ich denke worum hier diskutiert wird.

Manchem ist die Feinheit mit der Schiebebremsen nicht fein genug.
Andere brauchen das Ablaufen der Schnur bei geringstem Anfangswiderstand.
Einige kommen mit dem verändern des Schiebehebels weniger zurecht, als mit dem drehen einer Sternbremse.

Lassen wir mal meinen ganzen Big Game Hintergrund weg und beschränken die Sicht nur auf das leichte angeln.

Nach meinem dafürhalten kann man nicht jede Marke in einen Topf mit den anderen werfen. Schon da scheiden sich die Geister.

Die Feinheit z. B. einer gefetteten SX hat mir persönlich beim Naturköder angeln stets ausgereicht. Dazu habe ich einfach den Preset soweit geöffnet bis es sanft genug einzustellen war. Natürlich hatte ich dann unter full keine hohen Kräfte mehr zu erwarten. Da muss man dann halt nachjustieren und den LD langsam und gefühlvoll wieder hoch fahren bis es passt. Machen doch die Sternbremser auch so?

Jedem dem das nicht fein genug ist ist wohl ein Sternbremsen Kunde. Bei langsamen Fischen sollte da auch kein grosses Problem auftreten.

Bleibt noch das Tuning des Cams, Avet bietet mit dem Florida Cam einen sehr flachen Verlauf an. Eigentlich für Verleiher gedacht, hat sich dieser Ansatz gedanklich bis zu Shimano durch gerungen. Da gibt es nach meinem Wissen eine Rolle mit mehrere Cam's. Mir ist das zuviel Technik und was mach ich wenn ich den falschen Cam drin habe?

Ihr seht, die eierlegende Wolfsmilchsau gibt es scheinbar nicht.

Weniger ist mehr und die Technik soll einen unterstützen, aber einem nicht alles annehmen.

ein Hoch auf meine Daumen.

TL
 
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Hallo Bodenseefischer,

Deine weiterführenden Überlegungen finde ich nicht deplatziert sondern passend, weil diese leichten kraftvollen Rollen natürlich die Frage zu den passenden Ruten aufkommen läßt.

Jürgens Jigging Master Power Spell 250g Rute ist für norwegische Verhältnisse allerdings schon ein Schwergewicht. Damit kannst Du im Bereich von 150g bis 400/500g Pilken und bis ca. 350g Jiggen. Maximale Bremskraft eine ganze Menge mehr als 10Kg. Mit der Rute kannst Du gezielt auf Heilbutt fischen, aber als leichte Rute für Norwegen wäre sie nicht so geeignet. Für diesen Zweck bieten sich Jigruten bis zum Jiggewicht 100 oder 150g an, die noch mal ein Stück zierlicher ausfallen, als Jürgens Rute ohnehin schon ist. Jigging Master hat aber auch solche Größen im Angebot. Ich selber nutze eine Smith WGJ Jigging Gewicht bis 160g für diesen Zweck, die sich durch eine besonders feine und bewegliche Spitze auszeichnet.

Demnächst werde ich auch noch über eine Smith KGS 68m verfügen, die nochmal leichter und empfindlicher ist. Jiggewicht bis 100g. Obwohl sie nur 2m lang ist, hat sie zudem noch den Ruf einer exzellenten Wurfrute. Diese 200g schwere Rute dürfte auch bei kleinen Fischen für Fun sorgen, ist aber vom Rückgrad und der maximalen Bremskraft von 6,5Kg bei 45° noch durchaus fähig auch mit größeren Heilbutt fertig zu werden.

Sobald ich sie habe, werde ich mal ein paar Aufnahmen von ihrer Aktion machen und hier einstellen.

Gruß Dieter
 
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Nee Jürgen, das sehe ich nicht ganz so. Der Ausgangspunkt war ja meine Überlegung, daß es wünschenswert wäre, Bremskraft über den vollen Bereich und fein justierbar während des Drills zur Verfügung zu haben.

Eine Schiebebremse kann das aus Prinzip nicht voll leisten, eine Sternbremse wohl. Die Sternbremse hat mit ihren thermischen Problemen im Großfischbereich allerdings gravierende Nachteile.

Also ist das Optimum wohl da, wenn eine Schiebebremse 1. einen möglichst langen Verstellweg des Bremshebels hat, 2. der CAM so gestaltet ist, daß er eine lineare Erhöhung des Bremsdrucks zwischen Free und Strike ermöglicht, und 3. die Bremse gefettet ist, so daß die Verstellung nicht zu einer kurzzeitigen Überhöhung der Kraft durch das Anlaufmoment führt.

Und nach Deinen Angaben scheint das bei der JM wohl weitestgehend erfüllt. Ganz im Gegensatz zu einer Avet.

Gruß Dieter
 
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Dieter, Jürgen,

das war eine kleine Lehrstrunde für einen "Bürohengst".
Wollte auch erst schreiben "geht das Innenleben" der Rolle kaputt, hörte sich dann aber irgendwie nicht so pralle an, und habe Getriebe geschrieben, tschuldigung. Aber sonst hätten wir von Dieter nicht eine so tolle Funktionsbeschreibung gekommen. :]

Bei der Daiwa 400H war es nicht angedacht ein Tuning vorzunehmen, darunter versteh ich auch etwas anderes, sondern lediglich die Bremsfunktionalität zu verbessern. Das leichte Ruckeln beim Abziehen der Schnur sollte weg und die Feinjustierung verbessert werden. Neue passende Scheiben hätten erst bestellt werden müssen. Habe daher die Karbon- und Stahlscheiben von einer Penn Rolle genommen die genau passten. Die Feinjustierung der Bremse war danach viel besser und das Ruckeln war auch weg. Erst nach einem Bremsentest stellte ich die enorme Erhöhung der Bremsleistung fest.

Zum Thema Erwärmung von Sternbremsen hab ich im Web einen Hinweis gefunden, dass sich die Bremsscheiben bei einem kräftigen Run so stark erwärmen können, dass sich die Bremsscheiben ausdehnen, und es dadurch zu einer stärkeren Bremsleistung kommt, was bis zum Schnurbruch führen kann, wenn man die Bremse nicht rechtzeitig lockert. Wer, wann und wie das jemand gemessen hat, oder ob es auf eine Vermutung basiert, war leider nicht zu lesen.

Wenn es so sein sollte, vermute ich als technischer Laie, dass aufgrund der geringen Größe einer Sternbremse im Verhältnis zur Schiebebremse einer Rolle gleicher Größenordung, die Wärmeableitung nicht so gut ist. Bin sicher, dass Jürgen oder Dieter das fachlich erklären können.

Wer in Ost-, Nordsee oder Norge angelt braucht sich darüber wohl kaum Gedanken machen. Wer die Rolle auch in tropische Regionen mit kampfstarke Fische einsetzten will, für den ist das Thema bestimmt von Interesse.

Gruss Wolle
 
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Nee Jürgen, das sehe ich nicht ganz so. Der Ausgangspunkt war ja meine Überlegung, daß es wünschenswert wäre, Bremskraft über den vollen Bereich und fein justierbar während des Drills zur Verfügung zu haben.

Eine Schiebebremse kann das aus Prinzip nicht voll leisten, eine Sternbremse wohl. Die Sternbremse hat mit ihren thermischen Problemen im Großfischbereich allerdings gravierende Nachteile.

Also ist das Optimum wohl da, wenn eine Schiebebremse 1. einen möglichst langen Verstellweg des Bremshebels hat, 2. der CAM so gestaltet ist, daß er eine lineare Erhöhung des Bremsdrucks zwischen Free und Strike ermöglicht, und 3. die Bremse gefettet ist, so daß die Verstellung nicht zu einer kurzzeitigen Überhöhung der Kraft durch das Anlaufmoment führt.

Und nach Deinen Angaben scheint das bei der JM wohl weitestgehend erfüllt. Ganz im Gegensatz zu einer Avet.

Gruß Dieter

Hi Dieter,

da gehe ich voll mit. Mein Ansatz zur SX war Naturköder angeln und bei mir ist das dann an Grund fischen auf Kleinzeugs, das eh kaum was abzieht, wenn überhaupt.

Die JM PE 4 kann einen wesentlich weiteren Spagat als es die kleinen Avets können. Und das auch noch mit sehr feiner Dosierbarkeit über den gesamten Bereich. Man ist dazu auch nicht auf die Rasterposition limitiert, sondern kann jeden Punkt dazwischen ansteuern.

Die LD haben für mich den unschätzbaren Vorteil, dass ich stets optisch sehe, wo ich mich derzeit im Range befinde. Das möchte ich nicht mehr missen.

TL
 
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Hi Wolli,

jetzt gehe ich auch da mit.

Die stacks der Sternbremsen sind enormen thermischen Belastungen ausgesetzt. Die Materialausdehung der Scheiben um wenige tausendstel Millimeter erhöht die Bremskraft enorm.

Ganze Generationen von Anglern haben tolle Fische deshalb verloren. Die Einführung von Lever Drag Rollen hat das angeln für viele von uns erst erfolgreich gemacht. Ich zähle mich auch dazu, da mir im Drill immer wieder Fehler unterlaufen sind.

Mit einer Sternbremse kannst du nicht forciert angeln, sondern musst dich ständig am untersten Limit entlang arbeiten, eine Flucht und du bist sofort über's Ziel hinaus.

TL
 
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Hi Wolli,


Ganze Generationen von Anglern haben tolle Fische deshalb verloren. Die Einführung von Lever Drag Rollen hat das angeln für viele von uns erst erfolgreich gemacht. Ich zähle mich auch dazu, da mir im Drill immer wieder Fehler unterlaufen sind.

Hallo Jürgen,

auch bei mir liegt das pro auf Lever Drag, aber ganze Generationen von Angler die nur Sternbremsrollen zur Verfügung hatten, haben mehr und größere Fische gefangen
als wie mit allen Lever Drag Rollen zusammen.

Sind wir Grobmotoriker oder haben wir nur zu wenig Praxis die "antiken" Rollen zu bedienen? Einmal im Jahr ein oder zwei Wochen in tropische Gefilde zu fischen scheinen zu wenig um ausreichend Praxis zu bekommen, und da sind für uns die Lever Drag im Vorteil. Andere Landsleute sitzten im warsten Sinne des Wortes an der Sonne und können fast jedes Wochenende dem Hobby fröhnen.

Gruss, Wolli
 
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